Wasabi ist etwas ganz Besonderes! Natürlich ist es der Geschmack, die spitze, zu Tränen drängende Schärfe, verbunden mit einer einzigartigen Süsse, die seinen unwiderstehlichen Ruf begründet. Dazu kommt ganz sicher auch die schiere Knappheit: es gibt in Japan und den anderen Anbaugebieten einfach nicht genug Wasabi für die überbordende Nachfrage, also bleibt nur die Idee: Wasabi anbauen im eigenen Garten. Das ist unmöglich, denken Sie? Dieses fantastische Würzkraut braucht ganz andere Bedingungen zum Gedeihen, als wir ihm bieten können? Falsch! Der Japanische Meerrettich, wie er auch genannt wird, kann sehr wohl im Hausgarten kultiviert werden, sofern einige diesbezügliche Grundlagen berücksichtigt werden. Bei Lubera® können Sie die Echte Wasabi Pflanze kaufen und anbauen im eigenen Garten.
Inhaltsverzeichnis
- Wasabi anbauen: Standort
- In welche Erde muss ich Wasabi anbauen?
- Freilandkultur möglich?
- Wasabi anbauen im Beet oder im Kübel?
- Wasabi Pflege
- Giessen
- Düngen
- Wasabi schneiden?
- Die Krönung beim Wasabi Anbauen: Ernte & Lagerung
- Wasabi Verwendung
- Wasabi Paste herstellen
- Wasabi-Paste aus Blättern und Stielen
- Wasabi Paste immer frisch zubereiten und verwenden
- Wie schmeckt Wasabi?
- Wasabi und Meerrettich im Vergleich
- Japanischen Meerrettich überwintern
- Ist Wasabi wirklich ein 'Ewiges Gemüse', ein 'Perennial vegetable'?
- Wasabi Sprossachse teilen und einpflanzen
Wasabi anbauen: Standort
Nun möchte man denken, dass Wasabi es gerne warm und sonnig hat. Leider ist das nicht der Fall: ideal sind Temperaturen zwischen 5°C und 22°C, und genau in diesem Bereich sollte sich die Kultur auch bewegen. Der Japanische Meerrettich mag es weder kühler noch wärmer. Nun kann es jedoch leicht passieren, dass im Sommer das Klima wärmer als die Wohlfühltemperatur ist. Verhindern lässt sich dies leider nicht, jedoch kann man es den Pflanzen dadurch angenehmer gestalten, dass sie schattig oder zumindest halbschattig stehen dürfen. Perfekt wäre dieser Standort, wenn er zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen würde. Kein leichtes Unterfangen. Es bietet sich bei diesen Wünschen eine Topfkultur an, wie man unschwer erraten kann. So ist es möglich, die Wasabi Pflanzen notfalls durch die Gegend – beziehungsweise durch den Garten – zu tragen und ein ideales Plätzchen für sie zu finden. Dieser Kübel muss mindestens ein Volumen von 10 Litern haben und sollte ausreichend tief sein, um den Wurzeln genügend Platz zu bieten. Unten sollte er Löcher haben, durch welche die Wasabi Pflanze selbstständig Wasser ziehen kann. Dies tut sie immer dann, wenn es notwendig ist – vorausgesetzt, es befindet sich welches in dem Untersetzer…
Bild: Die Echte Wasabi Pflanze kann bis zu 60 Zentimeter gross werden und bildet schöne, weisse Doldenblüten von März bis Mai.
In welche Erde muss ich Wasabi anbauen?
Der Japanische Meerrettich möchte ein humoses, hochwertiges Substrat haben, vorzugsweise Kübelpflanzenerde (Luberas Fruchtbare Erde Nr. 1). Anschliessend wird die Topfoberfläche mit Rindenmulch bedeckt, der dazu dient, das Substrat generell feucht zu halten.
Freilandkultur möglich?
Man kann seinen Wasabi auch im Freiland anbauen – ob dies tatsächlich sinnvoll ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Pflanzen sind so auf Gedeih und Verderb an ein und denselben Standort gefesselt; zudem sind sie bei uns nicht winterhart, so dass sie einen dicken Winterschutz benötigen. Dennoch ist die Freiland-Kultur an einem schattigen, kühlen Standort in nährstoffreichem Substrat möglich, wenn gleichzeitig auch ein Mikroklima gefunden wird, das auch im Winter dank Abstrahlung vom Haus nicht zu häufig und zu lange unter 0°C sinkt
Wasabi anbauen im Beet oder im Kübel?
Beim Giessen zeigt sich abermals, warum es sinnvoller ist, Wasabi in einer Topfkultur anzubauen: er hat einen hohen Wasserbedarf, möchte aber keiner Staunässe ausgesetzt sein. Dies kann sich ein wenig schwierig gestalten. Regelmässiges Giessen sorgt zwar für eine angenehme Feuchtigkeit, jedoch hat man keine Kontrolle darüber, wie viel Wasser tatsächlich von dem Wasabi aufgenommen worden ist und wie viel einfach im Boden versickerte. So kommt es oft, wie es kommen muss: die Pflanzen sind im Vergleich zu jenen in Kübelhaltung kleiner, verkümmerter und zudem weniger ertragreich. Dies liegt auch an einem anderen Problem, welches sich aus der Freilandkultur ergibt: Nährstoffmangel. Der Wasabi ist dafür bekannt, eher etwas träge und gemütlich zu wachsen. Angespornt wird er durch regelmässige, wohldosierte Düngegaben. Diese Dosierung kann im Freiland nicht einwandfrei durchgeführt werden, so dass es zu besagtem kleinen Nährstoffmangel kommt.
Dies möchte niemand, und so ist es beim Wasabi Anbauen unabdingbar, auf regelmässige Wasser- und Nährstoffgaben zu achten. Im Beet bedeutet dies erhöhte Aufmerksamkeit seitens des Hobbygärtners – und zwar die gesamte Vegetationszeit über. Das Problem mit der Luftfeuchtigkeit ist damit allerdings immer noch nicht gelöst…
Lubera®-Tipp: Wenn möglich, Wasabi in der Nähe von Bachläufen oder Gartenteichen anbauen!
Wasabi Pflege
Hat der Japanische Meerrettich einen passenden Standort in einem geeigneten Pflanzgefäss mit guter Erde bekommen, so ist dies schon die halbe Miete. Die andere Hälfte besteht aus regelmässiger Aufmerksamkeit, welche den Pflanzen zuteilwerden sollte.
Giessen
Oh ja, das Giessen…ein leidiges Thema… Wasabi Pflanzen möchten es gerne feucht haben, ohne jedoch Staunässe ausgesetzt zu sein. Idealerweise steht immer etwas Wasser in dem Untersetzer, so dass sich die Gewächse jederzeit davon bedienen können. Im Übrigen hat dieses Procedere noch einen weiteren positiven Effekt: es erhöht die Luftfeuchtigkeit, so dass sich der Japanische Meerrettich noch mehr an seine Heimat erinnert fühlt und gut gedeihen kann.
Düngen
Per se ist der Wasabi alles andere als ein schnell- oder üppig wachsendes Gewächs. So ist es ein Akt der Höflichkeit, wenn er seitens des Hobbygärtners bei seinem gesunden und natürlichen Wachstum unterstützt wird. Dies geschieht zunächst in Form einer Grunddüngung, bei der pro 5 l Topfvolumen 20 g Langzeitdünger in das Substrat eingearbeitet werden. Danach bekommt die Pflanze in zweiwöchigem Rhythmus eine Flüssigdüngerlösung (z. B. Frutilizer Instant Bloom: 20 g in 10 l Wasser aufgelöst)
Wasabi schneiden?
Der Japanische Meerrettich muss nicht geschnitten werden – ausser, man benötigt Pflanzenteile zum Verzehr. Ansonsten gedeiht er am besten, wenn er komplett von Scheren und Messer verschont bleibt.
Die Krönung beim Wasabi Anbauen: Ernte & Lagerung
Blätter, Blüten und Blatt- bzw. Blütenstiele können von einer gut etablierten Pflanze ab dem zweiten Kulturjahr jederzeit abgeerntet werden. bitte beachten Sie dabei, dass lediglich 20% der Pflanzenorgane entfernt werden sollten, um die Wasabi-Pflanze nicht allzu sehr zu schwächen.
Das eigentliche Kernstück der Wasabi-Pflanze ist jedoch der Pflanzenstrunk, die zentrale Sprossachse, aus der Blätter und Blüten entstehen. Sie entwickelt sich knapp über und zum Grossteil unter der Erde. Aus ihr wird die beliebte Wasabi-Paste hergestellt (nicht aus den Wurzeln!). Dazu wird die Pflanze nach dem Blatteinzug gerodet, Wurzeln sowie übriggebliebene Blätter werden entfernt, und schon ist der Pflanzenstrunk bereit für seine Weiterverarbeitung…
Für gewöhnlich wird eine Wasabi Sprossachse immer dann ausgegraben, wenn man sie benötigt. Nun kann es leider vorkommen, dass man zu übereifrig war und versehentlich zu viele Rhizome geerntet hat. Kein Problem: sie können entweder bis zum Stielansatz in einem Wasserglas in den Kühlschrank gestellt werden (Waser regelmässig wechseln!). Alternativ wickelt man sie in ein feuchtes Tuch und gibt sie ebenfalls in den Kühlschrank. Dort hält er sich bis zu einem Monat lang frisch.
Wasabi Verwendung
In Japan gilt Wasabi als das wichtigste Gewürz und wird dort komplett verzehrt. Dies kann man durchaus auch hierzulande machen: die Sprossachsen, Blätter, Blüten und Stängel lassen sich für Saucen, Paste, Salate oder Dressings verwenden. Die Blätter können kleingeschnitten als Brotbelag dienen oder Fischgerichte verfeinern – der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Wasabi Paste herstellen
Sie möchten gerne eine Wasabi-Paste machen? Dann tun Sie es doch, es geht ganz einfach:
- Frische Wasabi Sprossachse waschen
- Wurzel in kreisförmigen Bewegungen auf einer Raffel hin- und herbewegen
Die entstandene Paste entwickelt nun sehr schnell ihren speziellen Geschmack; nach etwa einer Minute ist das Aroma am intensivsten und sie ist bereit für den Verzehr.
Wasabi-Paste aus Blättern und Stielen
Alternativ kann die Wasabi-Paste auch aus Blättern und Stielen hergestellt werden, die allerdings weniger scharf ist:
- 100 g Pflanzenteile grob schneiden
- Im Mixer pürieren
- 2 Esslöffel Reisessig (oder Apfelessig) und eine Prise Meersalz hinzufügen
- Mit etwas Wasser anreichern
- Mixen, bis eine homogene Paste entstanden ist
- Paste in Schraubgläser füllen und im Kühlschrank lagern
Wasabi Paste immer frisch zubereiten und verwenden
Lubera®-Tipp: Nach dem Raffeln finden in dem so aufgeschlossenen Wasabi-Fruchtfleisch sehr schnell Oxidationsprozesse statt, die die Entstehung flüchtiger Senfölgase stoppen und so auch die Schärfe schnell abklingen lassen. Wasabi sollte deswegen immer frisch und schnell geraffelt und auch genossen werden.
Wie schmeckt Wasabi?
Häufig ist man ein wenig enttäuscht von der grünen Wasabi-Paste, die nicht so wirklich scharf und aromatisch ist: vielleicht ist man einem der vielen unechten Nachahmerprodukte aufgesessen, die es überall zu kaufen gibt. Echter Wasabi, frisch geraffelt, schmeckt…zunächst unverdächtig süsslich, dann entstehen die flüchtigen Senföl-Gase, die in der Nasenschleimhaut, ja bis in die Stirnhöhlen hinein, brennen, bis einem fast die Tränen kommen. Schmerz und Genuss – wir wissen es – liegen da nahe beieinander. Die flüchtigen Senföl-Gase sprechen die Schmerzrezeptoren in der Nasenschleimhaut an; die Hitze und Schärfe, die wir bei Chili spüren, docken an den Hitzerezeptoren der Zunge und der Mundhöhle an. Die Schärfe der Chili dauert allerdings länger an, da die dafür verantwortlichen Inhaltsstoffe, die Capsinoide, eben nicht flüchtig sind. Insofern sind diese beiden Schärfearten – die Hitze des Chilis einerseits und die Schärfe der Wasabi-Paste und auch des Meerrettichs andererseits – zu unterscheiden.
Wasabi und Meerrettich im Vergleich
Während Wasabi immer beliebter wird, scheint der Meerrettich ein wenig in Vergessenheit geraten zu sein. Doch sind die beiden Pflanzen, die im Übrigen derselben Familie angehören, wirklich so unterschiedlich in Geschmack und Verwendung? Schauen Sie selbst:
Wasabi | Meerrettich | |
Botanischer Name | Eutrema japonica | Armoracia rusticana |
Trivialname | Japanischer Meerrettich | Kren |
Verwendete Pflanzenteile | Blätter, Blüten, Stängel, Wurzeln | Blätter, Stiele, Wurzeln |
Geschmack | fruchtig-süsse Schärfe | scharf |
Anbau im Hausgarten möglich | ja | ja |
Winterhart | bedingt; benötigt Schutz | ja |
Heilwirkung | verdauungsfördernd, entschlackend, antibiotisch | bakterienhemmend, antiviral, entzündungshemmend |
Japanischen Meerrettich überwintern
Bei uns ist Wasabi nur bedingt winterhart. Dies bedeutet, dass die Pflanzen Hilfe benötigen, um die kalte Jahreszeit zu überleben. Bei einer Freilandpflanzung wird die Wasabipflanze mit einer 20-30 cm dicken Schicht Stroh oder Laub abgedeckt, sobald sie im Oktober oder November ihre Blätter eingezogen hat.
Bei einer Kultur im Topf oder Kübel empfehlen wir die Überwinterung an einem schattigen oder sogar dunklen Ort mit Temperaturen möglichst immer knapp im positiven Bereich. Falls Sie in einem Schopf oder in einer Garage diese Temperatur nicht ganz stabil halten können, sollte die Kübelpflanze zusätzlich isoliert werden, aber so, dass die Isolation auch gegen zu warme Temperaturen wirkt. Dies ist insofern wichtig, als dass die Wasabi Pflanze nicht zu früh aus der Winterruhe erwachen soll.
Während der Winterruhe wird fast gar nicht gegossen. Es ist lediglich darauf zu achten, dass die Erde etwas feucht bleibt.
Ist Wasabi wirklich ein 'Ewiges Gemüse', ein 'Perennial vegetable'?
Ob der Japanische Meerrettich zum «ewigen» Gemüse gezählt werden kann oder nicht, darüber lässt sich trefflich streiten. Fakt ist, dass es sich bei der Wasabi Pflanze um eine mehrjährige Staude handelt, die nach der Vegetationspause wieder aus den unterirdischen Organen regeneriert. Demzufolge ist sie eindeutig ausdauernd. Dennoch kann Wasabi nur destruktiv geerntet und verarbeitet werden, was bei den meisten anderen «ewigen» Gemüsesorten nicht der Fall ist: bei Spargel, Rhabarber, vielen Allium-Sorten sowie Baum- und Strauchkohl überdauert die Mutterpflanze oder kann alternativ aus alten Organen (Wurzeln) wie beim Meerrettich schnell wieder schnell wieder angezogen werden.
Wasabi Sprossachse teilen und einpflanzen
Ist es möglich einen Teil der Sprossachse wieder einzupflanzen, nachdem man Wasabi geerntet hat? Wie bereits beschrieben, wird Wasabi destruktiv geerntet. Das bedeutet, dass die Sprossachse, aus der die Blätter wachsen, geerntet und verarbeitet wird. Allerdings wachsen aus dem Hauptspross bei richtiger Pflege kleine Seitensprosse, aus denen man eigene Wasabi Pflanzen ziehen kann. Diese trennt man bei der Ernte des Hauptstrunks ab. Achten Sie darauf, dass die kleinen Wurzeln nicht verletzt werden und kultivieren Sie die junge Pflanze wie oben beschrieben in kleinen Töpfen.