Die Heilpflanze Jiaogulan stammt aus China. Dort werden die Blätter der Rankpflanze vorbeugend und heilend gegen viele Krankheiten eingesetzt und daher trägt die Pflanze den Beinamen Kraut der Unsterblichkeit, was deutschen Zungen leichter fällt als Jiaogulan.
Inhaltsverzeichnis
- Jiaogulan, Kraut der Unsterblichkeit (gynostemma pentaphyllum) Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über Jiaogulan, Kraut der Unsterblichkeit
- Der bevorzugte Standort des Krauts der Unsterblichkeit (gynostemma pentaphyllum)
- Jiaogulan Boden
- Jiaogulan (gynostemma pentaphyllum) Kraut der Unsterblichkeit pflanzen
- Jiaogulan pflegen
- Jiaogulan, Kraut der Unsterblichkeit schneiden
- Das Kraut der Unsterblichkeit vermehren
- Jiaogulan überwintern
- Das Kraut der Unsterblichkeit als Heilpflanze
- Jiaogulan (gynostemma pentaphyllum) – Krankheiten und Schädlinge
- Jiaogulan: Eine gesunde Heilpflanze, die leicht selbst gezogen werden kann
Der chinesische Name wird Dschi-au-gu-lan ausgesprochen und ist schon ein leichter Zungenbrecher. In Deutschland ist die Pflanze mit dem schwer aussprechbaren Namen noch relativ unbekannt, die Tees und Pillen aus der Pflanze, der ähnlich heilende Kräfte nachgesagt werden wie dem Ginseng, sind jedoch recht bekannt.
Jiaogulan, Kraut der Unsterblichkeit – Steckbrief von Gartenbista
Jiaogulan, Kraut der Unsterblichkeit (gynostemma pentaphyllum) Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: Juli bis August
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: nährstoffreich, humos, frisch bis feucht
- Pflanzzeit: Frühjahr
- Pflanzen: Rankhilfe anbieten
- Kübelhaltung: geeignet
- Vermehrung: Samen, Stecklinge, Absenker
- Aussaatzeit: Frühjahr
- Gießen: regelmäßig
- Düngen: regelmäßig, aber nicht überdüngen
- Blütenpflege: nicht notwendig
- Schneiden: vor dem Frost
- Überwinterung: bedingt frosthart
- Krankheiten: Echter Mehltau
- Schädlinge: Spinnmilben bei Überwinterung, Nacktschnecken
Wissenswertes über Jiaogulan, Kraut der Unsterblichkeit
Jiaogulan ist sehr vielseitig und kann sowohl im Freiland als auch im Kübel oder als Zimmerpflanze kultiviert werden. Aus den Blättern der Rankpflanze lässt sich ein wohlschmeckender Tee zubereiten, dem viele heilende Kräfte nachgesagt werden. Der Geschmack erinnert ein wenig an Lakritze und die frischen Blätter können auch im Salat verarbeitet werden.
Die Heilwirkungen des Jiaogulan werden mit denen des Ginseng verglichen, doch die Pflanze ist wesentlich einfacher und schneller zu kultivieren als Ginseng.
Der bevorzugte Standort des Krauts der Unsterblichkeit (gynostemma pentaphyllum)
Jiaogulan kann entweder im Freien oder als Zimmerpflanze kultiviert werden. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig gewählt werden, jedoch ohne volle Mittagssonne. Besser ist ein Platz, wo sie Morgen- oder Abendsonne bekommt. Wächst die eigentlich sehr starkwüchsige Pflanze nur mäßig oder gar kümmerlich, kann ein Standortwechsel und entsprechend mehr oder weniger Sonne hilfreich sein.
Im Freiland:
- sonniger bis halbschattiger Standort
- Morgen- oder Abendsonne, keine direkte Mittagssonne
- im Kübel oder direkt im Beet pflanzen
- geschützten Standort wählen
- Rankhilfe in Form eines großen Spaliers oder Zauns anbieten
- die Ranken können im Beet bis zu acht Meter lang werden
- im Kübel bleibt die Pflanze kleiner
- empfindlich gegenüber Abgasen und Großstadtluft
Als Zimmerpflanze:
- am besten als Ampelpflanze kultivieren
- sonnig bis halbschattig ohne direkte Mittagssonne
- gut für das Bad geeignet, da die Pflanze feuchte Luft mag
- je mehr Luftfeuchtigkeit, desto besser gedeiht die Pflanze
Jiaogulan Boden
An den Boden stellt das Kraut der Unsterblichkeit keine allzu großen Ansprüche. Die Pflanze gedeiht sehr gut in Marschböden, wichtig ist aber vor allem ein humoser, nährstoffreicher Boden. Der Boden sollte durchlässig sein und nicht zu trocken, da das Kraut der Unsterblichkeit einen frischen bis feuchten Boden bevorzugt.
- Boden nicht zu lehmig und nicht zu sandig
- ein Gemisch aus Lehm und Sand ist gut geeignet
- zu schwere Böden mit Kies durchlässiger machen
- Staunässe unbedingt vermeiden
- bei Kübelhaltung oder als Zimmerpflanze normale Pflanzerde mit Humusanteil verwenden
Jiaogulan (gynostemma pentaphyllum) Kraut der Unsterblichkeit pflanzen
Das Kraut der Unsterblichkeit sollte im Freiland am besten im Frühjahr gepflanzt werden. So hat die Pflanze genügend Zeit, bis zum Winter gut anzuwurzeln. Wird Jiaogulan im Kübel kultiviert, kann ganzjährig gepflanzt werden, ebenso wie bei der Kultivierung als Zimmerpflanze.
Wird das Kraut der Unsterblichkeit als Jungpflanze gepflanzt, darf es zunächst nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Es steht am besten im lichten Schatten, wo es nicht zu dunkel steht, aber auch keine direkte Sonneneinstrahlung bekommt. Außerdem sollte der Platz windgeschützt sein.
Beim Pflanzen muss dem Kraut der Unsterblichkeit immer eine Rankhilfe zur Verfügung gestellt werden, es sei denn es wird als Ampelpflanze kultiviert. Bei der Auspflanzung im Garten ist darauf zu achten, die Triebe immer frühzeitig an der Rankhilfe entlang zu leiten, da sich Jiaogulan sonst durch Absenker selbst vermehrt und unkontrolliert im Garten ausbreiten kann.
Gartebista-Tipp: Wird Jiaogulan in einem Kübel gepflanzt, muss eine Drainage eingebaut werden, damit es nicht zu Staunässe kommt.
Jiaogulan pflegen
Bei der Pflege von Jiaogulan ist vor allem auf ausreichendes Gießen zu achten. Die Pflanze darf nicht komplett austrocknen, daher sollte vor allem im Kübel oder bei der Kultivierung als Zimmerpflanze regelmäßig gegossen werden. Staunässe ist jedoch auch zu vermeiden und überschüssiges Gießwasser im Untersetzer oder im Übertopf sollte immer gleich entfernt werden.
Wird das Kraut der Unsterblichkeit im Freiland kultiviert, toleriert es kurze Phasen der Trockenheit, besser ist es jedoch, den Boden immer gleichmäßig feucht zu halten.
Neben dem regelmäßigen Gießen braucht die Pflanze auch Düngergaben. Sie kann am besten im Frühjahr mit reifem Kompost gedüngt werden.
- Kunstdünger vermeiden
- nicht überdüngen
- organischen Dünger wie Kompost verwenden
- auf jeden Fall im Frühjahr düngen, eventuell eine weitere Düngergabe im Sommer
- bei Kübelpflanzung oder Kultivierung als Zimmerpflanze etwa zwei mal pro Monat mit flüssigem Blumendünger düngen
- alternativ einen Langzeitdünger verwenden
Hält man sich an diese einfachen Pflegetipps und hat man einen passenden Standort für das Kraut der Unsterblichkeit ausgewählt, gedeiht die Pflanze in aller Regel sehr gut. Insofern ist die Pflanze wirklich sehr pflegeleicht und auch für weniger erfahrene oder weniger ambitionierte Hobbygärtner gut geeignet.
Jiaogulan, Kraut der Unsterblichkeit schneiden
Auch was den Schnitt angeht, ist Jiaogulan sehr pflegeleicht. Eigentlich muss die Pflanze gar nicht geschnitten werden. Im Freiland sterben die Ranken im Winter ab, die Pflanze zieht sich in das Rhizom zurück, wo sie überwintert. Wer die Blätter vor dem Frost ernten möchte, sollte die Ranken daher vorzeitig abschneiden. Ansonsten kann die Pflanze über den Winter stehen bleiben und erst im Frühjahr sollten die abgestorbenen Reste des Vorjahrs entfernt werden.
Der erste Austrieb im Frühjahr kann ebenfalls zurückgeschnitten werden, um das Kraut der Unsterblichkeit zu stärkerem Wachstum anzuregen.
Lubera-Tipp: Bei der Kultivierung als Zimmerpflanze oder im Kübel kann Jiaogulan jederzeit geschnitten werden, wenn die Ranken zu lang werden.
Das Kraut der Unsterblichkeit vermehren
Die Vermehrung von Jiaogulan kann auf unterschiedliche Weise geschehen über:
- Stecklinge
- Absenker
- Aussaat
- Teilung
Am einfachsten ist die Vermehrung über Stecklinge. Auch die Vermehrung über Absenker funktioniert recht problemlos, etwas schwieriger wird es jedoch bei der Aussaat.
Um selbst Samen zu gewinnen, braucht man eine männliche und eine weibliche Jiaogulan Pflanze. Fraglich ist jedoch auch immer, ob die Saat keimfähig ist und ob die aus den Samen gezogenen Pflanzen später die gleichen Inhaltsstoffe aufweisen wie die Mutterpflanze. Eine vegetative Vermehrung ist daher einfacher und sinnvoller.
Vermehrung über Stecklinge
Stecklinge bieten einen sehr einfachen Weg, das Kraut der Unsterblichkeit zu vermehren.
- Triebspitzen oder Triebstecklinge abschneiden
- darauf achten, dass diese noch nicht verholzt sind
- die Stecklinge in die Erde stecken. Als Substrat ist einfache Gartenerde oder Aussaaterde geeignet
- nach etwa drei Wochen bilden sich Wurzeln
- den Steckling nun in nährstoffreichere Erde umpflanzen
- etwas Kompost oder Hornspäne zugeben
- direkte Sonneneinstrahlung bei den Jungpflanzen immer vermeiden
- Standort im lichten Schatten wählen
Vermehrung mittels Absenker
Noch leichter funktioniert die Vermehrung durch Absenker. Werden die Triebe nicht an den Rankhilfen entlang hochgeführt, sondern ranken über die Erde, vermehrt sich die Pflanze auch diese Weise auch selbst.
- lange Triebe auf den Boden legen
- etwa alle 30 Zentimeter mit einem kleinen Stein oder Holzstück fixieren
- die Vegetationsknoten der Pflanze treiben aus und bilden Wurzeln
- nach etwa drei Wochen können die bewurzelten Triebe vorsichtig von der Pflanze getrennt werden
- die einzelnen bewurzelten Vegetationspunkte können nun eingepflanzt werden
- eine Bewurzelung ist auch im Wasserglas möglich
- junge Pflanzen auch hier nicht der direkten Sonne aussetzen
Vermehrung durch Aussaat
Das größte Problem bei der Vermehrung durch Aussaat ist es, an keimfähige Samen zu gelangen. Diese unterscheiden sich zudem oft genetisch stark von der Mutterpflanze, so dass eine Aussaat die am wenigsten empfehlenswerte Vermehrung ist. Wer es dennoch versuchen möchte, geht wie folgt vor:
- Aussaat im April oder Mai in Anzuchtschalen oder im Zimmergewächshaus
- als Substrat Mutterboden oder Blumenerde, aufgelockert mit Perlit, verwenden
- das Substrat muss sehr locker und leicht sein
- der geeignete Ort ist eine warme, sonnige Fensterbank
- das Saatgut einen Tag in warmem Wasser einweichen
- Samen 3-4 Zentimeter in die Erde drücken
- gleichmäßig feucht halten
Die hier gezogenen Jiaogulan Pflanzen sind genetisch meist sehr unterschiedlich zu den Mutterpflanzen und verfügen oft nicht über die gesunden Inhaltsstoffe.
Vermehrung durch Teilung
Jiaogulan kann auch durch Teilung vermehrt werden
- Pflanze im Spätwinter vorsichtig ausgraben
- die rhizom-artige Wurzel behutsam teilen
- die Teile neu einpflanzen
Jiaogulan überwintern
Das Kraut der Unsterblichkeit ist bedingt frosthart. Im Freiland empfiehlt es sich, bei jungen Pflanzen im ersten Jahr und bei kalten Wintern einen Winterschutz in Form von Laub, Reisig, Vlies oder Tannenzweigen zur Verfügung zu stellen.
Kübelpflanzen können bei etwa 15° bis 20° C im Wintergarten überwintert werden. Werden die Pflanzen an einem dunklen Ort wie dem Keller oder der Garage überwintert, sollte die Temperatur unter 5° C liegen.
Das Kraut der Unsterblichkeit als Heilpflanze
Jiaogulan gilt als sehr gesund und hilft vor allem vorbeugend.
Zu den gesundheitsfördernden Eigenschaften gehören unter anderem:
- blutdrucksenkend
- cholesterinsenkend
- Blutzucker und Blutfett werden gesenkt
- hilfreich beim Stressabbau und zur Vermeidung stressbedingter Krankheiten
- stärkt Herz und Immunsystem
- fördert den Stoffwechsel
- fördert die Blutbildung
- wirkt vorbeugend gegen Herzinfarkte und Schlaganfälle
Meist wird aus den frischen oder getrockneten Blättern der Pflanze ein Tee gekocht. Die frischen Blätter sind jedoch auch essbar.
Jiaogulan (gynostemma pentaphyllum) – Krankheiten und Schädlinge
Für Krankheiten ist das Kraut der Unsterblichkeit nicht anfällig. Einzig vom Echten Mehltau kann sie im Freiland befallen werden. Ein luftiger Standort hilft, dies zu vermeiden.
Im Winterquartier können Spinnmilben auftreten, durch ein Erhöhen der Luftfeuchtigkeit wird man die lästigen Gäste aber schnell wieder los. Im Freiland sind vor allem Nacktschnecken ein Problem. Auch sie scheinen die gesunde Wirkung des Jiaogulan zu kennen und fressen die ungeschützte Pflanze schnell kahl, wenn sie nicht daran gehindert werden.
Ein Schneckenzaun oder die Bekämpfung mit Schneckenkorn sind daher unabdingbar.
Jiaogulan: Eine gesunde Heilpflanze, die leicht selbst gezogen werden kann
Wer gern etwas für die Gesundheit tut und auf Ginseng und Ingwer schwört, der sollte es mal mit dem Kraut der Unsterblichkeit versuchen. Unsterblich macht es zwar nicht, aber es hat viele gesunde Inhaltsstoffe und es lässt sich leicht im Garten, auf dem Balkon oder sogar in der Wohnung kultivieren.
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Frage und Anregung : invasive Pflanzen ?
Guten Tag, die von Ihnen angesprochenen Pflanzen sind zwar Neophyten, da sie nach der Entdeckung Amerikas durch die Europäer nach Europa eingeführt wurden, sie gelten jedoch nicht als invasiv. Unter den sog. " gebietsfremden Arten" in unseren Gärten gelten nur höchstens 2% als invasiv, da sie sich ausserhalb der Gärten in der Landschaft etabliert haben und befürchtet wird, sie könnten eventuell heimische Arten verdrängen.
Ihr Lubera Team