Warmkeimer, Wärmekeimer oder Normalkeimer sind Pflanzenarten, deren Samen nach dem Quellen in feuchter Erde sofort keimen, wenn es dafür warm genug ist. Sie haben keine Keimhemmung und durchlaufen keine Phase der Samenruhe, die durch kalte Wintertemperaturen durchbrochen werden muss. Im folgenden Beitrag erfährst du alles über Warmkeimer. Samen kaufen kannst du im Lubera® Shop.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung: Warmkeimer
- Warmkeimer benötigen im Gegensatz zu Kaltkeimern keine Kältephase nach der Aussaat
- Nach der dem Säen quellen die Samen und keimen sofort.
- Die Samen kältetoleranter Arten keimen ab 3 °C.
- Wärmeliebende Arten benötigen Keimtemperaturen von 18 bis 25 °C.
Warmkeimer: Definition
Warmkeimer oder Wärmekeimer ist eine andere Bezeichnung für normal keimendes Saatgut, das von dem der Kaltkeimern abgegrenzt wird. Sobald die Samen von Warmkeimern auf feuchte Erde fallen, beginnen sie zu quellen und die Keimung setzt ein. Je wärmer es ist, desto schneller gehen die Samen auf. Bei Kaltkeimern muss dagegen durch die Einwirkung von Kälte zunächst eine Keimhemmung durchbrochen werden.
Frostharte und kältetolerante Warmkeimer wie Ackerbohnen oder Mais keimen bereits bei Mindesttemperaturen zwischen 5 und 10 °C. Wärmeliebende Arten wie Melonen und Gurken keimen erst bei Temperaturen oberhalb von 18 °C. Eine optimale, schnelle und gleichmässige Keimung findet meistens bei höheren Temperaturen statt.
Aussaatmethoden für Warmkeimer
Es gibt zwei Möglichkeiten für die Aussaat von Warmkeimern:
- Direktsaat im Freien
- Vorkultur in Anzuchtschalen
Direktsaat im Freiland
Die Direktsaat ist hauptsächlich bei Ackerkulturen wie Mais und Getreide, bei Bohnen, Erbsen, Wurzelgemüse, Rasensamen und Blumenmischungen üblich. Ausserdem werden Spinat, Schnitt- und Feldsalate direkt ins Beet gesät.
Je nach Pflanzenart wird die Saat flächig verteilt oder in Reihen ausgebracht. Für die Reihensaat werden grössere Samen wie Bohnen, Erbsen oder Mais in einem definierten Abstand abgelegt. Feinere Saat, wie die von Salat und Möhren, wird dünn in ausgestreut und später bei Bedarf vereinzelt. Nach dem Angiessen keimen die Samen sofort und laufen innerhalb von 3 bis 21 Tagen auf.
Bei der Direktsaat ist es wichtig, auf eine ausreichend hohe Bodenwärme zu achten. Ist der Boden zu Beginn der Aussaatsaison noch zu kalt, keimen die Samen nicht und verfaulen im Boden, wenn sie von Pilzen oder Schädlingen befallen werden. Darum solltest du dich immer nach den Keimtemperaturen und den empfohlenen Aussaatzeiten auf den Saatgutpackungen richten.
Beispiel für Pflanzen in der Freilandaussaat mit minimalen und optimalen Keimtemperaturen:
- Buschbohnen (mindestens + 8 °C, optimal +18 °C bis +25 °C)
- Erbsen (mindestens + 6 °C, optimal +15 °C bis +20 °C)
- Feldsalat (mindestens + 5 °C, optimal +15 °C bis +20 °C)
- Feuerbohne (mindestens + 8 °C, optimal +18 °C bis +25 °C)
- Gartenkresse (mindestens + 3 °C, optimal +18 °C bis +24 °C)
- Gräser (mindestens + 10 °C, optimal +16 °C bis +23 °C)
- Mairüben (mindestens + 3 °C, optimal +18 °C bis +22 °C)
- Mais (mindestens + 8 °C, optimal +15 °C bis +22 °C)
- Mangold (mindestens + 6 °C, optimal +16 °C bis +22 °C)
- Möhren (mindestens + 3 °C, optimal +18 °C bis +25 °C)
- Pastinaken (mindestens + 6 °C, optimal +15 °C bis +25 °C)
- Portulak (mindestens + 12 °C, optimal +18 °C bis +25 °C)
- Puffbohne (mindestens + 6 °C, optimal +15 °C bis +20 °C)
- Radieschen (mindestens + 3 °C, optimal +15 °C bis +22 °C)
- Rettich (mindestens + 8 °C, optimal +18 °C bis +25 °C)
- Rote Bete (mindestens + 8 °C, optimal +16 °C bis +22 °C)
- Schwarzwurzeln (mindestens + 3 °C, optimal +15 °C bis +25 °C)
- Spinat (mindestens + 2 °C, optimal +10 °C bis +20 °C)
- Stangenbohnen (mindestens + 8 °C, optimal +18 °C bis +25 °C)
- Stielmus (mindestens + 3 °C, optimal +18 °C bis +22 °C)
- Wurzelpetersilie (mindestens + 3 °C, optimal +18 °C bis +25 °C)
Vorkultur in Anzuchtschalen
Bei der Kultur in Anzuchtschalen werden Warmkeimer bei Zimmertemperatur auf der Fensterbank oder in einem beheizten Gewächshaus herangezogen. Entweder säst du die Samen einzeln in kleine Töpfe oder in Gruppen in Anzuchtschalen, um sie später zu vereinzeln.
Zu den Warmkeimern, die im Haus vorgezogen werden, gehören alle Arten von Fruchtgemüse: Tomaten, Gurken, Paprika, Chili, Auberginen, Physalis, Kürbis und Melonen. Auch Kohlgewächse wie Brokkoli, Blumenkohl, Wirsing, Weisskohl, Rotkohl, Romanesco oder Chinakohl werden für den Anbau im Hausgarten vorkultiviert. Ebenso Porree, Gemüse und Knoblauch. Auch die meisten Kräuter ziehst du am besten mit Vorkultur. Zwar keimen Petersilie, Schnittlauch, Dill, Bohnenkraut und Anis auch in der Direktsaat, aber die Keimrate ist unter den kontrollierten Bedingungen im Haus und bei gleichbleibenden Temperaturen von 18 bis 24 °C am besten. Säe auf Aussaaterde aus und halte das Substrat immer feucht. Stelle die Schalen ans Licht. Die ersten Jungpflanzen können sich bereits nach 3 Tagen zeigen. Ist es dann nicht hell genug, schiessen sie in die Länge, werden gelb und hinfällig.