Inhaltsverzeichnis
- Winterschutz für Weinreben: Wie sich Vitis vinifera auf den Winter einstellt
- Winterschutz Weinreben: Praxis-Tipps
- Zwischenfruchtmischung für Weinreben
- Winterschutz für Weinreben: vorbeugende Schnitt-Maßnahmen
- Akutmaßnahmen bei Frostgefahr
- Winterschutz: Weinreben nach dem Frost pflegen
- Regionale Winterschutz-Strategien für Weinreben
- Schweiz
- Österreich
- Deutschland
- Frankreich
- Winterschutz für Weinreben im Topf
- Diese Materialien eignen sich als Winterschutz für Weinreben im Topf:
- Checkliste: Winterschutz für Weinreben im Jahreslauf
- August
- September
- Oktober
- November
- Dezember
- Januar
- Februar
- März
- Warum ist Spätfrost für Weinreben gefährlich?
- Die gefährlichsten Phasen bei Spätfrost sind:
- Checkliste: Spätfrostschutz für Weinreben
- 1. Winterschutz für Weinreben ab Februar/März
- 2. Frostwarnungen beachten
- 3. Winterschutz für Weinreben vor der Frostnacht vorbereiten
- 4. Winterschutz für Weinreben in der Frostnacht
- 5. Am Morgen danach
Zusammenfassung
- Rechtzeitige Vorbereitung: Ab Spätsommer das Wachstum beruhigen, indem wir Düngung beenden, Bewässerung reduzieren und das Holz ausreifen lassen, damit die Rebe widerstandsfähig in den Winter geht.
- Schutz des Wurzel- und Stammbereichs: Die Veredelungsstelle und den Wurzelansatz mit Erde, Mulch oder Reisig abdecken. Bei jungen Reben oder in kalten Regionen zusätzlich mit Jute oder Vlies umwickeln.
- Kübelreben besonders schützen: In allen Regionen Weinreben im Topf immer isolieren (z. B. mit Jute oder Luftpolsterfolie), auf eine Styroporplatte stellen und an eine geschützte Hauswand rücken.
- Wetterbeobachtung und Spätfrostschutz: Bei Frostwarnungen empfindliche Triebe mit Vlies abdecken. In klaren Frostnächten helfen Wärmespeicher wie Steine oder Wasserkanister, die tagsüber gespeicherte Wärme abgeben.
- Wähle Weinreben für kühles Klima, wie du sie bei Lubera findest, denn die Winterhärte wird auch auch genetische Unterschiede
Praxis-Tipps:
Vorbeugen ist der beste Schutz: Später Schnitt, richtige Sorten- und Standortwahl und Zwischenfrüchte säen.
In der Frostnacht: Vliesabdeckung und Wärmespeicher sind für Hobbyreben am effektivsten.
Den Schutz im Frühjahr nach den letzten Frösten nur schrittweise entfernen, damit die Rebe sich langsam an Wärme und Licht gewöhnt.
Winterschutz für Weinreben: Wie sich Vitis vinifera auf den Winter einstellt
Der Herbst ist für Weinreben (Vitis vinifera) eine entscheidende Phase, in der sie ihren Winterschutz vorbereiten.
Die Michigan State University hat einen Beitrag zum Winterschutz für Weinreben veröffentlicht. Demnach entwickelt sich die Winterhärte in drei Schritten: Zuerst leitet die Rebe bei kürzer werdenden Tagen die Anpassung an die Kälte ein (Induktion). Anschließend folgt eine tiefe Ruhephase, in der sie Zucker und schützende Proteine bildet. Schließlich verliert sie mit steigenden Temperaturen im Spätwinter ihre Frostresistenz wieder (Deakklimatisierung). Die Michigan State University leitet daraus folgende Anleitung für die Praxis ab:
Winterschutz Weinreben: Praxis-Tipps
- Eine frühe Beendigung von Düngung und Bewässerung ist entscheidend: Stickstoffgaben sollten ab Juli eingestellt werden, um weiches, frostempfindliches Gewebe zu vermeiden. Die Bewässerung wird im Spätsommer schrittweise reduziert, damit die Rebe aufhört zu wachsen und Reservestoffe einlagert.
- Durch frühzeitiges Ausdünnen übermäßiger Triebe im Spätsommer wird das Wachstum reguliert und die Rebe auf den Winter vorbereitet.
- Beim Rebschnitt sollte auf starke Herbstschnitte verzichtet werden, da diese neuen, empfindlichen Wuchs anregen. Der Hauptschnitt erfolgt im Spätwinter oder Frühjahr. Dabei wird ausreichend altes Holz erhalten, da es als Speicher für Kohlenhydrate und Schutz gegen Frost dient.
- In der Bodenpflege werden Zwischenfrüchte empfohlen. Sie verbessern die Bodenstruktur, fördern das Bodenleben und verhindern übermäßiges Rebenwachstum. Eine optimale Mischung für den Garten stellen wir dir unten vor.
- Mulchen oder Erdanhäufelung am Rebstock schützt Wurzeln und Veredelungsstellen vor Frost.
- Kurz gemähte und leicht feuchte Böden speichern tagsüber mehr Wärme und geben sie nachts ab, was die Temperatur um bis zu 1 °C anheben kann.
- die Pflanzen möglichst nicht in Senken, sondern an Hängen oder leicht erhöhten Lagen pflanzen, damit Kaltluft abfließen kann. Hecken schützen zusätzlich vor Kälte.
Ein wichtiger Faktor für die Winterhärte sind auch genetische Unterschiede zwischen Sorten. Americano- oder Tessiner Rebsorten entwickeln mehr Winterhärte als europäische Sorten, wie zum Beispiel Chardonnay oder Merlot.
Bild: Reben werden bevorzugt in Hanglagen gepflanzt, weil dort kalte Luft abfließen kann, die Sonneneinstrahlung intensiver ist und sich der Boden schneller erwärmt. Das ist der ideale Winterschutz für Weinreben!
Zwischenfruchtmischung für Weinreben
Zwischenfrüchte sind Pflanzen, die zwischen den Reben angebaut werden, um den Boden zu verbessern, die Erosion zu verringern und das Mikroklima zu stabilisieren.
Die Aussaat erfolgt im Frühjahr (April–Mai). Etwa 10–15 g Samen pro Quadratmeter werden flach in den Boden eingearbeitet, leicht angedrückt und feucht gehalten.
Zwischenfruchtmischung für Weinreben:
- 35 % Weißklee (Trifolium repens) – Dauerhafte, niedrige Bodenbegrünung, bindet Stickstoff, trittfest.
- 25 % Phacelia (Phacelia tanacetifolia) – Lockerer Boden, reichlich Blüten für Insekten.
- 15 % Inkarnatklee (Trifolium incarnatum) – Blüht attraktiv, sorgt für Stickstoff und Humus.
- 15 % Ringelblume (Calendula officinalis) – Fördert Bodenleben, wirkt leicht gegen Nematoden.
- 10 % Tagetes – hemmt Nematoden, sorgt für leuchtende Blüten bis in den Herbst.
In deiner Mischung bilden Phacelia, Inkarnatklee, Ringelblume und Tagetes den schützenden Mulch im Winter. Sie werden jedes Frühjahr nachgesät. Weißklee bleibt als dauerhafte Bodenbedeckung bestehen und sorgt ganzjährig für Schutz.
Winterschutz für Weinreben: vorbeugende Schnitt-Maßnahmen
Ein angepasster Rebschnitt im Spätwinter kann ebenfalls den Winterschutz für Weinreben verbessern. Wenn du deinen Rebschnitt erst spät im März vornimmst, verzögerst du den Austrieb und senkst dadurch das Risiko durch Spätfröste. In Spätfrost gefährdeten Lagen eignet ein zweistufiger Schnitt. Bei diesem Schnitt schneidest du nicht alles auf einmal zurück, sondern in zwei Etappen.
Anleitung Zweistufen-Schnitt für Winterschutz bei Reben:
- Erster, grober Schnitt im Winter (Februar): du kürzt die Ruten nur teilweise.
- Zweiter, feiner Schnitt im Frühjahr (nach der Frostgefahr, meist April): du entfernst überzählige Triebe und formst den endgültigen Stockaufbau.
Vorteil dieser vorbeugenden Maßnahme: Der Austrieb verzögert sich, und Spätfröste treffen dann seltener empfindliche, junge Knospen.
Eine ausführliche Anleitung zum richtigen Rebschnitt findest du in unseren Artikeln «Weinreben schneiden für Anfänger: so fruchtet dein Rebschnitt» und «Der Rebschnitt - endgültig erklärt in 3 einfachen Schritten».
Akutmaßnahmen bei Frostgefahr
Bei drohendem Frost können Weinreben auf verschiedene Weise geschützt werden. Am einfachsten ist das Abdecken mit Vlies, Jute oder Folie, die locker über die Rebe gelegt werden, um ein isolierendes Luftpolster zu schaffen. Am nächsten Tag sollten die Abdeckungen entfernt werden, damit kein Kondenswasser entsteht.
Zusätzlich können Wärmespeicher wie Wasserkanister, Steine oder Komposterde aufgestellt werden, die tagsüber Wärme speichern und nachts abgeben. In kleinen Gärten helfen auch Grabkerzen oder Teelichter unter einer Abdeckung.
Bild: Eine hohe Schneedecke ist der beste Winterschutz für Weinreben, da er isolierend wirkt und vor Frost schützt.
Winterschutz: Weinreben nach dem Frost pflegen
Nach einem Frostschaden sollte die Rebe nicht sofort zurückgeschnitten werden. Erst nach ein bis zwei Wochen zeigt sich, welche Knospen sich erholen. Oft treiben Ersatzknospen oder schlafende Augen erneut aus.
Eine leichte organische Düngung unterstützt den neuen Austrieb, während Überdüngung vermieden werden sollte, da weiches Gewebe wieder frostempfindlich ist. Überdüngung fördert zudem starkes Wachstum, was wiederum Pilzbefall begünstigt.
Wie man Weinreben richtig düngt, erfährst du in unserem Artikel «Weinreben düngen – Optimales Wachstum, gute Pflanzengesundheit und voller Ertrag».
Regionale Winterschutz-Strategien für Weinreben
Der Winterschutz von Weinreben unterscheidet sich regional stark. Klima, Bodentyp und die Lage deines Gartens variieren beispielsweise zwischen Schweiz, Österreich, Deutschland und Frankreich deutlich.
Im Folgenden findest du eine detaillierte Übersicht, regionenweise angepasst, mit Fokus auf private Weinpflanzungen, kleinere Rebflächen und Gartenreben (nicht industrieller Weinbau):
Schweiz
Die Schweiz hat sehr unterschiedliche Klimazonen: das milde Tessin, das kontinentale Mittelland und die kälteren Alpentäler. Besonders gefährlich sind dort plötzliche Kälteeinbrüche nach milden Phasen und kalte Bisen-Winde.
Empfehlungen:
- In der Westschweiz (Waadt, Genf, Wallis) reicht meist eine natürliche Abhärtung. Mulch am Rebstock und kein zu früher Rückschnitt sind ausreichend.
- Sonderfall Tessin: Dort ist das Klima milder, aber feuchter – hier droht weniger Frost-, sondern eher Pilzbefall. Deshalb: Winterschutz luftig halten (atmungsaktive Materialien).
- In höheren Lagen (z. B. Bündner Herrschaft, Berner Oberland) ist Winterschutz wichtig: Erde oder Mulch über die Veredelungsstelle anhäufeln, Stamm mit Jute oder Vlies umwickeln.
- Topfreben sollten frostfrei (z. B. im unbeheizten Keller oder Treppenhaus bei 2–8 °C) überwintern.
- Keine Düngung mehr ab Ende Juli, damit das Holz ausreifen kann.
Österreich
Österreich ist überwiegend kontinental geprägt, mit kalten, teils trockenen Wintern (besonders im Burgenland, Niederösterreich, Weinviertel). In den Alpenregionen treten starke Temperaturstürze auf, im Süden (Steiermark, Kärnten) ist es milder, aber feuchter.
Empfehlungen:
- In den großen Weinbaugebieten (Wachau, Burgenland, Thermenregion) genügt meist ein Bodenmulch von 5–10 cm und das Anhäufeln der Veredelungsstelle.
- In rauen Lagen (Oberösterreich, Alpenvorland) zusätzlich den Stamm mit Vlies umwickeln.
- Frühjahrsfrostgefahr: In weiten Tälern (z. B. Marchfeld) sind Spätfröste ein Problem – daher im Frühling mit Gartenvlies abdecken, bis keine Frostgefahr mehr besteht.
- Spätestens im August Stickstoffdüngung einstellen, um Triebverholzung zu fördern.
Deutschland
Milde, feuchte Winter im Westen und Südwesten (Pfalz, Rheinhessen, Baden), aber kühlere Winter im Osten und in Mittelgebirgslagen (Franken, Saale-Unstrut).
Empfehlungen:
- In milden Regionen reicht ein leichter Mulchschutz.
- In frostgefährdeten Lagen: Veredelungsstelle anhäufeln (10–15 cm Erde oder Kompost), Jutesack um Stamm wickeln, und Tannenzweige über den Wurzelbereich legen.
- Rückschnitt erst im Spätwinter (Februar/März), nicht im Herbst.
- Für junge Reben (< 3 Jahre): zusätzlichen Schutz mit Vlies.
- In Norddeutschland oder Mittelgebirgslagen (z. B. Harz, Thüringer Wald) Reben in Weintröge oder Hochbeete pflanzen, um bessere Temperatursteuerung zu erreichen.
Frankreich
Frankreich hat das breiteste Klimaspektrum von atlantisch (Bordeaux, Loire), kontinental (Burgund, Elsass) bis zum Mittelmeerklima (Languedoc, Provence).
Empfehlungen:
- Südfrankreich: Kaum Winterschutz nötig, eher Schutz vor Trockenheit und Sonne.
- Zentral- und Nordfrankreich: In Regionen wie Burgund oder Champagne sind Spätfröste gefährlich – Erdanhäufelung und leichter Mulchschutz sinnvoll.
- Elsass (vergleichbar mit Süddeutschland): Bodenmulch, Jute und lockere Abdeckung der Veredelungsstelle.
- Bordeaux & Loire: Feucht-mildes Klima → keine Frostgefahr, aber Staunässe vermeiden.
Bild: Die blaue, pilzresistente Schlaraffentraube 'Michurinskiy' überzeugt durch ihre frühe Reifezeit und eignet sich daher besonders gut für kühlere Regionen und höhere Lagen.
Bild: Die weisse Schlaraffentraube 'Seyval blanc' besitzt eine hohe Widerstandskraft gegen Echten und Falschen Mehltau und gedeiht selbst in kühleren und höheren Lagen zuverlässig.
Winterschutz für Weinreben im Topf
Es braucht mehr Winterschutz für Weinreben, sobald sie im Topf wachsen. Im Gegensatz zu Weinreben im Freiland sind die Wurzeln im Topf nicht durch die schützende Erdschicht isoliert, sondern direkt der kalten Luft ausgesetzt. Wenn der Topf durchfriert, trocknet die Pflanze leicht aus, weil kein Wassertransport mehr möglich ist. Das nennt man Frosttrocknis.
Durch das Einwickeln mit isolierendem Material wird die Abkühlung der Erde verlangsamt und der Wurzelraum bleibt länger frostfrei. Das Isoliermaterial wirkt außerdem wie ein Temperaturpuffer. Gerade im Winter führen schnelle Wechsel zwischen Frost und Tauwetter zu Spannungen im Pflanzengewebe. Eine gute Dämmung stabilisiert die Temperatur im Topf und schützt so die Wurzeln und die empfindliche Veredelungsstelle vor Temperaturschocks und Rissbildung. Zusätzlich reduziert die Umhüllung die Verdunstung und schützt so vor Austrocknung.
Besonders gefährlich ist Wintersonne in Kombination mit Wind. Hier kann der natürliche Winterschutz für Weinreben gefährdet sein, wenn die Rinde Wasser verliert, obwohl der Boden gefroren ist. Eine isolierte Topfhülle hält den Ballen länger frostfrei und feucht, und schützt so die Pflanze vor diesem Effekt.
Die Veredelungsstelle, also der Übergang zwischen Wurzelunterlage und Edelreis, ist besonders empfindlich. Sie liegt bei Topfpflanzen meist knapp über der Erde, also genau dort, wo die Kälte zuerst eindringt. Eine isolierende Schicht hilft als Winterschutz für Weinreben im Topf, das sie diese Stelle warm hält.
Winterschutz für Weinreben mit isolierenden Materialien ist also kein aktives Wärmen, sondern ein gezieltes Verzögern des Auskühlens. Dadurch bleibt die Temperatur im Topf stabiler, der Wurzelballen frostfrei und die Rebe kommt sicher durch den Winter.
Diese Materialien eignen sich als Winterschutz für Weinreben im Topf:
|
Material |
Wirkung |
Hinweis |
|
Jute oder Kokosmatte |
Natürlich, atmungsaktiv, gut isolierend |
Feuchtigkeitsresistent, mehrfach nutzbar |
|
Luftpolsterfolie |
Sehr stark isolierend |
Nur mit Abstand zur Rinde verwenden (nicht luftdicht!) |
|
Styroporplatte unter Topf |
Wärmedämmung gegen Bodenkälte |
Verhindert Durchfrieren von unten |
|
Laub oder Stroh zwischen Folienlagen |
Verstärkt Dämmung |
Nicht zu nass werden lassen (Fäulnisgefahr) |
Bild: Diese Frostschutzhülle schützt die Pflanzen im Winter vor zu tiefen Temperaturen.
Checkliste: Winterschutz für Weinreben im Jahreslauf
August
Ziel: Wachstum beruhigen und das Holz ausreifen lassen.
- Stickstoffdüngung spätestens Mitte August beenden.
- Bewässerung reduzieren, aber Trockenstress vermeiden.
- Laub im Traubenzonenbereich auslichten, um die Reife und Photosyntheseleistung zu verbessern.
- Zwischenfrüchte wie Klee oder Roggen aussäen, um den Boden zu stabilisieren und den Nährstoffhaushalt zu fördern.
September
Ziel: Die Rebe kräftig und ausgereift in den Herbst schicken ist bester Winterschutz für Weinreben.
- Eine Kaliumgabe (z. B. Patentkali oder Holzasche) fördert die Zellstabilität und Frostresistenz.
- Der Standort sollte sonnig und luftig bleiben, um Pilzbefall zu vermeiden.
- Triebe auf 8–10 pro Stock begrenzen, damit sie gut verholzen.
- Keine starken Rückschnitte oder tiefen Bodenbearbeitungen mehr durchführen.
Oktober
Ziel: Die Rebe an sinkende Temperaturen gewöhnen.
- Das Laub darf natürlich abfallen, nicht künstlich entfernen.
- Eine 5–10 cm dicke Mulchschicht aus Laub, Stroh oder Rinde am Stockfuß ausbringen.
- Kübelreben auf eine isolierende Unterlage stellen, nicht direkt auf Steinboden.
- Düngung und Bewässerung vollständig einstellen, damit die Pflanze in die Ruhephase übergeht.
November
Ziel: Die Rebe auf den Winter vorbereiten.
- Erde über der Veredelungsstelle anhäufeln (10–15 cm hoch).
- Reisig oder Tannenäste über den Wurzelbereich legen, um Kahlfrost zu vermeiden.
- Den Stamm locker mit Jute oder Vlies umwickeln (atmungsaktiv, nicht luftdicht).
- Noch keinen Rückschnitt durchführen, da mildes Wetter einen Neuaustrieb fördern könnte.
Dezember
Ziel: Den Schutz stabil halten und Schäden vermeiden.
- Schnee auf dem Mulch liegen lassen – er wirkt als natürlicher Frostschutz.
- An frostfreien Tagen leicht gießen, vor allem bei Kübelreben.
- Regelmäßig kontrollieren, ob das Schutzmaterial noch sitzt und nicht fault.
Januar
Ziel: Frostüberwachung und Winterschutz für Weinreben erhalten.
- Temperaturverlauf beobachten und bei Extremfrost zusätzliche Abdeckung anbringen.
- Schneelast von Trieben entfernen, um Bruch zu verhindern.
- Nach Tauperioden den Zustand der Rinde und Triebe kontrollieren.
Februar
Ziel: Die Rebe langsam auf den Frühling vorbereiten.
- Hauptschnitt zwischen Mitte Februar und Anfang März durchführen.
- Nur an sonnigen, frostfreien Tagen schneiden, um Infektionen zu vermeiden.
- Bei Kübelreben leicht gießen, wenn die Erde zu trocken ist.
März
Ziel: Winterschutz für Weinreben entfernen und Wachstum aktivieren.
- Mulch und Abdeckung entfernen, sobald keine Dauerfröste mehr drohen.
- Die Reben allmählich wieder an Sonne und Temperaturwechsel gewöhnen.
- Eine organische Frühjahrsdüngung verabreichen, um das Wachstum zu fördern.
- Knospen auf Frostschäden prüfen und abgestorbene markieren.
Warum ist Spätfrost für Weinreben gefährlich?
Spätfrost ist gefährlich für Weinreben, weil er die jungen, bereits ausgetriebenen Knospen und Triebe zerstören kann. Ein einziger Frostmorgen im April oder Mai kann den Ertrag eines ganzen Jahres vernichten.
Spätfröste treten meist zwischen Ende März und Mitte Mai auf, also nach Beginn des Austriebs. Sie entstehen durch klare, windstille Nächte, in denen Wärme in den Himmel abstrahlt und sich am Boden Kaltluft sammelt. Schon −1 bis −2 °C genügen, um junge Triebe und Knospen zu schädigen. Spätfrostschäden führen zu geringerem Ertrag, verzögertem Wachstum und höherem Krankheitsdruck (z. B. durch beschädigte Rinde).
Die gefährlichsten Phasen bei Spätfrost sind:
- Zeit des Austriebs, wenn die Knospen anschwellen und die Zellen sehr wasserreich sind.
- Phase der jungen, grünen Triebe, die etwas frostempfindlich sind.
Checkliste: Spätfrostschutz für Weinreben
1. Winterschutz für Weinreben ab Februar/März
Ziel: Austrieb verzögern und Rebe abhärten.
- Rebschnitt so spät wie möglich durchführen (meist Ende Februar bis Mitte März).
- Bei hohem Frostrisiko: zweistufiger Schnitt – erst grob im Februar, Feinschnitt nach Frostgefahr (April).
- Boden kurz halten oder leicht lockern, um tagsüber Sonnenwärme zu speichern.
- Letzte Düngung mit Stickstoff spätestens im Juli des Vorjahres, um frühes Austreiben zu vermeiden.
- Jungpflanzen im Topf nur an geschützten Standorten aufstellen.
2. Frostwarnungen beachten
Ziel: Frostnächte früh erkennen.
- Lokale Wetterberichte oder Frostwarnsysteme (z. B. Deutscher Wetterdienst, MeteoSchweiz) regelmäßig prüfen.
- Spätfrost droht bei klaren, windstillen Nächten nach warmen Tagen.
- Schutzmaterial bereithalten: Gartenvlies, Jutesäcke, alte Laken, Stroh, Reisig.
3. Winterschutz für Weinreben vor der Frostnacht vorbereiten
Ziel: Wärme im Boden speichern.
- Boden leicht anfeuchten, nicht durchnässen – feuchter Boden speichert Wärme besser.
- Reben am Nachmittag nicht mehr gießen (Verdunstung kühlt ab).
- Wasserkanister oder Steine rund um die Reben stellen (Wärmespeicher).
- Kübelpflanzen an geschützte Hauswand rücken oder in frostfreie Garage stellen.
4. Winterschutz für Weinreben in der Frostnacht
Ziel: Junge Triebe und Knospen aktiv schützen.
- Reben mit Vlies, Jute, Folie oder Laken locker abdecken.
- Bei starkem Frost (< −2 °C): Eimer oder Kübel mit Grabkerzen/Teelichtern (auf sicherem Untergrund) unter Abdeckung stellen.
5. Am Morgen danach
Ziel: Rebe schnell wieder trocknen und erwärmen.
- Abdeckungen sofort entfernen, sobald Sonne scheint – Kondenswasser kann Pilze fördern.
- Triebe kontrollieren, aber noch nicht schneiden.
- Leichtes Anwässern bei Trockenheit hilft, Stress zu reduzieren.
In unserem Artikel «Weintrauben pflanzen – Tipps zur Pflanzung und Pflege von Weinreben» erfährst du alles über die optimale Pflanzung und Pflege von Weinreben im Garten.
Lubera Originale sind exklusive Lubera® Sorten, die von Lubera entweder gezüchtet oder erstmals auf den Markt gebracht worden sind.
Wer Lubera Originale kauft, bekommt die doppelten Tells®-Äpfel (=Rabatte für die nächste Bestellung) gutgeschrieben.
Beim Kauf dieser von Lubera gezüchteten Lubera Original-Pflanze erhalten Sie die doppelten Tells gutgeschrieben.
Tells® werden grundsätzlich aufgrund des fakturierten Nettobetrags berechnet (1 Tells für volle 25 Euro/sFr).
Bei doppelten Tells wird am Schluss nochmals der Wert der Tells-Originale dazugerechnet und die neue Summe für die Berechnung der Tells benutzt.