Ewiger Kohl
Gärtnerwissen Ewiger Kohl - Baumkohl
Ewiger Kohl ermöglicht eine jahrelange Kohlernte, ohne jedes Jahr neue Gemüse Setzlinge zu kaufen! Einmal pflanzen – und jahrelang ernten! Genau dieses Grundprinzip des nachhaltigen Gemüsegartens wird mit dem Ewigen Kohl möglich, der vielfach auch Baumkohl genannt wird. Ewiger Kohl kaufen lohnt sich also!
Auf Englisch schmückt sich der mehrjährige Kohl noch mit einer Vielzahl anderer Synonyme: tree kale, perennial kale, walking stick kale, tree collard, purple tree collard, tree cabbage. Wie schon die vielen englischsprachigen Synonyme zeigen, fühlt sich der Baumkohl vor allem im gemässigten Klima wohl, eine Herkunftssage verweist sogar auf die Englischen Kanalinseln (Jersey) als Ursprungsort.
Tree Kale oder eben Ewiger Baumkohl wird auch in den Subtropen angebaut, hat in einigen Sorten und Ausprägungen dennoch auch eine überraschende Widerstandskraft gegen die Winterkälte. Vor allem die Daubenton-Sorten und die blau-violette, fast rot-blau adrige Sorte Taunton Deane ertragen problemlos Winterkälten zwischen -10 und -15°C und können also mit etwas Schutz auch bei uns angebaut werden. Botanisch handelt es sich beim Ewigen Baumkohl um Brassica oleracea var. acephala, andere Angaben verweisen auch auf Brassica oleracea var.ramosa.
Inhaltsverzeichnis
Ewiger Kohl kaufen – die Vorteile
Wer bei uns im Onlineshop Jungpflanzen des Ewigen Kohls kauft und in seinen Garten pflanzt, kann auf viele andere Kohlsetzlinge verzichten, die ja jedes Jahr zu kaufen und zu pflanzen sind. Baumkohl kann das ganze Jahr, vor allem aber im späten Frühling und Frühsommer und dann wieder im Herbst ab November geerntet werden. Mit ca. 3 ausgewachsenen Baumkohl-Pflanzen ist die Selbstversorgung einer kleinen Familie mit Kohl schon gewährleistet.
Hier also nochmals die wichtigsten Vorteile von Brassica oleracea, und warum es sich absolut lohnt, Ewigen Kohl zu kaufen:
- Einmal pflanzen, 4-10 Jahre ernten
- Attraktive, letztlich immergrüne Pflanze mit je nach Sorte unterschiedlich farbigen Blättern: grün, grün-blau, panaschiert weiss-grün gestreift. Gerade auch im Winter ein Hingucker im sonst so leeren Gemüsegarten
- Geeignet für Intensivanbau mit Schnitt und Aufbinden – der Kohl erobert so die Vertikale; kann aber auch informell im Permakulturanbaum kultiviert, fast ohne Gartenarbeit (siehe unten)
- Hoher Zierwert, vor allem die blauen und gestreiften Sorten – und im Farbenspiel miteinander
- Gleiche Verwendung wie alle Kohl und Chabis-Arten; kann auch gut frisch als Salat genossen werden; die mittelgrossen Blätter sind am feinsten und aromatischsten, gern auch nach einem ersten Frost im Herbst.
- Bildet nur ganz selten Blüten, so dass die ganze Kraft in die Stängel und Blätter geht. Die Wuchsstärke und die fehlenden Blüten sind letztlich zwei Seiten der gleichen Medaille und hängen eng zusammen.
Wenn du Baumkohl kaufst, solltest du bei der Standortwahl folgendes beachten
Sicher wächst der Ewige Kohl an der Vollsonne am besten, im Süden und in sehr sonnenlichtintensiven Alpentälern sollte er vielleicht in den Sommermonaten und auch in kalten Wintern etwas mit einem Netz schattiert werden – oder man sucht von vorneherein einen halbschattigen Standort.
Baumkohl ist bezüglich Wasser- und Nährstoffversorgung relativ anspruchslos, bei Trockenheit oder sehr kargen Bodenverhältnissen reagiert der Ewige Kohl ganz einfach und logisch mit weniger Wachstum und kleinen Blättern. Natürlich führt umgekehrt Luxusdüngung zu überstarkem Wachstum, riesigen, aber auch weniger bekömmlichen Blättern und auch zu einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit der Kohl-Riesen.
Gärtnerische Vernunft ist also auch beim Kohl gefragt: Mit organischer Düngung (1 Gabe Kompost im Frühling, eine zweite Gabe um den längsten Tag nach dem Sommerschnitt) fährt man sicher am besten.
Baumkohl pflanzen – wie geht das?
Wenn du bei uns Ewigen Kohl kaufst, dann erhälst du Pflanzen aus eigener Produktion. Wir liefern dir bei deiner Baumkohl Bestellung gut entwickelte Jungpflanzen im 1,3 l Topf. Die Pflanzen sind zwischen 15 cm und 50 cm hoch, zwischendrin müssen wir sie in der Vegetationsperiode auch einmal zurückschneiden, worauf sie dann etwas verzweigen. Eine solche Baumkohl-Jungpflanze kann schon ca. 6-8 Wochen nach der Pflanzung zum ersten Mal beerntet werden.
Wir empfehlen, den Baumkohl tief zu pflanzen, also neben dem Wurzelballen sollen auch 2-4 zusätzliche Nodien (Blattachselknospen) im Mutterboden versenkt werden (bitte vorher allfällig vorhandene Blätter entfernen). Dies führt zur Entwicklung eines grösseren und sichereren Wurzelsystems, und damit auch zu einem besseren Halt der so lang und hoch und schwer werdenden Kohltriebe (die grossen Blätter sind an Gewicht nicht zu unterschätzen).
Zum Start kannst du gerne noch 10-20 g Langzeitdünger (Frutilizer Saisondünger plus) oder auch schon einige Handvoll gut vergorenen Kompost dazumischen – so dass der Baumkohl gar keine Wahl hat, als seiner Lieblingsbeschäftigung zu frönen: fröhlich mit Trieb und Blättern in den Himmel zu wachsen.
Wer einen eher geordneten, klassischen Gemüsegarten wünscht, pflanzt den Baumkohl am besten mit 30-35 cm Abstand und platziert neben jeder Pflanze von Anfang an gleich einen Stickel. Grössere Abstände führen zu grösseren, aber auch mastigeren Pflanzen und Blättern, eine zu enge Pflanzung bewirkt zu kleine Blätter.
Aber natürlich ist auch eine mehr staudige und informellere Pflanzung möglich, hier pflanzt du deinen gekauften Baumkohl sicher in einem etwas grösseren Abstand von vielleicht 50cm (unten im Abschnitt zur Kultur mehr Informationen dazu).
Wie lange kann ich Ewigen Kohl in meinem Garten ernten?
Zunächst einmal kann man den Baumkohl, so "ewig" er ist, auch sehr schnell ernten. Bei einer Frühlingspflanzung kannst du schon gegen den Sommer hin mit einigen seiner Blätter die Suppe verfeinern und gleich schon im Herbst steht dann die erste Haupternte bevor.
Bei einer späteren Pflanzung als Juni solltest du die erste Ernte eher auf den Herbst verschieben. Da zu diesem Zeitpunkt auch die Jungpflanzen meist schon relativ hoch sind, kann man sie auch bei der Pflanzung gleich auf ca. 30 cm zurückschneiden, damit sie buschiger ausschlagen und im Herbst einen grösseren Ertrag bringen. Eventuell sind sie auch schon in der Gärtnerei für diesen Verkaufszeitpunkt zurückgeschnitten worden.
Die Kohlblätter werden am frühen Morgen gesammelt, wenn Pflanze und Blattstiele noch kühl und knackig sind – am besten wird das Blatt ruckartig nach unten weggerissen. Ein leichter Twist auf eine Seite kann helfen, ein Ausreissen der Blattachseln in den Trieb hinein zu verhindern.
Die Kohlbäume werden normalerweise zwischen 5 und 10 Jahre alt; sie halten deutlich länger durch, wenn sie regelmässig mit Kompost gedüngt und auch zurückgeschnitten werden. Wenn man sie kaum zurückschneidet, haben sie sich häufig nach 3-4 Jahren "ausgewachsen" und werden danach schwächer und schwächer. Deshalb empfehlen wir, spätestens nach 5 Jahren den Baumkohl zu erneuern, um wieder mit juvenilen, wüchsigen Pflanzen starten zu können.
Wie lange lebt der Ewige Kohl?
Der Ewige Kohl wächst gesund ca. 5-10 Jahre, allerdings gibt er dann zum Schluss nach, vor allem, wenn er nicht regelmässig geschnitten und aufgebunden wurde. Wir empfehlen nach ca. 5 Jahren neue Baumkohl-Pflanzen zu kaufen und die alten zu ersetzen. Natürlich kannst du auch selbst vermehrten Baumkohl verwenden.
Was genau isst man beim Baumkohl?
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Beim Baumkohl erntet man weder Stiele (wie beim Meerkohl) noch Blüten (wie beim Blumenkohl), sondern die einzelnen Blätter. Mittelgrosse Blätter haben sowohl die gewünschte Reife und Würzigkeit mit einem eindeutigen Kohlgeschmack, sind aber auch noch weich genug für den ungekochten Genuss.
Ältere grössere Blätter kann man aber immer noch für Wraps oder ähnliches einsetzen, wo auch mehr Festigkeit gefragt ist. Die blaublättrigen bis violetten Baumkohlsorten sollen geerntet werden, wenn die Blätter zu ca. 40% blau gefärbt sind.
Ewigen Kohl vermehren
Wie der Anbau ist auch die Vermehrung des Baumkohls sehr einfach: Man schneidet einen stabilen, aber noch grünen, unverholzten Stängel in Teile von 10-20 cm, mit 6-8 Nodien, die obersten 2 Blätter werden belassen, die anderen entfernt. Dann steckt man das Steckholz in einen Topf oder direkt ins Beet.
Mit etwas Verdunstungsschutz (im Tunnel, mit einer Plastikhaube) wurzelt das junge Steckholz sehr schnell (4-6 Wochen) am besten vermehrt man im Sommer bis Frühherbst, dann überwintert man die Jungpflanze frostfrei in einem Gewächshaus. Gleich im Frühjahr im Mai nach den strengsten Fröste geht es dann ins Gemüsebeet, wo sie gleich im ersten Jahr so starke werden, dass sie (fast) ewig leben mögen.
Dass sich Ewiger Kohl auch selber vermehren kann über Äste und Triebe, die den Boden berühren, haben wir schon oben erwähnt. Es ist natürlich typisch für eine Pflanze, die selber keine Blüten und Samen bildet (oder nur sehr spät), dass sie sich auch vegetativ und sogar ohne Zutun des Menschen vermehren kann. Ewig ist der Ewige Kohl damit aus eigenem Recht.
Bild: Das Entfernen der vorzeitigen Seitentriebe bewirkt, dass die Haupttriebe und Ernteblätter mehr Kraft bekommen.
Die Blätter werden für den Ewiger Kohl verwendet. Sie bilden jedoch keinen Kopf wie bei den anderen bekannten Kohlsorten, sondern hängen einzeln und im Abstand eines Internodienknoten am Stängel.
10-20 cm lange Stecklinge werden abgeschnitten und alle Blätter bis auf die beiden obersten Blätter entfernt. Anschließend werden sie tief in ein Bett oder einen Topf gesteckt, so dass nur die Spitze herausschaut, und es wird für ein feuchtes Klima gesorgt, z. B. mit einer Plastikhülle. Natürlich vermehrt sich Ewiger Kohl auch selbst. Wenn Triebe abfallen oder Seitenäste abbrechen und den Boden berühren, schlagen sie sofort Wurzeln und bilden eine neue Pflanze.
Ewiger Kohl wächst etwa fünf bis zehn Jahre lang gesund, aber irgendwann gibt er nach, vor allem, wenn er nicht regelmäßig geschnitten und angebunden wurde. Wir empfehlen, ihn nach etwa fünf Jahren durch neue (auch selbst gezogene) Pflanzen zu ersetzen.
Ewiger Kohl wird von unten nach oben geerntet, wobei immer die sechs jüngsten Blätter eines Stängels übrig bleiben, um die Pflanze weiterhin mit Assimilaten zu versorgen. Die Ernte erfolgt im späten Frühjahr und frühen Sommer von den neuen Trieben und im Herbst nach den ersten Frösten im November.
Sie werden im späten Frühjahr und Frühsommer und dann im Herbst ab November nach den ersten Frösten geerntet.
Er kann eine Höhe von bis zu 2 m erreichen, wenn er angebunden wird. Da er jedoch zweimal im Jahr geschnitten wird, einmal vor Beginn der Vegetation und ein weiteres Mal vor dem längsten Tag des Sommers, erreicht er diese Höhe nur selten.
Wann ist dieses Gemüse lieferbar nach AT??
Ich möchte dieses Jahr einen Baumkohl in den Garten pflanzen, ab wann ist die beste Zeit dafür? Kann ich das jetzt schon oder sollte ich noch ein paar Wochen warten?
Viele Grüße
Melanie
Eignet sich der Baumkohl für einen grossen Topf?
Danke für Ihre Antwort.
Freundliche Grüsse
H.L