Ein hoher Wuchs, auffällige rötlich-violette oder weiße Blüten und viele, viele Schmetterlinge, das macht die Prachtscharte zu einer der attraktivsten Pflanzen im Staudenbeet. Auch nach der Blüte bildet sie mit ihrem Laub, das an ein exotisches Gras erinnert, bis zum ersten Frost einen dekorativen Anblick. Durch ihren reichhaltigen Nektar und ihre Anziehungskraft auf Schmetterlinge und andere Insekten ist die Prachtscharte auch besonders gut für naturnahe Gärten und Bauerngärten geeignet.
Inhaltsverzeichnis
Die Prachtscharte – eine anspruchslose Zierpflanze
Die Prachtscharte ist eine pflegeleichte und anspruchslose Zierpflanze, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. Mit botanischem Namen heißt sie Liatris spicata, sie gehört zur Familie der Korbblütler und zeichnet sich vor allem durch ihre auffälligen, ährenartigen Blütenstände aus. Daher wird sie auch als Ährige Prachtscharte bezeichnet. Die mehrere Zentimeter langen Blütenstände öffnen ihre Blüten von oben nach unten und bieten von Juli bis in den Herbst hinein einen schönen, farbenfrohen Anblick.
Wissenswertes über die Prachtscharte im Überblick
- Wuchshöhe: die Prachtscharte erreicht Wuchshöhen von 40 bis 100 Zentimeter.
- Herkunft: in ihrer Heimat in Nordamerika wächst die Prachtscharte vorwiegend auf lichten Wiesen.
- Blütezeit: die Blütezeit der Prachtscharte beginnt im Juli und dauert bis in den Oktober hinein an.
- Optik: auch nach der Blüte bietet die Prachtscharte durch ihr grasartiges Laub noch einen schönen Anblick.
- Verwendung: Die Prachtscharte wird oft verwendet, um Trockensträuße und Gebinde zu verschönern und ist daher in der Floristik eine beliebte Pflanze. Auch als langlebige Schnittblume ist die Prachtscharte sehr beliebt.
- Winterhart: die Pflanze ist in Deutschland winterhart und eignet sich daher hervorragend zur Bepflanzung von Staudenbeeten.
- Pflanzung: die Pflanze ist sehr gut für Staudenbeete geeignet, kann aber auch problemlos als Kübelpflanze kultiviert werden.
- Vorkommen: In Deutschland ist sie in Ziergärten und Parks sehr beliebt. Da die Prachtscharte ein wahrer Insektenmagnet ist, ist sie besonders in naturnah gestalteten Gärten beliebt.
- Nahrungsquelle für Insekten: die Prachtscharte ist sehr reich an Nektar und bietet dadurch eine gute Nahrungsquelle für Schmetterlinge und andere Insekten wie Bienen und Hummeln.
- Giftigkeit: die Prachtscharte ist ungiftig und kann daher bedenkenlos auch in Gärten gepflanzt werden, in denen sich Kinder und Haustiere aufhalten. Sie sollte allerdings nicht als Futterpflanze für Hasen, Meerschweinchen und andere Tiere verwendet werden.
Die attraktive Prachtscharte, Liatris spicata ist eine pflegeleichte und anspruchslose Zierpflanze, die auch für Gartenanfänger und Gartenarbeitsmuffel gut geeignet ist.
Wer sich gern an üppigen bunten Blüten erfreuen möchte, ohne dafür viel Arbeit aufwenden zu müssen, trifft mit der Prachtscharte eine gute Wahl.
Prachtscharte Standort
- Der beste Standort für die Pflanzung der Prachtscharte
Wie fast alle sommerblühenden Zierpflanzen liebt die Prachtscharte die Sonne und die Wärme. Sie bevorzugt daher einen vollsonnigen, warmen, am besten windgeschützten Standort. Allerdings ist die Prachtscharte sehr anpassungsfähig und gibt sich auch mit einem Standort zufrieden, der Ihren Wünschen nur teilweise entspricht. Bis hin zu einem lichten Halbschatten toleriert sie eigentlich jeden Standort, die Blüte könnte dort jedoch etwas spärlicher ausfallen.
- Die Prachtscharte liebt lockeren und durchlässigen Boden
Der Boden sollte für die Prachtscharte locker und durchlässig sein, da die Pflanze keine Staunässe verträgt. Zu schwere Böden sollten daher mit etwas Kies oder Sand vermischt werden, um sie durchlässiger zu machen. Am besten gedeiht die Staude in einer kalkhaltigen, humosen Erde, die einen möglichst hohen Nährstoffgehalt aufweisen sollte.
Lubera-Tipp: Entspricht der Boden den Anforderungen nicht, sollte vor dem Pflanzen der Prachtscharte etwas Kalk und Kompost untergemischt werden.
- Die Nähe zu Nadelhölzern sollte vermieden werden
Was die Prachtscharte sehr schlecht verträgt, ist eine unmittelbare Nähe zu Nadelhölzern, da diese Nährstoffe aus dem Boden ziehen, die für die Prachtscharte sehr wichtig sind. Zwischen anderen Stauden oder auch als optische Auflockerung zwischen Gräsern oder in Kombination mit Rosen fühlt sich die Pflanze jedoch sehr wohl.
- Kultivierung der Prachtscharte als Kübelpflanze
Wird die Prachtscharte als Kübelpflanze kultiviert, sollte unbedingt eine Drainage in das Pflanzgefäß eingebracht werden, um Staunässe zu vermeiden. Darüber hinaus empfiehlt es sich, ein Pflanzgefäß zu wählen, das ohne Übertopf und Untersetzer auskommt, um auch dort Wasseransammlungen und Staunässe zu vermeiden. Als Substrat für Prachtscharten im Kübel ist am besten eine nährstoffreiche Blumenerde auf Kompostbasis geeignet.
Prachtscharte pflanzen
Ist einmal der richtige Standort gefunden und die Erde entsprechend vorbereitet worden, gibt es beim Pflanzen der Prachtscharte nicht mehr viel zu beachten.
In der Fläche brauchen die Prachtscharten nicht viel Platz, ein Abstand von etwa 20 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen reicht daher völlig aus. So können auf einem Quadratmeter fünf Prachtscharten gepflanzt werden und in dieser Anordnung, als kleine Gruppe mit einer möglichst ungeraden Anzahl von Pflanzen, sieht die Prachtscharte im Garten am schönsten aus.
Nach dem Einsetzen der Pflanzen sollten diese gut angegossen werden und eine Schicht Mulch hilft, die Feuchtigkeit in der Erde zu halten und gerade bei warmen Temperaturen sicherzustellen, dass die Prachtscharte während des Anwachsens nicht zu trocken wird.
Prachtscharte Pflege
Die Prachscharte pflegen – so machen Sie es richtig
Im Hinblick auf die Pflege stellt die Prachtscharte ebenfalls keine großen Ansprüche an den Gärtner. Am wichtigsten ist es, auf eine regelmäßige Bewässerung zu achten, da die Prachtscharte Trockenheit ebenso wenig verträgt wie Staunässe.
Gerade im Sommer sollte daher regelmäßig geprüft werden, ob die Erde noch feucht genug ist. Ist die oberste Schicht trocken und es ist nicht mit Regen zu rechnen, muss die Prachtscharte, Liatris spicata gegossen werden, damit sie nicht vertrocknet. Da die Pflanze einen kalkhaltigen Boden liebt, ist es in diesem Fall durchaus angeraten, statt des sonst oft vorgezogenen Regenwassers ganz normales Leitungswasser zu verwenden, je härter und kalkhaltiger, desto besser verträgt es die Prachtscharte.
Lubera-Tipp: Wer nicht so oft gießen möchte, kann eine Schicht Mulch um die Pflanzen herum aufbringen, damit bleibt die Feuchtigkeit besser im Boden gespeichert. Mulch kann auch in die Erde eingebracht und mit ihr vermischt werden, um die Feuchtigkeit länger zu halten.
- Prachtscharte im Kübel – Pflegetipps
Bei Prachtscharten, die im Kübel gehalten werden, sollte in den warmen Monaten einmal täglich geprüft werden, ob das Substrat noch feucht genug ist und bei Bedarf gegossen werden. Wie auch im Freiland schützt Mulch, als Schicht aufgetragen oder unter das Substrat gemischt, die Erde vor zu schnellem Austrocknen.
- Prachtscharte düngen
Wie alle Blühpflanzen braucht die Prachtscharte während der Blüte viele Nährstoffe. Sie sollte daher vor und während der Blütezeit ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Das kann durch regelmäßige Gaben von Kalk und Kompost erfolgen, die der Pflanze etwa einmal im Monat zugeführt werden sollten oder aber durch handelsübliche Flüssig- oder Langzeitdünger für Blühpflanzen. Egal, für welche Variante man sich entscheidet, die letzte Düngergabe sollte im August gegeben werden, danach sollte die Prachtscharte bis zum kommenden Frühjahr nicht mehr gedüngt werden, um einen Nährstoffüberschuss im Winter zu vermeiden.
- Prachtscharte schneiden
Wenn die Blüten der Prachtscharte, Liatris spicata im Herbst ausgeblüht sind, sollten sie bis hinunter zum Laub abgeschnitten werden. Das grasartige Laub wird noch bis zum ersten Frost stehen bleiben, danach wirft die Pflanze es ab.
Wer mag, kann die Prachtscharte bereits im Herbst, noch vor Einsetzen der Frostperiode auf etwa eine Handbreit herunterschneiden. Empfehlenswerter ist es jedoch, mit diesem Schnitt bis zum zeitigen Frühjahr, etwa Februar oder März, zu warten. Vertrocknete, welke und beschädigte Pflanzenteile sollten bei diesem Schnitt gleich mit entfernt werden.
Lubera-Tipp: Wichtig ist es zum Schneiden der Prachtscharte eine scharfe Gartenschere zu benutzen, um die empfindlichen Pflanzenteile nicht zu beschädigen, sonst gibt es bei dem Rückschnitt nichts weiter zu beachten.
Prachtscharte Vermehrung
Vermehrung mittels Samen
Die Prachtscharte kann entweder über Samen oder über die Teilung der Wurzelknolle vermehrt werden. Beide Vermehrungsarten sind in der Regel erfolgversprechend.
- Samen sammeln: die Samen der Prachtscharte werden am besten gesammelt, wenn die Pflanze nach der Blüte bis zum Laub heruntergeschnitten wird.
- Säen direkt ins Freiland: Ein Vorziehen auf der Fensterbank ist nicht notwendig, die Samen können ab April oder Mai direkt ins Freiland gesät werden. Sie sollten nur leicht mit Erde bedeckt und gut angegossen werden. Je nach Temperatur zeigen sich schon nach wenigen Tagen die ersten Pflänzchen.
- Pflanzung: sind die jungen Pflanzen etwa 15 Zentimeter hoch gewachsene, sollten sie vereinzelt an ihren späteren Standort gepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Wer mag, kann aber natürlich trotzdem mit einer Hausanzucht arbeiten und die Prachtscharte bereits ab Anfang März auf der Fensterbank vorziehen und im Mai ins Freiland auspflanzen. Die vorgezogenen Pflanzen haben gegenüber den direkt ins Freiland gesäten Pflanzen meist einen Wachstumsvorsprung.
Vermehrung mittels Teilung des Wurzelballens
Soll die Prachtscharte über die Teilung des Wurzelballens vermehrt werden, muss die Pflanze zunächst vorsichtig komplett ausgegraben werden.
Um möglichst wenig Wurzelwerk zu beschädigen, sollte der Wurzelballen sehr großzügig ausgegraben werden.
Anschließend wird die anhaftende Erde vorsichtig abgeklopft und der Wurzelballen mit einem scharfen Spaten oder einem Messer mittig geteilt.
Auch hier ist es wieder wichtig, gutes und scharfes Werkzeug zu benutzen, um keine Pflanzenteile zu quetschen. Nun können beide Pflanzenhälften an Ihren jeweiligen Standorten wieder eingepflanzt werden.
Prachtscharte überwintern
- Überwinterung von Prachtscharten im Freiland
Die Prachtscharte ist winterhart und braucht im Freiland keine Hilfe beim Überwintern.
Die Staude zieht sich in die Erde zurück und braucht lediglich vor länger andauernden Frostperioden ohne Schnee ein wenig Wasser, um nicht zu vertrocknen.
- Überwinterung von Prachtscharten im Kübel
Anders verhält es sich, wenn die Prachtscharte als Kübelpflanze kultiviert wird. Sie braucht Hilfe beim Überwintern, da sonst die Gefahr besteht, dass der Wurzelballen durchfriert und die Pflanze eingeht.
Der Kübel mit der Prachtscharte sollte an einen windgeschützten, möglichst auch etwas regengeschützten Standort verbracht werden und dort auf einen Holzblock oder eine dickere Schicht Styropor gestellt werden, um den Bodenfrösten zu entgehen.
Anders als bei den Prachtscharten im Beet, bei denen ein Schnitt im Frühjahr vorgezogen wird, sollte die Prachtscharte im Kübel vor dem Winter auf eine Höhe von etwa 10 Zentimetern heruntergeschnitten werden. Das Pflanzgefäß sollte mit einem entsprechenden Vlies oder ähnlichem umwickelt werden, die Pflanze selbst durch eine dicke Schicht Laub oder Stroh geschützt werden.
Steigen die Temperaturen wieder dauerhaft in Plusbereiche, muss der Winterschutz entfernt werden, damit sich kein Schimmel bildet.
Prachtscharten Schädlinge und Krankheiten
Spezifische Krankheiten oder Schädlinge sind für diese robuste Pflanze nicht bekannt. Gedeiht sie nicht richtig, ist sehr oft ein zu schattiger Standort die Ursache. Auch ein Mangel an Kalk oder Nährstoffen können dazu führen, dass die Prachtscharte nicht blüht, welk wird oder gar eingeht.
Eine durch Staunässe hervorgerufene Wurzelfäule macht sich ebenfalls durch welke Blätter bemerkbar, zusätzlich verfärbt sich die Pflanze dunkel und wird schmierig. Achtet man jedoch auf die Bedürfnisse der Prachtscharte hinsichtlich Wärme, Licht und Wasser und versorgt sie ausreichend mit Nährstoffen, ist die Staude nahezu unverwüstlich.
Ein Must-have für jeden Naturfreund
Für Freunde naturnaher Gärten ist die Prachtscharte, die optimal als Bienenweide geeignet ist, unverzichtbar. Auch in Bauerngärten wird sie sehr gern eingesetzt.
Allergiker sollten allerdings eher etwas Abstand zu den dekorativen Pflanzen halten und auch direkt neben der Kinderschaukel ist vielleicht nicht der beste Standort. Im Beet oder im Kübel auf einer großen Terrasse kann man sich jedoch gefahrlos an dem schönen Anblick der Pflanze und dem bunten Treiben der Schmetterlinge, Hummeln und Bienen erfreuen und leistet zusätzlich noch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.
Fotos: © M. Schuppich, don57 – Fotolia.com
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