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Kürbis Pflanzen

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Gärtnerwissen Kürbis Pflanzen

Kürbis Pflanzen kaufen Lubera PflanzenshopKürbis Pflanzen werden wegen ihrer Früchte schon seit Tausenden von Jahren angebaut und erfreuen sich seit ca. 20 Jahren stetig wachsender Beliebtheit. Dies ist kein Wunder: Kürbis Pflanzen sind ein leicht zu kultivierendes Gemüse, bringen riesige Erträge (5-15kg pro Pflanze), die Kürbis-Früchte sind einfach zu lagern und sehr vielseitig verwendbar.

Weitere wertvolle Informationen zu Kürbis Pflanzen

Wenn man an die riesigen Kürbisse denkt, ist man sich wohl kaum je bewusst, dass es sich botanisch um Beerenfrüchte handelt, genauer um Panzerbeeren - wegen der festen Schale. Diese kann allerdings bei den Kürbissorten Hokkaido und Butternut gekocht oder gebraten auch mitgegessen werden und ist noch aromatischer und vitaminreicher als das feine Fruchtfleisch.

Kürbis Pflanzen kaufen Lubera PflanzenshopUrsprünglich- zu Beginn ihrer Domestikation – wurden die aus Mittel- und Südamerika stammenden Kürbisse wohl vor allem wegen der nahrhaften, nussig schmeckenden und stark ölhaltigen Samen gesammelt – und das damals noch überall von den bitteren und giftigen Cucurbitacinen geprägte Fruchtfleisch wurde beiseitegelassen. Heute ist es eher umgekehrt: Durch die Domestikation ist den Speisekürbissen das Cucurbitacin vollständig ‘ausgetrieben’ worden, und man vergisst häufig die nahrhaften Samen. Wir haben deshalb ganz bewusst in unser Sortiment von Kürbispflanzen neben anderen Speisekürbissen auch den Gleisdorfer Ölkürbis aufgenommen. Er wird vor allem wegen der besonders zahlreichen und nussig schmeckenden Samen angebaut, die (fast) keine harte Samenschale ausbilden und frisch, aber auch geröstet genossen werden können (wenn sie nicht zu Kürbisöl verarbeitet werden). Sowohl das dunkle nahrhafte Kürbisöl als auch einige Kürbissamen sind das i-Tüpfelchen in jeder Kürbissuppe! Übrigens: Bei diesem Gleisdorfer Ölkürbis ist unterdessen auch das Fleisch essbar und kann ebenfalls zu Suppen und ähnlichem verarbeitet werden.

Achtung: Bei den Zierkürbissen, die wir hier aber bewusst nicht in unser Kürbispflanzensortiment aufgenommen haben, ist immer noch ein für den Verzehr viel zu grosser giftiger Cucurbitacin-Gehalt vorhanden, sie können und dürfen nicht gegessen werden!

Kürbis Pflanzen kaufen – das Lubera Sortiment der besten Sorten

Hier im Lubera® Gartenshop bieten wir ein ausgesuchtes Sortiment an Kürbispflanzen an – wobei wir uns auf Speisekürbis Pflanzen beschränken. Wir haben hier die allerbesten Sorten der wichtigsten Kürbisarten versammelt, die wir alle im Freilandanbau auf unseren Versuchsfeldern getestet haben. Dabei waren für uns auch der problemlose Anbau und der Ertrag für die Sortenauswahl entscheidend. Um ganz ehrlich zu sein, haben wir in unserem ‘Härtetest’ allerhöchstens die Hälfte der unten in dieser Anleitung erwähnten Kulturmassnahmen umgesetzt – mit den ausgewählten Sorten hat es trotzdem perfekt funktioniert😉.

Mit den von uns angebotenen starken Pflanzen im 1.3l Topf, die wir in unserer Gärtnerei vorsichtig vorkultiviert haben, gewinnen Sie (und die Kürbispflanzen) vor allem Zeit: Kürbisse brauchen ab der Pflanzung ca. 4 Monate für die volle Ausreife (ab Mitte Mai) und dank der vollentwickelten Kürbispflanzen zum Kulturstart ist es möglich, bis Ende September voll ausgereifte und riesige Speisekürbisse zu ernten und zu geniessen.

In der nachfolgenden Tabelle zeigen wir die von uns ausgewählten Kürbis-Favoriten mit ihren wichtigsten Eigenschaften:

Sorte Verwendung Ertrag Fruchtfleisch und Geschmack
Stripetti (C. pepo) Kürbisspaghetti Sehr ertragreich, 5-6 Kürbisse pro Pflanze Fasriges Fruchtfleisch, mild, leicht nussig, Konsistenzerlebnis
Hokkaido (C. maxima) Portionengrösse, vielfältig verwendbar, muss nicht geschält werden mittlerer Ertrag, 3-5 Kürbisse pro Pflanze Schale dünn und essbar, saftig, feinstrukturiertes Fleisch, süsslich, leichtes Marroniaroma
Butternut (C. moscata) Portionengrösse, einfach und vielfältig zu verarbeiten  ertragreich, 5-6 Kürbisse pro Pflanze Samenanlagen klein, sehr fleischig, einer der würzigeren Kürbisse, feine Textur, leicht buttrig, Nuss-Note
Trombetta die Albegna (C. moscata) Der kernfreie Kürbishals liefert sehr viel Fleisch, ideal für die Konservierung  mittlerer Ertrag, 4-5 Kürbisse pro Pflanze Samenanlage in der endständigen Ausbauchung, der ganze Hals ist kernenfrei, geschmacklich sehr nahe am Butternut, feines Aroma
Bischofsmütze (C. maxima) Essbarer Zierkürbis, 
sieht schön aus und macht sich auch auf dem Teller gut
 
wenig Ertrag, 2-3 Kürbisse pro Pflanze Zweiteiliger Kürbis mit weiss-grün-oranger Musterung, etwas anspruchsvoll in der Verarbeitung, süsslich-würziger Geschmack
Gleisdorfer Ölkürbis (C. pepo) Schalenlose, leicht nussige Kürbiskerne für den Direktverzehr oder zum Rösten Ertragreich, 4-6+ Kürbisse pro Pflanze Kugelige gelb-orange Früchte mit grünen Sprenkeln, Fruchtfleischnutzung mit untergeordneter Rolle aber durchaus möglich
Musquée de Provence (C. moscata) Definitiv mehr als eine Portion, vielfältige Verwendung wenig, dafür gross, 2-3 Kürbisse pro Pflanze Relativ grosse mittige Kernenanlage, durch die allgemeine Grösse kommt aber dennoch viel Fruchtfleisch zusammen, Inbegriff von Kürbisaroma, leichte Muskatnote, festes Fleisch

Welche Kürbisarten gibt es 

Gartenkürbisse oder Pepokürbisse (Cucurbita pepo) sind neben den Feigenblattkürbissen die ersten domestizierten Kürbisarten aus Mittelamerika. Die Formenvielfalt der Früchte ist sehr gross, so haben viele Sorten auch einen bestimmten Wert als Zierkürbis. Neben dem Ufo-ähnlichen Pattisson gehört offiziell auch die Zucchini dieser Kürbisart an. Neben der Ölgewinnugn aus den Samen des Steirischen Ölkürbis bietet der Spaghettikürbis eine ganz andere Verwendung in der Küche. Die Textur des Fruchtfleischs ist jedoch bei allen weich bis faserig und auch der Eigengeschmack hält sich in Grenzen. Der Stängelansatz sitzt in einer Vertiefung und hat einen fünfzackigen sternförmigen Querschnitt. Sie sind nach der Ernte nur schlecht haltbar und werden deswegen oftmals Sommerkürbisse genannt. Im Lubera-Jungpflanzensortiment sind die Gartenkürbisse durch den Spaghettikürbis ‘Stripetti’ und den ‘Gleidorfer Ölkürbis’ vertreten. 

Der Riesenkürbis (Cucurbita maxima) aus den Anden ist für seine Kältetoleranz bekannt und wird deswegen oft auch in höheren oder nördlicheren Regionen kultiviert. Einige der ganz bekannten Sorten sind dabei, wie ZB der Hokkaido und der Ungarische Blaue. Ihr wichtigstes Merkmal ist der runde, verdickte Stilansatz, welcher verkorkt und der Länge nach wieder einreisst. Die Bischofsmütze ist durch ihre wulstige Fruchtform besonders gut als essbarer Zierkürbis geeignet. Einige Vertreter haben speziell grosse Früchte, jedoch ist dies, trotz irreführendem Namen nicht unbedingt immer so. Die Farbvarianten sind bei den Riesenkürbissen neben Grün- und Gelbtönen bis ins Blaue ausgeweitet. Die Kürbisse werden auch Winterkürbisse genannt, da sie sich besonders für die Lagerung eignen. Von den Riesenkürbissen gibt’s im Lubera-Sortiment einer der absoluten Kürbisklassiker, den ‘Hokkaido’, sowie die optimale Kombination von Zierwert und Kulinarik, die ‘Bischofsmütze’. 

Zeitlich nach den Riesenkürbissen und Gartenkürbissen fand im geografischen Raum zwischen den letzteren beiden Ursprungsgebieten die Domestikation des Moschuskürbisses (Cucurbita moschata) statt. Mit dabei sind die heutzutage Beliebtesten der angebauten Kürbissorten wie ZB der Butternut, der Muskatkürbis und der Trompetenkürbis. Unter den verschiedenen Formvarianten sind auch bei dieser Art dekorative Zierkürbisse dabei. Die Frucht wird von über einen rundlichen Stängelansatz mit wulstigen Höckerchen gehalten. Zudem sind die Kürbisse mit ihrem arttypischen festen Fruchtfleisch, stattlicher Grösse und harter Schale gut geeignete Speisekürbisse. Zusätzlich sind sie gut zum Lagern geeignet. Der Name hat die Art durch den herben Geschmack des Fruchtfleisches, der an den Geruch von männlichen Moschushirsche erinnert erhalten. ‘Butternut’, ‘Musquée de Provence’ und der Trompetenkürbis ‘Trombetta di Albegna’ sind die Vertreter der Moschuskürbisse, die als Jungpflanzen bei Lubera erhältlich sind.

Neben den drei beliebtesten Kürbisarten werden noch viele andere Kürbisse und Kürbisverwandte kultiviert. Der Silbersamenkürbis (Cucurbita argyrosperma) in Lateinamerika und der Wachskürbis (Benincasa hispada) in Südostasien haben kulturell einen wichtigen Stellenwert und werden noch heute traditionell angebaut. Mehrwertige Verwendung findend die Früchte der Flaschenkürbisse (Lagenaria siceraria) im Instrumenten- und Lampenbau oder der Schwammkürbis (Luffa aegyptiaca), wessen faserige Früchte getrocknet zur Herstellung von Luffaschwämmen gebraucht werden. Der Anbau dieser Arten ist im Vergleich zu den oben genannten Kürbisarten dagegen verschwindend klein.     

Der beste Standort für Kürbispflanzen

Kürbispflanzen sind ziemlich anspruchsvoll: Sie lieben die Wärme (kein Wunder bei ihrer Herkunft), und trotzdem brauchen sie feuchte Füsse. Die Entwicklung der riesigen Beeren und die grossen fleischigen Blätter brauchen Unmengen von Wasser. Ob dann die Erde leichter oder schwer ist, spielt keine entscheidende Rolle, sie sollte halt nährstoffreich sein und Wasser speichern oder durch die Kapillarwirkung nachliefern können… Sowohl bei schwerem als auch bei leichtem Boden macht es Sinn, ins Pflanzbeet (siehe weiter unten) grosse Mengen Kompost einzubringen: Das erhöht die Nährstoffversorgung (gerade auch mit Phosphor) und verbessert den Wasserhaushalt. Ganz gewitzte Kürbisliebhaber pflanzen Kürbisse auch gerne an den Rand eines (gut gelagerten) Komposthaufens oder gar ganz darauf: So wird nicht nur Platz im eigentlichen Gartenbeet gespart (Kürbis Pflanzen brauchen mindestens einen, meist aber gegen zwei Quadratmeter), sondern die Pflanze profitiert auch vom düngergesättigten ‘Abwasser’ des Komposthaufens.

Junge Pflänzchen sind etwas windempfindlich, Triebe können leicht brechen oder abreissen. Umgekehrt trocknet in einer offenen und eher windigen Lage die vollausgewachsene dichte Kürbispflanze mit ihren flächendeckenden Ranken und Blättern besser ab und verhindert so die Verbreitung des echten und falschen Mehltaus. Vor die Wahl gestellt – windig oder nicht windig – würde ich immer die ‘windigere’ Pflanzstelle wählen, da die langfristige Gesundheit der Pflanze entscheidend ist. Die junge Kürbispflanze kann ganz leicht vor Windbruch geschützt werden, indem die ersten Triebe gleich nach der Pflanzung am Boden festgehakt oder auf einem einfachen Spaliergerüst aufgebunden werden. Letzteres hat zusätzlich den Vorteil, dass mehr Sonnenenergie aufgenommen werden kann und dem raumgreifenden Kürbis neben der horizontalen Bodenebene auch etwas vertikaler ‘Luftraum’ zur Verfügung steht.

Kürbispflanzen sind Starkzehrer und bezüglich ihrer Begleitung etwas wählerisch

Kürbispflanzen brauchen wie schon erwähnt viele Nährstoffe (zur Düngung noch mehr weiter unten) und lieben deshalb zu starke Konkurrenzpflanzen nicht besonders. Beliebte Nachbarn sind etwa Zuckermais oder Sonnenblumen, von Kartoffeln sind die Kürbisse weniger begeistert. Schon die Ureinwohner in Südamerika haben als Kürbispioniere die Bedeutung der richtigen Nachbarn erkannt und Kürbispflanzen als Mischkultur angebaut. Perfekt ist zum Beispiel folgende Kombination: Mais, meist Zuckermais besetzt die Vertikale, den Luftraum und ist in der Lage, als sogenannte C4-Pflanze die ihm zur Verfügung stehend Nährstoffe extrem effizient einzusetzen; Stangenbohnen klettern an den Maispflanze hoch und binden Stickstoff, der dann den bodendeckenden und dazwischen wachsenden Kürbispflanzen zur Verfügung steht… Wahrlich eine perfekt funktionierende Ménage à trois!

Wann und wie Kürbis pflanzen

Kürbispflanzen sind wie fast alle südamerikanischen Pflanzenimporte frostempfindlich, haben den Umgang mit Frostgraden in ihrer Evolution ganz einfach nie gelernt (und das konnte in der kurzen Zeit seit Kolumbus auch nicht nachgeholt werden). Pflanzen Sie also die Kürbispflanzen erst nach den Eisheiligen aus, frühestens aber ab Anfang Mai. Zur Beschleunigung der Kultur und zum Schutz vor den manchmal noch vorkommenden kalten Temperaturen ist die Abdeckung mit einem Vlies in den ersten Wochen anzuraten; es soll aber sofort abgenommen werden, sobald die ersten grossen gelben weiblichen Blüten zu sehen sind. Ohne den freien Zugang der Insekten wird die Befruchtung zu einer Zufallslotterie.

Beachten Sie beim Kürbis Pflanzen vor allem die folgenden Punkte:

  • Vorbereitung des Pflanzbeets mit Einbringen von möglichst viel Kompost, der 30cm tief eingearbeitet wird. Falls zu wenig oder kein Kompost vorhanden ist, kann auch Lubera’s Fruchtbare Erde Nr. 2 benutzt werden – ein Sack reicht für 2-3 Pflanzen, den Kürbispflanzen kann es gar nicht zu gut gehen. 
  • Organischer Langzeitdünger: Bewährt hat sich bei der Pflanzung auch die Zugabe des organischen Langzeitdüngers aus getrockneten Schafwollpellets (20-30 Pellets = 2-3 Esslöffel pro Pflanze); diese werden in die Erde gedrückt und beginnen nach 2-3 Wochen ihre Nährstoffe abzugeben, genau dann, wenn es die wachsende Jungpflanze braucht. Wenn natürlich auf einem Komposthaufen oder gleich daneben gepflanzt wird, ist diese zusätzliche Düngung mit den Pellets nicht notwendig.
  • Pflanzabstand: Kürbispflanzen brauchen viel Platz. Bei den Pflanzarbeiten stört man sich gerne an dem fast leeren Beet, aber die Kürbispflanze wird den verfügbaren Raum schnell und ohne zu zögern einnehmen. Ideal ist ein Pflanzabstand von 150x150cm, wenn zusätzlich die ersten Triebe an einem Spalier aufgebunden werden können, oder wenn es sich um eine etwas kompaktere Sorte handelt, können auch 100 x 100cm genügen.
  • Jäten ist nur in den ersten 4-6 Wochen notwendig, danach kommt neben den Kürbisranken und Blättern kein Unkraut mehr hoch.
  • Wurzelballen vorsichtig behandeln: Behandeln Sie den Wurzelballen sehr behutsam, Kürbiswurzeln und auch frische Triebe können leicht brechen.
  • Kürbisplanzen tief pflanzen: Pflanzen Sie die Kürbispflanzen tief, so dass der obere Wurzelballenrand noch 5-10cm mit Beet- und Pflanzerde bedeckt ist. Dadurch hat die Pflanze die Möglichkeit, schnell zusätzliche Wurzel auszubilden und ist so besser für die zukünftigen Herausforderungen gerüstet: nämlich Unmengen von Wasser und Nährstoffen für die Riesenbeeren herbeizuschaffen.
  • Triebe schützen: Gerade wenn die Triebe der ausgelieferten Kürbispflanzen schon relativ lang sind, macht es Sinn, sie gerade nach der Pflanzung am Spalier aufzubinden oder auf der Erde (z.B. mit übers Kreuz eingesteckten Bambusstäben) zu fixieren, um so fürs erste genügend Stabilität gegen den Wind zu bieten. Später, wenn die Kürbispflanze den ganzen Lebensraum mit Ranken und Blättern eingedeckt hat, stellt der Wind keine Gefahr mehr dar, sondern ist nur ein Segen, weil er die Blätter trocken und damit resistent gegen Pilzkrankheiten erhält. Unsere Versuchspflanzungen im Rheintal halten wochenlangen Föhnstürmen stand – ohne Einbussen beim Ertrag.
  • Die Nacktschnecke ist ganz verrückt auf die jungen Kürbisblätter und Triebe. Wenn also mit vielen Nacktschnecken zu rechnen ist (bei feuchtnassem Wetter im Mai), sollten Sie gleich zu Beginn der Kultur die jungen Kürbispflanzen mit einem Schneckenzaun zu schützen. Ausgewachsenen Kürbispflanzen können die Schnecken nichts mehr anhaben, sie wächsen ihnen schlichtweg davon.

Kürbis Pflanzen pflegen

Mit der Pflanzung und einem guten Start ist schon ein grosser Teil der Kultur erledigt: Den Rest erledigt die eigentlich sehr robuste und widerstandfähige Kürbispflanze schon selber. Es bleiben einige wenige Kulturarbeiten:

  • Falls ein Spaliergerüst vorhanden ist, die Triebe laufend aufbinden, bis das Gerüst gefüllt ist. Danach und parallel findet das restliche Wachstum am Boden statt.
  • Vor allem an einem trockenen Standort 2-3 Wochen nach der Pflanzung, also gerade bevor die Kürbispflanze richtig loslegt, den Wurzelbereich rund um die Pflanze mit einer zusätzlichen Kompostschicht oder mit anderem Mulchmaterial abdecken, um so die Feuchtigkeit zusammenzuhalten.
  • Mit Beginn der Blüte unbedingt das Frühjahrsvlies entfernen, das den Start der Pflanze beschleunigen sollte; jetzt müssen die Befruchtungsinsekten ihren Weg zu den Blüten finden!
  • Wenn Sie wissen, dass Ihre Kürbispflanzen an ihrem Standort gerne Mehltau bekommen, die Blätter bis zum Beginn des Hochsommers alle 10 Tage mit einer Schachtelhalm-Brühe übergiessen, am besten am Vormittag vor der grössten Hitze, damit die Blätter dann auch schnell abtrocknen können.
  • Strohbett für die Kürbisfrüchte: Sobald die Früchte eine gewisse Grösse entwickelt haben, also unübersehbar im Gewirr der Blätter zu erkennen sind, sollte man sie auf ein Strohbett legen, um sie während der langen Wachstums- und Reifezeit vor zu viel Feuchtigkeit und Fäulnisbefall zu schützen; ein grosser natürlicher Schutz ist der Kürbisbeere aber natürlich auch ihre immer härter werdende Schale…

Kürbispflanzen giessen und düngen

Neben den erwähnten Kulturarbeiten sollte man auch das Giessen nicht vergessen, vor allem in eher leichten, sandigen Böden. Man kann es nicht zu häufig betonen: Die Kürbispflanzen mit ihren dichten Ranken und Blättern brauchen gigantische Mengen von Wasser. Giessen Sie am frühen Morgen, immer aber so, dass das Wasser direkt auf den Boden kommt und möglichst wenig Blätter nass werden. Sollte ihre Kürbispflanze nicht in der Nähe eines Komposthaufens wachsen, düngen Sie mit beginnender Blüte nochmals mit 2-3 Esslöffeln organischen Langzeitdüngers nach (Frutilizer ‘Natürlich’ aus getrockneten Schafwollpellets), die Pellets leicht einarbeiten oder in die Erde eindrücken.

Achtung: Wenn die Kürbispflanzen zu trocken haben, sind sie nicht nur anfälliger für Krankheiten und wachsen zu wenig, sie bilden dann allgemein weniger Blüten (und vor allem fast nur männliche Blüten) aus. Vor allem in den ersten 2 Monaten ist die Wasserversorgung jederzeit sicherzustellen, um genügend Blüten für eine volle Ernte zu ermöglichen.

Kürbis Pflanzen im Topf

Kleine und mittelgrosse Kürbissorten kann man auch im Topf anbauen. Dieser sollte aber mindestens 25l fassen, weil sonst der Durst der Kürbispflanze nicht gestillt werden kann. Auch bei einer solchen Topfgrösse muss im Sommer täglich (möglichst direkt in den Topf) gegossen werden. Bei der Topfkultur ist es sinnvoll, immer auch ein Rankgerüst anzubringen und die ersten Triebe daran aufzuziehen und laufend aufzubinden: So kann sich die Pflanze besser entwickeln und auch mehr Sonnenlicht tanken. Die zusätzlichen und neueren Treibe überwachsen dann zusammen mit den entstehenden farbigen Früchten den Topf und seine Umgebung. Als Substrat für den Topf empfiehlt sich die lockere und luftige Kübelpflanzenerde (Fruchtbare Erde Nr. 1). Zur Düngung zwei Gaben bei der Pflanzung und während der Blüte (je 30 Gramm Langzeitdünger Frutilizer® Saisondünger plus) ausbringen. Der Langzeitdünger kann in 2-3 Löchern in der Topferde verteilt und danach wieder zugedeckt werden. 

Wie funktioniert die Befruchtung bei Kürbispflanzen?

Kürbispflanzen sind einhäusig, entwickeln also auf der gleichen Pflanze sowohl rein männliche als auch rein weibliche Blüten. Die Befruchtung wird normalerweise weitgehend von den Insekten übernommen, vielfach übersieht man auch im Ranken- und Blättergewirr die befruchteten Blüten und die sich langsam entwickelnden kleinen Kürbisse… Falls aber nicht genügend Früchte angesetzt werden, ist auch die händische, ‘künstliche’ Befruchtung möglich: Die männlichen Blüten erkennen Sie daran, dass sie auf längeren Stielen stehen. Ernten Sie einige männliche Blüten ab und streichen sie mit den von Staubfäden besetzten ‘Männern’ über die grossen weiblichen Blüten, die leicht am schon früh vorhandenen verdickten Fruchtknoten unter der Blüte erkennbar sind.

Letztlich ist aber eine Kürbispflanze in unserem Klima nicht in der Lage, unendlich viele Früchte zu entwickeln. Gehen Sie davon aus, dass ein Riesenkürbis 1-2 Früchte ernähren kann, bei mittelgrossen und kleineren Kürbissen sind 4-5 Früchte oder eben Grossbeeren pro Pflanze möglich.

Kürbis Pflanzen schneiden zur Ertragsbegrenzung

Um den bereits angesetzten Kürbisfrüchten eine möglichst gute Ausreife und damit eine perfekte Fruchtqualität zu ermöglichen, kann es gerade bei sehr wüchsigen und gut ernährten Kürbispflanzen notwendig zu sein, den Ertrag zu begrenzen: Je nach Sorte sind 2-5 Früchte genug! Wenn Sie also festgestellt haben, das genügend Früchte angesetzt sind, die Pflanze aber fröhlich weiterwächst und auch weiterblüht, kann man im Sommer das Wachstum einschränken, indem die Ranken der fruchttragenden Triebe 2-3 Blätter nach einer angesetzten Jungfrucht eingekürzt werden, eventuell sogar mehrmals. Damit wird die Pflanze gezwungen, das vegetative Triebwachstum einzuschränken und sich mehr auf die Entwicklung der schon vorhandenen Früchte zu konzentrieren. Warum die Kürbisse so ‘sinnlose’ zusätzliche Blüten und Früchte ansetzen? Ganz einfach: Aufgrund ihrer südlichen Herkunft rechnen sie nicht mit einer beschränkten Vegetationsperiode von nur ca. 4 Monaten und meinen ewig weiterproduzieren zu können, um bei der eigenen Fortpflanzung auf Nummer ‘sicher’ zu gehen.

Wie und wann erntet man Kürbisfrüchte

Es lohnt sich, Kürbisse möglichst lange ausreifen zu lassen, sie werden grösser und vor allem auch besser. In unseren Breiten begrenzen die ersten Herbstfröste die Erntemöglichkeit: Vor den ersten Frösten sollte die Ernte eingefahren sein. Für die Bestimmung der Fruchtreife sind folgende Merkmale wichtig:

  • Der Kürbis hat die sortentypische Grösse erreicht.
  • Er ist auch sortentypisch ausgefärbt und die Fruchtschale ist von einem feinen Netz von Nähten überzogen.
  • Die Klopfprobe lässt einen hohlen Klang hören - auch das deutet auf die Reife hin.
  • Der Stiel ist rillig, etwas eingetrocknet und verholzt.

Zur Ernte werden die Früchte mit einem bis zu 10cm langen Stiel abgeschnitten, das hilft bei der Lagerung. Trotz ihrer schieren Grösse und ihres Gewichts sind die Kürbisse vorsichtig zu transportieren werden, alle Beschädigungen beschränken die nachfolgende Lagerfähigkeit.

Kürbisfrüchte lagern

Kürbisfrüchte können bei relativen warmen Temperaturen von 10 bis zu 15°C (immer frostfrei) einige Monate gelagert werden, danach nimmt dann auch die Fruchtqualität ab. Dies bemerkt man auch, wenn man im Spätwinter mal im Supermarkt seine Lieblingskürbisse nachkauft (Butternut oder Hokkaido); deren Qualität ist mit den selber geernteten Früchten in keiner Art und Weise mehr vergleichbar. Falls man mit der Verarbeitung nicht nachkommt, können Kürbisfrüchte auch portioniert und eingefroren werden, um sich auch für den Winter und den frühen Frühling den Rohstoff für sämige und nahrhafte Kürbissuppen zu sichern.

Kürbisse verarbeiten und kochen

Der kulinarischen Phantasie sind hier fast keine Grenzen gesetzt. Aber die verschiedenen Kürbissorten geben die Verarbeitungsmöglichkeiten teilweise auch mit ihrem Geschmack und mit ihrer Fleischbeschaffenheit vor: Der Spaghettikürbis wird im Backofen halbiert gegart, oder auch ganz, aber nur wenn man ihn mit der Gabel rundherum etwas angestochen hat, um einen Überdruck zu vermeiden. Nach 30-45 Minuten ist das Fruchtfleisch weich und in die typischen Spaghetti-ähnlichen Fasern aufgelöst, die dann mit einer Tomaten- oder Bolognaisesauce serviert werden können. Bischofsmützen oder auch die Muscat de Provence-Kürbisse mit ihrer akzentuierten Säure sind vor allem für Kürbissuppen geeignet. Am vielfältigsten können Hokkaido oder auch Butternut verwendet werden: Neben der obligaten Suppe kann man diese Spitzensorten am besten geniessen, wenn man sie in Scheiben schneidet und im Backofen mit etwas Olivenöl gart. Der süsse, nussige, manchmal sogar an Maronen erinnernde Eigengeschmack und die cremige feine Textur kommen so am besten zur Geltung.

Zierkürbisse und Speisekürbisse getrennt halten – oder nur Speisekürbisse anbauen

Zierkürbisse und Esskürbisse sollten im gleichen Garten nur deutlich getrennt voneinander, an unterschiedlichen Orten angebaut werden, um eine Verwechslung der Früchte auszuschliessen. Die meisten Zierkürbisse haben einen hohen Gehalt an Cucurbitacinen, sind also ungeniessbar und sogar giftig. Umgekehrt haben auch viele Speisekürbisse wie die Bischofsmütze einen sehr hohen Zierwert – und sind doch auch sehr schmackhaft.
Sicherheitshalber ist auch davon abzuraten, im eigenen Garten für die Weiterkultur selber Samen von Esskürbissen zu gewinnen. Wenn es unbemerkt (und äusserlich auch gar nicht feststellbar) zu einer Kreuzbefruchtung von Speisekürbissen durch giftige Zierkürbisse kommt, werden auch die Früchte der nächsten Pflanzengenration Cucurbitacine enthalten… Also besser wieder frischen und sicheren Samen kaufen oder fertige Jungpflanzen von Lubera®.
Eine letzte Bemerkung: Die mögliche Befruchtung eines Speisekürbis durch einen Zierkürbis hat selbstverständlich auf die essbare Qualität der Samen (beim Gleisdorfer Ölkürbis) und des Fruchtfleischs der sich direkt entwickelnden Früchte keinen Einfluss (sie sind also problemlos geniessbar), die gemischten und eben giftigen Fruchteigenschaften zeigen sich dann erst bei der nächsten Generation, nach der Aussaat der der ‘kontaminierten’ und ausgekreuzten Samen.

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Kürbissorten: Essbare Kürbisse und ihre Erntezeiten
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