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Clematis

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Gärtnerwissen Clematis

Clematis Waldrebe

Die Waldrebe (Clematis) zählt mit ihren schönen Blüten zu den beliebtesten Kletterpflanzen Ziergehölzen und wird zu Recht als 'Königin der Kletterpflanzen' bezeichnet.

Clematis haben eine ausgesprochen lange Blütezeit und eine unübertroffene Blütenfülle in einer Vielzahl von Farben, manche duften sogar. Mit den Waldreben können trostlose Zäune, Hauswände und Garagen schnell berankt werden. Viele Clematisarten können auch im Kübel auf Balkon und Terrasse gepflanzt werden. Klassisch sind Clematis als farbenfrohe Begleiter wunderschöner Kletterrosen. 
 

Clematis-Vielfalt im Lubera®-Gartenshop 

Es gibt etwa 300 Clematis-Arten mit einer Vielzahl an Sorten mit unterschiedlich grossen, weiss, rosa, rot, dunkelblau gesprenkelt oder violett gefärbten Blüten. Darüber hinaus sind Clematis mit gefüllten und ungefüllten, leicht glockenförmigen, stern- oder schalenförmigen Blüten in unserem Sortiment, ebenso wie Duft-Clematis, Wilde oder Naturnahe Clematis und eine grosse Anzahl an Clematis-Hybriden. Darunter befinden sich auch zweimalblühende grossblütige Waldreben sowie viele sommerblühende Sorten. Das Clematis-Sortiment von Lubera lässt sich also sehen!

Sortenbeispiele

In unserem Lubera®-Gartenshop finden Sie u. a. die Clematis integrifolia Arabella mit hübschen, grossen Puschel-Fruchtständen. Die Arabella blüht zwei Mal, im August und im September. Zweimal blühend sind auch Grossblumige Clematis wie 'Vyvyan Pennell', Multi Blue oder 'Dr. Ruppel'. Clematis texensis Princess Diana hat sehr originelle, glockenförmige Blüten. Auch Clematis integrifolia 'Hendersonii' hat niedliche, blaue Glöckchen. Clematis viticella Aotearoa ist mit ihren wunderschönen, grossen, tief violetten Blüten und mit ihrem dichten Wuchs bestens für einen Bogen geeignet. Aotearoa heisst in der Maori-Sprache Neuseeland, sie wurde in Neuseeland gezüchtet und ist gut winterhart.

Clematis für Anfänger

Sie haben noch keine Clematis? Sie sind ein Clematis-Anfänger? Fangen Sie mit reichblühenden Clematis viticella wie z. B. die hellblaue ‚Prince Charles‘, ‚Royal Velours‘ mit tiefroten Samtblüten oder Romantika im samtigen Violett an. Oder es könnte Clematis viticella Entel sein: Sie wächst bis 4 m hoch, blüht von Juni bis August, stammt aus Estland und ist mit bis -25°C maximal frosthart, was man von einer estländischen Sorte auch nicht anders erwarten muss.

Clematis viticella sind sehr pflegeleicht und robust und werden auch als „Clematis für Anfänger“ gehandelt. Viticellas kommen sowohl mit sonnigen Standorten, wie auch mit Halbschatten zurecht.

Der richtige Standort für eine Clematis

Wie der deutsche Name Waldrebe vermutenlässt, ist der ursprüngliche Standort dieser Pflanzen der Wald. Dort stehen sie meist halbschattig zwischen Bäumen und klettern der Sonne entgegen. Aus dieser ursprünglichen Heimat lässt sich auch einiges über den idealen Standort der Pflanze in Ihrem Garten ableiten. Clematis lieben die Sonne, können aber auch problemlos im Halbschatten gepflanzt werden. Eines ist aber unbedingt zu beachten: der Wurzelbereich von Waldreben muss, wie es eben im Wald der Fall ist, beschattet sein. Im Freiland genügt zur Beschattung eine Unterpflanzung mit Bodendeckern. Bei Topf-Pflanzen sollte zusätzlich zur Unterpflanzung mit Stauden auch darauf geachtet werden, dass der Topf nicht in der vollen Sonne steht. Der Topf kann gut an einem schattigen Plätzchen auf der Terrasse oder dem Balkon stehen, die Clematis muss dann einfach in die Sonne wachsen können.

Mit einer überlegten Standortwahl kann man auch der lästigen Clematiswelke Herr werden. Die Welke wird nämlich über einen Pilz ausgelöst, dieser dringt über Verletzungen an den Trieben oder Blättern in die Pflanze ein. Auf trockenen Blätter kann sich aber kein Pilz lange halten, geschweige denn etablieren. Daher ist es wichtig, dass die Blätter der Clematis schnell abtrocknen können. Ideal ist also ein sonniger, luftiger Standort, umso besser ist es, wenn die Pflanze überdacht ist, dann werden die Blätter erst garnicht nass.

Wenn Sie dann den idealen Standort für Ihre Clematis ausgewählt haben gibt es noch einen einfachen Trick. Setzen Sie die Pflanze tief ein, 5-10cm tiefer als Sie im Topf stand. Sollte die Welke dann doch einmal zuschlagen und Sie sind gezwungen alle Triebe auf 30cm zurückzuschneiden hat die Clematis, geschützt unter der Erde genügend Reservestoffe um im nächsten Jahr wieder auszutreiben.

Clematis im Kübel

Clematis eignet sich meist gut für die Kübelkultur. Sie ist eine der beliebtesten Balkonpflanzen. Bei der Pflanzung und Pflege beachten Sie bitte folgendes:

  • Waldreben mögen einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Sie mögen es jedoch nicht, wenn der Wurzelbereich besonnt ist und warm wird. Deshalb sollte der Topf schattig stehen, damit er sich nicht erwärmt. Eine Staudenunterpflanzung ist bei Clematis nicht nur schön – die Waldreben schätzen zudem den Schatten, welche die Stauden auf den Wurzelbereich werfen. Besonders niedrige Stauden eignen sich zur Unterpflanzung.
  • Der Topf sollte zu Anfang nicht zu gross sein, sonst produziert die Clematis erst ganz viele Wurzeln, anstatt Triebe und Blüten zu bilden.
  • Wenn der Topf gut durchwurzelt ist, können Sie einen neuen in der nächsten Grösse nehmen.
  • Füllen Sie 5-10 cm Kies, groben Schotter oder eine 10 cm hohe Hydrocultur-Schicht ein. Diese Schicht dient als Drainage, damit die Clematis keine „nassen Füsse“ kriegt. Damit sich diese Schicht nicht mit der Erde vermischt, kommt dann ein Vlies drüber.
  • Als Substrat ist dafür die Fruchtbare Erde Nr. 1, die spezielle Topf- & Kübelerde von Lubera gut geeignet. Und ein Tipp von uns: Mischen Sie zerbröselte Eierschalen unter die Erde, denn die Clemis lieben Kalk.
  • Clematis benötigen unbedingt einen hohen Kübel, da sie Tiefwurzler sind.
  • Die beste Pflanzzeit für Kübelclematis ist das Frühjahr.
  • Und natürlich eine Kletterhilfe soll nicht vergessen werden.
  • Und bitte - wie bei allen Kübelpflanzen - immer ans Giessen und Düngen denken.

Da sie nicht klettert, sondern eher kräftige Büsche bildet, eignet sich die Ganzblättrige Waldrebe (Clematis Integrifolia) besonders gut für Pflanzkübel. Auch alle zweimal blühenden Hybriden wachsen nicht so stark wie die sommerblühenden Clematis und sind damit auch die idealen Kübelkandidaten.

Wenn Sie in einem Topf mehrere Clematis unterbringen möchten, muss der Kübel richtig gross sein, denn Clematis, die zu dicht stehen, bekommen leicht Mehltau. Einen sehr gut strukturierten, zusammenfassenden Beitrag zum Thema „Wie man Clematis im Topf oder Kübel kultivieren kann“ finden Sie in unserem Lubera Magazin.

Kletterhilfen für Clematis

Wenn Sie Ihre Clematispflanzen auf einem Bogen oder auf einem Obelisken bewundern möchten, würden wir Ihnen empfehlen, auf die Blütenform zu achten. Die Clematis wie Viticella Venosa Violacea gucken zum Beispiel nach vorne und Clematis wie Viticella Walenburg sind eher nickend. Nickende Clematis können sich an einem Bogen besonders schön zeigen, weil man ja von unten hoch schaut. Die Staudenclemis klettern nicht selbst, sie brauchen unbedingt ein Gerüst oder eine andere Pflanze wie z.B. eine Kletterrose zum Anklimmen. Suchen sie dafür Rosen aus, die höher als 1,5 Meter werden, damit Sie die Triebe an die Rose anbinden können. Die Triebspitzen werden dann durch die Krone wachsen, ihre blühenden Triebenden über die Krone legen und runterrieseln. Clematis bieten viele Möglichkeiten als Begleiter zu anderen Pflanzen, so z.B. mögen es alle Berg-Waldreben (Clematis montana) in die Bäume zu klettern und benötigen dabei keinerlei Schnitt.

Clematis von Raymond Evison

Evisons Clematis kann man mit gutem Gewissen als „Einfache Clematis“ bezeichnen. Erstens sind sie kompakt wachend (80-150cm) und daher bestens für eine Kübelhaltung auf Balkon oder Terrasse geeignet. Sie sind dauerblühend, vom Sommer bis Herbst. Sie bilden ihre Blüten am diesjährigen Holz, d.h. der Schnitt – im Februar auf 15-20 cm runter - ist auch für absolute Anfänger einfach. Raymond Evison Clematis sind das Ergebnis von 50 engagierten Jahren des Suchens. 50 Jahre unermüdliche und leidenschaftliche Züchtungsarbeit führte zur Geburt von wirklich modernen, reichblühenden Clematis wie z.B. Clematis 'Josephine' TM mit gefüllten Blüten, Clematis 'Zara' TM im zarten Blau oder die besonders einzigartige Evison-Clematis in Farbe und Form 'Avant-Garde' TM. Alle Evison Sorten verfügen über eine gute Gesundheit und gute Winterhärte. Wer nicht nur über die ausgesprochene Schönheit der Evison Clematis lesen möchte, sondern sie vor dem Bestellen ansehen mag, kann dies in unserem Video machen:

Video: Chelsea 2013 - der Clematiszüchter Raymond Evison

Staudenclematis

Staudenclematis sind im Wuchs zierlicher und werden nicht sehr hoch. Staudenclematis wie Clematis integrifolia 'Aljonushka' oder Clematis durandii machen sehr lange Triebe, aber eher in die Breite, nicht in die Höhe. Die Pflanzen wachsen nicht sofort über den Boden, sondern bilden erst Triebe, die, sobald sie sich nicht mehr auf den „Beinen“ halten können, umlegen und sich dann weiter am Boden nach ausbreiten. Staudenclematis können nicht klettern, sie haben keine Kletterorgane. Sie können Ihre Stauden-Clematis sehr gut in die gewünschte Richtung leiten und damit locker einige Quadratmeter im Garten bedecken. Wenn die Pflanzen hoch sollen, müssen Sie jeden einzelnen Trieb anbinden. Im Herbst sterben sie oberirdisch ab. Die staudigen Clematisformen und die Wildformen haben, im Gegensatz zu den grossblumigen Hybriden, meist ausgesprochen dekorative Fruchtstände. Sie bilden nach dem Verblühen puschelige Fruchtstände aus, welche sich bis in den Winter halten.

Stauden Clematis bilden viel mehr Triebe aus der Basis, d.h. sie haben viel mehr Blattmasse und sind damit besser für eine Sichtschutzwand geeignet als andere Clematisarten. Aber Clematis allein als Sichtschutz werden wir Ihnen nicht unbedingt empfehlen, eher in einer Kombination, z.B. mit einem immergrünen Kletterefeu, dem sie eine Zeit lang wunderschöne Blüte verleihen wird.

Duft-Clematis

Die Artenvielfalt bei den Waldreben ist wahrhaftig unglaublich. Auch diejenigen von Ihnen, die in Ihrem Garten nur duftende Blumen einpflanzen, werden bei den Clematis fündig. In unserem Lubera-Gartenshop haben wir für Sie eine breite Clematis-Duftpalette zusammengestellt: Waldrebe 'Grandiflora' und Waldrebe 'Tetrarose' mit zartem und leckerem Vanilleduft, Clematis triternata Rubromarginata mit starkem, aber angenehmem Duft nach Mandel, Clematis tangutica 'Golden Tiara' mit einem leichten Kokosduft, Clematis montana Wilsonii mit Duft nach heisser Schokolade … bestellen Sie und riechen Sie. 

Die Sorten der Italienischen Waldreben Clematis viticella

Clematis viticella machen die längsten und dann auch sofort blühenden Einjahrestriebe. Die Viticellas sollte man sehr weit runter schneiden, 30/40 cm, dann wachsen sie doller und blühen üppiger. Italienische Waldreben treiben aus alten Langtrieben nur im oberen Bereich neu aus. Wenn Sie sie nicht stark zurückschneiden, verkahlen sie und die Blüte fällt auch nicht so üppig aus, weil es jede Menge neuer langer Triebe zu versorgen gibt, zum Teil in grosser Höhe. Das geht auf Kosten der Blütenknospenbildung. Tiefer einkürzen lässt sie üppiger und besser verzweigt werden. Die beste Zeit zum Schneiden ist im Spätwinter, da hat man auch mehr Zeit und Ruhe für den Schnitt und das Anleiten der Triebe. Die gefürchtete Clematiswelke kriegen die robusten Viticellas so gut wie nie.

Clematis aus der Texensis-Gruppe

Clematis texensis 'Duchess of Albany', 'Princess Diana', 'Princess Kate®'  und 'Prince Charles' aus unserem Gartenshop sind wahre Raritäten und dazu unproblematisch und überhaupt nicht mehltauanfällig. Im Gegensatz zu den Staudenclematis klettern sie allein.

Sie blühen an neuen Trieben recht spät, wenn die Clematis viticella langsam zum Blühende kommen.

Die Triebe sollten im Spätherbst/Winter auf 20 cm abgeschnitten werden. Und sehr früh im Jahr treiben sie aus dem Boden neu aus, oft schon im Februar, auch bei frostigem Wetter, weshalb dann der Neuaustrieb oft noch eine Weile geschützt sein muss, sonst faulen diese Austriebe. Ein Tipp von uns: Machen Sie einen durchsichtigen (Orchideen-)Topf mit Luftlöchern, fixiert mit einem dünnen Bambusstock, darauf.

Spektakuläre Fruchstände

Die meisten Clematis blühen den ganzen Sommer über bis in den Herbst hinein, einige Waldreben-Arten beginnen schon im Frühjahr. Wenn das Clematis-Glöckchen verblüht ist, fallen die fleischigen Blütenblätter ab und übrig bleiben die Büschel von den Fruchtständen, die dann wuschelig auseinander aufklappen. Aussergewöhnlich attraktiv wirken diese Haarkelche im Winter bei Eis und Schnee. Der haarige Fruchtschmuck dient den Clematissamen als Flugapparat.

Besonders auffällig sind die Samenstände mit Flusen dran bei der Gewöhnlichen Waldrebe, (bot. Clematis vitalba). Sie werden in England 'Old man's beard' ('Bart des alten Mannes') genannt. Dieser haarige Schmuck ist auch an anderen Clematis-Arten zu finden. Clematis alpina oder Clematis orientalis zeigen ebenfalls schöne Fruchtstände. Clematis-Fruchtstände eignen sich hervorragend für die Floristik und sind in jeder Blumendeko ein Hingucker. Besonders beliebt und begehrt werden sie in der Vorweihnachtszeit, denn in einen Adventskranz hineingeflochten, wirken sie zart und bringen aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit weichem, flauschigem Schnee eine pure Weihnachtstimmung mit.

Eine Kombination aus Stauden und Klematis

Clematis sind Sonnenanbeter, nur die Füsse haben sie gerne beschattet und kühl und eher feucht. Der Wurzelbereich der Clematispflanzen muss unbedingt schattig gehalten werden. Verschiedene Bodendecker können ausreichend für die Wurzelbeschattung sorgen. Weitere Staudenempfehlungen, die speziell für die Clematis im Kübel gut geeignet sind, finden Sie in unserem Lubera Magazin.

Viel Laub und nur ein paar Blütchen

Eine Clematis braucht schon mal ein paar Jahre Anlaufzeit, bis sie zu ihrer vollen Form aufläuft, aber von Jahr zu Jahr werden die Triebe länger und blühen auch üppiger. Und ganz wichtig: ohne Dünger keine Blüten. Für Clematis im Topf gilt: Alle 4 Wochen pro Clematis 1 Messlöffel (20 g) von Frutilizer® Instant Bloom in 10 l Wasser auflösen und ausbringen. Alternativ kann auch im Frühjahr ein Langzeitdünger wie der Frutilizer® Saisondünger Plus ausgebracht werden. Bei Freiland-Clematis können Sie zur Anregung der Blütenbildung auch kompostierten Geflügelmist anwenden, er ist phosphorhaltig und regt die Pflanze zum Blütenwachstum an. Dies sollte jedoch nur in den ersten Jahren, jeweils im Frühjar angewendet werden. Wenn Sie nicht düngen, wird vor allem bei vielen Clematis der Schnittgruppe 2 die Nachblüte ausfallen.

Woran erkenne ich, ob eine Clematis selber klettert oder hochgebunden werden muss?

Alle Clematis montana, Macropetalas, Hybriden, viticella, texensis und tangutica klettern selbst. Sie verwenden die Blätter als Kletterhilfe.

Viele Staudenclematis, also Integrifolia und Heracleifolia, können das nicht. Staudenclematis sind – wie z.B. auch Rosen oder Brombeeren Spreizklimmer, nur ohne Stacheln. Mit Hilfe von langen Trieben strecken sie sich in die Höhe, wenn die Triebe dann zu schwer werden, kippen die Staudenclematis über die Bäume, Büsche, Hecken.

Gerne können Sie Ihrer Waldrebe eine Kletterhilfe wie einen Wandspalier oder einen Rosenbogen anbieten.

Clematiswelke

Die Clematiswelke wird von dem Phoma-Pilz ausgelöst. Der Pilz kann durch Spritzwasser von der Erdoberfläche oder durch Knickstellen, Scheuerstellen, Schneckenfrass in die Pflanze eindringen. Durch den Erdboden dringt der Phoma-Pilz auch in die Wurzel ein. Die Krankheit kann man an braunen Stellen auf den Blättern oder der Wurzel erkennen.

Auch ein anderer Pilz, der Alternaria-Pilz bildet braune bis schwarze Stellen an Blättern und Trieben. Dieser Pilz ist jedoch weniger „agressiv“ und führt meist zu keinen grossen Schäden. Phoma-Blattfleckenkrankheit erkennt man an den zahlreichen, kleinen, schwarzen Pilz-Fruchtkörpern am abgestorbenen Gewebe und die Alternaria-Blattbräune an einem schwarzen, samtartigen Belag. Wilde Clematis wie Clematis montana oder Clematis alpinas werden im Unterschied zu Clematis-Hybriden nur selten mit Phoma befallen, denn sie sind in der Lage, das tiefe Eindringen des Pilzes zu verhindern, es bleibt bei kleinen dunkelbraunen Flecken. Befallen werden meist nur die grossblumigen Clematis Hybriden.

Am besten lässt sich die Clematiswelke durch die Wahl des richtigen Standortes vermeiden. Wenn die Waldrebe sonnig steht, kann das Laub schnell abtrockenen, auf einem trockenen Blatt kann sich ein Pilz nicht ausbreiten. Durch eine Unterpflanzung mit niedrigen Stauden bleibt der Fuss der Waldrebe immer schön feucht und kühl und die Clematis kann sich so zu einer kräftigen, wiederstandsfähigen Pflanze entwickeln. Freilandpflanzen sollten zudem nicht zustark gedüngt werden, denn Clematis vertragen nur wenig Stickstoff.

Sollte Ihre Clematis doch mal der Clematiswelke zum Opfer fallen, dann schneiden Sie die Pflanze auf 30cm runter und seien Sie nicht traurig, meist erholt sich die Pflanze im folgenden Jahr wieder. Vergessen Sie aber nicht, die Schere zu desinfizieren.

Und hier noch ein Tipp: setzen Sie die Waldrebe tief ein, sie dürfen ruhig 5-10cm tiefer eingepflanzt werden als sie im Topf geliefert wurden. So hat die Clematis genügend Reservestoffe geschützt unter der Erde und hat im Falle eines unerwarteten Rückschnitts nach der Clematiswelke genügend Reservestoffe um im nächsten Jahr wieder voll auszutreiben.

Schnitt der Clematis

Bei den Clematis gibt es grosse Unterschiede beim Schnittzeitpunkt und der Art des Schnitts.

Schnittgruppe 1

Zu dieser Schnittgruppe gehören alle Clematis, die ihre Blütenknospen an den Vorjahrestrieben bilden: die Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) und die Anemonen-Waldrebe (Clematis montana). Diese Wildarten und deren Sorten brauchen nämlich keinen regelmässigen Schnitt. Sie können sie schneiden, wenn sie zu gross geworden sind oder wenn sie mit der Zeit weniger Blüten produzieren. Einen starken Rückschnitt führt man am besten nach der Blüte, Ende Mai durch. Zu dieser Gruppe zählen auch Clematis macropetala 'Markhams Pink', Clematis macropetala Maidwell Hall oder Clematis montana Tetrarose. Die dazugehörigen Clematisarten werden auch „Clematis atragene“ genannt. Sie bevorzugen den waagerechten Wuchs und lieben es, bequem und ungestört auf oder an Bäumen, Hecken und Gebüschen zu liegen.

Schnittgruppe 2

Zu der Schnittgruppe 2 zählen die Clematis, welche zweimal im Jahr blühen. Im Mai/Juni erscheinen die Blüten am Holz des Vorjahres und im August/September blühen sie am diesjährigen Holz. Fast alle Grossblumigen Clematis-Hybriden blühen zwei Mal pro Jahr. Am besten schneiden Sie im Winter nur die Hälfte der Trieblänge. So bleibt vom vorjährigen Trieb auch für die Frühlingsblüte genügend erhalten. Da die Grossblumigen Hybriden im Vergleich zu den Wildarten vergreisen und recht schnell verkahlen wenn sie gar nicht geschnitten werden, soll ein starker Rückschnitt alle 4-5 Jahre erfolgen. Dann schneidet man im Herbst auf 30cm, man muss dann jedoch auf die erste Blüte am alten Holz verzichten, hat dafür jedoch eine üppige Blüte im Juni/Juli.

Schnittgruppe 3

Zur Schnittgruppe 3 gehören alle Sorten, die nur im Sommer blühen, sie bilden Blüten ausschliesslich an einjährigen Lang-Trieben. Das sind in erster Linie die Stauden-Clematis und die Clematis texensis, sie sterben oberirdisch ab, so dass bei diesen Waldreben eigentlich nur die abgestorbenen Triebe entfernt werden müssen. Auch Clematis viticella und ihre Sorten, die Gold-Waldrebe (Clematis tangutica) und alle Evison Clematis werden der Schnittgruppe 3 zugeordnet. Für diese Clematis bedeuted dies ein starker Rückschnitt um die Bildung langer neuer Triebe mit zahlreichen grossen Blüten zu fördern. Im frühen Winter können die Triebe von diesen Clematis auf 30-50cm eingekürzt werden. Wenn Sie die Clematis der Schnittgruppe 3 nicht zurückschneiden, werden sie mit der Zeit verkahlen und auch an ihrer Blütenpracht verlieren.

Ist die Clematis giftig?

Für Tiere wie Meerschweinchen, Hamster, Schildkröten, Hasen, Kaninchen, Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen etc. ist der Verzehr der Waldrebe (Fam.: Ranunculaceae) tödlich. Aber nur in grösserer Menge. Und meistens spucken die Tiere instinktiv die Waldrebe aus. Der in der Pflanze enthaltene Giftstoff Protoanemonin kann bei Menschen und Tieren Entzündungen hervorrufen, wenn der Pflanzensaft mit der Haut in Berührung kommt.

Arzneipflanze Echte Waldrebe

In der Homöopathie wird die wild wachsende Clematis-Art (Clematis vitalba/Clematis recta) bei Lymphknotenentzündungen und Hautkrankheiten sowie bei Gonorrhoe (Tripper) verwendet. Und Volkstümlich werden die Pflanzen bei Hauterkrankungen, u.a. Ekzemen, rheumatischen Beschwerden und Gicht eingesetzt. Die frischen Blätter der Clematis vitalba werden bei oberflächlichen Krampfadergeschwüren genutzt.

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