Rhododendronsträucher eignen sich hervorragend, um gerade dunklere Ecken eines Gartens zu begrünen und mit ihren reichen Blüten zu verschönern. Sie sind relativ anspruchslos und können sehr, sehr alt werden. Mit ein wenig Wissen über dieses Gehölz kann der Hobbygärtner ihnen dieses lange Leben artgerecht gestalten.
Inhaltsverzeichnis
Rhododendron Pflanzen – Steckbrief von Lubera:
Standort für Rhododendren finden und richtig einpflanzen
Rhododendren mögen absolut keine direkte Sonneneinstrahlung und sollten von daher an ein halbschattiges Plätzchen gepflanzt werden. Ideal ist es, wenn Nachbargehölz ihnen Schatten spendet.
Gepflanzt werden können Rhododendren von März – Mai beziehungsweise von September bis zum Frosteintritt. Da der Rhododendron eine Moorbeetpflanze ist, mag er sauren, humosen und kalkfreien Boden. Deshalb sollte, falls die Erde des gewünschten Standortes zu kalkhaltig sein sollte, ein großes Pflanzloch ausgehoben werden, welches zu 70 % mit Torf oder spezieller Rhododendronerde gefüllt wird. Generell sollte das Pflanzloch 3-4 Mal so breit und doppelt so tief sein, wie der Wurzelballen. Dieser muss so tief gesetzt werden, dass er mit dem Boden abschließt; keinesfalls tiefer! Vor dem Pflanzen den Ballen gründlich tauchen, nach dem Einsetzen in die Erde wässern.
Rhododendron pflegen und düngen
Düngen:
Die größte Freude macht man seinem Rhododendron, wenn man ihm Dünger in Form von Hornspänen zukommen lässt. Das Rhododendron Düngen sollte im März/April erfolgen, eine weitere kann Anfang Juni geschehen (nach der Blüte). Bitte beachten: nach dem 15.06. sollten das Rhododendron Düngen nicht mehr stattfinden!
Im ersten Jahr nach dem Rhododendron Düngen sollten mindestens die Hälfte der Blütenknospen entfernt werden, ansonsten können sich die Wurzeln nicht so schnell bilden und die Gehölze wachsen dementsprechend nicht so gut an. Danach ist es wichtig, sämtliche verwelkte Blüten zu entfernen, damit der Strauch im Folgejahr eine reiche Blütenpracht entwickeln kann. Der Grund hierfür ist leicht nachvollziehbar: der Rhododendron verbraucht zu viel Energie, um diese alten Blüten abzustoßen und Samen zu bilden. Diese Energie ist aber sinnvoller eingesetzt in die Anlage der Blütenknospen fürs nächste Jahr. Die welken Blüten bitte nicht abschneiden oder reißen, sondern nach dem Rhododendron Düngen leicht drehen und mit sanftem, seitlichem Druck abbrechen. Dasselbe gilt im Übrigen auch für die „kleine Schwester“ des Rhododendrons, die Azalee.
Tipp: abgefallene Blätter ruhig auf der Erde liegen lassen (bis zu einer Höhe von 10 cm). Diese festen, stabilen Pflanzenteile unterdrücken nicht nur heranwachsendes Unkraut, sondern werden im Laufe der Jahre auch zu wertvollem Humus.
Rückschnitt:
Wenn eine Rhododendronpflanze nur ein wenig ausgelichtet werden muss, so kann dies das ganze Jahr über geschehen. Ein massiver Rückschnitt hingegen sollte direkt nach der Blüte erfolgen, da ansonsten der Neutrieb keine Chance mehr hat, vor Frostbeginn auszureifen. Wenn beim Rhododendron Schneiden ein sog. „Verjüngungsschnitt“ durchgeführt werden soll, was bedeutet, dass eine Kürzung bis auf ca. 50 cm vorgenommen wird, so sollte man diesen direkt vor dem Austrieb (März/April) machen.
Schädlinge und Krankheiten an Rhododendren
Rhododendren gehören nicht zu jenen Pflanzen, die Schädlinge magisch anziehen, so dass meistens keine Schädlingsbekämpfung notwendig ist. Gefürchtet hingegen ist der „Gefurchte Dickmaulrüssler“, der enorme Fraßschäden verursachen kann. Diese Käfer sind bis zu 1,3 cm groß, grauschwarz und haben einen breiten Rüssel. Da sie nachtaktiv sind, trifft man sie selten an, dafür die von ihnen verursachten Schäden: ab Mai sieht man bogenförmige Fraßstellen, die vom Blattrand ausgehen. Die Larven des Dickmaulrüsslers fressen die kompletten Wurzeln. Sind die Sträucher extrem befallen, gehen sie ein. Hier hilft nur eine Bekämpfung mit chemischen Mitteln, die in die Erde gebracht werden müssen, um dort die Larven zu bekämpfen.
Auch bei Rhododendren macht der Pilzbefall nicht halt: „Knospensterben“ sowie „Zweigsterben“ werden von ihm verursacht. Beim Knospensterben verfärben sich die Blüten und Knospen über den Winter grau und sterben ab. Aus ihnen wachsen Stäbchen, die die Fruchtkörper des Pilzes sind. Beim Zweigsterben hingegen werden die Knospen braun, die Blätter verfärben sich graubraun, rollen sich ein und fallen ab. Die Zweige schrumpfen, werden braun, sehen aus wie verwelkt und fallen ebenfalls ab. Auffällig bei diesem Pilz ist, dass nur einige Teile einer Pflanze betroffen sind. Bei beiden Pilzen hilft nur, die befallenen Pflanzenteile umgehend zu entfernen. Da die Pilze hartnäckig sind und deren Sporen eine hohe Überlebenskraft haben, sollte dringend ein Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Da insbesondere die Schäden durch die Rhododendronzikade noch verstärkt werden, sollte ebenfalls eine gezielte Bekämpfung dieses Insektes durchgeführt werden.
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