Hopfen anpflanzen und Bier selber brauen? Bei ersterem Projekt können wir Ihnen gerne behilflich sein – bei letzterem leider nicht. Dennoch sollten Sie sich das Vergnügen gönnen, die dekorative und gesunde Kletterpflanze in ihrem Garten zu kultivieren. Dies ist tatsächlich möglich und auch gar nicht so schwer, zudem müssen Sie nicht lange nach einem passenden Plätzchen für das dekorative Gewächs suchen: Hopfen gedeiht sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen Standorten und kann somit nahezu überall auf dem Grundstück angebaut werden – solange er nach oben wachsen darf. In unserer Lubera® Kulturanleitung haben wir für Sie alles zusammengefasst, was beim Hopfen kaufen und Anbau zu beachten ist.
Inhaltsverzeichnis
- Hopfen anpflanzen – ein Blickfang für jeden Garten
- Ist Hopfen giftig für Tiere?
- Hopfen – die beliebtesten Sorten
- Hopfen anpflanzen – Standort
- Boden
- Anleitung: Hopfen anpflanzen (Video)
- Zeitpunkt
- Kübelhaltung möglich?
- Was ist beim Hopfen Anpflanzen im Topf zu beachten?
- Diese Pflege braucht der Hopfen
- Giessen
- Düngen nicht vergessen!
- Humulus lupulus binden und schneiden
- Überwinterung
- Vermehrung durch Stecklinge
- Hopfen Aussaat
- Krankheiten und Schädlinge
- Sind Pflegefehler möglich?
- Hopfen ernten: bitte nur weibliche Zapfen!
- Humulus lupulus lagern
- Wenn Hopfen überhandnimmt: so entfernen Sie ihn
- Mehr als Bier: Hopfen Verwendung
- In der Küche
- Hopfen anpflanzen als Heilpflanze
- Schönes Haar dank Hopfen
Hopfen anpflanzen – ein Blickfang für jeden Garten
Denkt man an Hopfen, so denkt man unweigerlich auch an Bier. Kein Wunder: der Echte Hopfen, Humulus lupulus, ist eine der wichtigsten Komponente für dieses alkoholische Getränk und wird überwiegend auch genau aus diesem Grund angebaut. Im kommerziellen Anbau werden nahezu 95 % aller Pflanzen zum Zwecke des Bierbrauens verwendet. Nicht viele Privatpersonen sind dazu ebenfalls in der Lage. Wie kommt es dann, dass diese Pflanze in so vielen Hausgärten zu finden ist? Der Hauptgrund ist vermutlich die grosse Attraktivität, welche der Hopfen mit sich bringt: er bildet viele, sortenabhängig bis zu 10 m lange, Triebe, die aus einem dicken Rhizom herauswachsen. An ihnen befinden sich unzählige Haftwurzeln, welche sehr kräftig sind und den Trieben ein Klettern und Ranken an den unmöglichsten Stellen ermöglichen. Dies tun sie mit Vorliebe: ob an Hauswänden, Zäunen, Mauern oder grösseren Gehölzen – überall sind sie anzutreffen, wobei sie eine enorme Wuchsgeschwindigkeit mit bis zu 10 cm pro Tag mit sich bringen. Finden sie nichts, woran sie sich festhalten können, kriechen sie einfach über den Boden. Diese Energie ist zum Winter hin erloschen: die oberirdischen Triebe sterben ab, so dass in der kalten Jahreszeit fast nur noch der Wurzelstock zu sehen ist. Bis es so weit ist, stellen Hopfen Pflanzen jedoch einen sehr dekorativen Anblick dar: das dichte grüne oder – sortenabhängig auch goldene Blattwerk in Verbindung mit den Reben sorgt für eine unvergleichliche Optik und einen dichten Sichtschutz obendrein, der keine üppige Blütenpracht benötigt, um zu punkten. Diese wird auch nicht erscheinen. Humulus lupulus wächst zweihäusig, was bedeutet, dass es an einer Pflanze im Juli/August entweder männliche oder weibliche Blüten gibt. Beide sind nicht besonders auffällig: die männlichen Blüten erscheinen als lange, grün-gelbe Rispen, während die weiblichen eine hellgrüne Farbe besitzen und sich zu flauschigen, zapfenartigen Früchten entwickeln. Sie – und nur sie! - werden zum Bierbrauen verwendet, da sie unter den Kelchblättern ein gelbes Pulver enthalten, welches den typischen Biergeschmack erzeugt.
Ist Hopfen giftig für Tiere?
Als Tierhalter muss man grundsätzlich sehr vorsichtig damit sein, was man für Gewächse in seinen Garten steht: die Gefahr, dass ein Hund oder eine Katze an giftigen Pflanzenteilen knabbern und/oder sie gar essen, ist sehr gross. Beim Hopfen Anpflanzen braucht man sich darüber keine Gedanken zu machen: er ist für Hunde, Katzen und andere Haustiere nicht giftig und kann demzufolge auch in Gärten kultiviert werden, in dem sich die Vierbeiner aufhalten.
Hopfen – die beliebtesten Sorten
In unserem Lubera® Shop bieten wir verschiedene, wundervolle Hopfenpflanzen an. Sie möchten einen echten Klassiker kultivieren? Eine der beliebtesten Hopfen überhaupt? «Kent Golding» wartet auf Sie: ein klassischer, englischer Echter Hopfen, welcher bereits seit über 200 Jahren angebaut und traditionell zum Bierbrauen verwendet wird. Mit Wuchshöhen bis zu 7,50 m wächst er üppig und stark – am liebsten in milderen Regionen.
Bild: Der ultimative englische Hopfen ist die Sorte 'Kent Golding', genauer die Sorte 'East Kent Golding'. Es ist wohl unbestritten, dass sowohl Engländer als auch Deutsche Einiges von Bier verstehen.
Lieber eine neuere Sorte, die sich dennoch bereits jetzt grosser Beliebtheit erfreut? Dann sollte Sie sich den «Hallertauer Tradition» in ihren Warenkorb legen. Eine schnellwachsende, robuste Pflanze, die aufgebunden bis zu 8 m hoch werden kann und ausgesprochen aromatische Früchte hervorbringt.
Bild: Die Hopfenpflanze 'Hallertauer Tradition' verkörpert so etwas wie das Maximum aller herausragenden Eigenschaften der mittelfrühen Hallertauer Hopfenart in Kombination mit einer noch höheren Krankheitsresistenz, als sie die ältere Hopfenart ohnehin schon besass.
Wer nicht so viel Platz zur Verfügung hat, braucht nicht auf die dekorativen Pflanzen zu verzichten: der Zwerghopfen «Gimli» wird «nur» 3-4 m hoch und zählt deswegen zu den kleineren Vertretern seiner Art. Verstecken muss er sich jedoch nicht: seine frischen, grünen Blätter sowie seine aussergewöhnlich grossen Früchte machen ihn zu einem sehr beliebten Gewächs in heimischen Gärten – und zu einem dekorativen noch dazu.
Bild: Gerade durch diese ungewöhnlich kompakten Wuchseigenschaften kommt der Zwerghopfen 'Gimli' vor allem für den Hobbyanbau in Frage, wenn im privaten Garten nur begrenzte Platzverhältnisse zur Verfügung stehen.
Hopfen anpflanzen – Standort
Humulus lupulus ist ein grosser Sonnenanbeter und sollte deswegen an einem möglichst sonnigen Standort kultiviert werden. Eine Kultivierung im Halbschatten ist zwar durchaus möglich, keine Frage, aber dort werden sich die Pflanzen nicht so traumhaft entwickeln können wie an sonnendurchfluteten Plätzen. Dies gilt im Übrigen auch für den kommerziellen Hopfen Anbau: etwa vier Fünftel des gesamten in Deutschland angebauten Hopfens wird in Bayern angepflanzt, weil diese Region als die wärmste und sonnenreichste Deutschlands gilt.
Boden
In freier Natur ist Humulus lupulus an den unterschiedlichsten Stellen mit verschiedenen Böden anzutreffen – besonders wählerisch scheint er diesbezüglich also nicht zu sein. Ist er tatsächlich nicht, jedoch möchten wir als Pflanzenliebhaber ihm es ja so schön wie möglich gestalten. «Schön» heisst in diesem Falle: feucht, tiefgründig und nährstoffreich. Ein solcher Boden wird heissgeliebt von den dekorativen Gewächsen, wobei auch die Durchlässigkeit gewährleistet sein muss. Zwar mag Hopfen es gerne für einen kurzen Zeitraum mal nass oder schlammig, jedoch verträgt er Staunässe ebenso wenig wie die meisten anderen Pflanzen, sollte er ihr auf Dauer ausgesetzt sein.
Anleitung: Hopfen anpflanzen (Video)
- Pflanzloch ausheben, welches etwas grösser als der Wurzelballen ist
- Aushub eventuell mit Kompost oder Hornspänen anreichern
- In das Loch setzen
- Erde auffüllen und gut festtreten
- Wässern
Da der Hopfen eine sehr starke Tendenz dazu hat, sich druch unterirdische Rhizome auszubreiten, kann es hilfreich sein, eine Wurzelsperre zu installieren.Nach dem Anpflanzen kommt das wichtigste Accessoire: eine Kletterhilfe. Im ersten Jahr werden die Hopfenpflanzen zwar kaum Zuwachs bekommen, jedoch sollte Ihnen bereits bei der Pflanzung eine Kletterhilfe angeboten werden. Wenn Sie nicht möchten, dass ihre Pflanze als Bodendecker durch den Garten kriecht, sollten sie ihr unbedingt die Möglichkeit geben, nach oben zu wachsen. Dies kann entweder an einer Pergola sein, an einem Rankgitter, an Zäunen oder Schnüren – ihrer Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Bitte beachten Sie lediglich, dass die Ranken sehr lang und demzufolge auch schwer werden können, so dass die Kletterhilfe per se genügend Stabilität aufweisen muss.
Im kommerziellen Hopfenanbau werden im Übrigen senkrechte Spanndrähte gezogen, an welchen die Triebe emporranken. Diese Methode kann auch in Hausgärten sehr gut angewandt werden, beispielsweise, um Wände zu begrünen.
Video: Hopfen anpflanzen als Bogen.
Lubera®-Tipp: Möchten Sie mehrere Hopfen anpflanzen, so sollten Sie maximal 2-3 Pflanzen pro Quadratmeter einplanen!
Zeitpunkt
Im Fachhandel sind Hopfenpflanzen im Container ganzjährig erhältlich und können immer dann in die Erde, wenn es frostfrei ist. Wir empfehlen allerdings eine Pflanzung im Herbst oder Frühjahr.
Kübelhaltung möglich?
Man kann es sich kaum vorstellen, aber es ist tatsächlich möglich, die grosse Kletterpflanze in einem Kübel zu kultivieren. Dies ist besonders für kleinere Balkone oder Terrassen eine ganz wunderbare Methode zum Hopfen Anpflanzen – und eine dekorative noch dazu. Durch die Kübelkultur werden die Pflanzen zudem daran gehindert, sich ungeniert auszubreiten – man hat ihren Wuchs also unter Kontrolle.
Was ist beim Hopfen Anpflanzen im Topf zu beachten?
- Pflanzgefäss muss gross und stabil sein und unten Abflusslöcher haben
- Nährstoffreiches Substrat ist sinnvoll; wir empfehlen Lubera® Fruchtbare Erde Nr. 1
- Regelmässig giessen und düngen
- Rankhilfe installieren
Besondere Aufmerksamkeit benötigen die Kletterpflanzen im Winter: im Gegensatz zu ihren Artgenossen im Freiland können sie in Topfkultur durchaus Frostschäden abbekommen. Um dies zu verhindern, wird das Pflanzgefäss an einen geschützten Standort gestellt, gerne auf einen Holz- oder Styropurblock. Eine Frostschutzhülle sorgt zudem für den nötigen Schutz oberirdischer Pflanzenteile. Geschnitten wird in Kübelhaltung nämlich erst im zeitigen Frühjahr. Falls nötig, kann zu diesem Zeitpunkt der Humulus lupulus auch umgetopft werden.
Diese Pflege braucht der Hopfen
In freier Natur scheint der Hopfen ohne irgendwelche Hilfe prächtig zu gedeihen – als Hobbygärtner sollte man jedoch ein wenig dazu beitragen, dass es auch tatsächlich so ist. Dazu gehört im Wesentlichen, den Hunger der Pflanzen zu stillen, und zwar den Hunger nach Wasser und Nährstoffen.
Giessen
Humulus lupulus hat Durst, und zwar immer. Für eine regelmässige und gleichmässige Wasserversorgung sollte demzufolge gesorgt werden, wobei sich keinesfalls Staunässe bilden darf. Ansonsten mag es der Hopfen, wenn er für kurze Zeit in schlammigem Substrat steh – solange dies kein Dauerzustand ist.
In Kübelhaltung wird er immer dann gegossen, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist. Dies kann an heissen Tagen durchaus morgens und abends der Fall sein – also bitte immer ein Auge auf das Pflanzgefäss werfen…
Düngen nicht vergessen!
Auch der Nährstoffbedarf ist nicht zu verachten. Hopfen Pflanzen benötigen jede Menge Nährstoffe, damit sie ihrer Wuchsfreudigkeit freien Lauf lassen können. Wir empfehlen, von Juni bis Ende August einmal wöchentlich Frutilizer® Instant Bloom zu verabreichen.
Humulus lupulus binden und schneiden
Damit sich der Hopfen rundherum wohl fühlt, muss er gebunden werden. Geschieht dies nicht, werden die langen Triebe irgendwann so schwer werden, dass sie einfach umkippen und dann das machen, was nur in den allerwenigsten Fällen gewünscht ist: über den Boden kriechen. Das Binden erfolgt spätestens dann, wenn Sie merken, dass die Triebe bereits eine leichte Tendenz zum Umfallen zeigen. Pfiffige Hobbygärtner führen dieses Procedere bereits eher durch, nämlich dann, wenn die Triebe lang genug sind, ihre Kletterhilfe zu erreichen. Doch keine Sorge: es müssen längst nicht alle Ruten angebunden werden, sondern lediglich drei oder vier der kräftigsten. Bitte beachten: Hopfen ist ein Rechtswinder, was bedeutet, dass die Triebe im Uhrzeigersinn befestigt werden müssen.
Alle anderen Ruten, die nicht angebunden worden sind, werden abgeschnitten. Durch diese Massnahme wird die Pflanze weder zu spärlich noch durchlässig; sie fördert einen buschigen Wuchs der vorhandenen Pflanzenteile und führt ausserdem zu einer Ertragssteigerung der Zapfen.
Überwinterung
Hopfen zu überwintern ist eine der einfachsten gärtnerischen Tätigkeiten überhaupt: aufgrund seiner straken Winterhärte benötigt er weder einen Frostschutz noch andere Massnahmen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Ergo läuft seine Überwinterung wie folgt ab: im Herbst sämtliche Triebe bodennah zurückschneiden – fertig.
Nun können Sie sich ganz entspannt zurücklehnen und müssen sich keine Gedanken mehr machen; er wird im folgenden Frühjahr von ganz allein wieder austreiben.
Vermehrung durch Stecklinge
Sie kennen das: ein Gewächs gefällt Ihnen so gut, dass Sie noch eines und noch eines und eventuell sogar noch eines derselben Art haben möchten. Beim Hopfen Anpflanzen ist das kein Problem: er lässt sich ganz wunderbar durch Stecklinge vermehren – und zudem noch extrem einfach. Im Frühjahr schneiden Sie etwa 10 cm lange Stecklinge von einer Hopfenpflanze ab und stecken sie einfach in die Erde. Dort werden sich bald Wurzeln bilden, was sich am Wachstum des Stecklings sowie der Blattbildung zeigt. Ist dies der Fall, kann die junge Pflanze ausgegraben und umgehend am gewünschten Standort wieder eingesetzt werden. Wer möchte, kann natürlich die Stecklinge auch gleich dort in den Boden stecken, wo später einmal der Humulus lupulus wachsen soll.
Hopfen Aussaat
Neben der Stecklingsvermehrung ist auch eine Aussaat möglich. Entsprechendes Saatgut für verschiedene Hopfensorten finden Sie bei uns im Shop; alternativ kann es auch aus den Früchten bestehender Pflanzen gewonnen werden. Warum wir diese Methode dennoch nur bedingt empfehlen? Nun, die so gezogenen Pflanzen sind zweihäusig. Das heisst, Sie wissen erst, welches Geschlecht ihr Humulus lupulus hat, wenn er blüht. Diese Gewächse eignen sich deswegen nur zu dekorativen Zwecken, was jedoch aufgrund des hohen Zielwerts, der von ihnen ausgeht, die Mühe allemal wett macht.
Sollten Sie selber Samen gewonnen haben, so muss dieser zunächst stratifiziert werden. Dieser Kältereiz erfolgt, indem das Saatgut für einige Wochen in den Kühlschrank gelegt wird. Im Frühjahr dann kann mit dem Aussäen begonnen werden:
- Gefäss mit Anzuchterde füllen
- Hopfensamen auf das Substrat streuen
- Saatgut leicht mit Erde bedecken
- Angiessen
Das Anzuchtgefäss kann mit einer durchsichtigen Folie überzogen werden (täglich lüften!) und wird dann an einen warmen, jedoch nicht vollsonnigen Standort gestellt. Dort dauert es einige Tage, bis die Samen zu keimen beginnen. Das Substrat muss in dieser Zeit immer feuchtgehalten werden. Haben die kleinen Pflänzchen eine Höhe von etwa 5 cm erreicht, müssen sie in Einzeltöpfe umgesetzt werden. Ab Mai dürfen sie ins Freiland: je nach Grösse zunächst noch in Topfkultur oder alternativ direkt an den gewünschten Standort.
Krankheiten und Schädlinge
Es ist eher ungewöhnlich, dass Hopfen von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht wird – aber nicht unmöglich. Gelegentlich können Pilzerkrankungen auftreten, und ebenso selten kommen Spinnmilben vorbei. Eine Gefahr für die robusten Pflanzen besteht jedoch nicht.
Sind Pflegefehler möglich?
Nun hört man ja immer wieder, dass es sich beim Hopfen und eine so robuste und pflegeleichte Pflanze handelt, dass der Eindruck entsteht, dass es gar nicht möglich sein, ihn falsch zu behandeln. Allen Hobbygärtnern, die sich nach dem Hopfen Anpflanzen entspannt zurücklehnen möchten, sei gesagt: doch, es kann tatsächlich sein, dass sich bei der Kultivierung der eine oder andere Pflegefehler einschleicht. Dies ist überwiegend bei falschem Giessverhalten der Fall, und zwar sowohl bei zu geringen als auch bei allzu üppigen Wassergaben. Derartige Pflegefehler bringen in den allermeisten Fällen andere unerwünschte Begleiterscheinungen mit sich: bei zu starker Trockenheit fühlen sich die Spinnmilben eingeladen, die Pflanze zu besiedeln, während zu viel Wasser häufig zu besagten Pilzerkrankungen führt. Deswegen: bitte den Gartenschlauch oder die Giesskanne umsichtig einsetzen, um später keine böse Überraschung erleben zu müssen.
Hopfen ernten: bitte nur weibliche Zapfen!
Ob Sie nun Bier brauen oder den Hopfen für andere Zwecke verwenden möchten: es werden ausschliesslich die Zapfen weiblicher Pflanzen verwendet. Sie – und nur sie! – enthalten nämlich Lupulin; ein gelbes Pulver, welches zum einen das Bier zum Schäumen bringt, zum anderen auch für eine entspannte und ruhige Stimmung sorgt.
Die Erntezeit liegt im August/September. Wann es individuell so weit ist, ist abhängig vom Standort sowie der Witterung. Damit die Früchte auch wirklich reif sind, ist eine kleine Kontrolle sinnvoll: ein Zapfen wird geöffnet. Befindet sich in ihm das gelbe Pulver und entströmt ein angenehmer, aromatischer Duft, dann ist er reif und somit bereit für die Ernte. Diese wird durchgeführt, indem die Doldenfrüchte vorsichtig abgeschnitten werden. Achtung: sie sollten unbedingt noch grün und vor allem verschlossen sein!
Lubera®-Tipp: Ein trockner Tag nach einem Regentag ist ideal für die Ernte!
Humulus lupulus lagern
Idealerweise werden immer nur so viele Dolden geerntet, wie Sie gerade benötigen. Dies ist leider nicht immer möglich: eine Ernte kann derart üppig ausfallen, dass die Früchte gar nicht aller auf einmal verarbeitet werden können. Kein Problem: sie lassen sich ganz wunderbar einfrieren, wobei sie hierfür so trocken wie möglich sein sollten. Dies bedeutet, dass sie nach der Ernte zunächst einige Tage an der Luft getrocknet und erst dann eingefroren werden.
Wenn Hopfen überhandnimmt: so entfernen Sie ihn
Während sich die meisten Menschen über eine Hopfen Pflanze in ihrem Garten freuen, sind andere von ihrer Wuchsfreudigkeit nicht begeistert und möchten sie gerne entfernen. Dieses Unterfangen kann sich schwierig gestalten, denn der Humulus lupulus bildet einen sehr grossen, tiefsitzenden Wurzelstock. Dieser muss entfernt werden. Klingt im ersten Moment nicht so schwierig? Doch, das ist es, da dieses grosse Pflanzenteil nicht nur ausgegraben, sondern restlos entfernt werden muss. Verbleiben auch nur kleinste Wurzelstückchen in der Erde, so werden diese früher oder später austreiben und so eine neue Hopfen Pflanze ergeben. Also: Arbeitshandschuhe anziehen und loslegen. Bitte Vorsicht, wenn sich in unmittelbarere Umgebung andere Gewächse befinden: beim Ausgraben des Wurzelstocks besteht immer die Gefahr, dass diese stark be- beziehungsweise geschädigt werden.
Gelegentlich werden auch noch andere Methoden angepriesen. So soll es beispielsweise hilfreich sein, sämtliche Triebe immer und immer wieder bodennah abzuschneiden und das Gewächs so zu schwächen. Es ist jedoch kaum ein Fall bekannt, in dem der Wurzelstock durch solch ein Procedere derart beeindruckt gewesen ist, dass er freiwillig eingegangen ist…
Eine weiter (mögliche) Massnahme ist das Schaffen eines unangenehmen Bodens. In diesem Fall: Erde stark wässern oder alternativ komplett austrocknen lassen. Einleuchtend, dass dies nicht so gut funktionieren wird, vor allem dann nicht, wenn Nachbarpflanzen unter solchen Spielchen leiden würden. Abgesehen davon handelt es sich bei Humulus lupulus um ein derart robustes Gewächs, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein oberirdisch schlechtes Substrat die Rhizome zum Aufgeben zwingen könnte…
Mehr als Bier: Hopfen Verwendung
Wer sein Bier selber brauen möchte, benötigt Hopfen – klar. Es gibt jedoch noch viele weitere Verwendungsmöglichkeiten für die Triebe und Zapfen, welche so gar nichts mit dem alkoholischen Getränk gemein haben. Ein Tee beispielsweise besitzt nicht nur eins ehr angenehmes Aroma, sondern zudem noch eine entspannende Wirkung. Hierfür werden einfach so viele Dolden geerntet, wie benötigt werden. Dann mit heissem Wasser aufgiessen, 10 Minuten ziehen und abseihen.
In der Küche
Sie lieben Spargel? Dann werden Sie auch den Humulus lupulus in der Küche lieben, denn er kann für all jene Gerichte verwendet werden, für die ansonsten Spargel benötigt werden würde. Zumindest gilt dies für seine Sprossen, die im Frühjahr aus der Erde kommen. Dies tun sie in rauen Mengen, so dass es die Pflanze nicht schädigt, wenn sie entfernt werden. Im Gegenteil: werden nur fünf oder sechs Triebe stehengelassen, kann sich die Hopfen Pflanze in ihrer Entwicklung voll und ganz auf diese konzentrieren.
Die Sprossen, die ein wenig nussig und ein bisschen nach Spinat schmecken, können sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden. Auch zu Likör verarbeitet sind sie eine echte Delikatesse. Das einzige Manke an diesem Hopfenspargel ist die mühsame Ernte: jede Sprosse muss einzeln abgepflückt oder abgeschnitten werden, was sehr zeitaufwändig ist. Wenn Sie ein Kilo dieser jungen Triebe erhalten möchten, so sollten Sie etwa zwei Stunden für die Ernte einplanen.
Hopfen anpflanzen als Heilpflanze
Der Echte Hopfen wurde im Jahre 2007 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt – aus gutem Grund: das Lupulin hat eine äusserts beruhigende Wirkung, so dass es zur Entspannung auf natürlichem Wege beiträgt. Doch nicht nur das: die in den Früchten enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Magensäften an, was wiederum einen verdauungsfördernden Effekt mit sich bringt. So wird Humulus lupulus nicht nur bei nervöser Unruhe, Gereiztheit sowie Anspannung eingenommen, sondern auch bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit.
Für Frauen ist diese Pflanze aus noch einem anderen Grund sehr interessant: die enthaltenen Phytoöstrogene sind dem Östrogen sehr ähnlich, welches während der Wechseljahre immer weniger produziert wird. Die Einnahme von Humulus lupulus trägt nachweislich dazu bei, Beschwerden während dieser Zeit zu verringern.
Für gewöhnlich werden die kompletten Zapfen verwendet. Es ist allerdings auch möglich, sie zu trocknen und dann das gelbe Pulver herauszusieben.
Wer möchte, kann auch eine Hopfentinktur herstellen. Diese wird vornehmlich bei Einschlafstörungen eingenommen, kann jedoch auch äusserlich zur Wundbehandlung verwendet werden.
Lubera®-Tipp: Ein Hopfen-Kissen entspannt, beruhigt und sorgt für ein schnelles Einschlafen – und kann ganz leicht selbst gemacht werden.
Schönes Haar dank Hopfen
Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, warum regelmässiger Bierkonsum den Körper fülliger werden lässt? Nun, das liegt nicht nur an dem hohen Kaloriengehalt, sondern auch an dem Phytohormongehalt des Hopfens. Und genau diese Phytohormone sind es, die den Hopfen zu einem beliebten Inhaltsstoff von Haarshampoos und -spülungen machen. Sie fördern das Wachstum der haare und stärken diese zudem. Es ist allerdings nicht so, dass Sie zwingend ein Fertigprodukt kaufen müssen: aus einer Handvoll Hopfenzapfen lässt sich eine wunderbare, ganz natürliche Haarspülung selber machen.
Hopfen als Sichtschutz
Guten Tag, am besten drei bis vier Triebe pro Pflanze stehen lassen, und die ausgewählten Triebe im Frühling einmal an das Rankgerüst leiten und aufgebinden.
Ihr Lubera Team