Inhaltsverzeichnis
- Was sind Herbstfeigen?
- Die Vorteile der Herbstfeigen
- Herbstfeigen pflegen – so steigerst du deinen Ertrag
- 1) Früh und ungestört wachsen lassen
- 2) Ohne Triebwachstum keine Früchte
- 3) Zu starkes Triebwachstum bremsen
- 4) Pflege im Hochsommer
- Die besten Sorten der Herbstfeigen
- 'Brogiotto Bianco'
- 'Conadria'
- 'Grise Olivette'
- 'Bornholm'
- 'Marseillaise'
- 'Ravin de Calce'
- 'Ronde de Bordeaux'
- 'Pastilière'
Zusammenfassung
Herbstfeigen sind robust und zuverlässig – deutlich widerstandsfähiger als Sommerfeigen. Denn ihre Früchte und Blütenanlagen müssen nicht durch den gefährlichen Winter und Frühling gebracht werden, sondern entstehen frisch am diesjährigen Holz. Sie tragen daher unabhängig von Frostschäden Früchte und sind deshalb in kühleren Regionen besonders zuverlässig. Sie reifen ab Mitte August bis November und bringen auch in kühleren Regionen zuverlässige Erträge. Durch ihren Wuchs lassen sie sich zudem leicht kompakt schneiden, was sie ideal macht für Hausgärten, sonnige Terrassen und die Kübelkultur auf dem Balkon.
Praxis-Tipps
Frühreife Sorten: In Mitteleuropa ist der Sommer oft zu kurz für späte Sorten. Greife deshalb zu frühreifenden Herbstfeigen wie 'Bornholm', 'Conadria' oder 'Grise Olivette'. Diese bringen auch in kühleren Jahren zuverlässig süsse Früchte zur Reife.
Regelmässig schneiden: Ein jährlicher Schnitt im Februar oder März hält die Pflanze vital und fördert neues, fruchttragendes Holz. Entferne alte und schwache Triebe, kürze kräftige Äste auf Stummel und erhalte so einen kompakten, ertragsfreudigen Wuchs.
Richtig düngen: Feigen sollten im Frühjahr mit einem Langzeitdünger (Frutilizer® Saisondünger Plus im Topf oder Frutilizer® Volldünger Plus im Freiland) versorgt werden, um kräftiges Wachstum und viele Früchte zu fördern – ab Juli jedoch nicht mehr, damit die Triebe rechtzeitig ausreifen.
Was sind Herbstfeigen?
Herbstfeigen sind die Früchte, die am diesjährigen Holz wachsen und ab Mitte August zu reifen beginnen. Während der Vegetationsperiode bildet der Feigenbaum an den jungen, frisch wachsenden Trieben fortlaufend neue Fruchtansätze – an fast jedem Nodium. Entscheidend für eine gute Ernte ist ein gleichmäßiges, stressfreies Wachstum über den Sommer hinweg
Auch wir Feigenfreunde brauchen dabei etwas Geduld: In unserem Klima reifen leider nicht alle Früchte aus. Gute, frühreifende Herbstfeigensorten liefern aber trotzdem reichlich süsse, vollreife Früchte. Für unser mitteleuropäisches Klima sind deshalb Sorten mit frühreifenden Herbstfeigen besonders zu empfehlen.
Die Vorteile der Herbstfeigen
- Zuverlässiger Ertrag: Da die Früchte am neuen Holz gebildet werden, sind sie unabhängig von Frostschäden im Winter.
- Kompakter Wuchs: Herbstfeigen lassen sich stärker schneiden und damit hervorragend im Kübel oder auf kleinem Raum kultivieren.
- Aromatische Früchte: Durch die längere Reifezeit im Spätsommer entwickeln Herbstfeigen besonders süße und intensive Aromen.
Sommerfeigen und Twotimer®-Feigen bilden ihre Früchte bereits im Herbst des Vorjahres, weshalb die jungen Ansätze in kalten Wintern oft erfrieren und die Ernte ausfällt. Herbstfeigen dagegen entwickeln sich erst im Frühjahr an den neuen Trieben und sind daher unempfindlich gegenüber Frostschäden. Wichtig ist jedoch, frühreifende Sorten zu wählen, damit die Früchte vor dem ersten Herbstfrost vollständig ausreifen.
Bild: 'Twotimer' bildet sowohl Sommer-, als auch Herbstfeigen.
Herbstfeigen pflegen – so steigerst du deinen Ertrag
Mit der richtigen Pflege schenken Herbstfeigen Jahr für Jahr eine reiche Ernte und wunderbar süsse Früchte. Entscheidend dafür sind ein ausgeglichenes Wachstum und die harmonische Balance zwischen Triebkraft und Fruchtansatz. Die folgenden Pflegetipps helfen, den Ertrag zu fördern und den Feigenbaum dauerhaft gesund und fruchtbar zu halten.
1) Früh und ungestört wachsen lassen
Je früher die Feige austreibt, desto früher setzt sie Früchte an. Eine gut überwinterte Pflanze startet im Frühling kräftig ins Wachstum – und bringt entsprechend früh Herbstfeigen zur Reife.
Wähle daher einen geschützten, warmen Standort, zum Beispiel an einer Hauswand.
Topffeigen können im Winterquartier bereits leicht angetrieben werden. Wichtig ist, sie nach dem Ausräumen nicht mehr Frost aussetzen zu lassen.
2) Ohne Triebwachstum keine Früchte
Nur gesunde, kräftige Triebe tragen Feigen. Bleibt der Zuwachs bei wenigen Blättern stehen, kann auch keine Ernte folgen. Topffeigen werden häufig in zu kleinen Kübeln gehalten und zu selten umgetopft. Solche Feigen wachsen fast nicht mehr und liefern auch fast keine Früchte.
Umtopfen:
Feigen im Kübel benötigen etwa alle 3 Jahre ein grösseres Gefäss, um ausreichend wachsen zu können. Kann kein größeres Gefäß mehr verwendet werden, topfe im Februar aus, kürze den Wurzelballen um etwa 20–30 % und fülle frische Kübelpflanzenerde nach. Anschließend die Krone entsprechend um 20–30 % einkürzen, um das Gleichgewicht zwischen Wurzel und Trieb zu wahren.
Düngen:
Feigen reagieren besonders im Topf sehr positiv auf eine ausgewogene Düngung. Eine Frühjahrsdüngung mit Langzeitdünger sorgt für kräftiges Triebwachstum und damit für einen reichen Ansatz an Herbstfeigen. Für Pflanzen in Töpfen bis 25 Liter genügen 30 g Frutilizer® Saisondünger Plus pro 5 Liter Substrat, bei größeren Gefäßen reichen 20 g pro 5 Liter. Im Freiland versorgt man Feigen im Frühjahr am besten mit Frutilizer® Volldünger Plus, Frutilizer® Natürlich Schafwollpellets, Kompost oder gut verrottetem Mist.
Schneiden:
Der Schnitt von Herbstfeigen ist einfach und hält den Baum kompakt, gesund und fruchtbar. Geschnitten wird im Februar oder März, bevor der Austrieb beginnt. Entferne alte, schwache oder zu lange Triebe und kürze kräftige Äste auf Stummel, damit neue, fruchtbare Triebe entstehen – denn Herbstfeigen wachsen nur am diesjährigen Holz. Mittelstarke, gut verzweigte Äste mit kurzen Internodien bleiben stehen, da sie die meisten Früchte tragen. Bei älteren, zu grossen Feigen hilft ein kräftiger Rückschnitt auf etwa 1,5 m Höhe – die Pflanze treibt zuverlässig wieder aus und fruchtet schon im nächsten Jahr.
3) Zu starkes Triebwachstum bremsen
Auch das Gegenteil – zu viel Wachstum – kann problematisch sein.
Wenn der Feigenbaum meterlange Triebe bildet, aber kaum Früchte ansetzt, braucht er weniger Düngung und etwas Zurückhaltung beim Schnitt.
Ein moderates Wachstum mit vielen Seitentrieben ist ideal: so verteilt sich die Kraft besser und die Pflanze fruchtet ausgeglichener.
4) Pflege im Hochsommer
Zwischen Juli und August bilden sich die meisten Herbstfeigen. In dieser Phase entwickeln sich die jungen Früchte bis zur Daumengrösse – dann „pausieren“ sie und warten auf den inneren Reifeimpuls, der bei parthenokarpen Feigen auch ohne Bestäubung erfolgt.
Damit sich die Jungfrüchte in den folgenden Wochen zu süssen, saftigen Herbstfeigen entwickeln, ist Stabilität entscheidend:
- Keine plötzlichen Trockenphasen oder Staunässe
- Ab Juli keine Düngung mehr
- Ein leichter Rückschnitt der Triebspitzen im August kann helfen, die Energie der Pflanze von weiterem Wachstum auf die Fruchtreife zu lenken.
Die besten Sorten der Herbstfeigen
Die Einteilung in Sommer-, Herbst- und Twotimer®-Feigen ist nicht immer trennscharf. Viele Herbstfeigensorten bringen gelegentlich auch einige Sommerfeigen hervor – und umgekehrt. Für eine bessere Orientierung erfolgt die Zuordnung nach dem Schwerpunkt der Erntezeit: Sommerfeigen reifen im Sommer, Herbstfeigen im Spätsommer bis Herbst, und Twotimer®-Sorten tragen ausgewogen zu beiden Zeiten. Im Folgenden stellen wir einige der besten und zuverlässigsten Herbstfeigensorten für den Anbau in Mitteleuropa vor. Diese habe bei uns in Buchs im St. Galler Rheintal besonders gut abgeschnitten.
'Brogiotto Bianco'
'Brogiotto Bianco' ist eine bewährte Feigensorte aus Mittelitalien, die Herbstfeigen reifen im. Ihre grossen, fast runden, grün bis leicht rötlich überhauchten Früchte reifen ab September gleichmässig und überzeugen mit zartem, saftigem, amberfarbenem Fruchtfleisch sowie feinem Honigmelonen-Aroma. Sie ist gut winterhart und treibt sie nach Frost zuverlässig wieder aus.
Bild: 'Brogiotto Bianco' liefert im Herbst viele Früchte mit Honigmelonen-Aroma.
'Conadria'
'Conadria' ist eine bewährte, zweimaltragende Sorte aus Kalifornien, die bereits seit den 1950er-Jahren geschätzt wird. Sie überzeugt durch hohe Erträge und trägt zahlreiche mittelgrosse, gelbe Früchte mit weinrotem, süss-saftigem Fruchtfleisch von hervorragender Qualität. Dank ihrer guten Winterhärte und Robustheit lässt sich diese Sorte auch in Mitteleuropa zuverlässig anbauen – sowohl im Freiland als auch im Kübel. Sie liefert sowohl Sommer-, als auch Herbstfeigen, wobei die ab Ende August reifenden Herbstfeigen besonders ertragreich sind.
Bild: 'Conadria' ist robust und liefert viele hervorragende Herbstfeigen.
'Grise Olivette'
'Grise Olivette' ist eine robuste, ertragreiche Sorte aus der Provence, die mit Zuverlässigkeit und schöner Fruchtqualität überzeugt. Ihre grossen, elegant geformten Feigen färben sich von olivgrün im Sommer zu tiefblau im Herbst und begeistern mit einem feinen, süssen Aroma. Dank ihrer guten Winterhärte und hohen Nässeverträglichkeit gedeiht sie auch nördlich der Alpen zuverlässig – sowohl im Garten als auch in der Kübelkultur. Während sie ab Mitte Juli Sommerfeigen liefert, ist ihr Hauptertrag im Herbst von Mitte September bis Ende Oktober.
Bild: 'Grise Olivette' liefert auch in kühlen und verregneten Sommern viele Herbstfeigen.
'Bornholm'
'Bornholm' wird auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm seit Langem kultiviert und ist besonders winterhart und regenerationsfreudig. Sie wächst kräftig, 3–4 m hoch und breit, und eignet sich sowohl für den Kübel als auch für den Freilandanbau an geschützten Standorten. Im Juli erscheinen goldbraune Sommerfeigen, während die eigentliche Haupternte von September bis Oktober folgt. Die Herbstfeigen sind eiförmig, etwa 35 g schwer, mit rosa-brauner bis dunkelvioletter Schale und erdbeerrotem, süssem Fruchtfleisch. Ihr Aroma entfaltet sich am besten bei warmer, trockener Witterung.
Bild: 'Bornholm' stammt aus Dänemark und ist auch für kühlere Standorte geeignet.
'Marseillaise'
'Marseillaise' ist eine trockentolerante und sehr ertragreiche Feige, die sowohl im Garten als auch im Kübel gedeiht. Sie wird 2–4 m hoch und 3–5 m breit. Im Juni erscheinen kleine, grüngelbe Blütenfeigen, die selten reifen, gefolgt von zahlreichen Herbstfeigen ab September, rundlich mit kurzem Hals und rosarotem, süssem Fruchtfleisch. Die Schale wechselt zur Reife von grün-gelb zu graugrün. Aufgrund ihrer begrenzten Winterhärte eignet sie sich besonders für Weinbauklima oder geschützte Standorte, wo sie mit ihrem intensiven, aromatischen Geschmack begeistert.
Bild: 'Marseillaise' liefert viele köstliche Herbstfeigen.
'Ravin de Calce'
Die französische Sorte 'Ravin de Calce' wächst mittelstark und buschig und zeigt eine gute Winterhärte. Die Herbstfeigen reifen von September bis Oktober, sind klein, eiförmig und besitzen eine dunkelviolette bis fast schwarze Schale, die bei Reife leicht aufreisst. Das rote Fruchtfleisch ist saftig, fruchtig und verströmt ein feines Honigaroma. Ihre wenigen Sommerfeigen reifen meist nicht aus, doch im Herbst überzeugt 'Ravin de Calces' mit zuverlässiger Ernte und gutem Aroma – auch in mitteleuropäischem Klima.
Bild: 'Ravin de Calce' bildet viele kleine dunkelviolette Früchte.
'Ronde de Bordeaux'
'Ronde de Bordeaux' bringt ab Ende August eine reiche Ernte an dunkelroten bis blauschwarzen Herbstfeigen. Die Früchte sind rundlich, 35–45 g schwer und besitzen ein rosarotes, süsses Fruchtfleisch unter einer zarten, glänzenden Schale. Selbst in kühlen Jahren reifen sie zuverlässig aus und können teilweise bis in den November hinein geerntet werden. Der Strauch wächst 3–5 m hoch und bis 6 m breit. Diese aus Frankreich stammende, bis –20 °C frostharte Sorte ist äusserst wetterbeständig und gilt als eine der zuverlässigsten Herbstfeigen nördlich der Alpen.
Bild: Die Sorte 'Ronde de Bordeaux' überzeugt durch aussergewöhnliche Winterhärte und frühreifende Herbstfeigen.
'Pastilière'
'Pastilière' wächst und bleibt mit 2–3 m Höhe und Breite relativ klein und ist daher ideal für Kübelkultur und kleine Gärten. Sie bildet zwar viele Vorfeigen, die jedoch meist früh abfallen, dafür aber ab August zahlreiche birnenförmige Herbstfeigen mit zarter, blau bereifter Haut. Das rote Fruchtfleisch schmeckt fruchtig und ausgewogen süss. Bei warmer, trockener Witterung entwickelt sich das beste Aroma. Die Sorte ist bis etwa –15 °C frosthart, benötigt in jungen Jahren aber einen leichten Winterschutz. In Südfrankreich geschätzt, eignet sie sich hervorragend für den Frischverzehr und zur Marmeladenherstellung.
Bild: 'Pastilière' liefert frühe Herbstfeigen mit ausgezeichnetem Aroma.
Lubera Originale sind exklusive Lubera® Sorten, die von Lubera entweder gezüchtet oder erstmals auf den Markt gebracht worden sind.
Wer Lubera Originale kauft, bekommt die doppelten Tells®-Äpfel (=Rabatte für die nächste Bestellung) gutgeschrieben.
Beim Kauf dieser von Lubera gezüchteten Lubera Original-Pflanze erhalten Sie die doppelten Tells gutgeschrieben.
Tells® werden grundsätzlich aufgrund des fakturierten Nettobetrags berechnet (1 Tells für volle 25 Euro/sFr).
Bei doppelten Tells wird am Schluss nochmals der Wert der Tells-Originale dazugerechnet und die neue Summe für die Berechnung der Tells benutzt.