Experimentierfreudige und erfahrene Hobbygärtner sollten sich einmal den Spaß machen, Bananen aus Samen zu ziehen. Dies Procedere ist zwar etwas aufwändig und arbeitsintensiv, umso größer ist jedoch die Freude, wenn die Anzucht gelungen ist. Dabei sollten einige Tipps beherzigt werden.
Inhaltsverzeichnis
Bananen Samen – Aussehen und Eigenschaften
Nur sehr wenige Menschen wissen, wie Bananen Samen aussehen. Kein Wunder: die Früchte, die heutzutage im Handel erhältlich sind, besitzen lediglich kleine Überbleibsel der eigentlichen Samenkapseln. Zu erkennen sind sie als kleine, schwarze Pünktchen im Inneren der Banane. Wirklich geeignet zur Aussaat sind sie nicht.
Die richtigen Samen jedoch sind etwas kleiner als Ein-Cent-Münzen, rund, hart und sehr dunkel, fast schwarz. Die Schwierigkeit besteht darin, welche zu bekommen. In den Früchten befinden sich, wie bereits erwähnt, aufgrund von Zuchtmaßnahmen keine mehr. Jenes Saatgut, welches im Fachhandel erhältlich ist, ist für gewöhnlich für Zierbananen geeignet. Um an Bananensamen für essbare Früchte heranzukommen, bedarf es sehr viel Glück und Ausdauer. Gelegentlich bieten Fachhändler derartiges Saatgut im Internet an.
Auch kann es passieren, dass man glücklicherweise in Spezialläden wilde Bananen zu kaufen bekommt. Diese besitzen noch ihre ursprünglichen Samen, die durch Befruchtung entstehen.
Wann sind Bananen Samen reif?
Die Reife der Bananensamen ist abhängig von der Reife der Früchte. Diese wiederum hängt ab vom Alter der Pflanze und tritt etwa im Alter von einem bis eineinhalb Jahren ein.
Ist der Samen von Bananen giftig?
Bananensamen ist nicht giftig. Er ist allerdings auch nicht besonders genießbar, da es aufgrund seiner harten Schale sehr mühsam beziehungsweise unmöglich ist, ihn zu zerbeißen. Für gewöhnlich kommt man hierzulande gar nicht in Versuchung, derartiges Saatgut zu essen. Die oben beschriebenen Schwierigkeiten, an diesen Samen zu kommen, lassen erahnen, dass ein zufälliges Aufeinandertreffen von einem hungrigen Menschen oder Tieren in unseren Breitengraden sehr unwahrscheinlich ist.
Bananen Samen Aussaat – Anleitung
Bei der Bananen Aussaat ist es wichtig, dass das Substrat keinerlei Nährstoffe enthält. Des Weiteren sollte es
- durchlässig und
- leicht
sein. Sehr gut geeignet ist neben spezieller Anzuchterde
- Kokohum oder
- Torf.
Der pH-Wert sollte möglichst unter 7 liegen.
Anzuchttöpfchen müssen unten Löcher besitzen, durch die überschüssiges Wasser ablaufen kann. Keinesfalls darf sich Staunässe bilden.
- Unten in Anzuchtgefäße eine Drainage aus Blähton oder Kies legen
- Gefäße mit Substrat auffüllen
- Substrat andrücken
- Bananensamen einzeln 2 – 3 cm tief in die Erde drücken
- Mit lauwarmem Wasser angießen
- An den gewünschten Standort stellen
Je nach Alter des Saatgutes dauert es einige Wochen bis mehrere Monate, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Keimung umso schneller erfolgt, je jünger der Samen ist.
Lubera-Tipp: Gefäße mit Klarsichtfolie überziehen, um den Keimungsprozess zu beschleunigen!
Bananensamen vor dem Keimen anfeilen?
Da der Samen sehr hart ist, kann eine Keimung in dieser Form nur schwer erfolgen. Um sie den Sprösslingen etwas zu erleichtern, sollte der Samen vor der Aussaat etwas angefeilt werden. Diese kann wahlweise mit einer
- Feile oder mit
- Schmirgelpapier
geschehen.
Nach dem Anfeilen wird das Saatgut für zwei bis drei Tage in lauwarmes Wasser zum Einweichen gelegt.
Richtiger Standort
Allgemeiner Hinweis: Der Standort muss einige Bedingungen erfüllen, damit das Saatgut von Bananen auch keimt!
Hierbei ist besonderes Augenmerk auf
- Temperatur sowie
- Lichtverhältnisse
zu legen.
Die Anzuchttöpfchen sollten an einem Ort platziert werden, an dem es schön warm ist. Dabei sind Temperaturen zwischen 25°C und 30°C notwendig. Keinesfalls darf es dort jedoch wärmer sein, da höhere Temperaturen eine Keimung wiederum verhindern würden. In normalen Wohnräumen sind derartige Verhältnisse nicht gegeben. Demzufolge ist es sinnvoll, Bananen in einem Mini-Treibhaus auszusäen.
Auch die Lichtverhältnisse sind von Bedeutung: direkt nach der Aussaat ist es den Samen relativ egal, ob sie in völliger Dunkelheit oder im Hellen stehen. Dies ändert sich nach der Keimung: ein heller Standort ist nunmehr zwingend notwendig. Dabei darf das Pflanzgefäß jedoch keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, da diese Verbrennungen verursachen kann.
Pflege nach der Keimung
Der erste Schritt ist getan, wenn sich die kleinen Keimlinge zeigen. Doch bis zu einer Bananenpflanze ist der Weg noch weit. Pflege ist das A und O.
Gießen
Das Substrat muss während des gesamten Keimprozesses gleichmäßig feucht gehalten werden. Um dies zu gewährleisten, wird regelmäßig lauwarmes Wasser verabreicht. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: es darf sich auf gar keinen Fall Staunässe bilden, da diese zwangsläufig zum Eingehen des Saatguts beziehungsweise der Keimlinge führen wird. Optimal ist es zudem, kalkarmes Wasser zum Gießen zu verwenden.
Sind bereits Keimlinge vorhanden, so sollten diese möglichst nur noch eingesprüht und nicht mehr gegossen werden.
Düngen
Zum Bananen Düngen wird ausnahmslos organischer Dünger verwendet, am besten in flüssiger Form. Die erste Düngegabe wird verabreicht, wenn die jungen Bananenpflanzen etwa zwei Monate alt sind. Danach alle zwei Wochen, wobei eine geringere Dosis als herstellerseits empfohlen vollkommen ausreichend ist.
Umtopfen
Die kleinen Pflänzchen verlassen ihre Anzuchtgefäße dann, wenn unten aus den Abflusslöchern bereits Wurzeln herausschauen.
- Unten in das neue Pflanzgefäß eine Drainage legen
- Gefäß etwa zur Hälfte mit einem Erde-Sand-Gemisch füllen
- Bananenpflanze vorsichtig aus dem bisherigen Gefäß herausnehmen und auf das Substrat setzen
- Pflanzgefäß mit Substrat auffüllen
- Leicht andrücken
- Gründlich wässern
Achtung: Kein sehr großes Pflanzgefäß wählen, da dies zu einem ungehemmten Wachstum der Bananenpflanze führen würde.
Gründe, warum der Samen trotz Anleitung nicht keimt
Jeder Hobbygärtner kennt dieses Problem: trotz größter Mühe und Sorgfalt will das Saatgut einfach nicht keimen. Dies ist bei der Bananen Anzucht ebenfalls möglich. hierfür gibt es verschiedene Ursachen:
- Saatgut zu alt oder steril
- Umgebungstemperatur schwankend, zu gering oder zu hoch
- Ungünstige Lichtverhältnisse
- Zu starke Sonneneinstrahlung
- Substrat zu fest, zu nass oder zu trocken
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Farbe der unreifen Samen?
Guten Tag
Bei den Bananen, die wir alle aus den Laden kennen, ist der Samen als das bekannte kleine, schwarze Pünktchen im Fruchtfleisch zu erkennen. Allerdings müsste man eigentlich korrekterweise sagen, dieses Pünktchen ist lediglich das rudimentäre Überbleibsel der Samenkapseln.
Freundliche Grüsse
Ihr Lubera-Team