Waldgärten und Permakultur haben in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erlangt, und das zu Recht. Sie bieten eine nachhaltige und effiziente Methode, um aus kleinen Gärten das Maximum herauszuholen. Stell dir vor, du kannst deinen eigenen Garten in einen üppigen Wald voller essbarer Pflanzen verwandeln, der nicht nur Nahrung liefert, sondern auch ein vielfältiges Ökosystem unterstützt. In diesem Beitrag gehen wir zuerst kurz auf die Definition des Waldgartens ein (was ist das überhaupt?) und dann erklären wir das Konzept des Waldgartens genauer, indem wir die sieben Schichten eine Waldgartens beschreiben. Dadurch dass man den Garten in Etagen, also dreidimensional denkt, kann man viel mehr ernten und anpflanzen als in einem traditionellen flachen Garten. Und gleichzeitig, sozusagen in einem Aufwasch, lösen wir damit das Problem vieler Gartenfreunde, die meinen, einfach keinen Platz mehr zu haben für noch mehr Pflanzen ;-). Falls du auch zu diesen Gartenfreunden gehörst: Im Lubera Shop kannst du über 5000 verschiedenen Pflanzen für deinen Waldgarten kaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Definition des Waldgartens – Was ist genau ein Waldgarten?
- Die sieben Schichten eines Permakultur Waldgartens
- Baumkronenschicht: Höhe und Schatten
- Unterbaumschicht: Vielfältige Bäume und Sträucher
- Kletter- oder Rankenschicht: Vertikaler Raum und ästhetische Gestaltung
- Strauchschicht: Früchte und Beeren
- Krautschicht: Gemüse und Kräuter
- Bodendeckerschicht: Erosionsschutz und lebendiger Mulch
- Wurzelschicht: Wurzelgemüse und Bodennutzung
- Die Vorteile des Waldgartens mit seinen sieben Schichten
- Maximierung der Flächennutzung in kleinen Gärten: Mach aus einem Zwerggarten einen Dschungel!
- Förderung der Artenvielfalt und Schaffung einer ökologischen Rave-Party
- Einfache Pflege und natürliche Schädlingsbekämpfung: Schluss mit dem Schädlingszirkus!
- Vielfältige Ernte das ganze Jahr über: Vom Feinschmecker zum Garten-Gourmet!
- Praktische Tipps für die Umsetzung eines Waldgartens
- Auswahl geeigneter Pflanzen für jede Schicht
- Planung der Gartenstruktur und Platzierung der Pflanzen
- Berücksichtigung von Sonnenlicht und Schatten
- Bodenvorbereitung und Pflege
- Jetzt einen Waldgarten planen
Zusammenfassung
Der Waldgarten ist ein Gartenkonzept, das den mehrjährigen, vorwiegend essbaren Garten, den Permakulturgarten in der Vertikale erweitert. Dazu wird mit 7 Pflanzenschichten geplant, die sich in ihrer Vielfalt, durch die beherbergten und ernährten Tiere und Mikroorganismen als System stabilisieren und gegenseitig unterstützen. Man unterscheidet die hohe Baumkronenschicht, dann das untere Kronendach, die Kletterpflanzen- und Rankenschicht, die Strauchschicht, Bodendecker und schliesslich die Wurzelzone.
Definition des Waldgartens – Was ist genau ein Waldgarten?
Der Waldgarten ist eine Art essbare Waldlandschaft, die auf den Prinzipien der Permakultur basiert. Er ahmt die natürliche Struktur eines Waldes nach, indem er unterschiedliche Pflanzenschichten in einem harmonischen Zusammenspiel kombiniert. Jede Schicht erfüllt ihre eigenen Aufgaben und trägt zum Gesamtsystem bei. Von den hohen Bäumen der Baumkronenschicht bis hin zu den kriechenden Bodendeckern bietet jede Ebene eine Fülle von Vorteilen, sei es in Form von Nahrung, Schatten, Schutz vor Erosion oder Förderung der Biodiversität. Im Englischen (forest garden, forest gardening, edible forest garden) wird der Waldgarten fast synonym mit den Begriffen 'Permagarten' und 'Permakultur' verwendet. Im Grunde ist der Waldgarten eine in die Vertikale erweiterte Permakultur. Und natürlich ist der Waldgarten essbar – der hungrige Mensch ist ein Teil des Gesamtsystems.
Die sieben Schichten eines Permakultur Waldgartens
Bei der Planung eines Waldgartens ist es sinnvoll, nach dem Konzept der sieben Schichten vorzugehen. Natürlich ist in der Realität das dann nicht so schön schubladenmässig geordnet, aber das Konzept hilft doch, systematisch vorzugehen und vor allem den Luft- und Lichtraum optimal zu nutzen. Jede der sieben Schichten in der Permakultur eines Waldgartens erfüllt eine spezifische Funktion und bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um den begrenzten Raum in einem Garten optimal zu nutzen. Egal, ob du nur über einen kleinen Hinterhof oder einen grösseren Garten verfügst, die sieben Schichten erlauben es dir, verschiedene Pflanzenebenen zu integrieren und so das Beste aus deinem grünen Paradies herauszuholen.
Bild: Die sieben Schichten des Waldbodens.
Baumkronenschicht: Höhe und Schatten
Die obere Baumkrone (Kronendach, Hochstämme) umfasst sowohl Pionier- als auch langsam wachsende Arten. Die Baumkronenschicht bildet das Dach des Waldgartens und besteht aus hohen Bäumen, die Schatten spenden und den Garten vor Wind schützen. Sie sind die wahren Stars des Waldgartens und geben ihm Struktur und Höhe.
Die schnell wachsenden, stickstoffbindenden Pionierarten (wie z.B. Robinia pseudoacacia) dominieren schnell das obere Kronendach und sorgen für Bodenfruchtbarkeit, Wasserrückhalt, Lebensraum für Wildtiere und schliesslich für Holz. Zu den langsam wachsenden Arten gehört eine Vielzahl von eher langsam wachsenden Nussbäumen und Hochstämme wie Walnussbäume oder Birnen- und Apfelhochstämme.
Bild: Der Walnussbaum 'Lange von Lod' erreicht eine Endhöhe von ca. 5 bis 10 Meter. Die Nüsse sind riesig und können bis 33 Gramm wiegen.
Bild: Die Endhöhe des Hochstamm Apfelbaums Paradis® 'Julka'® beträgt ca. 6 bis 8 Meter. Die Äpfel sind Mitte Juli reif und sehr süss.
Bild: Die Hochstamm Birne 'Comice' – auch Vereinsdechantbirne genannt – gilt mit ihren grossen, saftig-süssen Früchte als eine der besten Birnensorten. Sie ist gut lagerfähig und erreicht eine Endhöhe von ca. 7 bis 9 Meter.
Unterbaumschicht: Vielfältige Bäume und Sträucher
Das untere Kronendach (Unterbaumschicht) besteht aus niederen Obstbäumen (im Lubera Sortiment Niederstammobstbäume oder auch Halbstämmchen, dazu Easytrees), Stickstofffixierern und Nektarlieferanten, die sich ideal für die Bienenzucht eignen. Viele dieser Arten sind auch langfristige Holzlieferanten und bieten einen hervorragenden Lebensraum für Wildtiere. Beispiel hierfür sind Holunder, niedrige Apfelbäume (Easytrees) oder Sanddorn.
Bild: Der Gartenholunder Howunder® 'Ranch' (Sambucus canadensis) trägt an den diesjährigen Ruten. Die Blüten zeigen sich bereits Anfang Juni und in der zweiten Hälfte August sind die Beeren reif.
Bild: Die sehr vitaminreichen und grossen Beeren des Sanddorns 'Leikora' reifen im September/Oktober. Die Früchte können für Saft und Kompott verwendet werden. ('Leikora' braucht eine männliche Befruchtersorte. Dafür eignet sich die Sorte 'Sanddorn Pollmix 2' sehr gut.)
Kletter- oder Rankenschicht: Vertikaler Raum und ästhetische Gestaltung
In der vertikalen Schicht (Kletterpflanzen) finden sich viele nahrungsliefernde Arten. In einem gemässigten Klima können jedoch einige dieser kräftigen Kletterpflanzen das Wachstum und den Ertrag anderer Arten beeinträchtigen. Bei der Gestaltung der vertikalen Schicht deines Gartens solltest du daher Vorsicht walten lassen.
Die Kletter- oder Rankenschicht bietet vertikalen Raum im Waldgarten und verleiht ihm eine ästhetische Note. Kletterpflanzen wie Weinreben, Hopfen, Minikiwi oder Passionsfrüchte wachsen an Zäunen, Rankgerüsten oder Bäumen empor und schaffen grüne Wände voller Farbenpracht. Sie nutzen den verfügbaren Raum effizient und fügen dem Garten eine vertikale Dimension hinzu.
Bild: Die Schlaraffentraube 'White Dream' ist kernlos und bietet einen sicheren Ertrag. Die Früchte sind mittelgross und haben eine dünne Schale.
Bild: Die Hopfenpflanze 'Merkur' ist die erste mehltauresistente Hopfenpflanze. Sie bildet grosse Hopfen und die Pflanze ist aufgrund der Mehltauresistenz auch im Herbst sehr lange attraktiv.
Bild: Die Minikiwi 'Red Jumbo' hat eine rote Schale und rotes Fruchtfleisch. Die Früchte reifen ab Anfang September und sind sehr aromatisch. Der Geschmack erinnert an Tafeltrauben. (Wie alle Kiwipflanze braucht auch 'Red Jumbo' eine männliche Befruchtersorte. Die männliche Minikiwi 'Maskulino' eignet sich sehr gut dafür.)
Bild: Die Passionsfrucht 'Eia Popeia' erreicht ohne Schnitt eine Höhe von 3 bis 5 Meter und ist – weil sie erst ab Mai bis Juni austreibt – bis -20°C winterhart.
Strauchschicht: Früchte und Beeren
Die Strauchschicht im Waldgarten ist der Ort, an dem sich der wahre Fruchtreichtum entfaltet. Hier wachsen auch viele schattentolerante Arten mit essbaren Beeren und Früchten. Einige dieser Pflanzen sind auch eine wertvolle Quelle für Biomasse, Insektennährgehölze und Lebensraum für Wildtiere. Hier gedeihen Sträucher mit saftigen Beeren wie Cassis, Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren. Die Strauchschicht bietet nicht nur leckere Naschereien, sondern dient auch als wichtige Schutz- und Nistplätze für Vögel und Insekten.
Bild: Die schwarze Johannisbeere Cassissima 'Black Marble' bildet riesige Beeren (weit über 1 cm Durchmesser möglich) mit mildem, süssen Geschmack. Die Beeren sind sehr saftig und haben ein kräftiges Cassis-Aroma. 'Black Marble' ist sehr gesundwachsend und mehltrauresistent.
Bild: Die Herbsthimbeere Schlaraffia® 'Golddigger'® ist eine einfach zu kultivierende Genusshimbeere in Gelb und sie widerlegt eindeutig die Meinung, dass Himbeeren rot sein müssen. 'Golddigger' schmeckt sehr süss und hat wenig Säure aber dennoch ein gutes Himbeeraroma.
Bild: Die Brombeere 'Original Navaho'® ist eine aufrechtwachsende Sommerbrombeere ohne Dornen. Sie ist sehr ertragreich und bildet gut schmeckende, aromatische Früchte aus.
Bild: 'Bluesbrothers' ist eine sehr ertragreiche Heidelbeere mit einem buschigen Wuchs. Sie bildet sehr grosse Früchte mit sehr viel Zucker und einer guten Fruchtsäure aus. 'Bluesbrothers' ist auch sehr gut für eine Kultur im Topf geeignet.
Krautschicht: Gemüse und Kräuter
Die Krautschicht (Stauden und Gemüse) ist in den frühen Stadien der Sukzession am reichhaltigsten. Sie liefert viele essbare und medizinische Ressourcen für den Menschen und bietet gleichzeitig einen reichhaltigen Lebensraum für Bestäuber und Schädlingsbekämpfer.
Die Krautschicht ist der Ort, an dem du deine frischen Salate, Gemüsesorten und Kräuter anbaust. Hier kannst du Karotten, Salat, Tomaten, Paprika, Basilikum, Thymian und vieles mehr anpflanzen. Jedoch eignet sich langfristig besonders Ewiges Gemüse® wie Rhabarber, Sauerampfer, Winterheckzwiebel oder Baumkohl für eine Pflanzung im sorgenfreien Permakultur Garten. Die Krautschicht fügt Farbe, Aroma und kulinarische Vielfalt zum Garten hinzu und sorgt dafür, dass du frische Zutaten für deine Küche direkt vor deiner Haustüre findest.
Bild: Die Freilandtomate 'Open Sky® 'Tombonne'® ist eine Salat- oder Rispentomate mit mittelgrossen Früchten. 'Tombonne' hat einen relativ kompkaten Wuchs und kann eintriebig erzogen werden.
Bild: Die Snackpaprika 'Rela' ist frisch gepflückt dank ihrer Grösse und dem hohen Vitamin C Gehalt der ideale Leckerbissen für zwischendurch.
Bild: Der Strauchbasilikum 'Magic Blue' ist ein attraktives Gewürzkraut mit intensivem Aroma. Die reizvollen Blüten ziehen Bienen und andere Insekten magisch an.
Bild: Der Rhabarber 'Livingstone' kann ab April bis in den Herbst geerntet werden. Er hat eine wunderschöne Färbung, aussen auffällig rosarot und innen grün mit einem Hauch rosa. Sein feiner Rhabarbergeschmack ist milder als die reingrünen, frühen Sorten.
Bild: Der Sauerampfer 'Salagreen' ist absolut winterhart und erfreut über Jahre hinweg. Die Pfahlwurzeln schiessen im Frühling aus und wachsen zu grossen Horsten heran. Der Geschmack ist würzig, säuerlich und leicht bitter aber trotzdem relativ mild.
Bild: Die Winterheckenzwiebel ist eine ausdauernde und – wie der Name schon sagt – winterharte Zwiebelart. Sie hat einen milden Geschmack und ist als Gemüse und als Gewürz einsetzbar.
Bild: Der Baumkohl 'Daubenton's Green' ist ein Grünkohl, der als Baum wächst. Er ist frosthart bis -15°C und sehr ertragreich. Aufgebunden kann er fast 2 Meter hoch werden, als Busch erzogen ereicht er ca. 100-150cm Durchmesser und Höhe.
Bodendeckerschicht: Erosionsschutz und lebendiger Mulch
Die Bodendeckerschicht erfüllt mehrere wichtige Funktionen im Waldgarten. Sie schützt den Boden vor Erosion, indem sie ihn bedeckt und vor starkem Regen oder Wind schützt. Auch verringert sie den Bedarf an Mulch, wenn sich ein Waldgarten entwickelt und unterdrückt ungewollte Beikräuter. Stauden wie Golderdbeeren oder Frauenmantel bilden dichte Teppiche und halten den Boden fest zusammen. Darüber hinaus fördert die Bodendeckerschicht die Biodiversität, indem sie Lebensräume für verschiedene Insekten und Kleintiere schafft. Andere Bodendecker wie die Walderdbeeren oder die Allackerbeere spendieren auch noch leckere Früchte zum Naschen.
Bild: Die Golderdbeere ist anspruchslos, winterhart und sehr gut als Bodendecker geeignet. Die üppigen Blüten zieren die Pflanze von April bis Juni.
Bild: Als Allrounder ist der Frauenmantel, der übrigens auf den wallenden Mantel der Jungfrau Maria anspielen soll, im Garten standorttolerant, sehr anpassungsfähig und ein schmückender Flächendecker, der vielseitig einsetzbar ist.
Bild: Die Allackerbeere 'Marika' ist eine niedrig wachsende, dornenlose Staude mit essbaren Früchten und kleinen rosa Blüten. Sie ist gut winterhart und ideal als Bodendecker geeignet.
Wurzelschicht: Wurzelgemüse und Bodennutzung
In der Wurzelschicht findest du Pflanzen, deren wahre Schätze unter der Erde verborgen sind. Diese unterirdische Schicht bietet eine hervorragende Quelle für nahrhafte Wintervorräte. Viele dieser Pflanzen dringen auf der Suche nach Mineralien, Nährstoffen und Wasser in den Unterboden ein und bereichern so den Boden für Pflanzen mit einem weniger kräftigen Wurzelsystem. Hier wachsen Meerrettich, Zuckerwurzel, Knollenziest und Kartoffeln. Sie nutzen den Boden in der Tiefe und helfen dabei, ihn zu lockern und uns im Winterhalbjahr mit nahrhaftem Gemüse zu versorgen.
Bild: 'Karl der Grosse' ist ein schnellwachsender Meerrettich mit intensivem Meerretticharoma. Im Topf macht er bereits im ersten Jahr genug Wurzeln für die Ernte.
Bild: Die Zuckerwurzel ist ein mehrjähriges, ausdauerndes Wurzelgemüse mit einem süssen Geschmack. Bereits nach einem Jahr können die Wurzeln geerntet und vielseitig in der Küche verwendet werden.
Bild: Der Knollenziest 'Conito' ist ein mehrjähriges, winterhartes Knollengemüse und ein Nährstoffpaket unter den Wintergemüsen. Neben einem grossen Anteil Wasser machen Stärke, Zuckerverbindungen und Eiweisse den Knollenziest zu einer gesunden Zwischenmalzeit.
Bild: Die Kartoffel Solasana 'Vitabella' ist eine frühe Kartoffel mit Phytophthoraresistenz. Sie ist festkochend und hat einen aromatischen Kartoffelgeschmack und eine feinzellige 'sahnige' Textur.
Die Vorteile des Waldgartens mit seinen sieben Schichten
Die Vorteile des Waldgartens kann man kurz zusammenfassen: Mehr auf kleinem Raum! Natürlich gilt es dabei auch natürliche Grenzen zu beachten (Pflanzen brauchen Licht, um Energie produzieren zu können…). Das erwartete und erhoffte 'Mehr' des Waldgartens spaltet sich allerding in mehrere Dimensionen auf: Neben MEHR Ertrag gibt es auch ein 'Mehr' an Diversität und Nutzungsmöglichkeiten.
Maximierung der Flächennutzung in kleinen Gärten: Mach aus einem Zwerggarten einen Dschungel!
Stell dir vor, du könntest in deinem winzigen Garten eine Fülle von Pflanzen anbauen, die normalerweise mehrere Gärten füllen würden. Mit den sieben Schichten eines Waldgartens wird dieser Traum Wirklichkeit! Indem du vertikal denkst und verschiedene Pflanzenebenen nutzt, kannst du den begrenzten Raum optimal ausnutzen. Hänge Rankpflanzen an Zäune und Wände, pflanze kleine Obstbäume wie Zwergapfelbäume oder pflege eine üppige Krautschicht voller leckerem Ewigem Gemüse. Dein Garten wird im Nu zu einem üppigen und produktiven Paradies, das jeden Quadratzentimeter optimal nutzt. Und natürlich müssen es nicht die idealen 7 Schichten sein, füge zunächst einmal einfach eine zweite Schicht zu deinem Garten hinzu. Häufig ist der Boden an vielen Stellen unbedeckt – hier findet eine fruchtbare Kraut- und Wurzelschicht Platz. Eine wunderbare Idee sind beispielsweise die Oca (Oxalis tuberosum), die gerade im Schatten am besten wachsen. Und fast immer hat dein Garten den Luftraum noch nicht voll entdeckt: Warum pflanzt du dann nicht hier und da ein Beerenstämmchen?
Bild: Der leuchtend rote, knollige Sauerklee/Oca 'Tubered' ist eine Erdfrucht, die schon die Inkas kannten. Im Herbst bildet er wunderschöne, feste und rote Knollen. Diese Knollen können entweder frisch gegessen oder gekocht werden. Beim frischen Verzehr fällt die Säure auf, diese verschwindet aber sobald man die Knollen kocht. Tipp: Vor dem Kochen die Knollen ein paar Stunden in die volle Sonne legen.
Förderung der Artenvielfalt und Schaffung einer ökologischen Rave-Party
Langweile dich nicht in und mit einem eintönigen Garten! Mit den sieben Schichten eines Waldgartens kannst du eine wilde Mischung von Pflanzen anbauen und eine Party für die Natur veranstalten. Jede Schicht lockt verschiedene Tiere an, von summenden Bienen und Schmetterlingen bis hin zu zwitschernden Vögeln. Die Pflanzen arbeiten harmonisch zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Zum Beispiel kann der Duft von bestimmten Kräutern nützliche Insekten anlocken, die wiederum Schädlinge in Schach halten. Es ist ein bunter Karneval der Artenvielfalt, bei dem jeder Gast eine wichtige Rolle spielt.
Einfache Pflege und natürliche Schädlingsbekämpfung: Schluss mit dem Schädlingszirkus!
Hast du keine Lust mehr auf den ewigen Kampf gegen Schädlinge und Unkräuter? Mit den sieben Schichten eines Waldgartens wird die Pflege viel einfacher. Die Vielfalt der Pflanzenarten sorgt dafür, dass Schädlinge verwirrt werden und sich nicht auf eine einzige Ernte stürzen können. Die natürliche Vielfalt zieht auch nützliche Insekten an, die gerne die Schädlingsparty crashen. Die Pflege beschränkt sich auf gelegentliches Mulchen, Schneiden, Bewässern und Ernten. Kein Schädlingszirkus mehr, sondern eine entspannte Gartenparty!
Vielfältige Ernte das ganze Jahr über: Vom Feinschmecker zum Garten-Gourmet!
Was wäre, wenn du das ganze Jahr über deine eigene kulinarische Oase zu Hause hättest? Mit den sieben Schichten eines Permakultur Gartens kannst du eine Vielzahl von Pflanzen anbauen, die zu verschiedenen Zeiten reifen. Im Frühling kannst du frisches Grün von Ewigem Gemüse aus deiner Krautschicht ernten, im Sommer saftige Himbeeren naschen, im Herbst knackige Äpfel ernten und im Winter die Knollen aus der Wurzelschicht ausgraben. Kein Bedarf mehr an langweiligen Supermarktprodukten – du wirst zum Garten-Gourmet, der seine Geschmacksknospen das ganze Jahr über verwöhnt.
Praktische Tipps für die Umsetzung eines Waldgartens
Das war jetzt ziemlich dick aufgetragen: Der Waldgarten, der alle Gartenprobleme löst. Das tut er natürlich nicht, das täte er in vielleicht in einer perfekten Gartenwelt, in der wir ihn im gesamten Garten und gleich von Anfang an perfekt umsetzen könnten… In der Realität muss ein Waldgarten in einem Prozess angenähert werden, das zu frühe Streben nach Perfektion hat fast immer das Gegenteil zum Resultat: Man lässt es ganz sein, weil es ja viel zu schwierig und umfassend ist… Wir denken da pragmatischer: Pflanzen sind besser als keine Pflanzen, viele Pflanzen sind besser als wenig Pflanzen, viele verschiedene Pflanzen sind besser als nur wenige Sorten und Arten, mehrere Pflanzenschichten sind besser als nur eine Pflanzenschicht etc. Und, ach ja, essbare Pflanzen sind am Ende besser als reine Zierpflanzen, weil sie den Nützling/Schädling Mensch in die Pflanzung integrieren.
Im Folgenden versuchen wir einige praktische und nützliche Tipps für die Planung und Erstellung eines Waldgartens zu geben. Sie können helfen, die ersten Schritte in der permakulturellen Umsetzung eines Waldgartens zu geben.
Auswahl geeigneter Pflanzen für jede Schicht
Bei der Umsetzung eines Waldgartens ist die Auswahl der richtigen Pflanzen für jede Schicht entscheidend. Achte darauf, Pflanzen auszuwählen, die gut in deinem Boden und Klima gedeihen und die richtige Höhe, Ausbreitung und Eigenschaften für jede Schicht haben. Beispiele für geeignete Pflanzen sind:
- Baumkronenschicht: Apfelbäume (Hochstamm), Birnbäume (Hochstamm), Esskastanie, Herznuss
- Unterbaumschicht: Apfelbäume auf schwachwachsenden Unterlagen, Säulenapfelbäume, Kaki, Maulbeeren, PawPaw, Wildobst
- Strauchschicht: Himbeeren, Brombeeren, Pointilla, Johannisbeeren, Stachelbeeren Josta, Aronia, Erstbeeren, Saskatoon-Beeren
- Krautschicht: Spargel, Wasabi, Schnittknoblauch, Meerkohl
- Wurzelschicht: Prärielilie, Oca, Süsskartoffel, Kartoffeln, Yam, Yacon
- Bodendeckerschicht: Erdbeeren, Efeu, Frauenmantel, Cranberry, Allackerbeere
- Kletter- oder Rankenschicht: Akebia, Kiwi, Kletterrose, Feuerbohnen, Tafeltrauben
Planung der Gartenstruktur und Platzierung der Pflanzen
Eine sorgfältige Planung ist wichtig, um die optimale Struktur und Platzierung der Pflanzen im Waldgarten zu gewährleisten. Berücksichtige die Höhe und Ausbreitung der Pflanzen, um sicherzustellen, dass sie genügend Platz haben, um sich zu entwickeln. Platziere hohe Bäume und Sträucher an den richtigen Stellen, um Schatten zu spenden und den Wind abzuhalten. Stelle sicher, dass die Pflanzen in jeder Schicht genügend Platz haben, um sich auszubreiten und zu wachsen. Um dir den Anfang zu erleichtern, haben wir bereits verschiedene fertige Pflanzideen für einen Permakulturgarten für dich zusammengestellt.
Berücksichtigung von Sonnenlicht und Schatten
Beim Waldgarten ist es wichtig, die Sonnenlicht- und Schattensituation zu berücksichtigen. Achte darauf, dass die Bäume und Sträucher in der Baumkronen- und Unterbaumschicht nicht zu viel Sonnenlicht blockieren und die Pflanzen in den unteren Schichten ausreichend Licht erhalten. Platziere hohe Bäume deshalb lieber auf der Nordseite deiner Pflanzecke. So stellst du sicher, dass die niedrigeren Schichten noch genug Sonne erhalten.
Bodenvorbereitung und Pflege
Eine gute Bodenvorbereitung und regelmässige Pflege sind entscheidend für den Erfolg eines Waldgartens. Bevor du mit der Bepflanzung beginnst, lockere den Boden auf, entferne Unkraut und füge Kompost oder andere organische Materialien hinzu, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Beim Entfernen von Unkraut sollte sehr sorgfältig gearbeitet werden und besonders auf mehrjähriges Wurzelunkraut wie Winden oder Schnürgras geachtet werden. Achte darauf, den Boden besonders in den ersten Jahren regelmässig zu mulchen, um Feuchtigkeit zu speichern und Unkrautwachstum zu reduzieren. Giesse die Pflanzen entsprechend ihren Bedürfnissen und beobachte sie auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingsbefall, um rechtzeitig reagieren zu können.
Jetzt einen Waldgarten planen
Wenn du das Permakultur Prinzip der sieben Schichten eines Waldgartens bei dir zu Hause umsetzt, hast du die Möglichkeit selbst einen kleinen Garten in eine blühende und produktive Oase zu verwandeln. Durch die maximale Nutzung des vertikalen Raums und die vielfältigen Pflanzenarten von der Kletterpflanze bis zur Wurzelknolle schafft der Waldgarten ein ökologisches Gleichgewicht und fördert die Artenvielfalt. Die praktischen Vorteile so zu gärtnern liegen auf der Hand: Man bekommt eine maximale Flächennutzung, eine natürliche Schädlingsbekämpfung und vor allem ganzjährige lecker Ernte aus dem eigenen Garten ohne viel Mühe.
Gärtnern im Waldgarten bedeutet nicht nur das Anpflanzen von Gemüse im Garten, sondern auch die Schaffung eines natürlichen Refugiums für Pflanzen und Tiere. Hier kannst du dich mit der Natur verbinden und den Kreislauf des Lebens erleben. Du tust etwas Gutes für die Natur und bekommst dabei viel zurück! Also, schnapp dir deine Gartengeräte und wage dich in die Welt des Waldgartens – lass deine Fantasie spriessen, während du das 3D-Gärtnern und die Fülle der Natur in deinem eigenen Garten geniessen kannst!