Es gibt Gemüsesorten, die gemeinhin mit kulinarischem Hochgenuss verbunden werden, wie beispielsweise der Spargel. Dann wiederum gibt es welche, die eher den Ruf des „Arme-Leute-Essens“ haben. Zur zweiten Kategorie gehört die Steckrübe, auch „Kohlrübe“ genannt, die ihre Hochzeit in den Nachkriegsjahren hatte. In Zeiten des Wirtschaftswachstums wurde sie mehr oder weniger ignoriert, während sie in den vergangenen Jahren erneut an Bedeutung gewonnen hatte: Menschen erkannten, dass es keine Schande ist, Steckrüben zu essen, sondern dass diese eine vitaminreiche, leckere Mahlzeit ergeben können – vor allem, wenn die Rüben aus dem eigenen Garten stammen.
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Steckrüben anbauen im Garten: Anleitung
Ende Mai bis Mitte Juni können die Steckrübensamen in Töpfen oder Frühbeeten vorgezogen werden; im Juli können die jungen Pflänzchen dann an ihren endgültigen Standort ausgepflanzt beziehungsweise als Direktsaat in die Erde gebracht werden. Dabei ist zu beachten, dass das Saatgut maximal 1 cm tief gesteckt werden darf, da die Rüben ansonsten klein bleiben. Ein Abstand von 40 cm zwischen den einzelnen Pflanzen ist optimal.
Steckrüben – Pflege
- Standort: Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist für Steckrüben optimal.
- Gießen: Zum Wachstumsbeginn müssen Steckrüben viel gegossen werden; später nur bei Trockenheit.
- Düngen: Eine einmalige Gabe von Kompost erhöht den Ertrag.
- Boden hacken: Während die Rüben wachsen, sollten sie ein- bis zweimal gehackt und eventuell ein wenig angehäufelt werden.
- Netze spannen: Über das Steckrübenbeet gespannte Netze verhindern den Befall der Pflanzen mit Raupen.
Krankheiten und Schädlinge
Wer Steckrüben anbauen will, wird leider nicht immer von Schädlingen verschont. Neben den Raupen der Kohlweißlinge siedeln sich auch gerne Erdflöhe im Bereich der Steckrüben an.
Die Kohlhernie verschont auch die Steckrüben nicht. Betroffene Pflanzen werden nicht mehr genügend mit Wasser und Nährstoffen versorgt und sterben ab.
Lubera-Tipp: Da die Bakterien, die diese Krankheit verursachen, sehr resistent sind, sollten mindestens drei Jahre zwischen einem erneuten Steckrübenanbau auf demselben Beet liegen.
Ernte
Steckrüben zählen zum Wintergemüse; das heißt, sie sind bis – 10 °C winterhart. Leichte Fröste verändern den Geschmack dahingehend, dass die Steckrüben ein wenig süßer sind – für viele Menschen genau der Grund, warum sie die Rüben bis in den Winter hinein draußen lassen. Geerntet werden können Steckrüben ab Mitte September; sie wachsen allerdings noch bis Ende Oktober weiter, wenn man sie in der Erde lässt.
Zur Ernte werden die Steckrüben aus der Erde gezogen; danach die Blätter abdrehen – nun sind die Steckrüben bereit zur Lagerung oder wahlweise zum Verzehr.
Lagerung
Am besten schmecken Kohlrüben natürlich, wenn sie direkt aus der Erde geholt und sofort verarbeitet werden. Im Kühlschrank kann eine geerntete Steckrübe problemlos bis zu 10 Tage gelagert werden; ein Einfrieren ist hingegen nicht ratsam. Wer dennoch diese Methode der Lagerung wählen möchte, sollte die Steckrüben zunächst kochen, beispielsweise als Eintopf, und diesen dann einfrieren.
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