
Durch eine Zwergorange, Citrus mitis, gelingt es einem Pflanzenfreund, einen Hauch Exotik in seinen Garten zu bringen. Die dekorativen Bäumchen bestechen durch ihre interessanten, duftenden Blüten, ihr immergrünes Laub sowie die Orangenfrüchte, welche sie bilden. Bezüglich ihrer Ansprüche sind sie ein wenig wählerisch, so dass zwingend einige Pflegetipps beachtet werden sollten. Ist dies der Fall, wird ihr Besitzer jedoch viele Jahre lang Freude an seiner mediterranen Pflanze haben.
Inhaltsverzeichnis
- Zwergorange Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Zwergorange
- Standort
- Boden
- Zwergorange Anzucht kann ganzjährig erfolgen
- Vermehrung durch Stecklinge
- Anzucht aus Kernen
- Pflanzen und umtopfen
- Zwergorange Pflege-Tipps
- Pflegefehler erkennen
- Schneiden
- Überwintern
- Blütezeit
- Erntezeit
- Essbar?
- Krankheiten und Schädlinge
Zwergorange, Citrus mitis, Pflanzen – Steckbrief von Gartenbista
Zwergorange Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: warm; hell
- Substrat: nährstoffhaltig; durchlässig; kalkarm; leicht sauer
- Anzuchtzeit: ganzjährig; bevorzugt im Sommer
- Vermehrung: Stecklinge; Anzucht aus Kernen
- Umtopfen: zeitiges Frühjahr, wenn notwendig
- Gießen: mäßig mit kalkarmem Wasser
- Düngen: April bis September wöchentlich
- Pflegefehler: Lichtmangel; Boden zu kalkhaltig; Gießwasser zu kalkhaltig
- Schneiden: im Frühjahr um zwei Drittel kürzen
- Überwintern: nicht winterhart; kühles Winterquartier
- Blütezeit: ganzjährig, besonders im Frühling und Sommer
- Erntezeit: ganzjährig nach sechs bis zwölf Monaten Reifezeit
- Essbar: ja
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: Blattläuse; Woll- und Schmierläuse; Rote Spinne
Wissenswertes über die Zwergorange

Bei der Zwergorange, Citrus mitis oder Citrofortunella mitis, handelt es sich um eine mediterrane Zitruspflanze aus der Familie der Rautengewächse (Rutaceae), die ursprünglich aus China stammt. Sie entstand durch eine natürliche Kreuzung aus einer Mandarine und einer Kumquat.
In ihrer Heimat in freier Natur erreichen die immergrünen Pflanzen Wuchshöhen zwischen 2 und 8 m. Hierzulande wird der Orangenbaum als Zimmerpflanze kultiviert und wird längst nicht so groß.
Das immergrüne Gewächs bildet lanzettenförmige Blätter, welche 3-5 cm lang sind. An den Spitzen der Äste sitzen die duftenden, weißen Blüten, aus denen sich im Laufe mehrerer Monate die Orangenfrüchte entwickeln. Diese sind essbar, jedoch sehr sauer. Die dekorativen Zwergorangen werden jedoch in der Regel nicht aufgrund ihrer Früchte sondern wegen ihrer Optik kultiviert, so dass der etwas gewöhnungsbedürftige Geschmack keinen Einfluss auf die Beliebtheit der Bäumchen haben sollte.
Standort
Die Citrus mitis braucht viel Wärme, um gedeihen zu können. sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, wird der Pflanzkübel ins Freie gebracht. Zunächst sollte der Orangenbaum jedoch an einen halbschattigen Platz gestellt werden, um sich dort langsam an die Sonne gewöhnen zu können. Zu groß ist ansonsten die Gefahr, dass die Blätter verbrennen. Erst nach etwa drei Wochen wird er an seinen endgültigen, gerne vollsonnigen Standort gebracht. Dieser sollt nicht nur warm, sondern auch
- hell und
- windgeschützt
sein. Zudem sollte eine erhöhte Luftfeuchtigkeit herrschen.
Achtung: Die Citrus mitis verträgt zwar auch kühlere Temperaturen, jedoch keinen Frost. Sie sollte demzufolge ins Haus geholt werden, sobald die Temperaturen dauerhaft unter 10°C fallen. Dort ist ein Quartier optimal, in dem Temperaturen zwischen 5°C und 10°C herrschen.
Boden
Optimal für Orangenbäumchen ist eine Mischung aus
- Lehm,
- Kompost und
- Sand.
In Kübelhaltung kann ein solches Substrat selbst hergestellt werden; wird die Zwergorange hingegen im Freiland ausgepflanzt, muss der Tatsache Rechnung getragen werden, dass Orangenbäumchen Kalk nicht gut vertragen. Demzufolge sollte der Boden möglichst kalkfrei und leicht sauer sein.
Zwergorange Anzucht kann ganzjährig erfolgen
Die dekorativen Gewächse können ganzjährig angezüchtet werden. Die beste Anzuchtzeit ist jedoch der Sommer, da dann die benötigten warmen Umgebungstemperaturen herrschen.

Vermehrung durch Stecklinge
Die Citrus mitis kann sehr gut durch Stecklinge vermehrt werden. Dies kann – wie bereits erwähnt – ganzjährig geschehen, jedoch ist der Sommer als die beste Jahreszeit anzusehen:
- Pflanzgefäß mit Anzuchterde füllen
- Etwa 15 cm lange Stecklinge schneiden
- Stecklinge in die Gefäße setzen
- Durchsichtigen Plastikbeutel über die Pflanzgefäße ziehen
- Substrat leicht feucht halten
Bei Temperaturen um 25°C dauert es circa drei Wochen, bis die Stecklinge Wurzeln gebildet haben. Nun kann die Tüte entfernt werden. Die jungen Pflanzen sollten danach in saure, komposthaltige Erde umgetopft werden.
Anzucht aus Kernen
Aus den Früchten von Zwergorangen können die Kerne entnommen und zur Citrus mitis Anzucht verwendet werden. Die Erfolgschancen, dass aus ihnen das eine oder andere Orangenbäumchen entsteht, sind hoch, jedoch werden diese Gewächse nur in den seltensten Fällen Früchte hervorbringen. Wer jedoch einfach ein dekoratives Bäumchen besitzen möchte, sollte sich den Spaß einer eigenen Anzucht nicht entgehen lassen.
- Pflanzgefäß mit Anzuchterde füllen
- Kerne gründlich reinigen und abtrocknen
- Kerne etwa 2 cm tief in die Anzuchterde stecken
- Substrat wässern
- Gefäß mit Folie abdecken
- Pflanzgefäß an einen warmen Ort stellen, an dem jedoch keine direkte Sonneneinstrahlung herrscht
- Gleichmäßig feucht halten
Nun dauert es sechs bis acht Wochen, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Die Folie wird entfernt, das Substrat muss weiterhin leicht feucht gehalten werden. Haben die jungen Zwergorangen drei Blätter gebildet, können sie in größere Pflanzgefäße in lockeres Substrat umgesetzt werden.
Lubera-Tipp: Folie täglich lüften, damit es nicht zur Schimmelbildung kommt!
Pflanzen und umtopfen
Das Pflanzgefäß für eine Zwergorange sollte grundsätzlich unten Löcher besitzen, durch welche überschüssiges Wasser abfließen kann. Auch sollte es stabil sein, damit es nicht versehentlich umkippt.
Umgetopft wird im zeitigen Frühjahr. Es ist jedoch nicht jährlich notwendig, sondern immer erst dann, wenn das Pflanzgefäß bereits sehr von Wurzeln durchzogen ist:
- Pflanzgefäß in einen Wassereimer tauchen
- Bäumchen vorsichtig durch Kippen des Gefäßes herausnehmen
- Substrat weitestgehend von den Wurzeln schütten
- Unten in das neue Pflanzgefäß eine Drainage aus Blähton oder Kies legen
- Etwas Substrat einfüllen
- Orangenbäumchen so hoch in das Gefäß setzen, wie es im bisherigen Topf gestanden hat
- Pflanzgefäß mit Substrat auffüllen
- Angießen
Wer möchte, kann sein Orangenbäumchen den Sommer über auch ins Freiland auspflanzen. Wichtig dabei ist, dass das dortige Substrat nicht zu kalkhaltig ist. wenn die Temperaturen dauerhaft auf unter 10°C sinken, muss die Zwergorange in einen Pflanztopf gesetzt und ins Haus geholt werden.

Zwergorange Pflege-Tipps
- Gießen: Die Citrus mitis hat einen mäßigen Wasserbedarf; Staunässe verträgt sie gar nicht. Sie sollte demzufolge zwar regelmäßig, jedoch mäßig gegossen werden, wobei darauf zu achten ist, das der Wurzelballen nicht komplett austrocknet. Da das Orangenbäumchen keinen Kalk verträgt, sollte möglichst kalkarmes Wasser, beispielsweise Regenwasser, verwendet werden. Im Winter wird das Gießen so weit reduziert, dass die Pflanze nicht austrocknet.
- Düngen: Von April bis September bekommt die Zwergorange einmal wöchentlich eine Gabe Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser. Es empfiehlt sich, speziellen Zitruspflanzendünger zu verwenden.
Lubera-Tipp: Bäumchen regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprühen!
Pflegefehler erkennen
- Blätter werden gelb -> Lichtmangel
- Früchte bleiben grün -> fehlende Nachtkälte
- Blattabfall -> Boden oder Gießwasser zu kalkhaltig; Lichtmangel
- Knospenabfall -> Wassermangel
Schneiden
Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Citrus mitis zu schneiden. Geschieht dies nicht, so werden die Triebe und Zweige im Laufe der Jahre rissig. Auch werden durch einen Schnitt das Wachstum sowie die Verzweigung des Bäumchens angeregt, was wiederum zu einem buschigen Wuchs führt.
Wenn im Herbst der Orangenbaum ins Haus geholt wird, ist ein Rückschnitt möglich, aber nicht zwingend notwendig. Wer möchte, kann den Schnitt auch erst im folgenden Frühjahr durchführen. Dabei werden die Triebe auf zwei Drittel ihrer bisherigen Länge eingekürzt.
Überwintern
Das Orangenbäumchen verträgt keinen Frost und muss demzufolge ins Haus gebracht werden, sobald draußen die Temperaturen unter 10°C fallen. Dort bekommt es ein helles Winterquartier, in dem es zwischen 5°C und 10°C kalt ist, beispielsweise ein Treppenhaus. Geheizte Räume eignen sich hingegen eher weniger zur Citrus mitis Überwinterung, da es dort zum einen zu warm ist, zum anderen zu trockene Luft herrscht. Sollte jedoch keine andere Räumlichkeit zur Verfügung stehen, so muss zumindest darauf geachtet werden, dass es nachts wesentlich kühler ist. ist dies nicht der Fall, reifen zwar die Früchte heran, bleiben jedoch äußerlich grün.
Während der Überwinterung wird das Gießen so weit reduziert, dass der Wurzelballen nicht austrocknet; gedüngt wird gar nicht.
Blütezeit
Die Zwergorange bildet weiße, bis zu drei Zentimeter lange Blüten, die einen sehr angenehmen Duft verbreiten. Diese treten zwar überwiegend im Frühjahr und Sommer auf, bilden sich aber in der Regel ganzjährig. Aus diesen Blüten entwickeln sich innerhalb sechs bis zwölf Monaten die Früchte.
Erntezeit
Die Erntezeit der kleinen Orangenfrüchte ist ebenfalls ganzjährig: da sich die Blüten das ganze Jahr über entwickeln, sind logischerweise auch das ganze Jahr über Früchte zu erwarten. Diese werden geerntet, sobald sie weich sind; dies ist frühestens nach sechs Monaten der Fall. Allzu ungeduldig sollte man als Pflanzenbesitzer jedoch nicht sein: ein Bäumchen muss mindestens vier Jahre alt sein, um überhaupt Früchte bilden zu können.

Essbar?
Aus den weißen Blüten der Zwergorange reifen innerhalb mehrerer Monate die etwa mirabellengroßen Früchte heran. Diese müssen jedoch nicht klassisch orange sein, um tatsächlich ausgereift zu sein: nur, wenn es nachts ausreichend kühl ist, verfärbt sich die ansonsten grüne Schale der Früchte; einen Einfluss auf die Reife hat dies jedoch nicht. Die Orangen sind auch in grünem Zustand reif, wenn sie weich sind. Essbar sind sie, jedoch verursacht ihr Verzehr nicht unbedingt eine Geschmacksexplosion, da sie sehr sauer sind. Meistens werden sie zu Marmelade oder Saft verarbeitet, da sie durch diese Weiterverarbeitung ein angenehmeres Aroma erhalten.
Krankheiten und Schädlinge
Gegenüber Krankheiten ist die dekorative Zwergorange weitestgehend resistent; viel mehr machen ihr oben beschriebene Pflegefeher zu schaffen. Schädlinge hingegen siedeln sich gelegentlich an dem Bäumchen an:
- Blattläuse: In der Regel ist es vollkommen ausreichend, gegen diese Schädlinge mit Hausmittel vorzugehen. Welche empfehlenswert sind, erfahren Sie hier. Bei sehr starkem Befall hingegen sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Woll- und Schildläuse: Auch diese saugenden Schädlinge sind gelegentlich an Orangenbäumchen zu finden. Da diese nicht nur die Pflanze aussaugen, sondern durch ihre honigtauartigen Ausscheidungen Pilze hervorrufen können, sollte gegen sie mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel vorgegangen werden.
- Rote Spinne: Diese Schädlinge sind besonders dann auf der Citrus mitis zu finden, wenn eine zu geringe Luftfeuchtigkeit herrscht. Nachdem sie ebenfalls mit einem Insektizid bekämpft worden sind, sollte zwingend für eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit gesorgt werden.
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Hallo,
wir haben unsere Pflanze schon 1 Jahr und erfreuen uns immer dran. Nun hab ich aber eine Frage zur Pflanze. Im Topf steckte ein Schild mit Pflegeanleitung.
Da ist jedoch gegenüber hier beschrieben das die Früchte NICHT essbar wären. Uns würde es nun Interessieren welche Aussage nun richtig ist. Bei uns handelt es sich um die Citrus Mits.
Danke schon mal für eine Antwort.