Wildobstbaum
Gärtnerwissen Wildobstbaum
Wer einen Wildobstbaum kaufen und pflanzen will, der tut nicht nur der Natur, sprich den tierischen Freunden im Garten etwas Gutes, sondern auch sich selbst. Diese Bäume bieten ein artgerechtes Lebenshabitat und Futter für viele Wildtiere, aber auch den einen oder anderen vitaminreichen Leckerbissen für uns Menschen, ganz zu schweigen von einer Verbesserung der Biodiversität, die allen zugutekommt.Lohnende Beispiele für einen Wildobstbaum ist: Eberesche, Elsbeere, Haselnuss, Speierling, Wildbirnen und Zieräpfel bzw. Holzäpfel.
Inhaltsverzeichnis
- Vorteile eines Wildobstbaumes
- Wo passt ein Wildobstbaum hin?
- Einen Wildobstbaum kaufen im Lubera®-Shop:
- Was genau ist ein Wildobstbaum?
- Wildobstbaum pflanzen
- Standort und Boden
- Giessen
- Düngen
- Wildobstbaum schneiden
- Wildobstbäume im Winter
- Früchte nur für Vögel oder auch für Menschen?
- Schädlinge und Krankheiten
Vorteile eines Wildobstbaumes
- Extrem robust, trotzt ohne zu Murren dem Winter in Mitteleuropa und braucht kaum gärtnerische Pflege
- Keine Ansprüche an Standort und Boden
- Kaum anfällig für Schädlinge und Krankheiten
- Bildet Früchte für vielerlei Tierarten aus und verbessern somit deren Überlebenschancen im Winter
- Nist- und Versteckmöglichkeiten für Kleintiere in der Krone
- Wildobstbäume können auf grossen Grundstücken, in Parks oder im ländlichen Raum als Hintergrund für niedrige Wildobstgehölze dienen und somit einen breiten Schutzwall bilden, für Wildtiere aber auch gegen den Wind und somit gegen Bodenerosion.
- Niedrigbleibend kann er auch als Solitär, als Hausbaum, in kleineren Gärten dienen
Wo passt ein Wildobstbaum hin?
Eines vorweg, wer einen Wildobstbaum kaufen will, der sollte sich zuallererst die Endhöhe des Baumes anschauen. Wildobstgehölze bzw. Wildobststräucher sind meist grosse, mehrtriebige Sträucher zwischen 2 und 5 Meter, während ein Wildobstbaum ein eintriebiger/einstämmiger Baum ist, der unter Umständen bis 10 Meter hoch werden kann. Andererseits können typische Wildobststräucher, wie z.B. der Holunder, je nach Sorte und Standort auch zu veritablen Kleinbäumen heranwachsen. Generell gilt: Man sollte einen Wildobstbaum kaufen, wenn man ein grosses Grundstück besitzt, Platz für etwas „Wildnis“ im Garten hat und man dem Nachbarn mit ein paar hohen Wildobstbäumen nicht das ganze Sonnenlicht wegnimmt. Im Zweifelfall sollte man lieber zu kleinbleibenden Wildobststräuchern greifen, von denen es im Lubera-Shop eine grosse Auswahl gibt.
Einen Wildobstbaum kaufen im Lubera®-Shop:
Wer Wildobst kaufen will, findet im Lubera Onlineshop eine breite Auswahl an kleinen, mittelgrossen und grösseren Wildobstgehölzen. Wer explizit einen höheren Wildobstbaum kaufen will, findet bei Lubera unter anderem:
- Elsbeere (Sorbus torminalis), rötliche Herbstfärbung, roh essbare Früchte, verträgt Trockenheit und Hitze, gedeiht a, besten als Solitär, bis 10m hoch und 7m breit
- Säulen-Eberesche ‚Sheerwater Seedling‘ (Sorbus aucuparia), duftende weisse Blüten, rotgelbe Herbstfärmung, Früchte (auch die Vogelbeeren genannt) sind bei Amseln und Co. sehr beliebt, 6-10m hoch und 4-8m breit
- Chinesische Wildbirne ‚Chanticleer‘ (Pyrus calleryana), Bienenweise ab April, im Gegensatz zur Urform keinen Dornen, guter Stadtbaum da unempfindlich gegen Luftverschmutzung,
- Speierling (Sorbus domestica), gutes Vogelnährgehölz im Herbst, 7-15m hoch und 5m breit, wärmeliebend, verträgt Trockenheit, mag lieber einzeln stehen, die kleinen Früchte können zu Branntwein oder Mus/Marmelade verarbeitet werden, bis 10m hoch und 7m breit
- Essbare Eberesche ‚Edulis‘ (Sorbus aucuparia), nur wenig Gerbsäure in den Früchten, deshalb auch roh essbar, auch gut für Marmelade, sehr schöne, gelborange Herbstfärbung, hohe Bodentoleranz, bis 10m hoch und 5m breit
- Hängende Wildbirne ‚Pendula‘ (Pyrus salicifolia), ähnelt einem Olivenbaum, dabei aber genügsam und winterhart, Nektar- und Pollenspender im Frühling, etwas bedornt, Vogelnährgehölz im Herbst, 4-6m hoch und 3-4m breit
- Baumhasel (Corylus colurna), bildet essbare Nüsse, frühblühend, anspruchslos, gutes Windschutzgehölz, 12-20m hoch und 8-12m breit
- Zierapfel Rudolph (Malus) Hochstamm, leuchtend orangefarbene, kleine Äpfelchen im Herbst, rosa Blüten im Frühling, ein guter Pollenspender für andere Apfelsorten, 5-6m hoch und 4-5m breit
- Maulbeere ‚Pendula‘ (Morus alba), hängender Maulbeerbaum, exotische Blattform, essbare Früchte, malerische Form, goldene Herbstfärbung, winterhart, 3-4m hoch und breit
- Herbst-Eberesche ‚Autumn Fire‘ (Sorbus aucuparia), kleinwüchsige Sorte, rote Herbstfärbung, gelbe Früchte, säulenartiger Wuchs, nur 5m hoch und 1,5m brei
Tipp: Wer einen hochwerdenden Wildobstbaum kaufen möchte und diesen evtl. mit ein paar klein- und mittelgrossen Sträuchern ergänzen will, wird im Lubera Shop in der Kategorie Wild- und Vitalobststräucher fündig.
Was genau ist ein Wildobstbaum?
So manch ein Hobbygärtner fragt sich, soll ich einen Wildobstbaum kaufen oder besser Kulturobstbäume, von denen ich mehr und grössere Früchte für mich ernten kann? Die Frage beantwortet sich ganz von selbst, wenn man bedenkt, für WEN man in erster Linie den Baum kaufen will. Ein Wildobstbaum dienen in erster Linie den Tieren und erst in zweiter Linie den Menschen, denn ja, die Früchte sind wesentlich kleiner (und meist auch weniger zahlreich), aber stellen gerade deswegen ein besseres Futter für Vögel, Eichhörnchen, Haselmaus und andere Kleintiere dar. Und Wildobst wird von den meisten Tieren wesentlich besser angenommen als Kulturobst, weil es seit vielen Generationen einheimisch ist, die Tiere sich daran gewöhnt haben, viele eine Vorliebe entwickelt haben für eine ganz bestimmte Sorte und weil sie in den dichten Baumkronen (z.B. Vögel) ein besseres Versteck vor Feinden finden, zum Fressen und auch zum Brüten. Offiziell kann man sagen, dass ein Wildobstbaum ein Obstbaum ist, der sich längere Zeit ohne direktes Zutun des Menschen (ohne sein züchterisches Eingreifen) in einer bestimmten Region relativ ungestört entwickelt hat. Der Übergang zwischen einem Wildobstbaum und einem Kulturobstbaum kann aber auch fliessend sein. Der Zierapfel z.B. gehört weniger zum Wildobst als der Holzapfel, aber da er sehr klein ist, auch ohne aufwändige Schnitt- und Pflegemassnahmen im Gegensatz zum Kulturapfel) zu halten ist und sehr viel näher am kleinen, sauren Urapfel dran ist als ein normaler Apfel, kann man ihn guten Gewissens als einen Wildobstbaum bezeichnen. Von der Eberesche, dem Sanddorn und der Schlehe gibt es auch züchterisch verbesserte Versionen (etwas grössere, oft auch mildere Früchte), die man aber immer noch zum Wildobst rechnet.
Wildobstbaum pflanzen
An den Boden stellt ein solcher Baum wenig Ansprüche. Wer einen Wildobstbaum kaufen und pflanzen will, kann dies in jedem normalen Gartenboden tun, der nicht ins Extreme geht, also weder zu kalkhaltig noch zu sauer ist. Das Pflanzloch sollte doppelt so breit und tief wie der Ballen sein. Man mischt etwas reifen Kompost unter den Aushub, setzt den Baum so tief ein wie er im Liefertopf stand, rammt zwei oder drei Stützpfähle im Dreieck (ca. 60 cm voneinander entfernt) mit ein und bindet den jungen Baum mit einem breiten, nicht einschnürenden Band aus dem Fachhandel an. In der Zeit sollte das Band regelmässig kontrolliert werden, um Einschnürungen zu vermeiden. Nach dem zweiten Standjahr kann die Stützvorrichtung meist entfernt werden.
Standort und Boden
Generell lässt sich sagen, dass ein Wildobstbaum es lieber sonnig als schattig mag. Halbschatten wird vertragen, aber in voller Sonne gibt es mehr Früchte und oft auch eine intensivere Herbstfärbung.
Giessen
Der Wasserbedarf von einem gut eingewachsenen beispielsweise Wildapfelbaum ist im mitteleuropäischen Sommer gering. Dank seiner Nähe zur jeweiligen 'Urform' der Sorte, ist er meist recht trockenheitstolerant im Sommer. Das gilt natürlich nur für gut eingewachsene, also etwas Bäume. Neuanpflanzungen müssen regelmässig gegossen werden bei Trockenheit, bis die Wurzeln entsprechend and Grösse zugenommen haben. Nach dem zweiten Standjahr kann man die Wassergaben auf Perioden sehr langer Trockenheit reduzieren. Ein älterer, starker Baum in einem humosen, relativ nährstoffhaltigen Boden kommt im mitteleuropäischen Sommer auch gut alleine über die Runden.
Düngen
Ein Wildobstbaum ist in den meisten Fällen ein heimischer Baum, zumindest aber einer, der sich gut an unser Klima angepasst hat. Das Wort 'wild' in der Bezeichnet zeigt an, dass der Baum nicht verhätschelt werden muss, um zu überleben. Es reicht, wenn man ihm einen guten Start ermöglicht, in dem man Kompost (alternativ Pflanzerde) und den Aushub bei der Pflanzung mischt. Wer dem jungen Baum noch etwas unter die Arme greifen will, kann bei der Pflanzung einen Langzeitdünger wie den Saisondünger Plus von Lubera unter die oberste Erdschicht mischen. In den Folgejahren reicht ein oberflächiges Ausbringen von etwas Kompost im Traufbereich des Baumes, bzw. kann auch dies Weggelassen werden, wenn der Boden nährstoffreich ist und der Baum gut eingewachsen ist und sichtbar gedeiht.
Wildobstbaum schneiden
Ein Wildobstbaum kann, muss aber nicht geschnitten werden. Natürlich kann man in jungen Jahren einmal jährlich ein paar Zweige herausschneiden, damit er eine gefälligere Krone entwickelt. Aber letztendlich wird er a) bald zu gross dafür und b) soll er ja viele Blüten für Insekten und Früchte für Vögel entwickeln, was er in seiner natürlichen, quasi ungebändigten Form am besten vollbringt.
Wildobstbäume im Winter
Ein Wildobstbaum ist in den seltensten Fällen eine exotische Art, die mit unserem heimischen Winterklima zu kämpfen hat. Allgemein verkaufen Baumschulen nur Wildobstbäume, die an unser Klima seit langem angepasst sind. Bei einer Frühjahrspflanzung muss in den meisten Fällen im Herbst nichts weiter getan werden, als den jungen Baum im Wurzelbereich mit einer Kompost- oder Mulchschicht zu schützen. Lediglich bei Wildobstbäumen südländischer Herkunft, wie z.B. dem Maulbeerbaum oder auch dem Speierling ist ein leichter Schutz in den ersten Jahren erforderlich und das sowohl im Wurzelbereich, wie eben beschrieben als auch in Form eines atmungsaktiven Winterschutzvlieses um den Stamm herum. Dies empfiehlt sich in rauen Lagen und kann nach ein paar Wintern dann entfallen.
Früchte nur für Vögel oder auch für Menschen?
Wer einen Wildobstbaum kaufen und auch selbst als Nahrungsquelle nutzen will, sollte immer die entsprechende Sortenbeschreibung durchlesen. Die in den Baumschulen bei uns angebotenen Wildobstsorten sind meist auch für Menschen geniessbar, aber es gibt natürlich auch eine wenige Ausnahmen oder eher Einschränkungen. So sind die Beeren alles Ebereschen für den Menschen geniessbar, aber da sie sehr viel Parasorbinsäure enthalten, was zu Bauchschmerzen und Durchfall führen kann, sollte man sie nur gekocht verzehren, z.B. in Form von Mus oder Marmelade. Die Ausnahme ist die essbare Sorte „Edulis“, die so wenig dieser Säure enthält, dass sie auch roh essbar ist. Auch Holunder Früchte sollten nur nach gründlicher Erhitzung bzw. längerem Kochen verzehrt werden, da das giftige Glycosid „Sambunigrin“ erst dann unschädlich gemacht wurde. Wer eine muntere Vogelpopulation in seinem Garten hat, will meist sein Wildobst aus Tierliebe am Strauch bzw. Baum lassen. Man kann es sich ja auch teilen, also nur ein wenig für die heimische Marmeladenproduktion nehmen und das Meiste den gefiederten Freunden überlassen. Viele Wildbeeren schmecken sowieso roh oder gekocht eher fad, manchmal auch etwas bitter oder säuerlich. Sie profitieren geschmacklich in hohem Masse davon, für Saft, Marmelade und Gelee mit Kulturobst wie Äpfeln, Birnen, Herbsthimbeeren oder Brombeeren kombiniert zu werden.
Schädlinge und Krankheiten
Ein Wildobstbaum ist wesentlich resistenter als hochgezüchtete Kulturobstsorten, die auf Produktivität sowie grössere und geschmacklich verbesserte Früchte, längere Erntezeit etc. gezüchtet wurden. Dieser wird, vorausgesetzt er steht in ausreichend nahrhafter und nur leicht feuchter Erde, selten krank. Dennoch können sortenspezifische Krankheiten, wie z.B. Birnengitterrost, auch bei den Wildbirnen zuschlagen, oder auch Apfelschorf bei Zieräpfeln, Obstbaumkrebs kann durch pilzbefallene Wunden entstehen und das Scharka Virus kann auch bei wilden Pflaumen auftreten. Dies ist jedoch seltener der Fall als bei eng stehenden Kultursorten, die oftmals auch in Monokultur angebaut werden. Wird ein solcher Baum „artgerecht“ gepflanzt, steht er luftig, wird weder überdüngt noch übergossen, verspeisen die durch die Früchte angelockten Vögel fleissig Blattläuse und Würmer, dann wird der Baum in der Regel auch mit Krankheiten fertig, bzw. kann damit leben.
Ein Wildobstbaum trägt wesentlich kleinere Früchte als ein Kulturobstbaum und diese sind meist auch fader oder bitterer. Grund ist, dass er vom Menschen gar nicht oder nur wenig züchterisch verändert wurde. Wildobstbäume sind in der Regel robuster und anspruchsloser als Kulturobstbäume.
Die meisten Wildobstsorten sind nicht giftig, aber es gibt auch Ausnahmen. So können einige wenige Sorten auch giftig bzw. leicht giftig sein und Bauchschmerzen und Übelkeit verursachen. Oftmals hilft das Erhitzen (Einkochen), die Giftstoffe zu neutralisieren, z.B. bei der Eberesche und dem Holunder. Kinder sollten auf keinen Fall unbekanntes Wildobst verzehren!
Zu den Obstbäumen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz in freier Natur vorkommen, als wildwachsend sind, gehören Eberesche, Elsbeere, Speierling, wilde Mirabellen, Wildbirne, Holzapfel und die Baumhasel. Grosssträucher wie Felsenbirne, Sanddorn, Schlehe und Holunder werden oftmals auch dem Oberbegriff 'Wildobstbaum' zugeordnet, wachsen aber meist mehrstämmig und bleiben kleiner als ein klassischer Baum dieser Art, der je nach Sorte gerne mal 10m hoch wird.
Die meisten Wildobstbäume sind winterhart in Mitteleuropa, sollten in raueren Regionen allerdings im ersten Jahr der Pflanzung, evtl. auch noch im zweiten Winter, einen Winterschutz durch Mulchen der Bodenoberfläche und ein Umwickeln des Stammes mit einem atmungsaktiven Winterschutzvlies bekommen.
Die Herbst-Eberesche 'Autumn Fire' wird nur ca. 5m hoch. Man kann aber auch mehrstämmige Grosssträucher wie Holunder und Schlehe durch regelmässige Schnittmassnahmen einstämmig erziehen und eine Baumkrone ausbilden lassen.
Grundsätzlich kann jeder Wildobstbaum als Jungpflanze die ersten Jahre in einem grossen Kübel stehen. Erst wenn er zu gross wird oder sein Wurzelsystem nicht genügend Platz findet im Topf, muss er ausgepflanzt werden. Wichtig ist, den Baum nicht zu überdüngen und einen dauernassen, verdichteten Boden zu vermeiden. Eine hochwertige, durchlässige Kübelpflanzenerde ist Voraussetzung für gutes Gedeihen, ebenso eine gute Drainage und Fingerspitzengefühl beim Giessen. Besser geeignet für die Kübelkultur sind kleinbleibende Obstbaumsträucher.
Die meisten Wildobstbäume bilden für Menschen verträgliche Früchte. Manche müssen gekocht werden, um Giftstoffe abzubauen, wie die normale Eberesche oder auch die Holunderbeeren. Nicht identifizierte bzw. bekannte Wildobstfrüchte sollten keinesfalls verzehrt werden. Kinder sollten angehalten werden, keinerlei Wildobst ohne vorherige Identifizierung und Zustimmung durch die Eltern zu probieren.