Ysop ist bereits seit Jahrhunderten als Würz- und Heilkraut bekannt – bereits Hildegard von Bingen wusste um seine positiven Eigenschaften. Während es zuletzt überwiegend in freier Natur anzutreffen war, haben inzwischen immer mehr Hobbygärtner ihr Faible für Hyssopus officinalis entdeckt und bauen ihn im eigenen Garten an. Was es bezüglich Pflege, Verwendung und Konservierung zu wissen gibt, haben wir für dich recherchiert. Im Lubera-Shop kannst du Ysop kaufen und dir direkt nach Hause liefern lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung: Ysop im eigenen Garten kultivieren – das sollte ich beachten
- Ysop, Hyssopus officinalis – Pflanzen-Steckbrief von Lubera
- Ysop Pflanze: Wissenswertes
- Ist sie giftig für Menschen oder Tiere?
- Unterschiede zum Echten Eisenkraut
- Ysop Verwendung: Ein Würzkraut & Heilkraut
- Als Würzkraut
- Ysop als Heilkraut
- Wirkungsweise
- Anwendungsgebiete
- Ysop Tee selber machen
- Der beste Standort für Ysop
- Boden
- Ist eine Kübelhaltung möglich?
- Ysop Giessen: Das musst du wissen
- Ist eine Düngung erforderlich?
- Musst du Ysop schneiden?
- Vermehrung
- Ysop richtig ernten
- Erntezeit
- Konservieren und aufbewahren
- Ist Ysop winterhart?
- Tipps zur Überwinterung
- Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Zusammenfassung: Ysop im eigenen Garten kultivieren – das sollte ich beachten
- Ysop (Hyssopus officinalis) ist seit Jahrhunderten als Würz- und Heilkraut bekannt und wird heute von vielen Hobbygärtnern angebaut.
- Die Pflanze wird bis zu 60 cm hoch und blüht von Juli bis Oktober mit blauen oder violetten Blüten.
- Ysop bevorzugt sonnige, windgeschützte Standorte und durchlässigen, kalkhaltigen Boden.
- Er ist winterhart, aber Kübelpflanzen sollten geschützt werden.
- Ysop enthält ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Vitamin C, ist jedoch in großen Mengen nicht ratsam zu verzehren.
- Er kann als Würzkraut in Fleischgerichten, Kräuterbutter und Salaten verwendet werden, sollte aber nicht mitgekocht werden.
- Als Heilkraut wirkt Ysop appetitanregend, krampflösend und schleimlösend und hilft bei Asthma und Erkältungen.
- Ysop wird durch Samen vermehrt und kann ab Juni bis August geerntet werden.
- Zur Konservierung werden die Pflanzenteile schonend getrocknet und in luftdichten Behältern aufbewahrt.
- Beim Anbau im Garten hilft Ysop, Schädlinge wie Raupen abzuwehren.
Ysop, Hyssopus officinalis – Pflanzen-Steckbrief von Lubera
- Pflanzenhöhe/-grösse: bis 60 cm
- Blütezeit: Juli – August
- Blütenfarbe: blau, violett
- Standort: sonnig, windgeschützt
- Boden: durchlässig, nährstoffreich, kalkhaltig
- Giessen: regelmässig
- Düngen: hoher Nährstoffbedarf
- Erntezeit: Juni – August
- Vermehrung: Aussaat
- Überwinterung: winterhart; Kübelpflanzen schützen
- Heilwirkung: u.a. krampflösend, schleimlösend, schweisshemmend
- Schädlinge & Krankheiten: keine bekannt
Ysop Pflanze: Wissenswertes
Der Ysop, Hyssopus officinalis, ist eine Gewürz- und Heilpflanze, die zur Familie der Lippenblütler gehört. Er ist in Europa, Nordafrika und Asien beheimatet und wächst dort überwiegend in freier Natur. Sein bevorzugtes Habitat sind trockene, kalkhaltige Böden sowie eine warme Umgebung.
Die bis zu 60 cm hohe Pflanze wächst als Staude oder Halbstrauch mit vielen verzweigten, aufrecht wachsenden Ästen, die dem Ysop ein sehr buschiges Aussehen geben. Auffällig an ihnen ist die Rinde, die selbst bei jungem Geäst schon abblättert. An den Ästen sitzen gegenständig die Blätter, welche quirlig angeordnet und bis 5 cm lang und 1 cm breit sind. Sie können sowohl behaart als auch kahl sein und besitzen an den Ober- und Unterseiten viele Öldrüsen.
Von Juli bis Oktober bringt der Ysop an den oberen Blattachseln leuchtendblaue oder violette Blüten hervor, ganz selten auch weisse oder rosafarbene. Sie vereinen sich als Scheinquirle zu ährigen Blütenständen, die wunderbar duften und Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten als Nahrungsquelle dienen. Nach dem Verblühen entwickeln sie sich zu Nüsschen, die nur etwa 2 mm lang sind und Samen enthalten. Werden sie nass, verschleimen sie.
In heimischen Gärten wird das Kraut unter Insidern sehr gerne kultiviert. Dies liegt nicht alleine an seinen vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten, sondern auch daran, dass es abschreckend auf einige Schädlinge wirkt. Sein intensiver Duft schreckt so manchen ungebetenen Gast ab, der sich an Nutz- oder Zierpflanzen gütlich tun wollte; besonders Raupen sind geradezu auf der Flucht vor diesem Kraut. Pfiffige Hobbygärtner machen sich diese Tatsache zunutze und pflanzen den Ysop mitten in ihre Beete und Rabatten als natürliche Schädlingsabwehr.
Ist sie giftig für Menschen oder Tiere?
Der Ysop enthält viel Wertvolles:
- Ätherische Öle
- Bitterstoffe
- Gerbstoffe
- Vitamin C
Keines der Pflanzenteile ist in irgendeiner Form giftig, so dass einem Verzehr nichts im Wege steht. Dennoch sollte man sich dabei ein wenig zurückhalten: grössere Mengen können Krämpfe hervorrufen sowie einen Anstieg des Blutdrucks bewirken. Schwangere sollten generell auf einen Verzehr verzichten.
Unterschiede zum Echten Eisenkraut
Im Volksmund wird der Ysop gerne als Eisenkraut bezeichnet. Dies jedoch führt zu Verwechslungen mit dem Echten Eisenkraut: die Pflanzen gehören unterschiedlichen Familien an und sind auch sonst recht unterschiedlich.
Ysop | Echtes Eisenkraut | |
Wissenschaftliche Bezeichnung | Hyssopus officinalis | Verbena officinalis |
Familie | Lippenblütler | Eisenkrautgewächse |
Pflanzenhöhe | 60 cm | 75 cm |
Blütezeit | Juli – Oktober | Mai bis Oktober |
Blütenfarbe | blau oder violett | blasslila |
Verwendung | Würz- und Heilkraut | Heilkraut |
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Ysop Verwendung: Ein Würzkraut & Heilkraut
Das aromatische Kraut kann zu verschiedenen Zwecken verwendet werden. Vom Geschmack her ist es leicht bitter und erinnert etwas an Kampfer.
Als Würzkraut
Dank seines angenehmen, würzigen Aromas dient der Ysop der Verfeinerung verschiedener Speisen. Er kann sowohl im frischen als auch getrockneten Zustand verwendet werden, sollte jedoch niemals mitgekocht werden. Durch starkes Erhitzen verschwindet ein Grossteil seiner ätherischen Öle, so dass von seinem Aroma nicht mehr viel übrigbleibt.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig:
- Fleischgerichte, besonders Wild
- Kartoffelgerichte
- Kräuterbutter
- Pilzspeisen
- Quark
- Salate
- Saucen
- Suppen
Die wunderschönen Blüten sind ebenfalls essbar und geben zudem sehr ansprechende Dekorationen ab.
Grundsätzlich gilt: Sparsam verwenden!
Lubera-Tipp: Wer auf das Aroma nicht verzichten möchte, jedoch einen etwas weniger bitteren Geschmack bevorzugt, kann den Ysop vor der Zugabe zu Speisen kurz blanchieren oder wässern.
Ysop als Heilkraut
Bereits in der Bibel wurde Ysop als Heilkraut erwähnt; Hildegard von Bingen befasste sich im 12. Jahrhundert intensiver mit der Pflanze und nutzte ihre Kräfte für ihre heilkundlichen Zwecke.
Wirkungsweise
Hyssopus officinalis wirkt:
- appetitanregend
- krampflösend
- menstruationsfördernd
- reinigend
- schleimlösend
- schweisshemmend
- verdauungsfördernd
Anwendungsgebiete
Während die Pflanze im Mittelalter gegen alle möglichen Beschwerden bis hin zu Wurmbefall angewendet wurde, sind die heutigen Einsatzgebiete etwas eingeschränkter:
- Asthma
- Entzündungen im Mund oder Rachen
- Erkältungskrankheiten
- Kreislaufstärkung
- Magen-Darm-Störungen
- Zahnfleischentzündungen
Auch zur Verhinderung von Schweissausbrüchen kann der Ysop eingesetzt werden. Verwendet wird das Kraut, und zwar überwiegend als Tee. Darreichungsformen wie Sud oder Wein sind heutzutage kein Thema mehr.
Ysop Tee selber machen
Das Kraut kann zusammen mit anderen Kräutern oder alleine als Tee zubereitet werden.
Pro Tasse werden benötigt:
1 Teelöffel Kraut
- Das Kraut in eine Tasse geben
- Mit kochendem Wasser übergiessen
- Abdecken
- 10 Minuten ziehen lassen
- Abseihen
Lubera-Tipp: Bitte massvoll geniessen!
Der beste Standort für Ysop
Aufgrund seines interessanten Geschmackes wird Ysop ganz gerne auch in heimischen Gärten kultiviert. Wichtig dabei ist, dass der gewählte Standort so sonnig wie möglich ist. Selbst ein Plätzchen in der prallen Sonne macht der kleinen Pflanze nichts aus – im Gegenteil, sie wird dort prächtig gedeihen. Weniger gut wird sie sich jedoch an windigen Standorten entwickeln, so dass dem Ysop möglichst ein windgeschützter Platz zur Verfügung gestellt werden sollte.
Lubera-Tipp: Beim Ysop Kaufen darauf achten, dass die unteren Stängel ein wenig verholzt sind!
Boden
Für eine gesunde Entwicklung braucht die Pflanze einen Boden, der
- durchlässig,
- kalkhaltig und
- nährstoffreich
ist. Gegebenenfalls muss vor dem Pflanzen Quarzsand oder Bimskies in den Boden eingearbeitet werden, um ihn aufzulockern.
Ist eine Kübelhaltung möglich?
Auch eine Kübelhaltung ist möglich, sofern folgende Kriterien erfüllt sind:
- Sonniger, windgeschützter Standort
- Gefäss mit Abflusslöchern
- Lockeres, nährstoffreiches Substrat
- Regelmässige Wasser- und Düngegaben
Ysop Giessen: Das musst du wissen
Das aromatische Kraut hat einen ganz normalen Wasserbedarf: es mag keine Staunässe, möchte jedoch auch nicht vollständig austrocknen. An heissen Sommertagen sowie in langen Hitzeperioden kann es durchaus notwendig sein, täglich zu giessen – besonders in Kübelhaltung. Ansonsten tatsächlich nur nach Bedarf – Daumenprobe hilft…
Ist eine Düngung erforderlich?
Ysop gehört zu den Starkzehrern; das heisst, er hat einen hohen Nährstoffbedarf. Um diesen zu decken, sollte während der Saison gelegentlich etwas Kompost in den Boden eingearbeitet werden; in Kübelhaltung wird Spezialdünger nach Herstelleranweisung verabreicht. Ist der Boden sehr kalkarm, sollte er mit Gartenkalk aufgewertet werden.
Etwas Augenmerk ist auf jene Pflanzen zu richten, die über Jahre hinweg an derselben Stelle stehen: ihre Erde wird nicht mehr genügend Nährstoffe aufweisen, um sie ausreichend zu versorgen. In jenen Fällen wird im Frühjahr Rinderdung oder andere organischer Dünger in den Boden eingearbeitet.
Musst du Ysop schneiden?
Prinzipiell ist es nicht notwendig, den Ysop zu schneiden. Zwar verträgt er Rückschnitte sehr gut, aber für gewöhnlich erfolgen diese im Zuge des Erntens. Wenn jedoch nur wenige Triebe geerntet worden sind, empfiehlt sich ein Rückschnitt um etwa ein Drittel. Dieser erfolgt im zeitigen Frühjahr. Alternativ kann er auch noch im August durchgeführt werden, jedoch ist es sinnvoller, die Triebe als natürlichen Winterschutz stehen zu lassen.
Vermehrung
Das beliebte Kraut wird durch Samen vermehrt. Entsprechendes Saatgut ist im Fachhandel erhältlich, kann jedoch auch von bestehenden Pflanzen gewonnen werden. Diese Nüsschen werden im Reifezustand abgenommen und bis zum folgenden Frühjahr an einem dunklen Ort luftdicht aufbewahrt.
Die Aussaat selbst erfolgt ab Mai direkt ins Freiland. Da der Ysop ein Lichtkeimer ist, werden die Samen nur leicht in die Erde gedrückt und nicht mit ihr bedeckt. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Abstand von etwa 25 cm eingehalten werden.
Alternativ kann bereits im April eine Anzucht im Haus erfolgen. Dabei werden jeweils 1 – 3 Nüsschen in ein Anzuchttöpfchen gegeben und in diesen an einen hellen Platz gestellt, beispielswiese auf einer Fensterbank. Nach den Eisheiligen können die jungen Pflanzen dann im Freiland ausgepflanzt werden.
Ysop richtig ernten
So wirklich viel falsch machen kann man bei der Ysop Ernte nicht: sowohl
- Blätter,
- Blüten als auch
- frische Triebe
werden – je nach gewünschter Menge – entweder abgezupft oder abgeschnitten. Es sollten lediglich die älteren, verholzten Pflanzenteile stehengelassen werden. Zum einen sind sie nicht besonders aromatisch, zum anderen werden sie für den Fortbestand der Pflanze benötigt.
Erntezeit
Ab Juni kann geerntet werden. Die Ysop Erntezeit zieht sich dann bis in den August hinein; später sollten jedoch keine Pflanzenteile mehr entfernt werden. Sie sind geschmacklich nicht mehr das, was man erwartet, und jede spätere Ernte schwächt den Ysop nur unnötig vor dem Winter.
Konservieren und aufbewahren
Werden die Pflanzenteile nicht sofort frisch verzehrt, können sie sehr gut getrocknet werden. Dies sollte jedoch möglichst schonend geschehen; eine Trocknung im Backofen ist zwar prinzipiell möglich, jedoch ist eine an der frischen Luft vorzuziehen.
- Triebe werden zu kleinen Sträussen gebunden, welche an einem luftigen, schattigen Ort im Freien zum Trocknen aufgehängt werden.
- Blüten sowie einzelne Blätter werden auf Brettern ausgelegt und an demselben Ort getrocknet. Gelegentlich wenden.
Sind die Pflanzenteile getrocknet, werden sie in luftdicht verschliessbare Behältnisse gefüllt. Dort bleibt der Ysop mindestens ein Jahr lang aromatisch.
Ist Ysop winterhart?
Der Ysop ist winterhart und kann ohne weitere Schutzmassnahmen im Freien verbleiben; seine dichten Triebe schützen ihn sehr gut. Im zeitigen Frühjahr wird dieser Schutz nicht mehr benötigt, und der Ysop wird um etwa ein Drittel eingekürzt.
Tipps zur Überwinterung
Wird die Gewürz- und Heilpflanze in Pflanzgefässen kultiviert, so sollten diese mit Jute oder einem Frostschutzvlies umwickelt und auf einen Holz- oder Styropurblock an einem geschützten Standort aufgestellt werden. Auch etwas Stroh oder Reisig über dem Wurzelbereich kann nicht schaden. Leider kommt es oft vor, dass Gewächse während der Überwinterung nicht erfrieren, sondern vertrocknen. Um dies zu vermeiden, sollte der Ysop an frostfreien Tagen gelegentlich eine kleine Wassergabe bekommen.
Was ist noch interessant für Pflanzenfreunde?
Diese Fragen stellen Pflanzenfreunde häufig:
Wie gesund ist der Ysop?
Der kleinen Pflanze werden viele heilende Eigenschaften zugesprochen. In der Naturheilkunde besitzt er jedoch keinen so grossen Stellenwert, da es genügend andere Pflanzen mit denselben, jedoch stärker ausgeprägten Eigenschaften gibt.
Welche Kräuter passen zu Ysop?
Im Garten kann der Ysop zusammen mit all jenen Kräutern kultiviert werden, die dieselben Ansprüche an Standort und Pflege haben wie er selbst. Beim Würzen hingegen ist Vorsicht angesagt: da der Ysop per se sehr kräftig und aromatisch ist, sollte er besser nicht mit allzu vielen anderen Kräutern vermischt werden. Wer dennoch nicht genug bekommen kann: geschmacklich erinnert er an eine Mischung aus Oregano, Rosmarin und Thymian und kann demzufolge sehr gut mit diesen Kräutern vermischt werden.
Ist Ysop mehrjährig?
Das beliebte Würz- und Heilkraut ist mehrjährig und kann in hiesigen Breitengraden ganzjährig im Freien verbleiben.
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