Euphorbia Zimmerpflanzen
Gärtnerwissen Euphorbia Zimmerpflanzen
Die Euphorbia Zimmerpflanzen gehören zu Wolfsmilchgewächsen und sind eine grosse, sehr vielgestaltige Gruppe mit mehr als 2000 Arten. Viele Euphorbien sind krautige Pflanzen, aber es gibt auch verholzte Sträucher und Sukkulenten in dieser Gattung. Im Garten werden verschiedene Euphorbia als Stauden verwendet. Als Zimmerpflanzen sind vor allem die sukkulenten Arten beliebt, obwohl der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) vermutlich die bekannteste Wolfsmilch ist.
Die pflegeleichten, sukkulenten Euphorbia Zimmerpflanzen sind sehr vielgestaltig. Der Christusdorn (Euphorbia milii) hat verholzte, graubraune Triebe mit grünen, ovalen bis verkehrt eiförmigen Blättern an der Spitze. Die verschiedenen Sorten blühen in Rot, Rosa, Gelb oder Weiss. Der reich verzweigte Bleistiftstrauch (Euphorbia tirucalii) hat dünne, gegliederte Triebe, von denen die Blätter bereits nach kurzer Zeit abfallen. Andere Arten wie Euphorbis ingens, Euphorbia enopla und Euphorbia polygona haben fleischige Stämme mit Kanten und zum Teil auch Dornen, sodass sie aussehen wie Kakteen. Euphorbia pseudocactus verdankt dieser Ähnlichkeit mit einem Kaktus sogar seinen Namen. Euphorbien eignen sich als Terrarienpflanzen für Vivarien mit Tieren aus afrikanischen Halbwüsten und Wüsten.
Inhaltsverzeichnis
Die 3 grössten Vorteile von Euphorbia Zimmerpflanzen
- Die sukkulenten Formen sind trockenheitsresistent
- Für vollsonnige Standorte geeignet
- Kaum Pflege notwendig
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Der Bleistiftstrauch (Euphorbia tirucalli) ist auf der arabischen Halbinsel, im Osten und im Süden Afrikas heimisch. Dort wird er knapp 5 Meter hoch. Als Zimmerpflanze werden reich verzweigte Jungpflanzen mit gegliederten, bleistiftdicken, grünen Trieben kultiviert. An jungen Trieben sind kleine Blättchen, die aber schnell abfallen. Diese Euphorbia hat sich wie der Zylindrische Bogenhanf zu einer Trendpflanze entwickelt. Sie ist anspruchslos, pflegeleicht und dekorativ. In Kombination mit dem passenden Dekotopf fügt sie sich lässig sowohl in geradliniges, modernes Ambiente als auch in rustikale Einrichtungen von Landhausstil bis Shabby chic ein. Die Stämme und Blätter dieser Wolfsmilch enthalten ein Öl, das zur Herstellung von Bio-Kraftstoffen verwendet werden kann. Da sie in ariden Gebieten Afrikas wächst, in denen sonst keine Landwirtschaft möglich ist, konkurriert der Anbau diese Pflanze nicht mit der Produktion von Lebensmitteln.
Die Kaktus-Wolfsmilch (Euphorbia ingens) kommt in der Natur nur in Südafrika vor. Sie hat einen aufrechten, verzweigten Stamm mit drei stark vorspringenden Rippen. An deren Kanten sitzen in regelmässigen Abständen paarweise, grün-braune Dornen. In der Zimmerkultur kann diese Wolfsmilch bis zu 3 Meter hoch werden. Sie kommt besonders gut in hellen, hohen Räumen zur Geltung.
Die Dreikantige Wolfsmilch (Euphorbia trigona) ist eine kaktusähnliche Art aus Namibia. Sie hat einen dreikantigen, verzweigten Stamm mit ovalen Blättern an den Kanten und wird 1 bis 2 Meter hoch. Im Haus bevorzugt die dreikantige Wolfsmilch helle, halbschattige bis vollsonnige Standorte. Im Sommer kann diese Zimmerpflanze an einen halbschattigen Platz im Garten. Hier bildet sie dann gelegentlich unscheinbare, grüne Blüten. Die Laubblätter werden im Herbst abgeworfen. Im Frühjahr bilden sich neue.
Die Harzwolfsmilch, Maghrebinische Säulenwolfsmilch oder Vierkantige Euphorbie (Euphorbia resinifera) hat vierkantige Stämme mit kurzen, braunen Dornen. Diese Stämme bilden 40 bis 50 cm hohe Gruppen, die in ihrer marokkanischen Heimat einen Durchmesser von 2 bis 3 Metern erreichen. Während der Blütezeit enthält der Milchsaft eine hohe Konzentration an Stoffen, aus denen Schmerzmittel und Antibiotika hergestellt werden können.
Euphorbia fiherenensis ist eine baumartig wachsende Art, die nur auf Madagaskar vorkommt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Euphorbia-Arten gedeiht diese auch auf kalkhaltigen Böden. Die Pflanze bildet dünne, grau-grüne Triebe, die in kurze Segmente gegliedert sind. Sie kann buschig wachsen oder einen kleinen Stamm bilden. In ihrer Heimat wird diese Euphorbie bis zu 5 Meter hoch. In Zimmerkultur hat sie eine durchschnittliche Höhe von etwa 50 cm.
Pflege von Wolfsmilchgewächsen
Euphorbien sind trockenheitsresistent und stellen nur wenig Ansprüche an den Standort und die Luftfeuchtigkeit. Darum sind sie im Allgemeinen sehr pflegeleicht.
Der richtige Standort
Im Zimmer bevorzugen Euphorbien einen möglichst hellen Platz. Sie vertragen volle Mittagssonne und sind gut an einem Südfenster aufgehoben. An einem halbschattigen Platz wachsen sie langsamer. Sie kommen nicht zur Blüte, wenn sie nicht genug Licht haben. Im Sommer dürfen die Pflanzen an einen halbschattigen Platz in den Garten. Als Gartenstauden werden winterharte Wolfsmilchgewächse kultiviert. Die Zimmerpflanzen stammen aber aus tropischen und subtropischen Regionen und reagieren empfindlich auf Kälte und Zugluft. Im Winter darf die Temperatur auf 12 bis 18 °C sinken. Je wärmer es während der Ruhephase im Zimmer ist, desto heller muss der Standplatz sein.
Euphorbia giessen und düngen
Der Wasserbedarf der im Zimmer kultivierten Euphorbien ist gering. Giessen Sie im Sommer erst, wenn das Substrat vollständig wieder trocken ist. Geben Sie dann nur etwas Wasser, um die Erde wieder anzufeuchten. Die Menge sollte so gering sein, dass nichts durch den Topf hindurchläuft. Es ist bei diesen trockenheitsliebenden Arten nicht gewünscht, dass sich das Substrat mit Wasser vollsaugt. Im Winter können die meisten Arten vollständig ohne Wasser auskommen. Wenn das Standort aber sehr warm ist, kann es sinnvoll sein gelegentlich zu giessen, damit die Gewächse nicht austrocken. Verwenden Sie möglichst weiches, kalkarmes Wasser (z. B. Regenwasser), damit der pH-Wert des Substrats im sauren Bereich bleibt. Während der Wachstumsperiode von April bis September können Sie dem Giesswasser alle 2 bis 4 Wochen Kakteendünger zusetzen.
Umtopfen
Alle Euphorbien brauchen ein leicht saures, durchlässiges Substrat. Geeignet sind ungekalkte Torfsubstrate, Kokosfasersubstrate oder auch Kakteenerde. Wenn der pH-Wert im Boden zu hoch (über 7) ist, treten Mehltaupilze auf. Topfen Sie die Pflanzen nach Bedarf um, wenn der Topf zu klein geworden ist oder die Qualität der Erde kein gesundes Wachstum mehr erlaubt. Das Frühjahr oder der Frühsommer sind dafür die beste Zeit.
Vermehrung
Die Vermehrung durch Stecklinge ist ganz leicht. Trennen Sie im Frühjahr einen Trieb oder einen Seitenast ab. Halten Sie die Schnittfläche unter fliessendes, warmes Wasser, um den Austritt des Safts zu stoppen und zu verhindern, dass die Schnittfläche verklebt. Lassen Sie danach den Schnitt gut abtrocknen. Bei den sukkulenten Arten bildet sich innerhalb weniger Tage ein dünner Kallus über der Schnittstelle. Wenn das geschehen ist, können sie die Stecklinge in feuchten Sand stecken. Für die Bewurzelung sind Temperaturen zwischen 20 und 25 °C notwendig. Sorgen Sie mit einer transparenten Abdeckung für erhöhte Luftfeuchtigkeit. Es darf sich aber kein Kondenswasser bilden. Tropft es auf die Stecklinge, faulen sie. Wenn Sie statt eines Anzuchtgewächshauses einzelne Kulturtöpfe für die Stecklinge verwenden, können Sie diese mit Hilfe von Holzstäbchen in ihrer aufrechten Position fixieren. Die dünnen Substratschicht in Anzuchtschalen reicht zum Bewurzeln der Stecklinge aus, gibt aber solchen Stützen nicht genug Halt.
Giftigkeit für Mensch und Tier
Alle Euphorbia-Arten enthalten einen giftigen und reizenden, weissen oder leicht gelblichen Milchsaft. Dieser verursacht bei Hautkontakt Reizungen bis hin zur Blasenbildung und Nekrosen. Tragen Sie darum beim Schneiden und Umtopfen zur Sicherheit Handschuhe. Waschen Sie sich nach Kontakt mit dem Pflanzensaft gründlich die Hände. Gelangt der Milchsaft in die Augen kann das zu einer vorübergehenden Erblindung durch die Entzündung von Binde- und Hornhaut führen. Spülen Sie im Notfall das Auge 20 Minuten mit Wasser und kontaktieren Sie einen Arzt. Werden Pflanzenteile von Menschen oder Tieren gegessen, verursachen die Inhaltsstoffe Schäden an den Schleimhäuten, Leber, Nieren, den Milchdrüsen und dem zentralen Nervensystem. Halten Sie Haustiere und Kinder von diesen Pflanzen fern.
Häufige Krankheiten und Schädlinge
Am häufigsten tritt bei Euphorbien Wurzelfäule durch zu nasses Substrat auf. Giessen Sie nur sparsam und lassen Sie das Substrat immer wieder gut trocknen, bevor sie wieder Wasser geben. Wenn der pH-Wert des Substrats zu hoch ist, werden die Pflanzen anfällig für den Befall mit Pilzen (z. B. Mehltau). Verwenden Sie darum am besten kalkarmes Giesswasser und topfen Sie ihre Euphorbien regelmässig um. Ein zu hoher Salzgehalt in der Erde schädigt die Wurzeln und kann zum Absterben der Pflanzen führen. Düngen Sie darum immer nur sparsam.
Belaubte Arten wie der Weihnachtsstern vergilben schnell und verlieren die Blätter, wenn sie Kälte oder Zugluft ausgesetzt werden. Sie können von Trauermücken, Weisser Fliege, Spinnmilben, Thripsen, Blattläusen, Wollläusen und Schildläusen befallen werden. Die Bekämpfung dieser Schädlinge mit Pflanzenschutzmitteln ist möglich. Die sukkulenten Euphorbien werden in der Regel nicht von Schädlingen befallen. Ihre Stämme mit der dicken Wachsschicht bieten weniger Angriffsfläche als die dünnen Blätter der Poinsettien.
Der Milchsaft aller Wolfsmilchgewächse ist giftig. Er reizt die Haut und der Saft einiger Arten verursacht sogar Blasen und Nekrosen. Bei Augenkontakt kann es zu einer schweren Entzündung mit vorübergehender Blindheit kommen. Beim Verzehr schädigen die enthaltenen Substanzen Leber, Nieren, das Nervensystem und die Milchdrüsen. Tragen Sie beim Rückschnitt und beim Umtopfen zur Sicherheit Handschuhe. Fassen Sie sich während der Arbeit nichts ins Gesicht und waschen Sie sich zum Schluss gründlich die Hände. Lassen Sie pflanzenfressende Heimtiere und kleine Kinder nicht mit den Pflanzen unbeaufsichtigt allein.
In der Natur wachsen einige Euphorbien zu meterhohen Büschen heran, andere werden nur 30 oder 40 cm hoch. Wie gross sie im Topf werden, hängt von der Art und der Topfgrösse ab. Durchschnittliche Wuchshöhe verschiedener Euphorbia-Arten in Topfkultur: Euphorbia enopla 100 cm, Euphorbia ingens 80 - 300 cm, Euphorbia milii 60 cm, Euphorbia polygona 30 bis 60 cm, Euphorbia pulcherrima 30 bis 50 cm, Euphorbia resinifera 40 bis 50 cm, Euphorbia tirucalli 40 bis 60 cm und Euphorbia trigona 100 cm.
Für Euphorbien, die als Zimmerpflanzen kultiviert werden, ist ein saures, durchlässiges Substrat geeignet. Kakteenerde kann verwendet werden oder kalkfreie Erden mit Torf oder Kokosfaser.
In der Zimmerkultur werden vor allem sukkulente Euphorbien gepflegt. Diese haben einen sehr geringen Wasserbedarf. Sie brauchen erst dann wieder ein wenig Wasser, wenn die Erde vollständig trocken ist. Im Winter müssen sie nur gegossen werden, wenn es im Zimmer sehr warm ist.
Euphorbia Zimmerpflanzen bevorzugen einen hellen, warmen Standort mit viel Sonne.