
Die Wiesenkresse (Cardamine), die auch als Wiesenschaumkraut bekannt ist, blüht im Frühjahr auf feuchten Wiesen und an Bachrändern und verwandelt die Landschaft in ein Blütenmeer. Da die Wiesenkresse einen feuchten Standort braucht, ist sie ideal als Teichbepflanzung geeignet. Sie gedeiht sowohl in der Sumpfzone als auch in der Ufer- und Feuchtzone an sonnigen und halbschattigen Standorten. Weiterhin eignet sich die Wiesenkresse perfekt für eine Wildkräuterwiese, aber auch im Steingarten macht sie sich gut, wenn sie entsprechend feucht gehalten wird. Alles zur Wiesenkresse Pflege und Standort.
Inhaltsverzeichnis
- Wiesenkresse (Cardamine) Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Wiesenkresse (Cardamine)
- Der ideale Standort für die Wiesenkresse
- Wiesenschaumkraut Pflege und Boden
- Wiesenkresse Pflege und pflanzen
- Wiesenkresse Pflege
- Düngen
- Wiesenkresse gießen im Kübel
- Wiesenkresse düngen im Kübel
- Wiesenkresse Pflege und schneiden
- Die Wiesenkresse ist selbstvermehrend
- Teilung
- Aussaat
- Überwintern
- Wiesenkresse giftig?
- Krankheiten und Schädlinge der Wiesenkresse
- Eine gefährdete Wiesenstaude, deren Lebensräume immer mehr schrumpfen
Wiesenkresse – Steckbrief von Gartenbista
Wiesenkresse (Cardamine) Pflegetipps für Schnellleser
- Blütezeit: März bis Juni
- Standort: halbschattig
- Boden: nährstoffreich und feucht
- Pflanzzeit: ganzjährig, am besten im milden Herbst
- Pflanzen: Boden auflockern, 20 bis 30 Zentimeter Pflanzabstand einhalten
- Kübelhaltung: geeignet
- Vermehrung: Teilung oder Aussaat
- Aussaatzeit: Frühjahr
- Gießen: feucht halten
- Düngen: organischer Dünger im Frühjahr
- Blütenpflege: verblühte Teile ausputzen
- Schneiden: nach der Blüte, wenn ke
- ine Selbstaussat erwünscht ist
- Überwinterung: winterhart
- Krankheiten: Mehltau
- Schädlinge: Schaumzikade
Wissenswertes über die Wiesenkresse (Cardamine)

Die Wiesenkresse mit ihren schönen, weißen und rosafarbenen Blüten, die im Frühjahr an Bachläufen und auf feuchten Wiesen zu sehen sind, kennt wohl jeder, auch wenn die Pflanze in den letzten Jahren seltener geworden ist. Da immer mehr Wiesen entwässert werden, verringert sich der Lebensraum des Wiesenschaumkrauts immer mehr und Cardamine wurde aufgrund ihrer Gefährdung zur Blume des Jahres 2006 ernannt.
In Deutschland ist die Wiesenkresse, die tatsächlich mit der Kresse verwandt und wie diese essbar ist, auch als Wiesenschaumkraut bekannt. Der Name bezieht sich auf die Gelege der Schaumzikaden, die auf dem Wiesenschaumkraut gern ihre Eier ablegen. Die geschlüpften Larven bilden ein auffälliges Schaumnest, das oft an der Wiesenkresse zu finden ist.
Der ideale Standort für die Wiesenkresse
Die Wiesenkresse fühlt sich an halbschattigen Standorten am wohlsten. Zwar hat sie auch nichts gegen sonnige Standorte einzuwenden, doch dort besteht oft die Gefahr, dass der Boden schnell austrocknet. Steht sie jedoch in der Sumpfzone oder Uferzone eines Teichs oder Bachlaufs, wo für genügend Feuchtigkeit im Boden gesorgt ist, bezieht sie auch gern einen sonnigen Standort.
Ansonsten ist ein halbschattiger Standort ideal für sie, im Vollschatten wird sie weniger reich blühen und nicht so gut gedeihen. Cardamine liebt die Wärme und bevorzugt daher einen warmen, aber auch luftigen Standort. Ideal sind oft nach Norden oder Westen ausgerichtete Standorte ohne direkte Mittagssonne.
- Sonnig bis halbschattig
- Gern an Uferzonen oder auf Feuchtwiesen
- Nach Norden oder Westen ausgerichtete Standorte
Lubera-Tipp: Die Wiesenkresse kann auch im Kübel gehalten werden, hier sollte auf eine gute Drainage und regelmäßiges Gießen geachtet werden, so dass der Boden immer feucht ist, ohne dass sich Staunässe bildet.
Wiesenschaumkraut Pflege und Boden
Cardamine braucht einen feuchten und nährstoffreichen Boden, um gut zu gedeihen. Trockenheit ist Gift für die kleine Wildstaude und in einem zu trockenen Boden wird sie schnell eingehen. Staunässe sollte dennoch vermieden werden.
Der ideale Boden sollte außerdem lehmig, humos und nährstoffreich sein. Zu magerer Boden sollte vor dem Pflanzen mit Kompost, Hornspänen oder Lauberde vermischt und so nährstoffreicher gemacht werden. Der pH-Wert des Bodens sollte neutral sein und etwa bei 7 liegen, doch die Wiesenkresse gedeiht auch in alkalischeren oder saureren Böden.
- Frischer bis feuchter Boden
- Nährstoffreich
- Lehmig und humos
- pH neutral
- Staunässe vermeiden
Wiesenkresse Pflege und pflanzen
Ist ein geeigneter Standort für die Wiesenkresse gefunden, kann die Staude ganzjährig gepflanzt werden, solange kein Frost herrscht. Am besten ist jedoch eine Pflanzung im frühen Herbst bei milden Temperaturen.
Der Boden am neuen Standort sollte gründlich aufgelockert werden, der Aushub wird am besten in einer Schubkarre aufgehoben. Dort kann er mit Kompost, Hornspänen, Lauberde oder Rindenmulch vermischt werden, um der Staude genügend Nährstoffe zuzuführen.

Die Wurzelballen der feuchtigkeitsliebenden Wiesenkresse werden nun so lange gewässert, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Der gründlich bewässerte Wurzelballen wird dann mittig in dem Pflanzloch positioniert, das etwa doppelt so groß sein sollte wie der Ballen. Das Pflanzloch wird mit dem angereicherten Aushub bis an das untere Blattpaar aufgefüllt. Anschließend wird die Wiesenkresse gut angegossen. Cardamine kommt erst auf einer größeren Fläche richtig gut zur Geltung und sollte daher nicht einzeln gepflanzt werden.
Damit sich die einzelnen Pflanzen gut entwickeln können, sollte beim Pflanzen mehrerer Stauden ein Pflanzabstand von etwa 20 bis 30 Zentimetern eingehalten werden.
Um das Austrocknen zu vermeiden und der Staude das Anwurzeln zu erleichtern, ist es hilfreich, eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Rindenmulch oder Laub auf den Wurzelbereich aufzubringen.
Wiesenkresse pflanzen im Überblick:
- am besten im Frühherbst
- Ballen gründlich wässern
- Aushub mit Kompost, Lauberde, Hornspänen oder Rindenmulch mischen
- Pflanzloch in doppelter Größe des Wurzelballens ausheben
- mit angereicherten Aushub auffüllen
- gut angießen
- Wurzelbereich mit Mulchschicht bedecken
- Pflanzabstand 20 bis 30 Zentimeter
Wiesenkresse Pflege
Die Wiesenkresse Pflege ist einfach und wenig aufwändig. Am wichtigsten ist es, den Boden immer gut feucht zu halten, denn Trockenheit verträgt die Staude überhaupt nicht. An einem idealen Standort, beispielsweise in der Uferzone eines Teichs oder Bachlaufs, ist die Bodenfeuchtigkeit in der Regel von selbst gegeben, an allen anderen Standorten muss die Wiesenkresse regelmäßig gegossen werden.
Düngen
Da die Staude einen nährstoffreichen Boden bevorzugt, sollte jeweils im Frühjahr mit einem organischen Dünger wie Kompost, Hornspänen oder Lauberde gedüngt werden. Alternativ kann auch ein Dünger für Blühpflanzen oder ein Langzeitdünger für Stauden verwendet werden.
Wiesenkresse gießen im Kübel
Wird Cardamine im Kübel gehalten, muss die Staude regelmäßig gegossen werden, sobald die Oberfläche des Pflanzsubstrats angetrocknet ist.
Wiesenkresse düngen im Kübel
Im Kübel sollte die Staude bis in den August hinein etwa alle drei bis vier Wochen mit Flüssigdünger gedüngt werden.
Mehr Pflege braucht die Wiesenkresse nicht, einzig ein Rückschnitt im Herbst ist angeraten.
Wiesenkresse Pflege und schneiden
Zum Winter sollte die Wiesenkresse bodennah zurückgeschnitten werden. So kann das Wiesenschaumkraut ungehindert im Wurzelballen überwintern.
Wer eine unkontrollierte Ausbreitung der Staude verhindern möchte, sollte ausgeblühte Blüte ausputzen. Dazu werden die gesamten Blütenstängel bis zur Blattrosette heruntergeschnitten. Alternativ kann die Fläche nach der Blüte einfach gemäht werden, sie treibt dann im nächsten Frühjahr wieder aus. Ein Rückschnitt im Herbst wird damit unnötig.
Ist eine Selbstaussaat gewünscht oder sollen die Samen gesammelt werden, muss mit dem Mähen bis zur Samenreife im Juli oder August gewartet werden. Tut man gar nichts, wird sich Cardamine durch Selbstaussaat vermehren und im nächsten Frühjahr auf einer größeren Fläche Blüten produzieren.
Die Wiesenkresse ist selbstvermehrend
Neben der Selbstaussaat hat die Wiesenkresse noch eine weitere Taktik, sich selbst zu vermehren und zwar über eine ungeschlechtliche Vermehrung durch Blattsprossen.
Lubera-Tipp: Möchte man die Wiesenkresse gezielt vermehren, so kann man dazu auf die Teilung des Wurzelballens oder eine Aussaat zurückgreifen.
Teilung
- im Frühjahr oder Herbst möglich
- Wurzelballen vorsichtig ausgraben
- Wurzelballen in zwei oder mehr Teile teilen
- Am neuen Standort in gleicher Tiefe eingraben
- Startdüngung mit organischem Dünger wie Kompost, Lauberde oder Hornspänen
- gut angießen
- Mulchschicht auf den Wurzelbereich aufbringen
- in der Folgezeit weiter reichlich gießen
Eine Teilung des Wiesenschaumkrauts ist auch zur Verjüngung der Staude ratsam und führt zu einer schöneren Blüte und einer gesünderen Staude. Alle verkahlten und unansehnlichen Stellen sollten bei der Teilung herausgeschnitten werden.
Aussaat
- im Juli/August zur Samenreife die Schoten sammeln
- an luftigem Ort gründlich trocknen lassen
- Aufbewahrung der Samen an dunklem und trockenen Ort, am besten im Schraubglas
- Samen im Februar auf magerem Substrat dünn aussäen
- Samenkörner nicht mit Substrat bedecken, sondern nur leicht andrücken, die Wiesenkresse ist ein Lichtkeimer
- vorsichtig anfeuchten
- Anzuchtgefäß an einen warmen, halbschattigen Fensterplatz stellen
- immer feucht halten
- wenn die Keimlinge zwei Blattpaare aufweisen, in Töpfe pikieren
- im Frühjahr auspflanzen
Alternativ können die Samen auch im Frühjahr oder Sommer direkt im Freiland gesät werden.
Überwintern
Als heimische Wiesenpflanze hat die Wiesenkresse keinerlei Probleme mit der Witterung im Winter. Im ersten Winter kann man die Pflanze jedoch vorsichtshalber mit einer Laubschicht vor Frost schützen. Bei älteren Pflanzen ist diese Vorsichtsmaßnahme nicht mehr notwendig. Bei Trockenheit kann an frostfreien Tagen etwas gegossen werden.
Wird die Wiesenkresse im Kübel gehalten, sollte sie an einem hellen und frostfreien Ort überwintert werden und so gegossen werden, dass sie nicht austrocknet.
Wiesenkresse giftig?

Die Wiesenkresse ist mit der Kresse verwandt und hat einen ähnlichen, leicht scharfen Geschmack. Die zarten jungen Blätter eignen sich im Frühjahr besonders gut als Bereicherung für Salate und Kräuterquark, die Blüten sind sehr hübsch als Dekoration, wenn sie in Eiswürfeln eingefroren werden.
Die Wiesenkresse enthält Senföl und viel Vitamin C sowie Glykoside und Bitterstoffe. Sie wird in der Heilkunde als Schmerzstiller bei Rheuma und anderen entzündlichen Erkrankungen angewendet. Dazu wird aus dem Kraut der Pflanze ein Tee zubereitet. Dieser Tee wirkt ebenfalls anregend auf die Leber und Nieren. In zu großen Mengen kann es jedoch zu Magenreizungen kommen.
Krankheiten und Schädlinge der Wiesenkresse
Die Wiesenkresse ist eine robuste Pflanze, die nur selten von Krankheiten heimgesucht wird. Vor allem bei feuchtwarmer Witterung kann es jedoch zu einem Befall mit Echtem Mehltau kommen. Die Pilzinfektion lässt sich jedoch durch das Besprühen mit einem Milch-Wasser-Gemisch gut in den Griff bekommen. Betroffene Pflanzenteile sollten entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden.
Auch was Schädlinge angeht, ist die Wiesenkresse sehr widerstandsfähig. Ihr hauptsächlicher Schädling, die Schaumzikade, findet sich bereits in der Bezeichnung Wiesenschaumkraut wieder. Die Larven des Insekts, die die Wiesenkresse oft in ihren Schaumnestern bewohnen, schädigen die Pflanze jedoch nicht wirklich, dienen aber vielen anderen Tieren als Nahrung.
Eine gefährdete Wiesenstaude, deren Lebensräume immer mehr schrumpfen
Die Wiesenkresse ist eine wichtige Schmetterlings- und Insektenweide. In der freien Natur schrumpfen ihre Lebensräume durch die Trockenlegung der Wiesen immer mehr zusammen, so dass die einst häufige Staude inzwischen in einigen Bundesländern bereits auf der roten Liste steht. Umso mehr Grund, der heimischen Pflanze ein Plätzchen im Garten zuzuweisen. In naturnahen Gärten, vor allem solchen mit Wasserflächen, darf die Wiesenkresse sowieso nicht fehlen.
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