Was ist ein Permakultur Garten? Und was ist überhaupt Permakultur? Der Begriff der Permakultur ist ideologisch etwas überfrachtet, vor allem ist er so umfassend und ganzheitlich, dass er fast nicht mehr zu bearbeiten und zu beschreiben ist. Wir möchten in diesen Artikel die Permakultur etwas von diesem Ballast befreien und sie schliesslich auf konkrete Gartenprojekte, Permakulturen runterbrechen Wir beginnen mit einigen Definitionen von Permakultur, werfen einen Blick auf die ganz grosse Geschichte der Permakultur. Ganz wichtig ist es auch, Permakultur von Konzepten wie ‘Rewilding’ und ‘Wilderness’ zu unterscheiden. Und gerne verraten wir jetzt schon, was und wer den Unterschied ausmacht: Es ist…der Mensch.
Inhaltsverzeichnis
- Definition der Permakultur
- Der Anfang der Permakultur – Das Leben auf dieser Erde
- Die Wildnis, das Nichts-Tun und der Mensch
- Der Mensch, der Permakulturdesigner
- Permakultur vs. Monokultur
- Die frühe Landwirtschaft
- Die moderne Landwirtschaft beruht auf Monokulturen
- Die Probleme der modernen monokulturellen Landwirtschaft
- Warum sind Monokulturen weiterhin so beliebt?
- Weitere Gründe für Monokulturen
- Permakultur Garten als Alternative
- Permakultur(en) in der Geschichte
- Die Vorteile von Permakulturen
- Nachteile der Permakultur
- Was macht eine Permakultur zu einer Permakultur?
- Definition der Permakultur durch Qualitäten
- Permakultur startet hier und jetzt
Definition der Permakultur
Permakultur bedeutet wörtlich übersetzt permanenter, dauerhafter Anbau, dauerhafte Kultur, grossgedacht vielleicht auch dauerhafte Landwirtschaft. Wenn wir ein zusätzliches Kunstwort zu Hilfe nehmen, wird Die Bedeutung der Permakultur vielleicht noch etwas einfacher zu verstehen. Permakultur ist im Wesentlichen eine Polykultur, die gleichzeitige Kultur von vielen, von Diversität. Damit ist sie dem Begriff der Monokultur entgegengesetzt, die als Konzept, aber auch als Realität die Landwirtschaft prägt und bis in die Gärten hineinreicht. Permakultur ergänzt die Polykultur um den dauerhaften, mehr- und langjährigen Aspekt:
Permakultur und Permakulturen sollen vielfältige Pflanzen und Ökosysteme sein, die autark sind, sich selber genügen und unterhalten (self sufficent), und das über eine möglichst lange Zeitspanne.
Der zweite Teil des Worts Permakultur ist ‘Kultur’. Dieses Wort ist mit Bedacht gewählt und macht deutlich, dass es nicht um ‘Wilderness’ oder Rewilding’ geht, wo wir der Natur sozusagen ihren Lauf lassen und so tun, als gäbe es den Menschen gar nicht, der doch die Natur bis in die letzten Ecken hinein seit Tausenden von Jahren immer mehr prägt. Permakultur steht dazu, dass sie von Menschen und auch für Menschen – als Teil der Natur – gemacht ist.
Der Anfang der Permakultur – Das Leben auf dieser Erde
Wenn man sich an die Erzählung hält, dass das Leben auf der Erde vor etwa 3,8 Milliarden Jahren begann und von einem gemeinsamen Vorläuferorganismus (eventuell auch von mehreren, parallelen Organismen) ausging, ist es offensichtlich, dass der evolutionäre Trend in Richtung Permakultur und Polykultur geht. Das Leben wird mehr und vielfältiger – und es dauert an. Vielleicht glaubst Du an die jüdisch-christliche Erzählung, dass Gott die Welt erschaffen hat: Er hat sie aber auch definitiv als Polykultur und als Permakultur geschaffen, inklusive Mensch, der allerding erst spät am sechsten Tag auftritt. Dieser Verspätungseffekt ist ja auch naturwissenschaftlich gesehen nicht ganz falsch… Egal welcher Erzählung von der Entstehung der Welt und des Lebens in der Welt man auch immer glauben möchte, es ist offensichtlich, dass die Permakultur die Art und Weise ist, wie sich das Leben auf unserem Planeten ausdrückt. Solange jedenfalls, als wir Menschen die Diversität und Dauerhaftigkeit nicht zerstören.
Es gibt schätzungsweise acht Millionen siebenhunderttausend Arten (plus/minus eine Million), darunter 298'000 Pflanzenarten, 611'000 Pilzarten und 7,77 Millionen Tierarten, von denen wir eine sind. Das Leben ist eine Permakultur.
Die Wildnis, das Nichts-Tun und der Mensch
Wir versuchen nochmals eine andere Definition der Permakultur – und entschuldigen uns gleich dafür. Wir versprechen aber immerhin, dann auf weitere Definitionen zu verzichten. ;-)
Permakultur ist der langfristige Anbau von Ressourcen (Pflanzen, aber auch Tiere, Böden) zur Unterstützung des menschlichen Lebens nach dem Vorbild der zugrunde liegenden ökologischen Prozesse.
Wir können auch beobachten, dass diese ökologischen Prozesse in vielen Gebieten der Erde erfolgreich sind. Wenn du das nächste Mal in einem "wilden" Gebiet bist (und mit ‘wild’ meine ich ein vom Menschen vernachlässigtes Gebiet, wie die Wildnis, eine verlassene Fabrik oder ein altes landwirtschaftliches Feld), denke daran, dass das entstehende oder etablierte Spektrum von Organismen, die sich dort niedergelassen haben, das Ergebnis von Menschen ist, die genau nichts tun. Keine Bewässerung, keine Düngung, keine Pestizide, keine Pflege, es wächst einfach. Das Ziel des Permakultur-Designers ist es, zu verstehen, wie dies möglich ist, und dieses Verständnis dann auf unsere Landschaftsgestaltung, und hier ganz konkret auf den Garten anzuwenden.
Der Mensch, der Permakulturdesigner
Das soll nicht heissen, dass es sich dabei um ein untätiges Vorgehen handelt. Im Gegenteil, es gibt viel zu tun, um diese "natürliche Energie" auf unsere menschlichen Bedürfnisse zuzuschneiden. Wir möchten versuchen, bereichernde Produktionssystem für uns und unsere Mitorganismen zu schaffen indem wir die ökologischen Gesetzmässigkeiten einhalten, die das spontane Entstehen, die Aufrechterhaltung und die Erneuerung des Lebens auf diesem Planeten bestimmen.
Jetzt könnte man ja einwenden, dass das etwas zu sehr anthropozentrisch gedacht und formuliert sei. Sind wir Menschen wirklich so wichtig? Wer aber ist für den Zustand der Welt und der Natur bis hinein in unsere Gärten verantwortlich? Niemand anders als der Mensch! Ach ja, gerne sind es ja auch die ‘anderen’ Menschen… Es ist vielleicht der grösste Fehler, die grösste Lüge der Renaturierungen und der Rewilding-Konzepte, dass der Mensch ausgeklammert wird (obwohl er sich das ja alles ausdenkt…). Er ist immer da, wir können ja nicht aus unserer Haut. Renaturierungen sind nichts anderes als menschliche Vorstellungen und Konzepte, wie Natur funktionieren könnte. Die Permakultur und das Design von Permakulturen und Permagärten unterscheidet sich dadurch, dass der Mensch und seine Bedürfnisse immer mitgedacht werden. Wir lieben das Leben, wir möchten Schönheit und wir möchten auch essen, dazu stehen wir!
Permakultur vs. Monokultur
Jetzt sollten wir uns aber doch daran machen, nach den ersten Definitionen und Abgrenzungen die Permakultur und vielleicht eher noch die Permakulturen im Plural und ihre Eigenschaften genauer zu beschreiben. Auch hier geht es nicht ohne Abgrenzungen, denn eine der wichtigsten Gegenbewegungen zur Permakultur ist… die Monokultur.
Der Begriff Permakultur kann synonym und inklusiv verwendet werden mit Agrarökologie, regenerativem Design, Polykultur, Ökologisches Design und viele andere Bezeichnungen und Marken, die ich alle grundsätzlich als "lösungsorientierte Reaktionen" auf Probleme betrachte, die im letzten Jahrhundert durch industrielle landwirtschaftliche Innovationen, insbesondere Monokulturen, entstanden sind.
Monokultur kann definiert werden als der Anbau einer einzigen Kulturpflanze/eines einzigen Tieres auf einer bestimmten Fläche. Die Monokultur ist ein Phänomen der industriellen Ära und kann angesichts hoher Aufmerksamkeit, des Einsatzes proprietärer Technologien und hoher Energieinputs sehr produktiv sein. Ohne ein hohes Mass an Aufmerksamkeit und Energieaufwand wird sich eine Monokultur bemerkenswert schnell in eine Permakultur verwandeln.
Die frühe Landwirtschaft
Einige würden argumentieren, dass die Monokultur vor dem Aufkommen der industriellen Landwirtschaft entstanden ist, und sie bringen ein gutes Argument. Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass die Landwirtschaft bereits vor 13'000 Jahre zurückreicht, und in den letzten 7'000 Jahren war sie weit verbreitet. Wir finden Beweise für die ersten Arten von Getreidemonokulturen, die von den Sumerern im fruchtbaren Halbmond praktiziert wurden, und sogar eine Erwähnung der Monokultur in der Bibel Levitikus 19.19: "Dein Feld sollst du nicht mit zweierlei Arten besäen". Ich persönlich betrachte diese frühen Formen der Landwirtschaft nicht als Monokultur, vor allem weil Menschen und andere Tiere eine grosse Rolle bei den Anbaupraktiken gespielt haben, die Grösse der Anbauflächen oft relativ klein war und die Landschaft eine Reihe anderer Pflanzen und Lebensräume zu Nutzzwecken wie Schatten, Futter, Baumaterialien aufgenommen hat. Auch wenn frühe Formen der Landwirtschaft auch schon wie Monokulturen aussahen (‘kein gemischtes Saatgut’), zeigte sich bei näherem Hinsehen eine Fülle anderer Pflanzen und Tiere, die mit den Nutzpflanzen koexistierten. Nochmals Levitikus 19.9: "Wenn ihr die Ernte eures Landeeinbringt, sollt ihr das Feld nicht bis zum äussersten Rand abernten." Das war wahrscheinlich eine soziale Vorschrift zugunsten der Armen, aber auch die Natur, andere Pflanzen und Tiere werden davon profitiert haben.
Bild: Dieser Walnussbaumgarten mag als Monokultur betrachtet werden, aber es gibt mindestens 30 Pflanzenarten in der Bodenbedeckung unter den Bäumen, mindestens 3 Flechtenarten, die auf der Rinde der Walnussbäume wachsen, und Schafe, Ziegen und Rinder grasen regelmässig in der Obstplantage (oft in Begleitung eines betrunkenen Hirten!).
Die moderne Landwirtschaft beruht auf Monokulturen
Was ich als Monokultur betrachte, ist das, was danach kam. Mit einer Weltbevölkerung von mittlerweile 2 Milliarden wurde davon ausgegangen, dass die Verfügbarkeit von Anbauflächen zu einem begrenzenden Faktor werden würde. Die Regierungen und die Landwirte setzten auf höhere Ernteerträge, und Anfang der 1900er Jahre begann man systematisch Stickstoffdünger zusammen mit den ersten Pestiziden einzusetzen. Dies führte im gleichen Zug zu einer Vergrösserung der landwirtschaftlichen Betriebe und zum Rückgang der Zahl der kleinen, diversifizierten Betriebe. Bis 1960 erreichte die Weltbevölkerung 3 Milliarden Menschen und die industriellen Methoden etablierten sich definitiv in den westlichen Ländern. Der Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft nahm stark zu und mechanisierte Methoden der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelproduktion wurden zur Norm. Die Tierhaltungsindustrie begann Tiere in grosser Anzahl in überfüllten Ställen zu züchten, was zu einer dramatischen Ertragssteigerung führte. Im Rahmen systematischer internationaler Anstrengung zur Beseitigung des Hungers begann die grüne Revolution und damit eine weltweite Steigerung der Erträge, einhergehend mit zunehmendem technologischem Wissen, mit künstlicher Bewässerung, mehr Düngemitteln, Mechanisierung und Pestiziden. Neue Nutzpflanzen wurden entwickelt und die Landwirte erhielten Kredite, um die neuesten Geräte und Materialien zu kaufen.
Die Probleme der modernen monokulturellen Landwirtschaft
Norman Borlaug (Bild unten), der als Vater der Grünen Revolution gilt, erhielt 1970 den Friedensnobelpreis, doch schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass nicht alles zum Besten stand. Eine Reihe von Problemen war bereits erkannt worden, und viele von ihnen bestehen bis heute.
Bild Norman Borlaug, der Begründer der Grünen Revolution
Diese Probleme zeigen sich heute noch deutlicher als vor 50 Jahren, und man muss sie benennen, auch wenn dadurch die Verdienste der grünen Revolution nicht kleingeredet werden sollen:
- Weitverbreitete Verschlechterung von Land, Wasser und Ökosystemen.
- Toxizität von Pestiziden. Herbizide und Insektizide, die häufig in der Landwirtschaft eingesetzt werden, verursachen sowohl akute Vergiftungen und langfristige chronische Erkrankungen bei Menschen und anderen Organismen
- Wasserverschmutzung durch abfliessende Düngemittel, die die flussabwärts gelegene Trinkwasserversorgung gefährden.
- Verschlechterung der Bodenstruktur, wodurch der Boden anfälliger für Erosion wird.
- Hohe Treibhausgasemissionen und der Verbrauch grosser Mengen an nicht erneuerbaren fossilen Brennstoffen.
- Verluste an biologischer Vielfalt – Unterbrechung lebenswichtiger Prozesse wie Bestäubung und natürliche Schädlingsbekämpfung.
- Steigende Kosten durch Dünger, Bewässerungssysteme, Pestizide und Saatgut. Zunehmende Verschuldung für viele Kleinbauern, die kein eigenes Saatgut mehr verwenden.
- Hohe versteckte Kosten für die Steuerzahler und hohe Staatsverschuldung, die wir allerdings nicht allein der modernen Landwirtschaft zuschreiben wollen. Korruption, fehlende Rechtssicherheit und regionale bewaffnete Konflikte tragen einen grossen Teil dazu bei…
- Anhäufung von Krankheiten und Schädlingen und ständiges Auftreten von Resistenzen bei Schädlingen und Krankheits-Organismen.
- Langfristiger Rückgang der Produktivität und Erschöpfung der Bodenfruchtbarkeit.
- Konzentration der Produktion und der Gewinne in der Lebensmittel- und Agrarindustrie auf relativ wenige Menschen. Dies führt zur Entstehung mächtiger Konzerne, die gut positioniert sind, um die Politik zu diktieren und damit ihre Macht zu vergrössern.
- Landflucht. Aussterben und/oder Verarmung vieler ländlicher Gemeinden und kleiner Unternehmen, da viele Menschen in die Städte ziehen.
Warum sind Monokulturen weiterhin so beliebt?
Du fragst dich jetzt vielleicht, warum die Monokultur immer noch so beliebt ist?
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum ich glaube, dass dies der Fall ist. Letztlich sind aber Monokulturen in fast allen Dimensionen einfacher zu skalieren. Die Anreizsysteme sind auf Monokulturen ausgerichtet. Für Regierungen auf der ganzen Welt ist es viel einfacher, die Daten von Monokulturbetrieben zu sammeln und diese sind viel einfacher zu besteuern. Daher bieten die Regierungen Anreize in Form von Subventionen für Unternehmen und Menschen, um Technologien zu entwickeln und monokulturell zu wirtschaften. Eine Landwirtschaft und eine Welternährung, die nonstop auf Maschinen, Saatgut, Düngemittel, Pestizide usw. angewiesen ist, um sich zu erhalten, ist eine 24-Karat-Gans, die Diamanten-Eier legt! Die Art und Weise, wie die Lebensmittelsysteme derzeit strukturiert sind, ermöglicht einer begrenzten Anzahl von Akteuren, ihre wirtschaftliche und politische Macht zu stärken und damit die Lebensmittelsysteme weiterhin zu ihren Gunsten zu beeinflussen, ungeachtet der negativen Folgen. Denn wer würde schon auf eine solche Gans verzichten wollen?
Weitere Gründe für Monokulturen
Weitere Gründe, warum ich denke, dass Monokulturen so beliebt sind:
- Monokulturen bieten oft eine Reihe von Anweisungen, die von jedem überall auf der Welt kopiert und umgesetzt werden können (mit unterschiedlichem Erfolg). Sie sind fast beliebig skalierbar Dies macht es sehr einfach, die Technologien und Methoden zu vermarkten, und für die Praktiker ist es relativ einfach, sie umzusetzen.
- Monokulturen funktionieren sehr gut, wenn das einzige Ziel darin besteht, grosse Mengen von Nahrungsmitteln in einer definierten industriellen Qualität zu produzieren.
- Die Monokultur stellte sich als Fortschritt dar. Es war für die Menschen sehr einfach zu glauben, dass Mechanisierung und chemische Kontrolle fortschrittlich seien angesichts der Hightech-Maschinen und der Verringerung der manuellen Arbeitsbelastung. Der letzte Punkt ist nicht zu unterschätzen: Wie sollten in westlichen Gesellschaften Menschen 70 Stunden in der Landwirtschaft arbeiten, wenn die Gesellschaft über die 30 Stunden Woche diskutiert und Teilzeitarbeit zu einem Menschenrecht erhoben wird. Dennoch sind die durch Monokulturen verursachten Schäden immens.
Ich sollte an dieser Stelle sagen, dass ich in den letzten 10 Jahren Lebensmittel angebaut habe und die damit verbundenen Herausforderungen verstehe. Obwohl ich mir der negativen Folgen der industriellen Landwirtschaft durchaus bewusst bin, habe ich grossen Respekt vor jedem, der Lebensmittel anbaut, egal mit welchen Mitteln. Ausserdem bin ich nicht gegen Technologie, im Gegenteil – ich lebe in Ehrfurcht vor der Technologie. Allerdings sollte man ihre Folgen bedenken. Wir können es wahrscheinlich besser machen.
Permakultur Garten als Alternative
Wir befinden uns im 3. Jahrtausend, und es scheint, dass viele Menschen daran arbeiten, diese Probleme zu lösen.
"Der Wandel ist bereits im Gange. Die industriellen Lebensmittelsysteme werden an vielen Fronten in Frage gestellt, von neuen Formen der Zusammenarbeit und der Schaffung von Wissen bis hin zur Entwicklung neuer Marktbeziehungen, die die konventionellen Handelskreisläufe umgehen. Eine Reihe von bescheidenen Schritten kann gemeinsam den Schwerpunkt der Lebensmittelsysteme verlagern."
Zitat: IPES-Food. 2016. Von der Uniformität zur Vielfalt: ein Paradigmenwechsel von der industriellen Landwirtschaft zu diversifizierten agroökologischen Systemen. Internationales Expertengremium für nachhaltige Lebensmittelsysteme.
Sicher, der Wandel findet bereits statt, aber ich vertraue nicht darauf, dass ein internationales Gremium von Experten, Regierungen, Unternehmen oder Nichtregierungsorganisationen allgemeingültige Lösungen finden kann. Ich bin jedoch sehr zuversichtlich, dass Permakulturisten gute Ergebnisse erzielen können, womit sie einen kleinen, aber vielleicht bedeutenden Schritt zur Wiederherstellung des Gleichgewichts machen.
Permakultur(en) in der Geschichte
Für den Menschen war es schon immer wichtig, eine enge Beziehung zu seinen Ökosystemen zu haben und diese zu verstehen. Wie bereits erwähnt, gibt es Hinweise darauf, dass der Mensch seit mindestens 13'000 Jahren mit der Landwirtschaft befasst ist. Man geht davon aus, dass der moderne Homo sapiens zwischen 100'000 – 200'000 Jahre alt ist und das unser organisiertes landwirtschaftliches und gärtnerisches Verhalten eigentlich relativ jung ist. Die meiste Zeit unserer Existenz haben wir als nomadische Jäger und Sammler gelebt, die den Wanderungen der Tiere und den Reifezeiten von Nahrungsmitteln wie Früchten, Nüssen und Beeren folgten, um sich zu ernähren. Es ist sehr wahrscheinlich, dass unser Übergang vom Jäger und Sammler zum sesshaften Bauern nicht über Nacht geschah und dass unsere Vorfahren Pflanzen anbauten, auf die sie in den riesigen Wäldern und Ebenen, die sie durchwanderten, angewiesen waren. Die riesige Wildnis, die wir durchstreiften, war höchstwahrscheinlich ein Flickenteppich von Permakultur-Gärten, Gärten von Eden vielleicht. Laut Wikipedia ist das Gärtnern im Wald die älteste Form des Gärtnerns und hat ihren Ursprung in prähistorischen Zeiten. Nützliche Baum- und Rebsorten wurden identifiziert, geschützt und durch Kultivierung verbessert.
Ägyptische Grabmalereien aus dem 16. Jahrhundert v. Chr. zeigen einige der frühesten physischen Beweise für permakulturelle Landschaftsgestaltung und Gartenbau. Im Fernen Osten, während der Shang-Dynastie (1600-1046 v. Chr.) legten chinesische Könige und Adlige im Tal des Gelben Flusses Gärten an, um Wild zu jagen und Obst und Gemüse anzubauen. Gleich vor dem Sündenfall wird ein paradiesischer Garten beschrieben (Genesis 2.9): "Gott, der Herr, liess aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse." Wir wissen, wie das endete: Damit begannen die Mühen der landwirtschaftlichen Arbeit, ohne die es keine Früchte zu ernten gibt. Beschreibt der Sündenfall vielleicht nur den Wandel vom Jäger und Sammlerleben zur permakulturellen Landwirtschaft? Das persische Wort 'paradeisosʼ oder 'Paradiesʼ bezieht sich auf den persischen Garten. Die Perser waren besonders eifrige Gartengestalter und Xenophon, ein griechischer Schriftsteller (ca. 430-354 v. Chr.), schreibt über die grossen persischen Gärten mit Obst- und Zierbäumen, Blumen, Vögeln und wilden Tiere. Die persische Lebensweise färbte offensichtlich auf die Griechen ab, und um 350 v. Chr. gab es Gärten an der Akademie von Athen. Theophrastus, der wahrscheinlich das erste Buch über Pflanzen, Historia Plantarum, schrieb, soll einen Garten von Aristoteles geerbt haben. Auch die Römer schätzten ihre Gärten sehr, und wenn ihr die Gelegenheit habt, die Historia Naturalis von Plinius dem Älteren durchzublättern, werdet ihr feststellen, dass die meisten seiner Illustrationen permakulturelle Gärten und Landschaften abbilden.
Bild: Gemälde eines römischen Gartens aus dem Haus der goldenen Armbänder, Pompeji 1. Jahrhundert v. Chr. Der Garten als Keimzelle der Permakultur
Die Tradition der Gärten, die der Schönheit, der Tierwelt und der menschlichen Ernährung dienten, setzt sich bis in die Neuzeit fort. Selbst nach dem Aufkommen der industriellen Monokultur bleibt die Permakultur ein Eckpfeiler unserer Lebens- und Nahrungssysteme. Viele Menschen auf diesem Planeten pflegen weiterhin einen Garten oder einen kleinen Bauernhof, in dem eine grosse Vielfalt von Pflanzen und Tieren ihren Platz findet.
Das folgende Diagramm veranschaulicht, wie sich die Menschen während des grössten Teils ihrer Existenz mit der Permakultur entwickelt haben unserer Existenz vor und zeigt, wie vergleichsweise winzig unsere Abhängigkeit von Monokulturen im grossen Ganzen ist.
Bild: Illustration von Georgi Pavlov
Dennoch hat auch der Garten einschneidende Veränderungen erfahren: Diente er noch im 19. Jahrhundert – einmal von den Parks und Präsentiergärten des Adels und der Reichen abgesehen – vorwiegend der Nahrungsmittelproduktion, so hat sich das spätestens seit den zwei Weltkriegen des 20. Jahrhundert geändert: Der Rasen nimmt immer mehr (und noch mehr) Platz ein, Zierpflanzen und Ziersträucher beginnen zu dominieren, Kies und dicke Schichten von Mulchmaterialien jedweder Art verhindern die spontane Vegetation. Weil wir auf die bestehenden Nahrungssysteme vertrauen, meinen wir uns unschuldig in einem Gartenumfeld erholen zu können, das keine Nahrungsmittel mehr anbietet. Vielleicht liegt hier die Herausforderung der Gärtnerin und des Gärtners: Wenn wir schon für die globale Landwirtschaft keine schlüsselfertigen Lösungen anbieten können, so haben wir unseren ureigenen Gestaltungraum im Garten, den wir mit Permakultur und Permakulturen bereichern können und zum Permakultur Garten machen können.
Die Vorteile von Permakulturen
Warum ist Polykultur heute relevant? Betrachten wir zunächst einige der offensichtlichen ökologischen Vorteile, die Permakulturen mit sich bringen können:
- Klimabeständigkeit: Permakulturen, insbesondere mehrjährige Permakulturen, sind relativ widerstandsfähig gegenüber Veränderungen des Klimas und des Wetters.
- Diversifizierung der Erträge: Permakulturen sind sehr ertragreich und können über das ganze Jahr hinweg eine Reihe von Produkten liefern.
- Geringerer Energieaufwand: Bei der Nutzung der natürlichen Energie in einem permakulturellen Ökosystem kann der Energieeinsatz verringert werden.
- Eliminiert den Einsatz von "Iziden": Eine gut konzipierte Permakultur verlässt sich auf die natürlichen, sich selber perpetuierenden Ressourcen, um die Fruchtbarkeit und die Gesundheit der Pflanzen zu gewährleisten. Sie minimiert den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden, Fungiziden und synthetischen Düngemitteln und kann schliesslich ganz darauf verzichten. Allerdings braucht es dazu auch die Toleranz des Gärtners, der nicht jedes vermeintliche Leiden seiner Pflanzen gleich bekämpfen muss.
- Niedrige Betriebskosten: Ein geringerer Energieverbrauch und der Verzicht auf "Izide" können die ‘Betriebskosten’ senken. Auch wenn betriebswirtschaftliche Begriffe vielleicht für den Garten nicht angemessen sind, so können Permakulturen auch den angenehmen Effekt haben, dass sie die Gartenarbeit eher minimieren als maximieren. Auch der Arbeitsinput wird kleiner… Ich habe ja bei Lubera schon häufiger das Lob des faulen Gärtners gelesen. ;-)
- Schaffung von Lebensraum und damit Förderung der Artenvielfalt: Permakulturen schaffen Lebensraum für eine grosse Artenvielfalt.
- Verbesserte ernährungsphysiologische Qualität der Produkte: Eine grössere Vielfalt von Pflanzen und Sorten, die in Permakulturen angebaut werden, kann zu Produkten mit einem höheren Nährwert führen als herkömmliche Kulturen. Jedenfalls weiss der Gärtner in seinem Garten ganz genau, wie er seine Lebens-Mittel produziert hat.
- Hohe kollektive Erträge: Einige Daten zeigen, dass Polykultursysteme mit der industriellen Landwirtschaft konkurrieren können und unter Umweltstress besonders gut abschneiden.
- Kohlenstoffbindung: Richtig bewirtschaftete Permakultursysteme sind eine hervorragende Möglichkeit, Kohlenstoff im Boden, in den Bodenorganismen und in den Pflanzen zu binden.
Neben den Vorteilen für unsere Umwelt gibt es meiner Meinung nach eine Reihe weiterer verlockender Gründe für Permakulturen.
- Erholung, Freizeit und Lebensunterhalt: Ich liebe den Anbau von Permakulturen aus vielen Gründen, aber letztendlich ist es eine meiner schönsten Aktivitäten. Sie hält mich körperlich fit und bietet einen willkommenen Zufluchtsort vor der digitalen Welt, die manchmal überwältigend sein kann. Auf einer psychologischen Ebene scheint die Arbeit in ökologischen Systemen einen therapeutischen Wert zu haben. Und natürlich liebe ich das Essen, seinen Geschmack, sein Aussehen, und die tiefe Befriedigung darüber, sich, seine Familie und Freunde mit den Früchten der eigenen Arbeit zu ernähren. Es ist letztlich ein Gefühl der Freiheit.
- Kreativität: Permakulturen sind Teil des menschlichen kreativen Ausdrucks, so weit die Geschichte zurückreicht. Die Mehrzahl der Gärten auf der ganzen Welt sind Permakulturen, auch wenn sie nicht dem Nahrungsmittelanbau und der Biodiversität dienen. Es gibt keinen Grund, warum wir das kreative Element der Pflanzengestaltung nicht auch in Landschaften und Gärten einbringen können, die dem Anbau von Nahrungsmitteln und der Förderung der biologischen Vielfalt dienen. Dies ist vielleicht einer der überzeugendsten Gründe für mich, Permakulturen zu schaffen: Eine Leinwand aus Erde, auf der ich Schönheit und Nützlichkeit verbinde.
- Intellektuelle Anregung: Die Schaffung von Polykulturen ist wie die Arbeit an einem lebenden, amorphen 3D-Puzzle, das man essen kann. ;-) Um diese funktionalen Kunstwerke zu schaffen, ist es hilfreich, zumindest ein grundlegendes Verständnis für eine Vielzahl wissenschaftlicher Disziplinen zu haben, und für neugierige Gärtner gibt es eine Fülle von Material, durch das man sich wühlen kann. Das heisst, ein neugieriger Geist und ein aufmerksames Auge sind wirklich alles, was Sie brauchen.
- Unabhängigkeit und Sicherheit: Ich bin kein Verfechter der Selbstversorgung. Es scheint mir für ein soziales Säugetier sinnlos zu sein, sich endlos abzumühen, um alle seine Bedürfnisse zu befriedigen, wenn Handel, Teilen und Zusammenarbeit für uns so selbstverständlich sind. Ich bin aber auch kein Befürworter von Abhängigkeit, und ich halte es für äusserst riskant und töricht, sich bei der Befriedigung seiner grundlegenden Bedürfnisse ausschliesslich auf obskure Systeme wie Regierungen und Unternehmen zu verlassen. Es ist wahrscheinlich auch keine gute Idee, sich ausschliesslich auf seine Freunde und Familie zu verlassen. Ich bin ein Verfechter des Erlernens von Fähigkeiten und der Bildung, und ich glaube, dass man in und mit einer Permakultur viel über das Leben lernen kann. Das Wissen um die grundlegenden Kräfte, die das Leben auf unserem Planeten antreibt, fördert das Gefühl der Unabhängigkeit des Einzelnen und der Gemeinschaft. In der Lage zu sein, sich selbst und seine Lieben sich zumindest teilweise auf eine Weise zu ernähren, die die Umwelt verbessert, ist jedenfalls eine gute Lebensversicherung.
Nachteile von Permakulturen – Es ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht alles rosig, denn es gibt eine Reihe von Nachteilen der Permakulturen.
Gärtnern ist keine Ideologie: Auch wenn es manchmal naheliegend schient, die Klage über die industrielle Landwirtschaft und die Monokultur ideologisch auszubauen und zu verabsolutieren, so widerspricht Ideologie der Arbeit des Gärtners, auch und gerade in Permakulturen. Die Herausforderung ist hier und jetzt, in Deinem Garten. Und die Verantwortung dafür hast alleine du. Die Klage über die herrschenden Verhältnisse ersetzt nicht die Gartenarbeit.
Nachteile der Permakultur
Natürlich hat Permakultur auch Nachteile, die wir hier nicht verschweigen wollen:
- Geringe Anreize auf staatlicher Ebene – Aus der Sicht eines Wirtschaftsunternehmens gibt es von staatlicher Seite nur wenige Anreize für die Polykultivierung. Obwohl sich dies zu ändern beginnt, sind die sich abzeichnenden polykulturfreundlichen Massnahmen immer noch ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber ehrlich gesagt sind wir auch nicht so ganz sicher, ob der Staat der richtige Akteur ist, um die Permakultur zu fördern. ;-) Eigentlich bist du der einzig richtige…
- Ertragsminderungen durch verstärkte Konkurrenz auf Ebene der einzelnen Arten – Der Ertrag jeder einzelnen Pflanze in einer Permakultur ist oft geringer, als wenn die Pflanze allein angebaut sein würde. Dies kann zu Schwierigkeiten bei der Ertragsvorhersage führen.
- Relativ komplexe Planung, Umsetzung und Bewirtschaftungspraktiken – Es müssen mehr Faktoren berücksichtigt werden, als wenn man nur eine Art anbaut. Dies gilt von der Planung und Aufbauphase bis hin zur Ernte und Bewirtschaftung.
- Schwierigkeiten bei der Mechanisierung – Die unregelmässigen Bepflanzungsmuster, die vielschichtigen Elemente und die Mischung von Arten, die in Permakulturen verwendet werden, können mit den derzeitigen Maschinen nicht effektiv mechanisiert werden. Die relative Komplexität von Permakulturen erfordert Maschinen, die es noch nicht gibt. Aber im Garten ist das ja nicht das grösste Problem. Die Maschine bis du und deine Familie…
- Pionierrisiko – Es gibt derzeit relativ wenig pädagogische Ressourcen und Daten zur Unterstützung von permakulturellen Aktivitäten. Aber vielleicht ist das auch nicht so schlecht: Permakultur als nur regelbasierte Aktivität würde ihr Ziel zumindest im Garten weit verfehlen. Permakultur ist auch ein Lernprozess. Um diesen Lernprozess zu unterstützen und zu erleichtern, haben ich zusammen mit Lubera eine Vielzahl von Permakultur-Designs und Vorschlägen ausgearbeitet, die ihr bei Euch im Garten umsetzen könnt. Dabei sind diese Vorschläge nicht sakrosankt, sondern sie sollen auch immer wieder abgeändert und erweitert werden. Versuche sind ein Teil des permakulturellen Prozesses.
Was macht eine Permakultur zu einer Permakultur?
Die Art und Weise, wie wir unser Land bewirtschaften, kann als ein Spektrum betrachtet werden, mit grossflächigen jährlichen Monokulturen an einem Ende, die wahrscheinlich den grössten Schaden anrichten, und der kleinräumigen mehrjährigen Permakultur am anderen Ende, die wahrscheinlich das grösste Potenzial für ein regeneratives nachhaltiges System bietet.
Bild: Illustration von Georgi Pavlov – Adaptiert aus "Trajectory of Ecological Design"
Zwischen diesen beiden Kulturen gibt es viel Raum für Variationen, die es wert sind, in Betracht gezogen zu werden,
Wie würdest du zB folgendes bezeichnen?
- Eine Apfelplantage, in der 10 verschiedene Sorten angebaut werden, wobei alle 100 Bäume ein Wildapfel gepflanzt wird. Wie viele Pflanzen und andere Organismen müssen vorhanden sein, um etwas als Permakultur zu bezeichnen?
- Ein Weizenfeld, das mit 4 verschiedenen Weizensorten besät ist. Zählt die Variation des genetischen Materials als Permakultur?
- Feldfrüchte im jährlichen Wechsel Weizen/Raps/Erbsen/Senf. Können einzelne Kulturen, die auf einem Stück Land angebaut werden, aber im jährlichen Wechsel angebaut werden, als Permakultur gelten?
- Eine Gärtnerei mit vier nebeneinander liegenden Beeten von 1m x 20m, ein Beet mit Möhren, eines mit eines mit Kohl, eines mit Knoblauch und eines mit Kohlrüben. Wie gross sollte der Abstand zwischen den Beeten mit der gleichen Art sein, damit es sich um Permakulturen handelt?
Auch die Art der Bewirtschaftung einer Kultur ist zu berücksichtigen. Wenn Du mehrere Arten anbaust, aber Insektizide und Fungizide sprühen, kann das dann noch als Permakultur gelten? Wenn Du umgekehrt die gesamte Vegetation entfernst und durch 100 verschiedene Arten ersetzt, die eine intensive Pflege und ständige Aufmerksamkeit erfordern, ist das dann Permakultur?
Der Ansatz, den ich für am sinnvollsten halte, ist die Definition einer Permakultur anhand ihrer qualitativen Eigenschaften.
Definition der Permakultur durch Qualitäten
Eine Polykultur sollte die folgenden messbaren Qualitäten aufweisen:
Förderung der biologischen Vielfalt – Permakultur bietet langfristig Lebensraum für Wildtiere und erhöht messbar die biologische Vielfalt.
Sauber und sicher – Permakultur macht den Einsatz von Pestiziden (Fungizide, Herbizide, Insektizide) organischer oder nicht-organischer Herkunft überflüssig.
Angenehme Arbeitsumgebung – Permakultur ist benutzerfreundlich und ermöglicht eine menschenwürdige Arbeit.
Bodenverbesserung – Permakultur kann Jahr für Jahr eine messbare Steigerung der Bodenfruchtbarkeit (insbesondere der organischen Substanz und der Bodenaktivität) zeigen.
Landschaftskongruenz – Permakultur nutzt die klimatischen und geografischen Eigenschaften des Standorts, um den Energie- und Ressourcenverbrauch zu senken und sich positiv auf die ästhetischen Qualitäten der Landschaft auszuwirken.
Wirtschaftliche Rentabilität – Permakultur kann im Verhältnis zu den Kosten kommerziell und inländisch produktiv sein und produziert einen verlässlichen Ertrag an gesunden, erschwinglichen und marktfähigen Produkten.
Dies sind die wesentlichen Qualitäten einer Permakultur und können bei der Planung von Permakulturen als Designziele betrachtet werden. Der Erfolg einer Permakultur kann daran gemessen werden, inwieweit sie jede der oben genannten Qualitäten zum Ausdruck bringt.
Permakultur startet hier und jetzt
Dabei ist es mir ganz wichtig, dass wir keine Ideologie verbreiten wollen, sondern machbare Möglichkeiten und Lösungen vorschlagen. Letztlich bin ich schon glücklich (und ist die Permakultur schon ziemlich nahe), wenn du in deinem Garten mehr verschiedene Pflanzen, mehr Diversität zu pflanzen beginnst, gern auch zuerst einmal wild durcheinander. Wir werden dann in den folgenden Artikeln eine Vielzahl von Permakulturen, Permagärten und Permagärtchen vorstellen und vorschlagen, die auf begrenztem Raum umsetzbar sind. Es nützt ja nichts, vor einem Begriff und einem Konzept in Ehrfurcht zu erstarren – und dann gar nichts zu tun. Alles kann mit einem kleinen Beet von einigen Quadratmetern beginnen. Du kannst dann, inspiriert von unseren Vorschlägen, selber deinen Permakultur Garten zusammenstellen und pflanzen, aber es wird auch möglich sein, die passenden Pflanzen für dein Perma-Paradies, für deinen Permagarten im Lubera Shop zu kaufen.
Drei Zonen Garten