Seit Jahrzehnten geistern sie als Schreckgespenster durch die Köpfe von Hobbygärtners: die Eisheiligen. In der Zeit vom 11. Mai bis zum 15. Mai kann es noch einmal richtig kalt werden, und diese letztmögliche Nachtfrostperiode wird durch die Eisheiligen verschuldet…
Inhaltsverzeichnis
In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Pflanzen im Garten erst nach den Eisheiligen ins Freie dürfen – und welche schon vorher hinaus können.
Was sind die Eisheiligen?
Bei den Eisheiligen handelt es sich um einige Tage Mitte Mai, in welchen seit Jahrhunderten immer wieder die letzten Nachtfröste des scheidenden Winters gemeldet wurden. Je nach Region dauern die Eisheiligen mehrere Tage an:
- 11. Mai Mamertus
- 12. Mai Pankratius
- 13. Mai Servatius
- 14. Mai Bonifatius
- 15. Mai Kalte Sophie
Im Laufe der vergangenen Jahre kam diese Nachtfrostperiode etwas eher als zu den o. a. Daten; auch kann es durchaus vorkommen, dass die Eisheiligen zwar kalendarisch auftreten, aber keinerlei Fröste mit sich bringen…
Welche Pflanzen dürfen erst nach den Eisheiligen ins Freie?
Für viele Pflanzen – insbesondere junge – bedeuten die Eisheiligen den sicheren Tod. Insbesondere tropische oder subtropische Pflanzen können mit Minusgraden gar nichts anfangen und gehen ein, vor allem, wenn sie direkt ins Freiland gepflanzt werden. In Balkonkästen leiden sie unter den Eisheiligen insofern, als dass sie verkümmern und kaum Blüten bilden.
Neben den tropischen Pflanzen dürfen unter anderem Geranien, Petunien, Begonien und Dahlien erst nach den Eisheiligen ins Freie. Auch Gladiolenzwiebeln sollten erst nach dem 15. Mai gesteckt werden. Tomaten, Zucchini, Gurken und Bohnen mögen es ebenfalls nicht, wenn sie Frost abbekommen.
Welche Pflanzen können schon vor den Eisheiligen ins Freie?
Nicht alle Pflanzen haben Problem mit späten Nachtfrösten. Stiefmütterchen und Bellis beispielsweise können durchaus schon vor den Eisheiligen ins Freie gebracht werden; Primeln und andere Frühlingsblüher sowieso.
Auch verschiedene Gemüsesorten müssen nicht bis Mitte Mai warten, um angebaut zu werden, beispielsweise Radieschen, Kresse, Möhren, Erbsen und Spinat
Wie können die Pflanzen im Garten vor den Eisheiligen geschützt werden?
Auch Pflanzen, die keine großen Probleme mit den Eisheiligen haben, sollten vorsorglich gegen die letzten Nachtfröste geschützt werden. Dies geschieht am besten mit Hilfe von einem Vlies, welches über die Pflanzen gelegt wird. Auch Reisig bietet kurzfristig einen guten Frostschutz. Einzelne höhere Pflanzen können mit einer Plastiktüte oder eine Folie überzogen werden. Dabei ist aber zum einen darauf zu achten, dass diese am Stamm der Pflanze festgeklebt wird, zum anderen sollte sie nicht über einen langen Zeitraum hinweg übergezogen bleiben, damit die Pflanze Luft und Licht bekommt.
Wichtig: die Abdeckungen sollten tagsüber generell entfernt werden.
Graphik: © Mike-Fotografie – Fotolia.com
Da mir schon mehrmals Mitte Mai junge Gemüsepflanzen erfroren sind, gehe ich davon aus, dass es sich um keine Mythologie handelt. Wie man es von Wetter kennt kann man auf die Vorhersagen nicht viel geben. Daher können die Nachfröste eigentlich an jedem Tag im Mai stattfinden. Außerdem gibt es auch Jahre in denen sie vollkommen ausbleiben. Das weiß man aber leider vorher nicht.