Ob als Sichtschutz oder als dekorative Solitärpflanze – der Schirmbambus macht immer eine gute Figur und erfreut sich großer Beliebtheit bei Hobbygärtnern. Mit der richtigen Pflege macht er seinem Besitzer viele Jahre lang Freude. Wir sagen Ihnen, was bei der Kultivierung zu beachten ist.
Inhaltsverzeichnis
Schirmbambus (Fargesia murielae) – Steckbrief von Gartenbista
- Verwendung: Sichtschutz, Solitärpflanze
- Pflanzenhöhe/-größe: in seiner Heimat 6 m; hierzulande 1,5 – 3 m
- Wuchs: aufrecht, buschig
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: nährstoffreich, humos, durchlässig
- Kübelhaltung: möglich
- Pflanzzeit: Februar bis November
- Vermehrung: Teilung, Rhizome
- Gießen: regelmäßig, gründlich
- Düngen: Frühjahr und Sommer; in Kübelhaltung alle 2 – 3 Wochen
- Schneiden: möglich, aber nicht notwendig
- Überwinterung: winterhart bis -24°C
- Giftig: nein, dennoch sollten Tiere nicht allzu viele Triebe aufnehmen (Blausäure)
- Krankheiten und Schädlinge: Schildläuse, Pflegefehler
Allgemeine Informationen über den Fargesia murielae
Ursprünglich stammt der Schirmbambus aus China. Dort erreicht er Wuchshöhen bis zu 6 m. Hierzulande wäre die eventuell auch möglich, jedoch sind derart hohe Pflanzen eher weniger erwünscht. So hat sich der Fachhandel auf Züchtungen spezialisiert, welche zwischen 1,5 m und 3 m hoch werden können. Aufgrund seiner Pflegleichtigkeit und seines schnellen, dichten Wuchses gehört der Schirmbambus zu den beliebtesten Bambusarten, die hierzlande kultiviert werden.
Im Gegensatz zu manch anderen bildet der Fargesia murielae nur sehr wenige Ausläufer. Dadurch eignet er sich hervorragend als Heckenpflanze. Eine derartige Hecke ist nicht nur schön anzusehen, sondern bietet einen perfekten Sichtschutz. Doch auch als Solitärgewächs sowie in Kübelhaltung kann er hervorragend gepflanzt werden.
Sämtliche Schirmbambusarten können kleine Blüten bilden. Für gewöhnlich tun sie das nicht. Alle 80 Jahre etwa blühen weltweit überall die Pflanzen – und sterben danach ab. Woher dieses Phänomen stammt und was die Natur damit bezwecken möchte, ist unbekannt. Nach der letzten Blüte Anfang der 1990-er Jahre versuchten Züchter, Schirmbambusse herzustellen, die nicht blühen können.
Als verantwortungsvoller Tierhalter stellt sich die Frage, ob Fargesia murielae giftig sei. Besonders Katzen haben großes Interesse an den Blättern, die an Gras beziehungsweise Katzengras erinnern. Ganz unberechtigt ist diese Sorge nicht: zwar ist der Schirmbambus nicht wirklich giftig, jedoch enthält er geringe Mengen an Blausäure. Diese wiederum ist – in höheren Dosen aufgenommen – gesundheitsschädlich für Haustiere. Da es für gewöhnlich nicht möglich ist, Freigängerkatzen von Pflanzen fernzuhalten, sollten Katzenhalter vorsorglich auf die Kultivierung des Bambus verzichten.
Standort
Für eine optimale Entwicklung benötigt der Schirmbambus einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Sollte dort einmal die Sonne allzu stark auf die Pflanze scheinen, so rollt sie zum Schutz ihre Blätter ein. Dieser kurzzeitige Zustand tritt jedoch nur dann in Kraft, wenn der Boden nicht ausreichend feucht ist.
Von einem zu dunklen beziehungsweise schattigen Standort ist abzuraten: Fargesia murielae wird sich dort nicht zu dem prächtigen, buschigen Gewächs entwickeln, das allseits bekannt ist.
Boden
Der Schirmbambus hat einen hohen Nährstoffbedarf. Der Boden muss demzufolge
- nährstoffreich,
- humos und zudem
- durchlässig
sein. Diese Durchlässigkeit ist besonders wichtig: der Bambus benötigt viel Wasser, verträgt jedoch keine Staunässe. Darüber hinaus liebt er eine hohe Luftfeuchtigkeit, die er aus seiner Heimat kennt. Da diese in der Nähe von Gartenteichen sowie Flussläufen für gewöhnlich vorhanden ist, ist ein Standort an einem Gewässer ideal.
Wird der Fargesia murielae in einem Pflanzgefäß kultiviert, kann spezielle Bambuserde verwendet werden. alternativ ist es jedoch möglich, ein passendes Substrat selbst herzustellen:
Jeweils ein Teil
- Gartenerde,
- Humus und
- Torf
mit Tongranulat mischen.
Schirmbambus pflanzen
Von Februar bis November kann der Bambus gepflanzt werden. sinnvoll ist es, dies an einem frostfreien Tag zu tun:
- Pflanzloch ausheben, welches etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen ist
- Aushub mit Kompost vermischen
- Erde in dem Loch auflockern
- Gegebenenfalls etwas Kies als Drainage in das Loch geben
- Schirmbambus so tief in die Erde setzen wie er zuvor im Pflanztopf gestanden hat
- Pflanzloch mit Erde auffüllen
- Gründlich gießen
Eine Schicht Rindenmulch, die um die Pflanze herum aufgetragen wird, trägt dazu bei, dass die Feuchtigkeit besser gespeichert wird.
Lubera-Tipp: Nach dem Pflanzen einen Gießwall errichten, damit das Wasser an die gewünschte Stelle gelangt!
Umtopfen
Grundsätzlich ist es keine angenehme Tätigkeit, einen Fargesia murielae umzupflanzen. Er ist für gewöhnlich groß, breit und demzufolge auch schwer, so dass mindestens zwei Personen für dieses Procedere notwendig sind. Glücklicherweise ist dies nicht allzu oft notwendig, jedoch können Umstände es erforderlich machen: Wenn das bisherige Pflanzgefäß für den Schirmbambus zu klein geworden ist, muss es durch ein größeres ersetzt werden. Dasselbe gilt, wenn das Substrat verbraucht worden ist. Die beste Zeit hierfür ist das Frühjahr:
- Pflanzgefäß wählen, welches unten Löcher zum Abfließen überschüssigen Wassers hat
- Unten in das Gefäß eine Drainage aus Kies oder Tongranulat legen
- Neues Pflanzgefäß mit etwas Substrat füllen
- Fargesia murielae aus seinem bisherigen Pflanztopf nehmen
- Wurzeln auf Beschädigungen kontrollieren, gegebenenfalls Wurzelteile abschneiden
- Schirmbambus in das neue Gefäß setzen
- Kübel mit Erde auffüllen
- Gründlich angießen
Pflege
Der Schirmbambus stellt keine besonders hohen Ansprüche an seinen Besitzer und gilt als sehr pflegeleicht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er keinerlei Unterstützung benötigt.
- Gießen: Der Schirmbambus hat einen hohen Wasserbedarf. Demzufolge muss er regelmäßig und großzügig gegossen werden, wobei sich jedoch keinesfalls Staunässe bilden darf. In langen Trockenperioden sowie an heißen Sommertagen kann es notwendig sein, sowohl morgens als auch abends zu gießen. In Kübelhaltung ist besonders darauf zu achten, dass das Substrat nicht vollständig austrocknet.
- Düngen: Um den hohen Nährstoffbedarf der Pflanze zu decken, sollte sie zweimal jährlich eine großzügige Gabe Hornspäne oder Rinderdung bekommen. Dies geschieht zum einen im zeitigen Frühjahr, zum anderen im Juni/Juli. Alternativ kann auch stark stickstoffhaltiger Dünger verwendet werden. Zusätzlich sollte abgefallenes Laub unter dem Bambus liegengelassen werden. Dort kann es verrotten und zusätzliche Nährstoffe abgeben. Wird er Schirmbambus im Kübel kultiviert, so wird ihm alle zwei bis drei Wochen handelsüblicher Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser verabreicht.
- Mulchen: Es ist ratsam, rund um den Fargesia murielae eine Mulchschicht aufzutragen. Diese dient zur besseren Speicherung der Feuchtigkeit im Boden, und gibt zudem ebenfalls Nährstoffe ab.
Schneiden
Prinzipiell ist es nicht notwendig, den Schirmbambus zu schneiden. Dennoch ist ein Schnitt in einigen Fällen sinnvoll:
- Heckenpflanzung
- Entfernen von beschädigten Trieben
- Eindämmung der Höhe
Wenn der Fargesia murielae als Hecke kultiviert wird, so sollte er im Spätherbst einen Formschnitt bekommen. Dieser dient nicht nur der Verbesserung der Optik, sondern wird auch zur Verringerung der Höhe angesetzt. Beim Schneiden ist zu beachten, dass der Schirmbambus dort, wo er gekappt wird, nicht mehr weiterwächst. Wird er also in der Höhe begrenzt, so werden diese Triebe in der Größe verbleiben. Dafür wird er von unten wieder neu austreiben, wodurch die Hecke noch dichter und buschiger wird.
Nach dem Winter kann es immer wieder vorkommen, dass einzelne Triebe Frostschäden aufweisen. Diese können einfach in Bodennähe abgeschnitten werden.
Achtung: Meistens treiben Triebe, die kurz über dem Boden abgeschnitten wurden, nicht wieder aus. Wenn es sich nicht um einen beschädigten oder kranken Trieb handelt, sollte ein derartiger Schnitt nur dann erfolgen, wenn die erzielte Optik tatsächlich dauerhaft gewünscht wird.
Wenn es nicht gewünscht wird, dass eine Bambushecke oder eine Solitärpflanze 3 m hoch wird, so sollte beizeiten ein Schnitt zur Begrenzung der Wuchshöhe erfolgen.
Lubera-Tipp: Nur sauberes und scharfes Schnittwerkzeug verwenden!
Vermehrung
Wer seinen Schirmbambus vermehren möchte, kann dies ganz einfach im Frühjahr durch Teilung tun:
- Pflanze im Februar oder März ausgraben
- Mit einem scharfen Spaten Wurzelballen teilen
- Jedes Teilstück am gewünschten Standort in die Erde setzen
- Gründlich wässern
Alternativ kann auch eine Vermehrung durch Rhizome erfolgen:
- Rhizome ausgraben, die besonders kräftig erscheinen
- Halme so weit einkürzen, dass jeweils nur noch zwei seitliche Triebe vorhanden sind
- Pflanzgefäße mit Substrat füllen
- Jeweils ein Rhizom in ein Gefäß setzen
- Gefäße an einen warmen, hellen Ort stellen
- Regelmäßig gießen
Wenn sich neue Triebspitzen zeigen, ist dies ein Zeichen für eine erfolgreiche Anwurzelung. Die jungen Bambuspflanzen können nun an den gewünschten Standort ins Freiland ausgepflanzt werden. Die Kultivierung ist identisch wie bei adulten Exemplaren.
Überwinterung
Der Fargesia murielae ist bis -24°C winterhart. Da es in hiesigen Regionen für gewöhnlich nicht kälter wird, kann er unbesorgt im Freien gelassen werden. Ein spezieller Winterschutz ist bei Exemplaren, die im Freiland ausgepflanzt sind, nicht notwendig. Anders hingegen bei Schirmbambus in Kübelhaltung: wenn möglich, sollten derartige Pflanzen in ein Winterquartier umziehen. Dieses sollte hell sein und Temperaturen zwischen 1°C und 10°C aufweisen.
Wenn es nicht möglich ist, die Pflanze in ein derartiges Quartier zu bringen, müssen andere Maßnahmen ergriffen werden:
- Pflanzkübel mit Luftpolterfolie umwickeln
- Wurzelbereich mit Stroh oder Tannenreisig abdecken
- Geschützten Standort, beispielsweise vor einer Hauswand, wählen
Auch im Winter benötigt der Bambus regelmäßige Wassergaben.
Lubera-Tipp: Da besonders junge Fargesia murielae anfällig gegen starke Wintersonne sind, sollten sie in Gartenvlies eingewickelt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Der Bambus ist im Allgemeinen nicht besonders anfällig für Krankheiten und Schädlingsbefall. Gelegentlich wird er von Schildläusen heimgesucht, welche jedoch leicht durch Besprühen mit Spüliwasser vernichtet werden können. Für gewöhnlich treten sie jedoch nur dann auf, wenn die Pflanzen zu dicht nebeneinanderstehen. Treten die Läuse verehrt auf, ist ein Auslichtungsschnitt empfehlenswert, um einem erneuten Befall vorzubeugen.
Viel schlimmer sind Pflegefehler, die durch falsches Gießen entstehen: der Fargesia murielae verträgt weder Staunässe noch Trockenheit. Beides führt über kurz oder lang zum Eingehen der Pflanze. Regelmäßige, jedoch wohl überlegte Wassergaben sowie ein durchlässiger Boden sind demzufolge das A und O bei der Bambus Kultivierung.
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