Viele Menschen möchten eigene Weintrauben pflanzen, denn saftig grüne Weinreben verleihen jeder Umgebung schlagartig ein mediterranes Flair. Weinreben sind pflanzliche Supertalente. Sie wachsen nicht nur an Weinhängen, sie schmücken Fassaden und Zäune, beschatten Pergolas, und wachsen sogar im Topf. Die Reben bringen bei entsprechender Pflege im Garten schon nach kurzer Zeit die ersten süssen Trauben hervor, die sowohl pur genascht als auch für die Herstellung von Saft und Wein genutzt werden können. Allerdings müssen wir zu Beginn erst einmal die Weintrauben pflanzen, bevor wir von ihrem Supertalent profitieren. Wir zeigen dir, was du beim Pflanzen der Weinreben alles beachten musst, und wie viele schöne Optionen daraus ergeben, wenn wir Wein pflanzen. Wenn ihr Weinreben kaufen möchtet, bietet der Lubera Gartenshop ein ausgewähltes Sortiment besonders gartentauglicher Weintrauben-Pflanzen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung:
- Weintrauben pflanzen: Standort und Boden
- Warmer, sonniger Standort für Weinreben
- Zusammenspiel: Der Boden und die Weintrauben Pflanzen
- Weintrauben pflanzen: Auf die Unterlage kommt es an!
- Die Unterlage und die gefürchtete Reblaus
- Warum wir bei Lubera ausschliesslich veredelte Reben anbieten
- Wurzelechte Reben: Billig, aber riskant
- Weintrauben pflanzen – unsere Anleitung
- Pflanzabstand für die Weinreben
- Kann ich Weinreben nachpflanzen?
- Bestäubung der Weintrauben Pflanzen
- Diese Weintrauben Pflanzen bieten wir im Lubera-Shop an
- Grosse Auswahl an pilztoleranten Weintrauben-Sorten
- Kernlose Weintrauben – etwas empfindlicher, aber sehr beliebt
- Vertikales Gärtnern mit Weintrauben Pflanzen
- Weinreben-Spalier an einer Mauer
- Pergola mit Weinreben
- Weinreben pflanzen auf dem Balkon
- Warmer, sonniger Standort für Weinreben auf dem Balkon
- Grosses Pflanzgefäss für deine Weintrauben im Kübel
- Welche Erde für Weinreben im Topf?
- Weintrauben-Sorte für den Balkon wählen
- Rankhilfe für Weintrauben im Kübel: Vertikal denken!
- Weintrauben im Topf – die Pflege ist anders als im Garten
- Überwintern deiner Reben im Topf
- Weintrauben pflanzen für Rosinen
- Weintrauben Sorten mit besonders viel Aroma
- Robuste Weintrauben Pflanzen für raue Lagen
- Weintrauben schneiden für Anfänger
- Pflanz- und Erziehungsschnitt einer Stickelrebe
- Nach der Pflanzung: Jährlicher Schnitt bei einer Stickelrebe
- Pflanz- und Erziehungsschnitt bei Spalierreben
- Nach der Pflanzung: Jährlicher Schnitt der Spalierrebe
- Bis zur ersten Ernte der Weintrauben braucht es Geduld
- Mehltau an den Weintrauben vorbeugen
- Natürliches Spritzmittel: Mit Milch gegen Mehltau vorgehen
- So alt werden die Weinreben im Garten
Zusammenfassung:
- Wähle zum Weintrauben Pflanzen einen sonnigen, warmen Standort – ideal ist eine Süd- oder Südwestlage
- Weintrauben Pflanzen wünschen einen gut drainierten, lockeren Boden – niemals Staunässe
- Beim Weitrauben Pflanzen beachten: Die Veredelungsstelle liegt knapp über der Erde – ca. 5 cm freilassen
- führe einen stabilen Pflanzschnitt durch – auf 2–3 Augen zurückschneiden
- Rankhilfe einplanen – z. B. Spalier, Pfahl oder Drahtsystem
Bild: Unter dem schönen Laubdach der Weinreben wachsen im Sommer die Weintrauben.
Weintrauben pflanzen: Standort und Boden
Bei einer Weinrebe handelt es sich um eine relativ anspruchsvolle Pflanze: Sie benötigt das richtige Klima, den richtigen Boden und viel Sonne.
Warmer, sonniger Standort für Weinreben
Generell gilt für alle, die Weinreben pflanzen: Achte beim Standort für die Weinrebe auf einen möglichst südlich ausgerichteten und warmen Platz. In kühleren Regionen profitieren Reben von windgeschützten Lagen, etwa an Hauswänden oder in einem städtischen Mikroklima.
Ideal ist ein Standort an einem sonnenbeschienenen Süd- oder Südwesthang. Reben brauchen nämlich mindestens 8 Sonnenstunden pro Tag, um Zucker und Aromen in den Beeren optimal zu entwickeln.
Der Breitengrad spielt dabei eine zentrale Rolle: Die klassischen Weinbauregionen liegen zwischen dem 30. und 50. Breitengrad auf der Nord- und Südhalbkugel. Hier herrschen ideale Klimabedingungen mit ausreichend Wärme und Licht – zu hohe oder zu niedrige Breitengrade erschweren die Reifung und schwächen die Weinrebe.
Zusammenspiel: Der Boden und die Weintrauben Pflanzen
Der Boden hat einen erstaunlichen Einfluss auf den Geschmack der Weintrauben und den daraus gewonnenen Wein. Je nachdem, in welchen Boden wir Weintrauben pflanzen, hat das eine Auswirkung auf die Reifung der Weintrauben und das Wachstum des Rebstocks. Die im Boden enthaltenen Mineralstoffe wie Kalk, Ton, Eisen oder Schiefer beeinflussen den pH-Wert der Beeren, die Ausprägung der Säure und die Entwicklung von Aromen.
Darüber hinaus spielen der Wasser- und Nährstoffhaushalt des Bodens eine zentrale Rolle. Auf nährstoffarmen, gut drainierten Böden mit hohem Steinanteil wachsen Reben oft mit geringem Ertrag. Ihre Trauben werden aber zu konzentrierteren, komplexeren Weinen. Schwere, lehmreiche Böden dagegen speichern mehr Wasser und fördern ein kräftiges Reben-Wachstum. Solche Böden ergeben eher leichte, weniger intensiv schmeckende Weine.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Fähigkeit des Bodens, tagsüber Wärme zu speichern und nachts wieder abzugeben. Dunkle, steinige Böden (Basalt oder Schiefer) und Vulkanböden erwärmen sich schnell und geben die gespeicherte Wärme nachts wieder ab, was die Reifung der Weintrauben begünstigt und die Bildung der Aromen unterstützt. Kühlere Lehmböden verlangsamen hingegen die Reifephase, und die Aromen in den Weintrauben sind weniger ausgeprägt. Sandige Böden wiederum führen tendenziell zu aromatischen und weniger tanninbetonten Weinen.
Der Boden wirkt also als stiller Dirigent, der die Voraussetzungen dafür schafft, wie eine Rebsorte sich entfaltet. Der Boden ist somit ein essenzieller Teil des «Terroirs», wie man in Frankreich sagt. Er verursacht, dass ein und dieselbe Weintrauben-Sorte in jeder Region ein klein wenig anders schmeckt.
Weintrauben pflanzen: Auf die Unterlage kommt es an!
Weintrauben-Pflanzen gibt es wahlweise auf Unterlagen veredelt oder wurzelecht. Was spielt das für eine Rolle, wenn wir im eigenen Garten Weintrauben pflanzen? Dazu möchte Markus Kobelt hier gerne das Wort ergreifen, denn gerade dieses Thema liegt ihm am Herzen.
Die Unterlage und die gefürchtete Reblaus
Markus kennt sich mit der Geschichte des Weinbaus aus, und weiss daher um die grössten Gefahren für eine Weinrebe im Garten: «Einer der grössten Feinde des Weinrebenanbaus wurde im 19. Jahrhundert aus Nordamerika eingeschleppt: die Reblaus. Die europäischen Reben waren ihr fast schutzlos ausgeliefert – und sind es im Grunde bis heute. Erst mit der Entdeckung der sogenannten Unterlagen – basierend auf resistenten amerikanischen Rebenarten – fand man eine wirksame Lösung. Dabei zeigte sich: Wenn reblausanfällige Rebsorten, ob europäischer oder anderer Herkunft, auf diese widerstandsfähigen Unterlagen veredelt werden und als Kombipflanzen kultiviert werden, hat die Reblaus keine Chance mehr!»
In diesem Gartenbuchartikel hat Nicole Edler den Lebenszyklus der Reblaus detailliert erklärt: Reblaus erkennen und handeln: So schützt du deine Weinpflanzen
Warum wir bei Lubera ausschliesslich veredelte Reben anbieten
Markus erklärt, warum wir bei Lubera ausschliesslich veredelte Reben anbieten: «Bei Lubera verkaufen wir daher ausschliesslich veredelte Rebsorten, die genau diesen Schutz vor der Reblaus mitbringen. Im Handel – insbesondere in Gartencentern und Baumärkten – sieht man zunehmend auch unveredelte Reben. Diese sind deutlich billiger und werden oft über Steckholz vermehrt. Wir halten es für unverantwortlich (und in vielen Weinbaugebieten ist es sogar gesetzlich verboten), solche wurzelechten, unveredelten Weinreben zu pflanzen. Denn sie können dazu beitragen, dass sich die Reblaus wieder verbreitet und etabliert.»
Wurzelechte Reben: Billig, aber riskant
Häufig werden auch klassische europäische Sorten wie Grauburgunder, Riesling, Sylvaner, Blauburgunder und viele andere als wurzelechte Reben angeboten. Diese Sorten sind nicht nur besonders anfällig für die Reblaus, sondern bekommen auch sehr schnell und intensiv Pilzkrankheiten. Dazu meint Markus: «In vielen Fällen werden solche Pflanzen im Garten ohnehin nicht alt – weil sie schlichtweg eingehen, bevor sie überhaupt die Chance hätten, von der Reblaus befallen zu werden. Aber das kann ja in keinem Fall im Interesse eines Hobby-Weinbauers sein 😉»
Weintrauben pflanzen – unsere Anleitung
Die richtige Pflanzung hat Einfluss auf ein gesundes Reben-Wachstum, gute Wurzelbildung, und die Langlebigkeit deiner Weintrauben Pflanzen. Da lohnt es sich, sorgfältig vorzugehen.
Wir möchten dir zum Weintrauben Pflanzen eine übersichtliche Pflanzanleitung an die Hand geben. Das Pflanzen von Reben ist eine unkomplizierte Angelegenheit, wie du sehen kannst.
Beim Pflanzen von veredelten Weinreben (und andere würden wir ja jetzt niemals mehr pflanzen 😉), ist die richtige Pflanztiefe entscheidend. Veredelte Reben sollten so tief gepflanzt werden, dass die Veredelungsstelle ca. 5 cm über dem Boden bleibt. Die Veredelungsstelle ist die kleine Verdickung am unteren Teil des Triebes. Wenn die Weinrebe geliefert wird, ist die empfindliche Stelle oftmals noch mit schützendem Wachs umhüllt. Es ist für die Pflanze nicht mehr wichtig, sobald die Veredelung angewachsen ist. Diese Veredelungsstelle darf nicht in die Erde kommen, da sonst die Edelsorte eigene Wurzeln schlägt – und der oben erwähnte Reblaus-Schutz durch die Unterlage verloren geht.
Hier noch einmal die Pflanzung in ihren einzelnen Schritten zur besseren Übersicht.
Pflanzanleitung für Weinreben in 5 Schritten:
- Pflanzloch graben und Stützpfahl setzen: 30–40 cm tief und breit graben und einen Stützpfahl in die Pflanzgrube setzen.
- Weinrebe zur Pflanzung vorbereiten: Dazu Pflanze aus dem Topf nehmen und möglichst viel der mitgelieferten Erde entfernen - nackte Wurzeln wachsen besser an.
- Weinrebe pflanzen: Rebe so einsetzen, dass die Veredelungsstelle etwa 5 cm über der Erde bleibt – niemals mit Erde bedecken. Die Wurzeln sollen locker nach unten zeigen und nicht geknickt oder gestaucht werden.
- Angiessen und befestigen: Kräftig angiessen, Pflanze locker an den Stützpfahl binden.
- Rückschnitt nach der Pflanzung: Haupttrieb auf 2–3 Augen zurückschneiden, um kräftigen Neuaustrieb zu fördern.
Bild: Weintrauben pflanzen: Pflanze tief pflanzen, und zwar so tief, dass das Erdniveau kurz unter der Veredelungsstelle der Containerreben liegt.
Pflanzabstand für die Weinreben
Beim Weinreben Pflanzen solltest du einen Abstand von 1,2 bis 1,5 Metern zwischen den Pflanzen einhalten, damit sie ausreichend Licht, Luft und Raum für gesundes Wachstum haben. Für Stickelreben solltest du einen Pflanzabstand von etwa 1 Meter einhalten, da sie kompakter wachsen und keine waagerechten Fruchtruten wie Spalierreben ausbilden.
Kann ich Weinreben nachpflanzen?
Bei Weinreben kann es durchaus zu Nachbauproblemen und Bodenmüdigkeit kommen – insbesondere dort, wo über viele Jahre hinweg Reben an derselben Stelle standen. Dieses Phänomen tritt vor allem dann auf, wenn erneut Weinreben am alten Standort gepflanzt werden. Im eigenen Garten wird ist das jedoch eher selten ein Problem und betrifft in erster Linie den professionellen Weinbau, wo Reben grossflächig und in Monokultur angebaut werden.
Zur Sicherheit raten wir dir dennoch, beim Weintrauben Pflanzen die Folgen einer eventuellen Bodenmüdigkeit zu umgehen. Hier unsere Tipps, wenn du erneut dorthin eine Weinrebe pflanzen möchtest, wo bereits jahrelang eine Rebe stand.
Tipps zum Nachbau von Weinreben-Pflanzen
- Standort mindestens 80–100 cm versetzen, und nicht in die alte Pflanzgrube nutzen
- Falls kein Platzwechsel möglich: Erde der Pflanzgrube grosszügig austauschen (mind. 60x60x60 cm)
- weitere Möglichkeit: Bodenruhezeit von 2–3 Jahren einlegen.
Bestäubung der Weintrauben Pflanzen
Du musst nicht zwingend zwei Sorten Weintrauben pflanzen, um die Bestäubung bei Weinreben zu garantieren. Die meisten heutigen Tafeltrauben- und Weinsorten sind zwittrig und können sich selbst bestäuben. Eine einzige Pflanze reicht also in der Regel völlig aus, um Fruchtansatz und Ertrag zu sichern.
Insekten oder Wind helfen dabei, den Pollen innerhalb derselben Blüte oder Pflanze zu übertragen – die Selbstfruchtbarkeit ist bei modernen Sorten hoch. Nur bei ganz wenigen, sehr alten oder exotischen Rebsorten (mit rein weiblichen Blüten) wäre eine zweite Sorte erforderlich – im Hausgarten ist das aber kaum relevant.
Bild: Die Weinblüte ist unscheinbar und weist auf die Windbestäubung hin.
Diese Weintrauben Pflanzen bieten wir im Lubera-Shop an
Die Weintrauben Pflanzen im Lubera Shop sind allesamt Sorten, die für den Hausgarten geeignet sind. Alle, die bei Lubera ihre Weintrauben-Pflanzen kaufen, erhalten sogenannte Topfreben. Das bedeutet, dass die jungen Pflanzen in Töpfen herangezogen werden. Die Anpflanzung ist grundsätzlich das ganze Jahr über möglich.
Wir nennen die Weintrauben-Pflanzen bei uns im Lubera-Shop auch Weinreben. Das ist etwas missverständlich – aber er ist eben der Begriff, unter dem auch Weintrauben für den Hausgarten auch häufig gesucht werden. Selbstverständlich bieten wir im Hausgartenbereich vor allem süsse Tafeltrauben an – und weniger Reben für die klassische Weinproduktion.
Dennoch eignen sich einige unserer Sorten durchaus auch für die Weinherstellung (z. B. Muscat bleu, Seyval blanc) und können auch bei dir im Garten die Basis für eine kleine, eigene Weinproduktion bilden. Insgesamt aber ist unser Sortiment klar auf Tafeltrauben ausgerichtet.
Grosse Auswahl an pilztoleranten Weintrauben-Sorten
Ein weiterer wichtiger Punkt für den Anbau von Tafeltrauben im Hausgarten ist die Krankheitsresistenz. Klassische europäische Weintrauben, wie sie im kommerziellen Weinbau noch immer zu rund 98 % dominieren, sind für den Hausgarten nicht geeignet. Sie sind schlichtweg zu anfällig für Krankheiten – insbesondere für solche, die ursprünglich gar nicht in Europa vorkamen, sondern erst im 18. und 19. Jahrhundert aus Nordamerika eingeschleppt wurden: die Reblaus, Echter und Falscher Mehltau.
Um dieses Problem zu umgehen, bieten wir vor allem sogenannte PiWi-Sorten an – also Kreuzungen zwischen europäischen Edelreben und amerikanischen Wildreben, die in ihrer Heimat seit Jahrtausenden Resistenzen gegen diese Krankheiten entwickelt haben.
Alle Sorten im Lubera-Sortiment besitzen solche Resistenzen oder zumindest eine hohe Toleranz gegenüber Pilzkrankheiten. Besonders widerstandsfähig sind Seyval blanc und Muscat bleu. Diese eignen sich besonders für alle, die auch Wein aus der Traubenernte gewinnen möchten.
Ebenfalls sehr robust zeigen sich die sogenannten Tessinertrauben, die einen hohen Anteil amerikanischer Rebenarten in sich tragen und mit ihrer Wuchskraft vielen Krankheiten regelrecht davonwachsen.
Kernlose Weintrauben – etwas empfindlicher, aber sehr beliebt
Am anderen Ende des Spektrums stehen die kernlosen Sorten. Sie sind zwar weitgehend frei von Kernen – was sie für den Frischverzehr besonders attraktiv macht – zeigen sich aber etwas anfälliger gegenüber Pilzkrankheiten.
Bei diesen Sorten ist es besonders wichtig, sie an einem möglichst geschützten Standort zu pflanzen: idealerweise an einer warmen Hauswand und unter einem Vordach. Auf trockenen Blättern können sich Pilzsporen nämlich deutlich schwerer festsetzen – die meisten Pilzinfektionen benötigen nasses Laub, um sich zu entwickeln.
Vertikales Gärtnern mit Weintrauben Pflanzen
Für das vertikale Gärtnern mit Weinreben in der Stadt bieten sich verschiedene Systeme an. Wähle sie je nach Platz, Ausrichtung und baulichen Gegebenheiten aus. Wir stellen dir bewährte Systeme für vertikales Gärtnern mit Weintrauben-Pflanzen vor.
Weinreben-Spalier an einer Mauer
Ein Beispiel für Vertikales Gärtnern mit Weintrauben Pflanzen kennst du sicherlich: Das klassische Spalier an der Hauswand. Hierbei werden senkrechte oder horizontale Drähte in regelmässigen Abständen (etwa alle 30 Zentimeter) an der Wand angebracht, an denen die Triebe der Rebe entlanggeleitet und festgebunden werden. Damit die Pflanze gut durchlüftet ist und sich weniger Pilzkrankheiten entwickeln, sollte das Spalier in einem Abstand von mindestens 10 bis 15 Zentimetern zur Wand montiert werden.
Eine alternative und besonders flexible Variante sind freistehende Rankgitter oder Ranknetze. Diese eignen sich vor allem für Balkone oder Mietwohnungen, da sie mobil sind und keine dauerhafte bauliche Veränderung erfordern. Du kannst sie direkt in grosse Pflanzgefässe integrieren oder an Geländern befestigen.
Pergola mit Weinreben
Noch etwas mediterraner wird es mit einer weinberankten Pergola oder Laube. Ja, die gute alte Wein-Pergola ist schon oft Trost für alle gewesen, die keinen Urlaub im Süden machen konnten. Hier ranken die Weintriebe nicht nur senkrecht in die Höhe, sondern wachsen auch über Kopf – und bilden so ein schattenspendendes Blätterdach mit später hängenden Trauben. Dieses System ist ein Schatten- und Nasch-System zugleich. Es eignet sich ideal für grössere Terrassen oder Dachgärten und sorgt für ein ganz besonderes Ambiente.
Bleibt die Frage: Welche Weinreben für eine Pergola pflanzen? Unsere besondere Empfehlung für Weinreben an der Pergola oder Laube sind die Sorten ‘Dirju Campbell Early’ und ‘Magliasina’.
Weinreben pflanzen auf dem Balkon
Weinreben auf dem Balkon zu kultivieren ist absolut möglich – mit der richtigen Sorte und Pflege sogar sehr lohnend. Damit deine Rebe auch im Topf kräftig wächst und fruchtet, solltest du einige wichtige Punkte beachten.
Warmer, sonniger Standort für Weinreben auf dem Balkon
Weinreben lieben Sonne. Für die Reifung von süssen, aromatischen Trauben brauchst du volle Sonne, und davon mindestens 8 Stunden täglich. Ein Süd-, Südwest- oder Südostbalkon ist ideal. Stürmisch sollte es nicht sein, aber ein leichter Wind ist gut, damit das Weinlaub zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten schneller abtrocknet. Auch Spinnmilben und viele andere Schädlinge mögen stehende Luft, und belohnen diese Umstände mit fleissiger Vermehrung. Optimal ist ein Platz an einer warmen Hauswand, die Wärme speichert. Diesen Tipp können wir übrigens für alle mediterranen Pflanzen geben.
Grosses Pflanzgefäss für deine Weintrauben im Kübel
Die Weinrebe braucht Platz im Kübel, denn ihre Wurzeln wollen sich ausbreiten. Wähle daher einen Kübel für die Weintrauben Pflanzen, der mindestens 40–60 L Volumen fasst. Für mediterrane Pflanzen wie die Weinreben eignen sich am besten Kübel aus unglasiertem Ton, mit ausreichend Ablauflöchern, die eine gute Drainage sicherstellen.
Welche Erde für Weinreben im Topf?
Wer Weintrauben im Kübel pflanzen möchte, braucht die richtige Erde. Wenn du deine Erde für Weinreben im Topf selber mischen möchtest, kannst du folgendes Rezept zur Orientierung nutzen.
Erde für Weinreben im Topf: Unser Rezept
- 40 % reifen Kompost (oder unsere Fruchtbare Erde: Nr. 4 Erde ohne Torf )
- 30 % Strukturmaterial Lavasplitt, Blähton, Schotter
- 30 % Gartenerde
Alternativ kannst du unsere Fruchtbare Erde: Nr. 4 Erde ohne Torf auch pur verwenden.
Weintrauben-Sorte für den Balkon wählen
Wenn du Weintrauben im Kübel kultivieren möchtest, achte auf robuste, gesunde Sorten. Aus dem Lubera-Sortiment eignen sich alle Sorten auch für deinen Balkon. Sie entwickeln auch ohne viel Pflege gesundes Laub, und sind auch insgesamt sehr robust. Der Anbau auf dem überdachten Balkon kann sogar Vorteile bringen, denn das Laub mag nicht, wenn es oft im Regen steht. Nasses Laub bekommt schneller Pilzkrankheiten.
Rankhilfe für Weintrauben im Kübel: Vertikal denken!
Auch im Topf brauchen Reben ein Spalier oder eine Rankhilfe. Das kann ein Spalier, ein Drahtgitter oder ein selbstgebautes Bambusgerüst sein. Sehr ansehnlich wirken Edelstahldrähte, die mehrere Wandhaken miteinander verbinden, und an denen die Weinreben entlanggeführt werden können. Die Rankhilfe sollte mindestens 1,80 m hoch reichen, besser sogar 2–3 m, wenn auf dem Balkon nach oben noch Platz ist. Alternativ auch hängend über Geländer oder Hochstamm aufziehen
Für kleinere Balkone und urbane Mini-Gärten bietet sich auch die Nutzung des Balkongeländers an. Dabei werden einfache Drahtseile vertikal oder diagonal gespannt, die den Trieben als Kletterhilfe dienen. Dieses System ist platzsparend, und verwandelt selbst den kleinsten Balkon in eine grüne, fruchttragende Oase.
Weintrauben im Topf – die Pflege ist anders als im Garten
Weintrauben Pflanzen im Topf verhalten sich anders als die Artgenossen im Gartenboden. Im Kübel musst du die Weinreben regelmässig giessen, sodass die Kübelerde nicht austrocknet. Aber nicht zu nass halten, denn Reben vertragen absolut keine dauerhafte Nässe (Staunässe). Das Giessen kann in heissen Sommern täglich nötig sein, im Winter dafür kaum. Als Richtwert können wir dir mitgeben: Lasse die Erde oberflächlich abtrocknen, bevor du das nächste Mal Wasser gibst. Unter der Oberfläche sollte der Boden im Kübel sich jedoch noch ganz leicht feucht anfühlen.
Als Dünger kannst du unseren Langzeitdünger Frutilizer Saisondüner Plus verwenden, den du im März oder April oberflächlich in die Topferde einarbeitest.
Der Rückschnitt ist auch im Topf unbedingt nötig! Schneide deine Weintrauben Pflanzen im März kräftig zurück. Handele mit dem Ziel, wenige, kräftige Fruchttriebe zu behalten, um bessere Trauben-Qualität statt Früchten in Masse zu erhalten. In dem Zusammenhang raten wir dir, deine Reben auf dem Balkon als Stickelrebe zu erziehen.
Überwintern deiner Reben im Topf
Unabhängig von deiner Rebsorte im Topf: Weintrauben Pflanzen sind ein wenig frostgefährdet. Daher solltest du den Topf gut einpacken (z. B. Jutesack, Luftpolsterfolie), und auf eine Styroporplatte stellen, die den Topf von unten schützt. Den Topf kannst du zusätzlich an die Hauswand rücken, dort ist er in Frostperioden besser geschützt, denn die Mauern speichern die Wärme des Tages, und geben sie über Nacht nach und nach ab. Bei sehr strengem Frost im zweistelligen Minus-Bereich ist es ratsam, die Weintrauben Pflanzen frostfrei zu überwintern. Das gelingt dort, wo es hell und kühl (unbeheizt) ist, z. B. in einem unbeheizten Wintergarten. Der Standort sollte jedenfalls kühler als 12 °C sein.
Weintrauben pflanzen für Rosinen
Korinthen, Sultaninen und Rosinen sind allesamt getrocknete Weintrauben oder, botanisch gesehen, Weinbeeren. Sie unterscheiden sich jedoch in Sorte, Grösse, Farbe und Geschmack. Korinthen stammen von der kleinbeerigen Rebsorte 'Korinthiaki' aus Griechenland und sind sehr klein, dunkelbraun bis schwarz, kernlos und aromatisch-würzig mit einer leicht säuerlichen Note. Sultaninen hingegen werden aus der hellen, kernlosen Rebsorte 'Sultana' gewonnen und sind mittelgross, hellbraun bis goldgelb, sehr süss und besonders weich, da sie eine dünne Schale haben. Der Begriff Rosinen wird umgangssprachlich oft als Oberbegriff für alle getrockneten Weinbeeren verwendet, bezeichnet aber im engeren Sinn meist die grösseren, süsseren und dunkleren Sorten, die nicht geschwefelt sind. Wer aus seinen Weintrauben Trockenobst machen möchte, kann kernlose Weintrauben pflanzen, wie die kernlose Schlaraffentrauben 'Rose Dream' und die 'Blue Dream'.
Weintrauben Sorten mit besonders viel Aroma
Traubensorten mit besonders viel Aroma sind vor allem sogenannte Muskat- oder PiWi-Tafeltrauben, die intensive Duft- und Geschmacksnoten entwickeln. 'Muscat bleu' zählt zu den aromatischsten Sorten und bietet ein typisches Muskat- und Beerenaroma mit leichter Würze. Grossartig schmecken auch unsere Weintraube 'Grosso Frumosa' und 'Grosso Kodrianka'. Wer viel Fruchtigkeit, Duft und Charakter sucht, ist mit diesen Reben im Hausgarten bestens beraten.
Robuste Weintrauben Pflanzen für raue Lagen
Es gibt durchaus robuste Weintrauben Pflanzen, die auch in rauen Lagen – also in kühleren, windigeren oder spätfrostgefährdeten Gebieten – gut gedeihen. Wichtig ist dabei die Wahl von früh reifenden, widerstandsfähigen Sorten, idealerweise mit Pilztoleranz (PiWi) und guter Frosthärte. Wir raten bei rauen Standorten zu 'Muscat bleu', die sehr robust, pilztolerant, und früh reifend ist, und das bei ihrem köstlichen Muskat-Aroma. Sie hat sich auch in Höhenlagen bewährt. Auch Seyval blanc ist geeignet, denn die Sorte ist sehr frosthart, widerstandsfähig gegen Mehltau, und sie reift früh – ideal für nördliche oder kühlere Regionen. Meide in diesen Fällen die kernlosen Sorten, die mehr Sonne und Wärme brauchen.
Weintrauben schneiden für Anfänger
Der richtige Schnitt ist entscheidend, um das Wachstum der Rebe zu lenken, den Ertrag zu regulieren und die Qualität der Trauben zu sichern. Ohne regelmässigen Rückschnitt würden Reben unkontrolliert wuchern, und schneller krankheitsanfällig werden. Es würden sich zudem viele kleine, unreife Trauben bilden, statt weniger grosser Früchte von hoher Qualität. Dein gezielter Schnitt sorgt also für mehr Licht auf die Früchte und eine bessere Belüftung des Laubs – zugunsten einer optimalen Weintrauben-Ernte.
Markus liebt am Gärtnern vor allem das Schneiden. Hier ist seine Anleitung zum Weintrauben Schneiden für Anfängerinnen und Anfänger: «Meist werden Weintrauben viel zu wenig geschnitten. Das Resultat: Da Weinreben extrem fruchtbar sind, entstehen viel zu viele Früchte – und gleichzeitig nimmt die Qualität ab. Der starke Rückschnitt dient also vor allem dazu, den Ertrag zu beschränken und die Qualität zu erhöhen. Im professionellen Weinbau wird vielfach nur noch 1 kg pro m² bzw. pro Rebe geerntet. Eine zusätzliche Begrenzung auf 500 Gramm führt zu noch mehr Zucker- und Aromastoffen. Natürlich müssen wir im Hobbyanbau nicht ganz so extrem vorgehen, aber ein kräftiger Rückschnitt ist dennoch notwendig, wenn man gute Trauben ernten will.»
Pflanz- und Erziehungsschnitt einer Stickelrebe
Eine Stickelrebe ist eine Weinrebe, die an einem einzelnen senkrechten Holz- oder Metallpfahl (dem «Stickel») erzogen wird – ohne waagerechte Spaliere. Diese traditionelle Erziehungsform ist besonders platzsparend und eignet sich gut für Einzelpflanzungen im Garten oder in engen Reihen.
Hier sind die Schritte zur Erziehung einer Stickelrebe (auch «Pfahlrebe» genannt):
- Haupttrieb anlegen:
Nach der Pflanzung einen kräftigen Trieb auswählen und senkrecht am Pfahl hochleiten – das wird der Haupttrieb.
- Seiten- und Nebentriebe entfernen:
Im ersten Jahr alle Seitentriebe regelmässig ausbrechen oder stark einkürzen, damit die Kraft in den Haupttrieb geht.
- Kopfaufbau im zweiten Jahr:
Auf etwa 1 m Höhe entsteht der «Kopf» der Rebe; dort zwei kräftige Triebe belassen, die auf je 2–3 Augen zurückgeschnitten werden.
- Jährlicher Schnitt:
Jedes Frühjahr alle alten Triebe am Kopf entfernen, nur zwei neue Triebe für das Folgejahr auswählen und wieder auf 2–3 Augen einkürzen.
So bleibt die Rebe kompakt, trägt gut und ist leicht zu pflegen.
Nach der Pflanzung: Jährlicher Schnitt bei einer Stickelrebe
Markus erklärt noch einmal in seinen Worten, wie man Stickelreben in den Folgejahren schneiden sollte: «Bis auf zwei neu gewachsene Triebe werden alle Triebe, die aus dem Kopf (dem oberen Teil der Stickelrebe) gewachsen sind, vollständig entfernt. Vielleicht lässt man an einem einzigen Trieb noch ein Reserve-Auge – also eine zukünftige Blattknospe – stehen. Und was passiert mit den beiden übrig gebliebenen Trieben? Auch sie werden auf 2–3 Augen zurückgeschnitten. Aus diesen Augen entwickeln sich dann im folgenden Jahr die Fruchttriebe.»
Bild: Beim Pflanzschnitt werden schwache Triebe entfernt und die Rebe auf 50 cm Höhe angeschnitten. Nach dem ersten Jahr folgt dann der Anschnitt von 2 Schenkeln mit je 2-3 Augen. Die restlichen Triebe werden entfernt. Die restlichen Triebe werden entfernt.
Pflanz- und Erziehungsschnitt bei Spalierreben
Wir geben dir eine Anleitung dafür, wie du Weinreben am Spalier wachsen lassen kannst.
Spalier-Reben wachsen an einem waagerecht geführten Drahtrahmen oder Gitter, wodurch sie flächig gezogen werden und mehrere Fruchttriebe nebeneinander tragen können – ideal für Hauswände oder Zäune. Spalierreben erziehst du nach dem Pflanzen der Reben wie folgt.
Die 5 Schritte zur Erziehung einer Spalierrebe:
- Pflanzen & Haupttrieb wählen:
Nach dem Pflanzen einen kräftigen Trieb als zukünftigen Haupttrieb (Leittrieb) auswählen und senkrecht an einem Pflanzstab oder Draht hochleiten.
- Seitentriebe entfernen:
Im ersten Jahr alle Seitentriebe regelmässig ausbrechen oder auf ein Blatt kürzen, damit sich der Haupttrieb gut entwickelt.
- Waagerechte Arme aufbauen (ab Jahr 2):
Im zweiten Frühjahr den Haupttrieb auf gewünschte Höhe (z. B. 1,2 m) einkürzen und zwei kräftige Seitentriebe nach links und rechts entlang des unteren Spalierdrahts anbinden – das sind die Fruchtruten.
- Jährlicher Rückschnitt:
Im Winter die Fruchttriebe des Vorjahres auf 1–2 Augen zurückschneiden (Stummel), aus denen im Frühjahr neue Fruchtruten wachsen.
- Triebe leiten & anbinden:
Neue Fruchttriebe im Sommer nach oben oder schräg hoch leiten und am Spalier befestigen – für gute Belichtung und Belüftung.
Diese Form der Erziehung deiner Weinreben sorgt für einen übersichtlichen Aufbau, gute Traubenqualität und erleichtert dir später die Pflege.
Nach der Pflanzung: Jährlicher Schnitt der Spalierrebe
Der Erziehungsschnitt der Spalierrebe formt aus einem senkrechten Haupttrieb ein oder zwei waagerechte Fruchtruten, die jährlich auf 1–2 Augen zurückgeschnitten werden, um daraus die fruchttragenden Triebe des Folgejahres zu entwickeln.
Markus schneidet in den Folgejahren die Weinreben am Spalier wie folgt: «Nur etwa alle 30 cm lässt man einen kurzen Stummel mit 1–2 Augen (also 1–2 Knospen) stehen – aus diesen entwickeln sich dann die Fruchttriebe.»
Bild: Beim Pflanzschnitt werden der stärkste Trieb auf den ersten Draht heruntergebunden und auf 50 bis 60 Zentimeter angeschnitten (je nach Stärke und Holzausreife). Die restlichen Triebe werden entfernt.
In unserem Gartenbuch erfährst du auch, wie du Weinreben ausgeizen kannst.
Bis zur ersten Ernte der Weintrauben braucht es Geduld
Reben brauchen etwas Zeit, um sich in deinem Garten oder auf deinem Balkon zu etablieren. Erst ab dem zweiten oder dritten Jahr nach der Pflanzung kannst du mit guten Erträgen an den Weintrauben Pflanzen rechnen. Warum ist das so? Im ersten Jahr nach der Pflanzung konzentriert sich die Rebe vor allem auf das Wurzel- und Triebwachstum, um sich am Standort gut zu etablieren. Die Pflanze ist noch zu jung und nicht ausreichend eingewurzelt, um viele oder qualitativ hochwertige Trauben zu bilden. Ein zu früher Ertrag vieler Früchte würde sie schwächen und das Wachstum schwächen. Bis zur ersten Ernte ist also Geduld gefragt.
Mehltau an den Weintrauben vorbeugen
Um Mehltau an Weinreben wirksam zu vermeiden, ist vor allem die Vorbeugung entscheidend. Bereits bei der Sortenwahl sollte man auf pilzwiderstandsfähige (PiWi-)Rebsorten wie Muscat bleu, Seyval blanc oder Palatina setzen, die von Natur aus deutlich robuster gegenüber Echtem und Falschem Mehltau sind. Ein sonniger, luftiger Standort ist besonders wichtig, denn nur so trocknen die Blätter nach Regen oder Tau schnell ab – was die Ausbreitung von Pilzsporen erheblich erschwert. Auch der regelmässige Schnitt trägt zur Gesunderhaltung bei: Überzählige Triebe und Laubblätter sollten entfernt werden, vor allem im Bereich der Traubenzone, damit Licht und Luft ungehindert zirkulieren können. Gegossen wird idealerweise nur direkt im Wurzelbereich und nicht über die Blätter. Zusätzlich lassen sich natürliche Mittel wie eine verdünnte Milchlösung oder Schachtelhalmtee vorbeugend aufsprühen – besonders bei feuchtwarmer Witterung. Wer diese einfachen Massnahmen beherzigt, sorgt für stabile, gesunde Reben mit deutlich geringerer Anfälligkeit für Mehltau.
Natürliches Spritzmittel: Mit Milch gegen Mehltau vorgehen
Milch mit Wasser gemischt wirkt als natürliches Spritzmittel gegen Echten Mehltau auf dem Laub deiner Weintrauben Pflanzen.
Beim Aufsprühen auf die Blätter bildet die Milch eine dünne Schutzschicht, die das Pilzwachstum hemmt. Ausserdem entstehen durch den Abbau von Milcheiweissen in der Sonne sauerstoffaktive Substanzen (z. B. Ozon), die den Pilz direkt schädigen können. Gleichzeitig können natürliche Mikroorganismen in der Milch das Blattmilieu so verändern, dass der Pilz schlechter gedeiht.
Typisch ist eine Mischung aus 1 Teil Vollmilch zu 5–9 Teilen Wasser, die regelmässig (z. B. 1x pro Woche) auf die Blattoberflächen gesprüht wird – besonders nach Regen. Wichtig ist, frühzeitig und vorbeugend zu behandeln, bevor starker Befall eintritt, da Milch bei starkem Mehltaudruck allein nicht ausreicht.
So alt werden die Weinreben im Garten
Weinreben können sehr alt werden – deutlich älter, als viele vermuten. Im Durchschnitt erreichen Reben ein Alter von 30 bis 50 Jahren, aber unter guten Bedingungen und bei richtiger Pflege können sie auch 80 bis über 100 Jahre alt werden.
Im Erwerbsweinbau liegt die wirtschaftliche Lebensdauer meist bei 25 bis 35 Jahren, da ältere Reben zwar qualitativ hochwertige, aber geringere Erträge liefern. In hochwertigen Lagen jedoch werden bewusst alte Reben («Vieilles Vignes», «Alte Reben») erhalten, da sie tief wurzeln und besonders charaktervolle Weine hervorbringen.
Einige der ältesten noch tragenden Weinreben der Welt – wie jene in Maribor (Slowenien) oder Bad Dürkheim (Deutschland) – sind über 400 Jahre alt.
Im Hobbygarten kannst du bei guter Pflege, regelmässigem Schnitt (natürlich nach der Schnittanleitung von Markus) und Schutz vor Frost und Krankheiten mit mehreren Jahrzehnten Lebensdauer rechnen, da sind 40 bis 60 Jahre durchaus realistisch. Eine Weinrebe aus dem Lubera-Shop kannst du also auch vererben.
Fotos: Dr. Dominik Große Holtforth