Noch vor Jahren gehörte der Regenwurm in jeden Garten, auf jedes Feld. Er war der fleissige Helfer, der immer schuftete, nichts verlangte und auch sonst lautlos und genügsam seine Furchen zog. Wissenschaftler haben ermittelt, dass Regenwürmer an der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Erde pro Jahr eine Arbeit im Wert von 250 Milliarden Euro verrichte. Ein gewaltiger ökonomischer Faktor also, den es zu hegen und zu pflegen gilt, zumindest zu erhalten. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der Regenwurm Bestand wird immer geringer.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung: Warum wird der Regenwurm Bestand immer weniger?
- Regenwürmer verrichten jährlich weltweit landwirtschaftliche Arbeit im Wert von 250 Milliarden Euro.
- Der WWF nennt moderne landwirtschaftliche Praktiken als Hauptgrund für den Rückgang der Regenwürmer.
- Ammoniak aus Düngemitteln verätzt Regenwürmer, intensive Bodenbearbeitung zerschneidet sie und Glyphosat vermindert ihre Fortpflanzung.
- Monokulturen, besonders beim Maisanbau, zerstören wichtige Lebensgrundlagen wie Erntereste, Spontanwuchs und Zwischenfrüchte.
- Regenwürmer kommen bei Regen an die Oberfläche, um Sauerstoff aus dem Wasser aufzunehmen.
- Sie ernähren sich von einem Brei aus organischem Material, Bakterien, Pilzen und Mineralien.
- Der Kot der Regenwürmer ist ein wertvoller Pflanzennährstoff, der als natürlicher Dünger dient.
- Mineralischer Dünger vertreibt Regenwürmer, was zu einer Verödung des Bodens führt.
- Gärtner können Regenwürmer durch Mulch, Gründünger und Fruchtfolgen unterstützen.
Leider Fakt: Regenwurm Bestand wird weniger
Als Grund für den geringen Regenwurm Bestand nennt der WWF die Produktionsweise in der modernen Landwirtschaft. Ammoniak, das bei der Düngung mit Gülle auf die Felder ausgebracht wird, verätzt sie, intensive maschinelle Bodenbearbeitung zerschneidet sie und das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat vermindert die Fortpflanzung.
Hinzu kommt die heute weit verbreitete Monokultur, vor allem beim Maisanbau. Damit wird radikal das Ideal des nackten Bodens verfolgt.
- Erntereste,
- Spontanwuchs
- oder Zwischenfrüchte
haben keine Chance. Doch gerade sie sind wichtige Lebensgrundlagen für Würmer. Der schwindende Bestand an Regenwürmern im Boden bleibe hiernach nicht ohne gravierende Auswirkungen auf das Ökosystem.
Lebensweise des Regenwurms
Wenn vom Regenwurm die Rede ist, dann geht es meist um den Aal- oder Tauwurm. Die landläufige Bezeichnung als Regenwurm, geht darauf zurück, dass die Würmer vor allem dann sichtbar werden, wenn es stark geregnet hat.
Allerdings kommt der Regenwurm nicht deshalb an die Oberfläche, weil er sonst in dem durchnässten Boden ertrinken würde. Biologen erklären das Phänomen damit, dass die Würmer Sauerstoff grundsätzlich nur über die Haut aufnehmen können. Am einfachsten gelingt die Aufnahme, indem sie ihn aus dem Wasser lösen.
Regenwürmer sind wichtig: Warum?
Lubera-Tipp: Wer seinem Garten dabei etwas auf die Sprünge helfen will, der kann auch Würmer käuflich erwerben. Die Preise liegen für 250 Gramm bei etwa 10 bis 15 Euro. Eine gute Investition ist das in jedem Fall: Einmal, um den natürlichen Kreislauf nachhaltig zu unterstützen. Zum Anderen, um die unbehandelten Bio-Erträge seines Gartens zu optimieren.
Wenn man das kontinuierlich betreibt, dann vermehren sich die Regenwürmer anschliessend rege. Da es sich ausnahmslos um Zwitter handelt, können sich alle Würmer untereinander paaren und auch Nachwuchs als Eier ablegen. Die Geschlechtsreife lässt sich an dem markanten Körperring erkennen.
Kann man Regenwürmer teilen?
Textquelle: Ralph Kaste
Symbolgrafiken: © Harald Lange, Eaknarin – Fotolia.com