Pfeifengras
Gärtnerwissen Molinia - Pfeifengras
Wenn Sie ein anmutiges Pfeifengras kaufen, können Sie dieses vielseitig verwenden. Ob als eleganter Rasensolitär oder in lockeren Gruppen und Bändern: Die Vertreter der Gattung Molinia zieren naturnahe Staudenbeete, Gehölzpflanzungen und Teichränder.
Ihre zahlreichen, hoch über dem Horst schwebenden, grazilen Blütenstände und die grandiose, meist goldfarbene Herbsttönung sind prägnante Merkmale dieser sommergrünen Ziergräser.
Nicht nur im Naturgarten, sondern auch in der modernen Gartengestaltung hat ein Pfeifengras seinen verdienten Platz: Als Akzentpflanze betont es Ränder und Achsen, es kann dabei in einer rhythmischen Wiederholung im Garten verteilt werden, ohne dabei jemals die Sicht zu versperren. Bunt blühende Stauden lassen sich somit in das luftig-leichte Gräser-Gerüst wundervoll integrieren. Im Topf oder Kübel kommt ein Pfeifengras natürlich ebenfalls bestens zur Geltung. Seine zarten Blüten- und Samenstände werden zudem häufig in der Floristik verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Gräser für die Sonne und den lichten Halbschatten
Pfeifengräser sind unkompliziert: Sie lieben durchlässige Böden mit guter Wasserversorgung, tolerieren aber auch eine vorübergehende Trockenheit. Wenn sie sich einmal am Standort etabliert haben, erweisen sie sich als äusserst pflegeleicht.
In unserem Lubera®-Sortiment haben wir für Sie beliebte Sorten der Pfeifengräser zusammengestellt. Grundsätzlich sind hierbei zwei heimische Arten zu unterscheiden:
- Das Hohe Pfeifengras oder Riesen-Pfeifengras (Molinia arundinacea) bildet ausladende Horste und kann in der Blütezeit eine stattliche Höhe von über zwei Metern erreichen. Seine Sorten punkten mit einer beinahe magischen Transparenz ihrer fein verästelten Blütenrispen, die sie in der Welt der Gräser besonders hervorstechen lässt.
- 'Karl Foerster' bildet niedrige, halbkugelförmige Horste und bronzefarbene Blütenstände aus. Der schöne Wuchs ist am besten in der Einzelstellung zu bewundern.
- Auch die Sorte 'Transparent' zeigt mit ihrem üppigen Laub und den grazilen, leicht geneigten Blütenständen eine traumhafte Silhouette.
- Das Blaue Pfeifengras bzw. Moor-Pfeifengras (Molinia caerulea) bleibt generell kleiner und wird meist wegen seiner aufrechten, dichten Horste gepflanzt, aus denen sich im Sommer die braun-violetten Blütenspitzen erheben. Aufgrund der Vielzahl und Leichtigkeit seiner Blütenstände entsteht schon bei einem leichten Windhauch ein wogendes Meer, das für Bewegung in jeder Bepflanzung sorgt. Durch ihre kompakte Wuchsform sind die Sorten des Moor-Pfeifengrases prädestiniert für Randbepflanzungen aller Art.
- Die Auslese 'Moorhexe' ist ein kleinbleibendes Pfeifengras mit zierlichen, fast schwarzen Blütenhalmen, womit es interessante Akzente in jedem Gartenbereich setzt. Insbesondere im Heidegarten kann es sehr schön mit Zwerggehölzen kombiniert werden.
- Edith Dudszus' ist eine Sorte, die durch ihren mittelhohen Wuchs das Sortiment bereichert.
Wissenswertes über Pfeifengräser
Zur Pflanzengattung Molinia innerhalb der grossen Familie der Süssgräser gehören vier Arten, zwei davon sind in Mitteleuropa heimisch. In der Fachliteratur wird Molinia arundinacea, das Hohe Pfeifengras, manchmal lediglich als Unterart von Molinia caerulea geführt. Die hohen Vertreter kommen zerstreut in lichten Laub- und Nadelwäldern vor sowie in kalkreichen Mooren und Flussauen. Ihr botanischer Name weist auf die schilf- oder rohrartigen Blütenhalme hin, insofern verwundert es nicht, dass sie auch im Volksmund Rohr-Pfeifengräser genannt werden. Das Blaue Pfeifengras oder Moor-Pfeifengras ist in Gebieten mit bodensauren Standorten verbreitet und gedeiht auf Streuwiesen, Brachflächen, in Mooren und Wäldern.
Die recht harten, knotenarmen Blütenhalme des Riesen-Pfeifengrases wurden frühe gerne zum Reinigen von Pfeifen verwendet, worauf sich der Name zurückführen lässt. Der Name Besenried, wie das Moor-Pfeifengras auch genannt wird, weist darauf hin, dass seine Halme früher als Besen genutzt wurden.
Pfeifengräser sind so genannte Cool-Season-Gräser, die ein gemässigtes Klima lieben. In der kalten Jahreszeit vertrocknen ihre oberirdischen Pflanzenteile, der Austrieb startet aber bereits im Nachwinter. Pfeifengräser benötigen etwa zwei bis drei Jahre, um ihr endgültiges Ausmass zu erreichen.
Pfeifengras kaufen - Standort und Boden
Der ideale Standort für ein Pfeifengras bietet viele direkte Sonnenstrahlen, aber auch ein lichter, halbschattiger Platz im Garten reicht für eine gute Entwicklung aus. Das Moor-Pfeifengras fühlt sich auf leicht sauren, humos-torfigen Boden besonders wohl und fügt sich somit auch wunderbar in ein Moorbeet ein. Beide genannten Pfeifengrasarten tolerieren jedoch - trotz ihrer Vorlieben - einen normalen Gartenboden, der im Idealfall frisch bis feucht, nährstoffreich und durchlässig ist. Lang anhaltende Staunässe wird nicht gut vertragen, denn diese führt zu einem Faulen der Wurzeln. Ein sehr sandiger, durchlässiger Boden sollte stets gut gemulcht werden.
Pfeifengras pflegen
Wenn Sie ein Pfeifengras kaufen, erhalten Sie ein pflegeleichtes Ziergras. Seine abgestorbenen oberen Pflanzenteile bieten einen guten Schutz im Winter und sollten daher erst im Frühjahr entfernt werden. In längeren Hitze- und Trockenheitsphasen sollten Sie die Gräser ausreichend wässern. Falls Sie eine Selbstaussaat vermeiden möchten, empfiehlt sich ein Abschneiden der Blütenstände bereits im Herbst. Ein Mulchen rund um die Pflanzen unterdrückt einen unerwünschten Bewuchs und sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit besser im Boden gehalten wird. Eine zu dicke Mulchschicht direkt an der Pflanze kann allerdings Fäulnis hervorrufen.
Schneiden und teilen
Ein radikaler Schnitt eines Pfeifengraser ist oft nicht nötig. Entfernen Sie abgestorbenes Pflanzenmaterial und die vertrockneten Halme im zeitigen Frühjahr - am besten vor dem Neuaustrieb, um diesen nicht zu beeinträchtigen. Wenn Sie ein Pfeifengras kaufen, können Sie dieses nach einiger Zeit durch Teilung mit dem Spaten vermehren und verjüngen. Denn im Lauf der Jahre weist der Horst erste Verkahlungserscheinungen auf, die in der Mitte beginnen. Führen Sie diese Massnahme ebenfalls am besten im zeitigen Frühjahr durch.