Zu den dekorativsten und pflegeleichtesten immergrünen Sträuchern zählt die Lavendelheide (Schattenglöckchen), die nicht nur durch ihr wunderschön gefärbtes Laub auffällt, sondern auch durch ihre glöckchenartigen Blütenstände, die bis in den Winter hinein vorhanden sind. Von den sieben Arten, die weltweit existieren, werden bei uns nur zwei kultiviert: die Japanische Lavendelheide (Pieris japonica) und die Reichblütige Lavendelheide (Pieris floribunda). Die Pflege ist denkbar einfach, so dass das Schattenglöckchen auch für Anfänger im Bereich des Gartenbaus bestens geeignet ist. Die immergrünen Pflanzen sind nicht nur eine Augen-, sondern auch eine Bienenweide: der süsse Nektar, der sich in den glöckchenförmigen Blüten befindet, ist bei Bienen, Hummeln und anderen Insekten ausgesprochen beliebt. In unserem Gartenshop können Sie pflegeleichte Japanische Lavendelheide kaufen und sich direkt nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Lavendelheide Blüte – eine Augenweide im Frühjahr
- Heller Standort erwünscht
- Boden
- Lavendelheide pflanzen – Zeitpunkt
- Anleitung
- Tipps zum Schattenglöckchen Pflanzen
- Schattenglöckchen im Topf kultivieren
- Lavendelheide Pflege
- Giessen
- Richtig düngen
- Muss man das Schattenglöckchen schneiden?
- Über Stecklinge oder Ableger vermehren?
- Lavendelheiden richtig überwintern
- Giftigkeit von Schattenglöckchen
- Schädlingen und Krankheiten vorbeugen
- Lavendelheiden verjüngen
Lavendelheide Blüte – eine Augenweide im Frühjahr
Bereits im März, spätestens jedoch im April, öffnen sich die ersten Lavendelheide Blüten, die rosafarben oder cremeweiss sind. Optisch erinnern sie ein wenig an Maiglöckchen, da sie in bis zu 12 cm langen Rispen angeordnet sind. Der zarte Duft, den sie verströmen, deutet das Ende des Winters und den beginn eines neuen Gartenjahres an. Dies wissen nicht nur Menschen zu schätzen, sondern auch erste Bienen, Hummeln und andere Insekten, die sich gerne an dem Nektar laben. Dies können sie über einen langen Zeitraum hinweg tun: die Schattenglöckchen Blüten bleiben bis etwa Juni. Werden sie nach dem Verblühen nicht entfernt, entwickeln sie sich zu Kapselfrüchten. Die kleinen, bräunlich-grauen kugeligen Kapseln sind jedoch im Gegensatz zu der üppig wachsenden Pflanze und den sehr dekorativen Blüten nicht besonders auffällig, so dass es kein Verlust ist, wenn sie sich nicht entwickeln können.
Heller Standort erwünscht
Damit sich das immergrüne Schattenglöckchen perfekt entwickeln kann, benötigt es einen hellen Standort. Dieser sollte jedoch weder zu sonnig noch zu schattig sein, da diese Extreme sich negativ auf die Blütenbildung sowie das Blattwachstum auswirken. Ideal ist demzufolge ein Plätzchen im Halbschatten. Dieses kann sowohl im Beet als auch auf dem Balkon gelegen sein – die Lavendelheide kann auch sehr gut in einem Pflanzgefäss kultiviert werden.
Boden
Bei der Lavendelheide handelt es sich eine Moorbeetpflanze. Angehörige dieser Kategorie – wie beispielsweise Rhododendren, Azaleen und Heidelbeeren – lieben ein durchlässiges, feuchtes und nährstoffreiches Substrat. Dieses sollte zudem leicht sauer sein: ein pH-Wert zwischen 4,2 und 5,5 ist perfekt. Sollte der Boden am gewählten Standort diese Voraussetzung nicht erfüllen, kann er sehr gut durch Zugabe von Moorbeeterde verbessert werden. In Topfkultur sollte eine solche grundsätzlich verwendet werden. Wir empfehlen Lubera® Fruchtbare Erde Nr. 3, eine klassische Moorbeeterde, die sämtliche Ansprüche der Heidekrautgewächse erfüllt.
Lavendelheide pflanzen – Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt zum Schattenglöckchen Pflanzen ist der Herbst. Kommen die Pflanzen dann in die Erde, haben sie noch genügend Zeit zur Knospenbildung. Im Herbst gepflanzte Lavendelheiden werden bereits im folgenden Frühjahr Blüten hervorbringen.
Anleitung
- Wurzelballen in einen Wassereimer stellen
- Pflanzloch ausheben
- Aushub mit Moorbeeterde anreichern
- Schattenglöckchen in das Pflanzloch setzen
- Loch mit Aushub auffüllen
- Angiessen
Tipps zum Schattenglöckchen Pflanzen
Der dekorative, immergrüne Strauch sieht solitär sehr dekjorativ aus und kann per se kultiviert werden. Sollen mehrere Schattenglöckchen gepflanzt werden, so ist ein Anstand von der halben zu erwartenden Wuchsbreite zwischen ihnen einzuhalten. Grundsätzlich sollten sie nicht zu dicht neben anderen Gewächsen stehen, damit die Blätter und Triebe genügend Platz zum Atmen haben und sich keine Feuchtigkeit sammeln kann, die wiederum zu Schimmelbildung und Pilzkrankheiten führen kann.
Ausnahmen bestehen lediglich bei jenen Pflanzen, die eine Hecke ergeben sollen. Ja, das ist durchaus möglich. Die farbigen Blätter, gepaart mit den aparten Blüten, stellen ein immergrünes, sehr dekoratives Element dar, welches zur Umrandung oder Angrenzung einzelner Bereiche eingesetzt werden kann. In derartigen Fällen wird sortenabhängig ein Anstand von maximal 50 cm zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten.
Sollen andere Gartenpflanzen mit dem Schattenglöckchen kombiniert werden, so denken wir zunächst an einen Rhododendron oder Azaleen. Diese Sträucher beziehungsweise Stauden haben dieselben Ansprüche an Standort und Boden wie Schattenglöckchen, so dass sie wunderbar miteinander kultiviert werden können.
Schattenglöckchen im Topf kultivieren
Eine Topfkultur ist sehr gut möglich. Voraussetzung ist allerdings ein passendes Pflanzgefäss. Es sollte ausreichend gross sein, um dem Schattenglöckchen genügend Platz zu bieten. Zudem muss es unten Löcher haben, damit sich kein Wasser staut. Eine zusätzliche Drainage aus Kies oder Blähton ist empfehlenswert. Als Substrat wird Moorbeeterde verwendet.
Lavendelheide Pflege
Das Schattenglöckchen ist sehr pflegeleicht und gedeiht mit einer guten Wasserversorgung (kalkfrei) quasi von alleine. Bei Pflegemassnahmen, bei denen ein Kontakt mit der Pflanze unerlässlich ist, empfehlen wir Ihnen Handschuhe zu tragen, da dieses Ziergehölz giftig ist.
Bitte beachten Sie auch, dass es sich um einen Flachwurzler handelt, also um eine Pflanze, deren Wurzelwerk kurz unterhalb der Erdoberfläche liegt. Damit es nicht beschädigt wird, sollte keinesfalls unterhalb des Gewächses gehackt, gegrubbert oder gar umgegraben werden. Lediglich vorsichtiges Unkrautzupfen ist gestattet.
Giessen
Schattenglöckchen haben einen mittleren Wasserbedarf. Dies bedeutet, dass sie zwar regelmässig, jedoch mit Fingerspitzengefühl gegossen werden sollten. Das Substrat darf einerseits nichts austrocknen, andererseits ist Staunässe unerwünscht.
Da die Lavendelheiden Kalk nicht so gut vertragen, sollte möglichst kalkfreies Wasser zum Giessen verwendet werden. Abgestandenes Leitungswasser ist sehr gut geeignet, dasselbe gilt für Regenwasser.
Richtig düngen
Der Nährstoffbedarf der dekorativen Heidekrautgewächse ist sehr gering. Im Frühjahr kann etwas Humus in die Erde eingearbeitet werden; alternativ kann auch ein spezieller Dünger aus dem Fachhandel verwendet werden. Wir empfehlen eine Gabe Frutilizer® Instant Blue Moorbeetdünger, der speziell für säureliebende Pflanzen entwickelt worden ist. Dieser wird erstmalig direkt bei der Pflanzung verabreicht. In Topfkultur erfolgen weitere Düngegaben jeweils im Frühjahr und/oder beim Umtopfen.
Wird die Lavendelheide im Beet kultiviert, freut sie sich besonders über eine Mulchschicht. Diese gibt nicht nur einige Nährstoffe ab, sondern speichert zudem Feuchtigkeit und schützt den Wurzelbereich im Winter.
Muss man das Schattenglöckchen schneiden?
Theoretisch ist es nicht notwendig, das Schattenglöckchen zu schneiden. Die ausladenden Triebe sind auch in ihrer natürlichen Wuchsform eine Augenweide. Die wunderschönen Schattenglöckchen wirken besonders schön, wenn sie buschig wachsen. Damit dies geschieht, sind ein paar Schnitte notwendig. Nach der Blüte werden abgestorbene, kranke sowie beschädigte Äste und Triebe abgeschnitten. Dies kann bodennah geschehen. Wenn ein Trieb jedoch nur zu lang ist und dadurch das Erscheinungsbild trübt, wird er eingekürzt. Ein solcher Schnitt sollte grundsätzlich über einem Auge erfolgen, so dass ein noch buschigerer Wuchs erzielt wird.
Lubera®-Tipp: Verblühtes regelmässig oberhalb des nächsten Blattpaares entfernen, damit sich fortwährend neue Blüten bilden können!
Über Stecklinge oder Ableger vermehren?
Wenn Sie Ihre Schattenglöckchen vermehren wollen, können Sie das über Stecklinge und Ableger tun:
Stecklingsvermehrung: Der Stecklingstrieb sollte noch recht jung und zwischen 8 und 12 Zentimetern gross sein. Der richtige Zeitpunkt, um den Trieb abzuschneiden ist nach der Blütezeit. Entfernen Sie anschliessend alle Blätter, zumindest die, die in die Erde gesteckt werden. Der Steckling wird etwa zu einem Drittel in den Boden gesteckt. Als Erde eignet sich Anzuchterde. Falls diese nicht zur Hand ist, funktioniert auch normale Blumenerde. Stülpen Sie über das Gefäss eine Plastiktüte und entfernen Sie diese, wenn sich neue Blätter an dem Steckling gebildet haben. Bitte aufpassen: die Erde sollte unter der Tüte feucht, aber nicht nass sein!
Alternativ können Sie den Steckling auch in einem Wasserglas vermehren. Gehen Sie dabei beim Schnitt wie oben beschrieben vor und pflanzen Sie den Steckling in die Erde, wenn er genügend Wurzeln gebildet hat.
Absenkervermehrung: Diese Vermehrungsmethode erfolgt am besten im Frühjahr und ist meistens mit viel Geduld sowie allen voran Glück verbunden. Absenker-Triebe wachsen an mehrjährigen Pflanzen in Bodennähe. Graben Sie in der Nähe der Mutterpflanze ein etwa 5 bis 10 Zentimeter tiefes Loch, in das sie den Trieb legen. Bedecken Sie die Stelle mit etwas Substrat und befestigen Sie ihn beispielsweise mit einer Astgabel, damit er sich nicht befreien kann. Bei dieser Methode sollte die Triebspitze aus der Erde ragen.
Lavendelheiden richtig überwintern
Die dekorativen Zierpflanzen sind winterhart. Leider kommt es dennoch gelegentlich vor, dass sie das folgende Frühjahr nicht erleben. Dies liegt jedoch nicht daran, dass sie erfroren sind; vielmehr sind sie schlicht und ergreifend vertrocknet. Das Problem bei Schattenglöckchen liegt in ihrem Wurzelwerk. Es handelt sich um einen Flachwurzler, dem es nicht möglich ist, aus einem gefrorenen Boden Feuchtigkeit zu ziehen. Als Pflanzenfreund ist man da relativ machtlos. Lediglich ein halbschattiger Standort kann die Gefahr des Vertrocknens etwas minimieren. An frostfreien Tagen sollte zudem gegossen werden.
Junge Pflanzen, die an einem sonnigen Standort kultiviert werden, sollten ein wenig schattiert werden. Dies geschieht idealerweise mit einem Frostschutzvlies.
In Topfkultur sollte das Wurzelwerk besonders geschützt werden. Dies geschieht, in dem das Pflanzgefäss mit einem Frostschutzvlies oder Jute umwickelt und auf einen Holz- oder Styropurblock gestellt wird. Auch bei dieser Art der Kultivierung muss die Pflanze gelegentlich gegossen werden.
Giftigkeit von Schattenglöckchen
So schön die Lavendelheide ist, so giftig ist sie auch, und zwar nicht nur für Menschen, sondern auch für Haustiere. Wer einen Hund, eine Katze oder einen Nager hat, die sich im Garten frei bewegen können, sollte vorsichtshalber auf die Kultivierung dieser dekorativen Gewächse verzichten. Der Verzehr von Pflanzenteilen kann zu Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen führen. Je nach verzehrter Menge kann es sogar zu Atemnot kommen. Auch der Hautkontakt mit dem Pflanzensaft sollte möglichst vermieden werden, da er zu Ausschlag, Rötungen sowie Hautreizungen führen kann.
Schädlingen und Krankheiten vorbeugen
Gegenüber Schädlingen ist das Schattenglöckchen fast immun. Auch Krankheiten machen ihm selten zu schaffen; steht die Pflanze jedoch in zu schweren Böden und in Staunässe, kann dies die Wurzelfäule hervorrufen. Betroffene Lavendelheidepflanzen sterben daran.
Selten kann es vorkommen, dass die Netzwanze das Schattenglöckchen befällt. Dies erkennen Sie an farblichen Veränderungen an den Blättern, die sich auf Dauer gelb verfärben. Entfernen Sie direkt alle infizierten Blätter und suchen Sie die Blattunterseiten nach Eiern und Larven ab.
Lavendelheiden verjüngen
Je älter ein Schattenglöckchen wird, desto grösser ist die Gefahr des Verkahlens. Dieser Prozess ist ganz natürlich. Er äussert sich darin, dass im Inneren der Pflanze weniger Blätter und Blüten gebildet werden, was zu Lasten der Optik geht. Doch es gibt Hilfe: direkt nach der Blüte werden die verkahlten Äste an der Basis abgeschnitten. Die verbliebenen Triebe werden etwa 2 cm oberhalb einer Blüte abgeschnitten. Diese simplen Massnahmen bewirken Wunder: die Lavendelheide kann neue Kraft tanken und wird im folgenden Frühjahr wunderschön austreiben.