Sonnenbrand an Früchten im Garten: Mit den zunehmend heißen und sonnigen Sommern wird das auch im Hobbygarten zu einem immer häufigeren Problem. Wer auch in Zukunft leckeres, unversehrtes Obst und Gemüse ernten möchte, sollte sich daher rechtzeitig mit den Ursachen und Folgen von Sonnenbrand beschäftigen. In diesem Beitrag beleuchten wir die Hintergründe zu Sonnenbrand an Früchten, und zeigen Maßnahmen, mit denen sich Früchte im eigenen Garten wirksam schützen lassen. Du hast gar kein Obst im Garten, dass Sonnenbrand bekommen könnte? Dann solltest du schnellstens Obstbäume und Beerensträucher kaufen!
Inhaltsverzeichnis
- Warum es immer öfter Sonnenbrand an Früchten im Garten gibt
- Was ist Sonnenbrand bei Früchten?
- Die drei Arten von Sonnenbrand an Früchten
- Das Erscheinungsbild und Ursache der drei Arten von Sonnenbrand
- Faktoren, die die Empfindlichkeit für Sonnenbrand erhöhen
- 5 vorbeugende Maßnahmen gegen Sonnenbrand im Garten
- Ausreichend beschattendes Laub belassen
- Schattieren
- Gleichmäßig Bewässern
- Pflanzenhygiene und Pflege beachten
- Sonnenbrand vorbeugen: Ein Trick aus dem Profi-Anbau
- Kaolin-Spray im Hausgarten: Rezept und Anwendung
- Sonnen- und hitzeverträgliche Früchte: Tipps von Lubera
- Diese Obstbaumarten vertragen viel Sonne und Hitze
- Von Sonnenbrand betroffene Obstarten, und der Umgang damit
- Fruchtgemüse: Diese wählen bei drohendem Sonnenbrand
Praxis-Tipp
Mit einer Kombination aus natürlicher Beschattung, ausreichender Wasserversorgung und Pflege lassen sich Sonnenbrandschäden im Garten gut vermeiden.
Zusammenfassung
- Hohe Temperaturen plus direkte Sonne sind ein Risiko für Sonnenbrand an Früchten: Viele Obst- und Gemüsearten erleiden ab ca. 35–45 °C Fruchttemperatur sichtbare Schäden.
- Dünne oder glatte Fruchtschalen sind besonders anfällig, z B. Aprikosen, Pfirsiche, Kirschen, Kiwis und tropisches Fruchtgemüse wie Paprika oder Auberginen.
- Blattverlust oder lichter Wuchs erhöhen die Gefahr. Fehlender Schatten durch Laub setzt die Früchte ungeschützt der UV-Strahlung aus.
- Typische Symptome für Sonnenbrand an Früchten sind helle oder bräunliche Flecken, Einsenkungen, Gewebezerfall, Risse und Fruchtabwurf.
- Effektiver Schutz ist möglich durch Schattiernetze, Kaolin-Spritzung, gute Bewässerung, gute Blattgesundheit und kluge Sortenwahl.
Warum es immer öfter Sonnenbrand an Früchten im Garten gibt
Das Julius Kühn Institut, das deutsche Forschungsinstitut für alles rund um die Kulturpflanzen, sammelt Informationen über historische Schäden durch Wetterextreme in Deutschland. Die gesammelten Daten zeigen, dass sich die Gefahr für Sonnenbrand an Früchten in den letzten Jahren deutlich erhöht hat.
Als Hauptursache des Phänomens gilt der Klimawandel, der zu häufigeren und intensiveren Hitzewellen führt. Die UV-Strahlung nimmt zu, weil es mehr Sonnenstunden gibt und die Ozonschicht stellenweise dünner wird. Dadurch steigt der Stress in den Früchten. Auch das Wetter wird unbeständiger: Wenn es plötzlich von kühl auf heiß und sonnig wechselt, erhöht das zusätzlich das Risiko für Sonnenbrand.
Ziel dieses Gartenbuch-Artikels ist es, dich mit dem Phänomen Sonnenbrand an Früchten vertraut zu machen, vorbeugende Methoden vorzustellen und einige Tipps zur Sortenwahl zu geben.
Was ist Sonnenbrand bei Früchten?
Sonnenbrand an Früchten ist im Hobbygarten eine unerfreuliche Angelegenheit. Das Phänomen nimmt den Früchten die Qualität und uns, die sie ernten wollen, den Genuss. Die betroffenen Früchte zeigen unschöne Verfärbungen, werden weich oder schrumpelig und sind oft nicht mehr lagerfähig. Besonders bei empfindlichen Arten wie Tomaten, Äpfeln oder Beerenobst kann Sonnenbrand zum Totalausfall einer Obstsorte im Garten führen.
Bild: Hier siehst du Sonnenbrand an schwarzen Johannisbeeren. Die betroffenen Früchte zeigen weiche, schrumpelige Stellen und typische Verfärbungen. Leider sind sie so nicht mehr lagerfähig.
Die drei Arten von Sonnenbrand an Früchten
Sonnenbrand an Früchten zeigt sich in verschiedenen Symptomen am Äußeren der Frucht. Die Symptome sind Verbräunungen, Verkorkungen oder Einschrumpfungen an der sonnenzugewandten Fruchtseite. In schweren Fällen entstehen Nekrosen, also totes Gewebe.
Die Experten vom bereits erwähnten Julius Kühn Institut erklären: “Es werden drei verschiedene Arten von Sonnenbrand unterschieden: die Sonnenbrand-Nekrose, die Sonnenbrand-Verbräunung und die Photooxidation. Die größten Einflussfaktoren sind neben der Temperatur die Sonnenstrahlung, insbesondere die energiereiche UV-B-Strahlung. Beeinflusst wird der Sonnenbrand durch weitere Faktoren wie Wind, Wetterwechsel, Sommerschnitt oder den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Auch der Gesundheitszustand der Bäume (Trockenstress, Ernährungszustand, Wurzelschnitt) hat einen Einfluss auf die Empfindlichkeit gegenüber Sonnenbrand.” (Julius Kühn-Institut: Extremwetterauswirkungen auf den Apfelbau, o. D.: [Zugriff: 11.07.2025]).
Das Erscheinungsbild und Ursache der drei Arten von Sonnenbrand
Wie bereits angedeutet, kann Sonnenbrand an Früchten in drei Formen auftreten: als Nekrose, Verbräunung oder Photooxidation. Sie unterscheiden sich im Aussehen und in der Ursache – von dunklen, eingesunkenen Stellen durch Hitze (Nekrose) über flächige Verfärbungen durch UV-Strahlung (Verbräunung) bis hin zu bleichen Flecken bei starker Lichtbelastung ohne hohe Temperaturen (Photooxidation). Hier bieten wir dir eine Übersicht über die Sonnenbrandarten:
- Sonnenbrand-Nekrose
- Ursache: Extrem hohe Temperaturen an der Fruchtoberfläche, typischerweise über 45–46 °C, in Kombination mit direkter Sonneneinstrahlung.
- Mechanismus: Die Temperatur zerstört die Zellstrukturen (akute Zellnekrose).
- Symptome:
- Dunkelbraune bis schwarze, eingesunkene nekrotische Flecken.
- Das Gewebe ist trocken, hart oder ledrig.
- Oft beginnt die Fäulnis in diesen Zonen bei Lagerung oder Regen.
- Typisch für: Apfel, Birne, Paprika, Tomate.
Bild: Schwer erwischt hat es diese Stachelbeere, die eine Sonnenbrand-Nekrose erlitten hat.
- Sonnenbrand-Verbräunung
- Ursache: Mittelhohe Temperaturen (ca. 38–45 °C), UV-Einstrahlung ohne unmittelbaren Hitzeschock.
- Mechanismus: Oxidativer Stress, jedoch keine akute Zellnekrose.
- Symptome:
- Hellbraune, flächige Verfärbung der Schale, oft ohne Vertiefung.
- Schale bleibt intakt, aber optisch deutlich beeinträchtigt.
- In leichten Fällen reversibel (vor allem bei frühen Symptomen).
- Typisch für: Äpfel, Pfirsiche, Aprikosen, Trauben.
Bild: Sonnenbrand an einer Jostabeere, erkennbar an der hellbraunen Verfärbung der Frucht.
- Photooxidation
- Ursache: Hohe Lichtintensität (vor allem UV-B und sichtbares Licht) bei relativ niedriger Temperatur, oft unter 30 °C.
- Mechanismus: Chlorophyll- oder Pigmentzerstörung.
- Symptome:
- Bleiche, weißlich-silbrige Flecken, meist an der sonnenzugewandten Seite.
- Keine Nekrose, aber beeinträchtigte Farbausbildung.
- Vor allem bei plötzlicher Freistellung beschatteter Früchte nach Schnitt oder Entlaubung.
- Typisch für: Gurken, Tomaten, junge Äpfel, Paprika, Auberginen.
Vergleichstabelle
Typ
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Temperaturbereich
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Ursache
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Symptome
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Sonnenbrand-Nekrose
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> 45 °C
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Hitzestress + direkte Sonne
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Nekrotisch, eingesunken, dunkel
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Sonnenbrand-Verbräunung
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38–45 °C
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UV-Strahlung + mäßige Hitze
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Hellbraun, flächig, Schale intakt
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Photooxidation
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< 30–35 °C
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Lichtintensität, v. a. UV-B
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Bleiche, weißliche Flecken
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Faktoren, die die Empfindlichkeit für Sonnenbrand erhöhen
- Junge Pflanzen mit unzureichender Blattmasse.
- Hoher Fruchtbehang mit unzureichender Beschattung.
- Fehlende Schattierung bei Umstellung auf Freilandkultur.
- Dünne Fruchthaut, wenig Eigenpigment (z. B. bei hellen Sorten).
- Plötzliche Wetterumschwünge (z. B. nach Kälteperioden).
5 vorbeugende Maßnahmen gegen Sonnenbrand im Garten
Um Sonnenbrand an Früchten im Garten zu vermeiden, gibt es wirksame Maßnahmen. Mit einer Kombination aus natürlicher Beschattung, ausreichender Wasserversorgung und Pflege lassen sich Sonnenbrandschäden im Garten gut vermeiden. So bleibt deine Ernte gesund, genießbar und lagerfähig. Hier die 5 wichtigsten Tipps:
Ausreichend beschattendes Laub belassen
- Entferne nie zu viele Blätter rund um die Früchte – sie bieten natürlichen Sonnenschutz.
- Beim Ausgeizen (z. B. bei Tomaten) einige Geiztriebe belassen, wenn sie Früchte beschatten.
- Bei Obstbäumen nicht zu stark auslichten.
Schattieren
- Bei starker Sommerhitze können Schattiernetze oder Sonnenschirme helfen – vor allem bei Hochbeeten oder Jungpflanzen.
- Auch unter einer Pergola oder einem Baum mit Blätterdach wachsen Früchte besser vor Sonnenbrand geschützt heran.
Gleichmäßig Bewässern
- Wasserstress erhöht die Sonnenbrandgefahr, weil die Früchte empfindlicher werden.
- Lieber morgens gießen, um Pflanzen stabil in den Tag zu schicken.
- Mulchen hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
Pflanzenhygiene und Pflege beachten
- Keine verletzten oder vorgeschädigten Früchte hängen lassen – sie sind anfälliger.
- Ernte regelmäßig kontrollieren, um Schäden früh zu erkennen.
Sonnenbrand vorbeugen: Ein Trick aus dem Profi-Anbau
Im Profi-Obstbau wurde erfolgreich die eine Art Sonnenschutz-Spray gegen Sonnenbrand eingesetzt. Wie bei einer Sonnenschutzcreme für Menschen erhalten Früchte einen Schutzfilm aus Kaolin-Partikeln, einem weißen Tonmineral. Das Mineral wird als Spray auf die Früchte gesprüht, und bildet einen effektiven Schutzfilm gegen Sonnenbrand.
Die Wirkung beruht auf:
- Lichtreflexion: Die weiße Schicht reflektiert Sonnenstrahlen, verringert die Fruchtoberflächentemperatur und schützt so vor Sonnenbrand.
- Reduzierung von Hitzestress: Die Pflanze selbst bleibt durch die kühlende Wirkung leistungsfähiger.
- Physikalischer Schutzfilm: Der Belag legt sich wie eine feine Schicht über Früchte und Blätter, ohne die Pflanze zu schädigen.
Auch im Hausgarten lässt sich diese Methode mit einfachen Mitteln umsetzen, vorausgesetzt man beachtet einige wichtige Punkte zur Dosierung und Anwendung.
Kaolin-Spray im Hausgarten: Rezept und Anwendung
Die Anwendung von Kaolin bietet im Garten viele Vorteile. Das Tonmineral ist umweltfreundlich und ungiftig. Es funktioniert gut für sonnenexponierte Standorte, in denen Früchte schnell überhitzen oder Sonnenbrand bekommen können. Die Schutzwirkung tritt rasch ein und ist daher auch bei plötzlichen Wetterumschwüngen eine hilfreiche Maßnahme. Neben dem Schutz vor Sonnenbrand wirkt Kaolin außerdem abwehrend auf bestimmte Schadinsekten, etwa den Apfelwickler oder die Kirschessigfliege, was einen zusätzlichen Nutzen im Obst- und Gemüsegarten bringt.
Zutaten für die Sonnenschutz-Mischung:
- Typische Mischung: 25–50 g reines Kaolinpulver pro Liter Wasser
- Mit einem Netzmittel (z. B. Rapsölseife) verbessert sich die Haftung auf Blättern und Früchten.
- Gut aufrühren und während der Anwendung regelmäßig durchmischen.
Anwendung:
Die Kaolinlösung wird am besten mit einer Druckspritze oder einem Handsprüher gleichmäßig auf Blätter und Früchte aufgetragen. Idealerweise erfolgt die Anwendung vor einer Hitzewelle, zum Beispiel kurz vor einer angekündigten heißen Woche. Um eine durchgehende Schutzwirkung zu gewährleisten, sollte die Behandlung alle 7 bis 14 Tage wiederholt werden – insbesondere nach starken Regenfällen, da der Belag abgewaschen werden kann.
Die erste Anwendung erfolgt ab dem Fruchtansatz, also etwa ab Juni bei Kulturen wie Tomaten oder Äpfeln. Bei besonders empfindlichen oder stark sonnenexponierten Pflanzen kann es auch sinnvoll sein, schon früher mit dem Schutz zu beginnen.
Wichtig zu beachten ist, dass die behandelten Früchte mit einem weißen Belag überzogen bleiben. Dieser ist völlig ungiftig und lässt sich vor dem Verzehr problemlos abwaschen. Allerdings kann sich die Wirkung bei hoher Luftfeuchtigkeit oder häufigem Regen verringern. Zudem sollte man nicht auf Blütenstände spritzen, da dies Bestäuberinsekten stören könnte.
Sonnen- und hitzeverträgliche Früchte: Tipps von Lubera
Generell können wir feststellen, dass es Eigenschaften bei Früchten gibt, die sie vor Sonnenbrand schützen. Dazu gehört außen eine dicke Schale, am besten mit dunkler Pigmentierung (Anthocyane, Carotinoide). Eine Wachsauflage oder Fruchtbehaarung auf der Schale schützt die Früchte ebenfalls. Kleine Früchte können sich unter Laub eher vor Sonne und Überhitzung verstecken. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn der Obstbaum eine dichtere Belaubung hat.
Diese Obstbaumarten vertragen viel Sonne und Hitze
Obstbaumarten mit geringerer Sonnenbrandanfälligkeit haben einen Schutz auf der Oberfläche der Früchte und stammen aus dem globalen Süden.
Quitte
- Sehr dicke, behaarte Schale, die Licht gut reflektiert.
- Früchte lieben volle Sonne, und reifen oft spät, wenn die Strahlungsintensität bereits sinkt.
Feigen
- Feigen sind von Natur aus sonnenliebend und zeigen selten klassische Sonnenbrand-Symptome.
- Die weiche Schale reagiert zwar auf Wassermangel, ist aber gegenüber UV-Licht tolerant.
Von Sonnenbrand betroffene Obstarten, und der Umgang damit
Einige Obstarten sind generell etwas empfindlicher für Sonnenbrand, und andere weniger.
Was du tun kannst: Achte auf den Wuchs des Obstgehölzes! Bäume und Sträucher, die dichtes Laub bilden, bieten mehr Schutz vor der Sonne als zum Beispiel Säulenobst. Belasse also stets genug beschattendes Laub am Gehölz.
Es kommt aber auch auf die Sortenwahl an. Die Eigenschaften einiger Obstsorten verleihen tendenziell eine geringere Sonnenbrandanfälligkeit.
Apfel
- Sorten mit dickerer Schale oder rötlicher Färbung, wie unsere ‘Redloves’, sind meist robuster.
- Im Gegensatz dazu sind bekannte Markt-Sorten wie ‘Golden Delicious’ recht empfindlich, und ‘Granny Smith’ und Fuji-Sorten sogar noch um einiges mehr.
Bild: hellschalige Apfelsorten wie 'Golden Delicious' sind emfpindlicher auf Sonnenbrand.
Aprikosen und Pfirsiche
- Aprikosen und Pfirsiche gehören zu den am stärksten betroffenen Steinobstarten.
- Ihre glatte, unbehaarte oder nur leicht flaumige Schale bietet kaum natürlichen UV-Schutz.
- Sonnenbrand tritt besonders auf, wenn die Früchte durch Schnittmaßnahmen oder Blattfall direkt exponiert sind.
Birnen
- Sorten mit dickerer, “berosteter” Haut zeigen weniger Sonnenbrandanfälligkeit.
Brombeeren
- Wo hohe Temperaturen (>32 °C / 90 °F) auf intensives Licht treffen, bleichen Beeren aus und schrumpfen .
- Profi-Techniken wie drehbare Spalierkästen und Schattenbewässerung reduzieren Schäden.
Erdbeeren
- Sonnenbrand entsteht bei Temperaturen ab ca. 25 °C, besonders bei praller Sonne und unzureichendem Laubschutz . Die Früchte verfärben sich oben hell‑bräunlich und trocknen ein
- Mulchmaterialien können sich aufheizen, wodurch Früchte zusätzlich belastet werden. Stroh wird z. B. bei 25 °C Lufttemperatur auf bis zu 40 °C aufgeheizt.
Bild: Sonnenbrand an Erdbeeren entsteht vor allem wenn die Beeren unzreichend geschützt sind.
Himbeeren
- Reifende Himbeeren zeigen sich auf der sonnzugewandten Seite oft weißlich bis hart, manchmal mit nekrotischem Absterben.
- Leichte Schattierung, ausreichende Bewässerung und Verzicht auf Sommerschnitt, auch an umliegenden Gehölzen, sorgen für mehr Schutz.
Granatapfel
- Die Früchte der Granatapfelbäume sind sonnenbrandanfällig, besonders in heiß-trockenen Regionen. Sie sitzen stets am Zweigende, das mit wachsendem Fruchtgewicht nach unten biegt und so zuvor beschattete Fruchtbereiche plötzlich der Sonne aussetzt.
- In heißen, trockenen Regionen kann die Fruchtschale im Hochsommer Temperaturen über 45 °C erreichen, was zu so genanntem „Blackening“ durch Sonnenbrand-Bakterien führen kann.
Johannis‑ und Stachelbeeren
- Früchte zeigen an sonnigen Süd‑ und Westseiten häufig Hitzeschäden.
- Auch hier gilt: Leichte Schattierung, ausreichende Bewässerung und Verzicht auf Sommerschnitt sorgen für Schutz.
Bild: Früchte zeigen schnell Hitzeschäden, wenn die Sträucher an sonnigen Süd‑ und Westseiten stehen.
Bild: Die Stachelbeere stammt aus der gemäßigten Zone des globalen Nordens. Daher leidet sie schnell an starker Sonne und Hitze.
Kaki
- Einige Sorten haben zwar glatte, aber vergleichsweise festere Schalen, wie Kaki ‘Early Fuyu’, und eine bessere Sonnenbrand-Toleranz wird für diese vermutet.
Kirsche
- Kirschen (sowohl Süß- als auch Sauerkirschen) gelten als empfindlich gegenüber Sonnenbrand. Fruchttemperaturen über ~45 °C über längere Zeit (ab etwa einer Stunde) führen zu deutlich sichtbaren Sonnenbrandschäden bei Kirschen.
- Sorten-Tipps gibt es keine, daher der Rat, mit dem Sommerschnitt nicht zu stark entlauben.
Kiwi
- In Mitteleuropa ist Kiwi durch die Hitzerekorde auch von Sonnenbrand betroffen. Hohe Temperaturen (>35 °C) kombiniert mit direkter Sonnenbestrahlung und niedriger Luftfeuchtigkeit erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Sonnenbrand.
- Diese Behaarung der Kiwifrucht reduziert ein wenig die UV-Intensität – aber nicht ausreichend, um bei hohen Temperaturen (>35 °C) einen wirksamen Schutz zu gewährleisten.
- Die feine Epidermis darunter ist sehr anfällig für Sonnenbrand-induzierten Zellabbau.
Zwetschge und Pflaume, Mirabelle und Reneklode
- Feste, kleine Früchte mit weniger exponierter Lage im Bauminneren.
- Niedrigere Verdunstungsrate verringert Hitzestress.
- Dunkel gefärbte, wachsüberzogene Schale, die Sonnenlicht besser toleriert.
- Sorten mit dichter Belaubung (z. B. Zwetschge 'Cacaks Schöne') bieten zusätzlichen Schutz.
Fruchtgemüse: Diese wählen bei drohendem Sonnenbrand
Auch tropische Fruchtgemüse wie Paprika, Chili oder Auberginen können Sonnenbrand bekommen, da ihre Fruchthaut empfindlich auf intensive UV-Strahlung reagiert. Trotz ihrer Herkunft aus sonnigen Regionen sind sie im Anbau auf Schatten durch Blätter angewiesen. Fehlt dieser, überhitzt die Frucht unter der Schale. Besonders in trockener, heißer Witterung und mit lichter Belaubung treten schnell typische Schäden wie helle, eingesunkene, braune Stellen auf.
Unser Tipp: Nach der Ernte sollten die Früchte im Schatten gelagert werden, um Schäden zu vermeiden.
Paprika und Chili
- Dickwandige Sorten, v. a. rote oder orange Sorten wie ‘Yolo Wonder’, neigen weniger zu Sonnenbrand als dünnwandige, helle.
- Besonders aufrechte Sorten mit buschig und laubreich, bieten ihren Früchten besseren Schatten.
- Chili vertragen Sonne und Hitze besser als Gemüsepaprika.
Tomaten (robuste Sorten)
- Wildtomaten, wie ‘Peruanische Wildtomate’, ‘Rote Ribisel’ oder ‘Rote Murmel’ mit dichter Belaubung zeigen weniger Sonnenbrandschäden.
- Cocktail- und Cherrytomaten sind oft unempfindlicher, da sie kleinere Früchte mit stabiler Schale haben. Unsere Sorten ‘Schlingel Moritz’ und ‘Schlingel Max’ haben zudem eine etwas festere, robuste Schale, die die Früchte schützt.
- Dunkelrote oder violette Sorten (mit Anthocyanen) sind etwas widerstandsfähiger gegen UV-Schäden, wie zum Beispiel ‘Happy Black’.
Gurken
- Rankende Freilandgurken-Sorten mit fester Schale, wie Gurke ‘Dekan’ ,die an Gerüsten wachsen und mit ihrem Laub ihre Früchte beschatten, bekommen selten Sonnenbrand.
- Einlegegurken, wie ‘Vorgebirgstrauben’, sind oft robuster als glattschalige Salatgurken.
Kürbis und Zucchini
- Zucchini und Kürbisse können anfällig sein, wenn sie freiliegend wachsen, daher sind Sorten mit viel Blattmasse besser geschützt.
- Nutze robuste Freilandsorten, die wenig anfällig für Mehltau sind, denn befallene Blätter führen zu verstärkter Sonneneinstrahlung auf die Früchte. Du findest sie in unserer Saatgut-Kategorie der Speisekürbisse und Zucchetti.