Selbstfruchtende Kiwi
Gärtnerwissen Selbstfruchtende Kiwi
Wer Kiwis ernten will, hat meist mehrere im Garten, da nur wenige Kiwi selbstfruchtend sind. Die sehr beliebten Kletterpflanzen sind normalerweise zweihäusig. Dies bedeutet, dass es Kiwibäume gibt, die entweder männliche oder weibliche Blüten haben. Demnach sind mindestens zwei Pflanzen notwendig, um die Ernte durch die Bestäubung der weiblichen Pflanze mit Pollen einer männlichen Pflanze sicherzustellen. Zum Glück für alle, die dieses Obst lieben und nur sehr wenig Platz haben, sind einige Sorten selbstfruchtend.
Weitere wertvolle Informationen zu selbstfruchtende Kiwi
Diese Pflanzen kommen – um Blüten und Früchte zu tragen – ohne einen Bestäuber aus. Gegenüber ihren klassischen Artgenossen hat eine Kiwi selbstfruchtend einen grossen Vorteil im Vergleich zuder grossfrüchtigen Chinesische Stachelbeere und der Traubenkiwi. Bei Platzmangel im Garten oder auf dem Balkon reicht die Anschaffung einer Einzelpflanze aus, um Beeren ernten zu können. Auch für Pflanzenfreunde und Gartenbesitzer, die in erster Linie Wert auf die optische Attraktivität ihrer angebauten Gewächse legen, wird die selbstfruchtbare Pflanze eine willkommene Alternative sein. Sie lässt hinsichtlich der attraktiven Blätter und der zauberhaften Blütenpracht keine Wünsche offen.
Inhaltsverzeichnis
- Selbstfruchtende Kiwi kaufen – viele Sorten im Lubera Shop
- Warum sind manche Kiwi selbstfruchtend?
- Standort und Boden für Kiwi
- Pflanzabstand für selbstfruchtbare Kiwi
- Selbstfruchtende Kiwi pflegen – Dünger und Wasserversorgung
- Eine selbstfruchtende Kiwi schneiden – wann und wie? (Video)
- Winterschutz – junge Kiwi vor Frost schützen
- Kiwi Herkunft
- Zum Weiterlesen - viele Tipps rund um selbstfruchtbare Kiwi (Video)
Selbstfruchtende Kiwi kaufen – viele Sorten im Lubera Shop
Bei unseren Kiwi Pflanzen überlassen wir nichts dem Zufall und ihre Selbstfruchtbarkeit schon gar nicht. Das liegt daran, dass wir in unserer Baumschule nicht dem Trend nach in vitro vermehrten Jungpflanzen folgen, sondern uns für unsere Kiwisorten auf die hochwertigere Stecklingsvermehrung konzentrieren. Bei diesen Pflanzen müssen unsere Kunden nicht drei bis acht, sondern nur zwei bis drei Jahre auf die ersten Blüten warten.
Die wichtigsten Merkmale der selbstfruchtbaren Kiwi aus dem Lubera-Shop im Überblick:
Solissimo® Renact® (Actinidia deliciosa) | Vitikiwi® (Actinidia arguta) | Super Issai (Actinidia arguta) | |
Breite / Höhe (cm) | 400 bis 500 / 500 bis 750 |
180 bis 200 / 300 bis 400 |
300 bis 400 / 750 bis 1.000 |
Blütezeit | Anfang bis Ende Juni | Mitte Mai bis Ende Juni | Mitte Mai bis Ende Juni |
Reifezeit | Mitte Oktober bis Anfang November | Mitte September bis Anfang Oktober | Mitte September bis Anfang Oktober |
Früchte | Süss und saftig, grün, behaart mit nicht essbarer Schale | aromatisch, mittelsüss, saftig, im „Abgang“ dezent säuerlich | sehr süss und saftig, aromatisch, 4-5 g oder – mit Befruchter – 6-7 g |
Ertrag | Gut und ab dem 3. Standjahr | sehr gross und regelmässig | hoch und regelmässig |
Merkmale der Pflanze | schlingend, braucht Standhilfe nach der Pflanzung, grosse Blätter, schnell wachsende Zweige | beste selbstfruchtende Traubenkiwi Sorte mit üppiger Blüte | Unbehaarte Schale, Erträge ab 2. Standjahr |
Warum sind manche Kiwi selbstfruchtend?
Dass manche Pflanzen wie einige unserer Kiwi selbstfruchtend sind, kann daran liegen, dass bei diesen Pflanzen Parthenokarpie auftritt. Dieser etwas sperrige Begriff, der auch als Jungfernfrüchtigkeit bezeichnet wird, geht zurück auf die griechischen Wörter parthenos für Jungfrau und karpos für Frucht. Es bedeutet, dass ein Obstgehölz Früchte bildet, ohne dass die Blüten befruchtet werden. Dieses Phänomen kann etwa als Folge von starkem Frost im Frühjahr zur Blütezeit auftreten. Wenn durch den Frost ein Teil der Samenanlagen beschädigt wird, der Fruchtknoten aber erhalten bleibt, kann mancher Obstbaum dennoch Früchte bilden.
Bei den parthenokarpen Obstsorten, also jenen, die die Tendenz aufweisen, auch ohne Befruchter Kiwibeeren zu tragen, muss allerdings in Kauf genommen werden, dass die Erträge der Pflanzen jährlichen Schwankungen unterliegen können. So ist zwar unsere Solissimo® Renact® Kiwi selbstfruchtend und ohne Zweifel schon während der Blüte wunderschön anzuschauen, aber eben nicht die absolut zuverlässige Sorte, die ihre süssen und schmackhaften Früchte in jährlicher Konstanz entwickelt.
Parthenocarpie bei einer selbstfruchtbaren Chinesische Stachelbeeren bedeutet somit stark vereinfacht, dass die Fähigkeit, selbst Früchte anzusetzen zwar grundsätzlich gegeben ist. Doch diese Fähigkeit ist von Sorte zu Sorte in unterschiedlich intensiv ausgeprägt. Die Auswirkungen dieser Jungfernfrüchtigkeit sind zumindest für die etwas erfahrenen Hobbygärtner nicht gänzlich fremd. Dieses natürliche Phänomen tritt auch bei anderen Obstarten, wie Äpfeln, Birnen oder Wein, auf und hat auf die Qualität der Pflanzen und ihrer Früchte keinerlei negativen Einfluss.
Egal, ob Sie Kiwibeeren oder grosse Früchte ernten möchten - sowohl von der Kiwibeere bzw. Traubenkiwi als auch von den grossfrüchtigen gibt es selbstfruchtbare Sorten. Die Erntezeit für die Früchte von Super Issai und den anderen selbstfruchtbaren Kiwi Sorten aus dem Lubera Shop ist ähnlich wie die der Sorten, die einen Bestäuber benötigen. Die Beeren von Vitikiwi® reifen recht früh und können schon im September geerntet werden, die von Solissimo® Renact® von Mitte Oktober bis Anfang November.
Standort und Boden für Kiwi
Unabhängig davon, ob Ihre Kiwi selbstfruchtend ist oder nicht: Der ideale Platz für sie ist ein sonniges, warmes und windgeschütztes Fleckchen Erde, auf dem nur eine geringe Spätfrostgefahr für die empfindlichen Blüten besteht. Am besten geeignet ist ein Standort in unmittelbarer Nähe von Südost- und Südwestwänden an einem möglichst hohen Gebäude.
Weitläufig um den Wurzelbereich herum muss der Boden von seiner Struktur her mittelschwer, kalkarm und gut durchlässig sein. Sorgen Sie auch für ein schwach saures Milieu der Erde am Standort der Pflanze. Ideal ist ein pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Reguliert wird am besten mit Rhododendronerde, wie wir Sie im Lubera Shop für Ihre Pflanzung im Garten bereithalten.
Weil eine selbstfruchtbare Kiwi nicht auf einen Partner angewiesen ist, kann sie auch gut in einen kleinen Garten oder einen grossen Kübel oder Topf mit einem Fassungsvermögen von mindestens 50 l gepflanzt werden. Die Kultur in einem grosszügig dimensionierten Gefäss ist zudem eine Möglichkeit, eine Kiwipflanze zu kultivieren, wenn der Boden im Garten zu kalkhaltig ist. Als Zubehör ist dann noch ein Gerüst wichtig, denn als Kletterpflanze braucht sie Unterstützung, um in die Höhe wachsen zu können.
Pflanzabstand für selbstfruchtbare Kiwi
Egal, ob eine Kiwi selbstfruchtend ist oder ob eine männliche und eine weibliche Sorte eingesetzt wird: Ein ausreichender Abstand zu anderen Pflanzen muss in jedem Fall berücksichtigt sein. Empfohlen wird ein Abstand, der zwischen drei und vier Meter beträgt. Actinida arguta oder unsere beliebte Solissimo können während ihrer oft jahrzehntelangen Lebenszeit schliesslich zwischen drei und fünf Meter in die Breite wachsen.
Selbstfruchtende Kiwi pflegen – Dünger und Wasserversorgung
Die verschiedenen Sorten sind vergleichsweise robuste Klettergehölze, die zudem keine ausgeprägte Anfälligkeit für Schädlinge aufweisen. Dennoch gibt es ein paar Dinge zu beachten. Wie schon weiter oben beschrieben, sollte der pH-Wert des Bodens idealerweise im leicht sauren Bereich liegen. Wenn das nicht der Fall ist und die Blätter zwischen den Blattadern gelblich werden, liegt das wahrscheinlich an der sogenannten kalkinduzierten Eisenchlorose: In einem kalkhaltigen Boden kann die Aufnahme des für die Pflanzen wichtigen Spurenelements Eisen beeinträchtigt sein. Um diesen Mangel schnell und einfach auszugleichen, hilft das Ausbringen von Eisenchelat.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist die gute Wasserversorgung im Sommer, insbesondere während der Reifezeit. Dass eine Kiwi selbstfruchtend ist, mag den Eindruck erwecken, dass sie völlig unkompliziert ist, was die Fruchtbildung und Fruchtentwicklung betrifft. Allerdings haben Kiwi grosse, attraktive Blätter und dadurch relativ viel Verdunstungsfläche. In Trockenphasen in der warmen Jahreszeit können darum auch bei gut eingewurzelten Pflanzen zusätzliche Wassergaben sinnvoll sein, um eine gute Entwicklung der Früchte sicherzustellen.
Eine selbstfruchtende Kiwi schneiden – wann und wie? (Video)
Dass manche Kiwis selbstfruchtend sind und das nach einer möglichst nur kurzen Wartezeit, erfordert von Ihnen als neuem Besitzer, dass diese attraktiven Kletterpflanzen in den ersten Jahren zurückhaltend oder überhaupt nicht geschnitten werden. Dies wird empfohlen, damit sich das vegetative Wachstum der selbstfruchtbaren Kiwi beruhigt und sie möglichst früh mit der Blüte beginnen. Dennoch ist es kein Geheimnis, dass das Fruchtfleisch der ausgebildeten und vollreifen Kiwibeeren so süss und lecker schmecken wie die der nicht-selbstfruchtbaren Chinesische Stachelbeeren, aber hinter deren Grösse ein Stück zurückbleiben.
Als die ersten Chinesische Stachelbeeren nach Europa gelangten, fanden experimentierfreudige Gärtner schnell heraus, dass es nicht schwierig ist, die der Familie der Strahlengriffelgewächse zugeordneten Sträucher zu ziehen. Auch wurde die Tatsache schnell erkannt, dass die schlingpflanzenähnlichen Klettersträucher unglaublich wüchsig sind, sofern man nicht mit der Schere regelmässig eingreift. Dennoch und bei aller Pflegeleichtigkeit: Kiwis tragen damals wie heute nur dann, wenn wir ihnen für ihr Wachstum auch die richtigen Bedingungen bieten.
Weil manche Kiwi selbstfruchtend ist, ist ihre Kultur im Garten noch ein wenig einfacher und platzsparender. Dann muss nicht noch zusätzlich Platz für eine Befruchtersorte vorhanden sein. Doch auch wenn eine keinen Partner braucht, ist es nicht verkehrt, eine Befruchtersorte in die Nähe zu pflanzen: Diese kann dazu beitragen, dass sich die Grösse der Früchte und die Ertragsmenge einer Pflanze deutlich steigert.
Video: Wie schneide ich eine Kiwi?
Winterschutz – junge Kiwi vor Frost schützen
Viele Kiwi Sorten weisen eine gute Winterhärte auf. Die selbstfruchtbare Minikiwi-Sorte Super Issai zum Beispiel ist sehr winterhart und verträgt Temperaturen bis circa -25 °C. Doch insbesondere in den ersten Jahren nach der Pflanzung ist, wie bei manch anderer Pflanzenart, ergänzender Frostschutz empfehlenswert. Ein Beitrag für einen guten Start der jungen Chinesische Stachelbeere ist die Wahl eines geschützten Standorts. Bei noch jungen Kiwi Pflanzen ist es ausserdem sinnvoll, sie zusätzlich etwas vor Kälte zu schützen, unabhängig davon, ob eine Kiwi selbstfruchtend ist oder nicht. Die Pflanze kann dazu in den ersten zwei bis drei Jahren im Winter mit isolierendem Material umgeben werden. Wenn Spätfrostgefahr besteht, bietet das kurzzeitige Abdecken mit einem Vlies Schutz.
Kiwi Herkunft
Obwohl sich diese Obstart im Europa von heute einer überaus hohen Beliebtheit erfreut: Für den Weltmarkt wurden die Kiwipflanzen erst sehr spät entdeckt, wenngleich sie in ihrer ursprünglichen Heimat – den subtropischen Bergwäldern Südwestchinas – schon vor über tausend Jahren erfolgreich kultiviert wurden.
Erst zum Beginn des 20. Jahrhunderts gelangten die Kiwis durch einen Zufall nach Neuseeland, als Isabel Fraser, die Leiterin einer Mädchenschule, im Rahmen eines China-Besuchs einige Samen mit in ihre Heimat nahm. Danach dauerte es nochmals fast 50 Jahre, bis der grossflächige Anbau von Actinidia arguta, A. chinensis und vielen anderen, heute sehr populären Arten, einsetzte.
Nach Deutschland kam die Pflanze mit den pelzigen Früchten erst mit Beginn der 70-iger Jahre. Zunächst als Importware in die Obstregale der Supermärkte und kurz darauf auch schon als damals noch extravagante – weil weibliche und männliche - Exotenpflanzen in die ersten Privatgärten. Erst später, als die Kiwifrucht und dann auch die Pflanzen einen immer höheren Bekanntheitsgrad erreichten, wurde bei der Züchtung verstärkt auch darauf geachtet, ob eine Kiwi selbstfruchtend war oder nicht. So sind in der letzten Zeit einige neue selbstfruchtbare Sorten wie Super Issai in den Handel gekommen.
Zum Weiterlesen - viele Tipps rund um selbstfruchtbare Kiwi (Video)
Wir haben ausführliche Informationen zur Pflege der Kiwi Pflanzen und zur Verwendung der Beeren zusammengestellt. Auch wenn eine Kiwi selbstfruchend ist, ist sie ebenso pflegeleicht wie die Kiwi Sorten, die zur Fruchtbildung unbedingt einen Partner brauchen. Werfen Sie vor der Pflanzung am besten noch einen kurzen Blick in unser informatives Heft „Lubera hilft!“. Es enthält auch eine ausführliche Kulturanleitung für Kiwi mit vielen praktischen Tipps für Erziehung, Schnitt, Blüten, Zubehör und Früchte. Darüber hinaus haben wir in unserem Gartenbuch über zehn Beiträge mit einer Reihe informativer Details zu den Kiwi Pflanzen sowie zur Verwendung und zum gesundheitlichen Wert Ihrer geernteten Kiwibeere vorbereitet.
Video: Die Befruchtungs(un)verhältnisse bei Kiwi
Wenn es der Platz zulässt, ist das sinnvoll, weil dadurch die Grösse der Kiwi Früchte und die Erträge der Pflanze deutlich steigen können.
Am besten entwickeln sich Pflanzen an einem sonnigen, warmen und vor Wind und Spätfrösten geschütztem Standort. Ideal ist eine Stelle nahe an einer Südost- oder Südwestwand. Was den Boden betrifft, sollte er leicht gut durchlässig und leicht sauer sein.
Das hängt von verschiedenen Faktoren wie der Sorte und der Vermehrungsart ab. Stecklingsvermehrte Kiwi Pflanzen tragen schon nach zwei bis drei Jahren. Die Sorte Super Issai trägt im Allgemeinen schon im zweiten Jahr Beeren.
Egal, ob eine Kiwi selbstfruchtbar ist oder nicht - der Boden sollte mittelschwer und gut durchlässig sein. Wichtig ist auch, dass er kalkarm ist und am besten einen pH-Wert hat, der zwischen 4,5 und 5,5 liegt.
Eine Möglichkeit ist die Verwendung von Rhododendronerde, die speziell für Pflanzen zusammengestellt wurde, die sauren Boden benötigen. Der pH-Wert des Gartenbodens kann durch Zugabe dieser Erde reguliert werden. Alternativ kultivieren Sie Ihre Kiwi in einem sehr grossen Kübel in einer leicht sauren Erde, so dass die Pflanze gar nicht mit dem kalkhaltigen Gartenboden Kontakt hat.
Kiwi Pflanzen können unter anderem durch Absenker oder Stecklinge vermehrt werden. Um sortenreine und möglichst früh fruchttragende Pflanzen zu bekommen, ist die Stecklingsvermehrung im professionellen Gartenbau üblich.
Die Pflanze ist wahrscheinlich noch zu jung. Es dauert je nach Sorte zwei bis drei Jahre, bis Sie die ersten Früchte ernten können. Junge Pflanzen sollten ausserdem in den ersten zwei oder drei Jahren nicht oder nur wenig geschnitten werden.