Yacon Pflanzen sollen in Hausgärten wachsen können? Jene Gewächse, die ursprünglich aus den Anden stammen und demzufolge ein ganz anderes Klima gewöhnt sind? Oh ja, das ist tatsächlich möglich - und zudem überhaupt nicht schwierig. Die Yacon, die zur Familie der Korbblütler gehörten, können ihre familiäre Herkunft nicht vertuschen: Die bis zu 2 m hohen Pflanzen bilden - meistens aber erst spät im Jahr - kleine gelbe Blüten, die stark an die verwandten Sonnenblumen erinnern. In unserer Lubera® Kulturanleitung haben wir alles Wichtige für dich zusammengestellt, was es beim Anbau und der Pflege der dekorativen Zier- und Nutzpflanze zu beachten gilt.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung - Yacon pflanzen, pflegen und ernten - Alle Infos zum erfolgreichen Anbau der süssen Knolle
- Wissenswertes zu Yacon
- Wie schmecken Yacon-Wurzeln?
- Yacon pflanzen – Standort, Boden und Klima
- Yacon hat eine hohe Klimatoleranz
- Gerade bei Trockenheit ist zusätzliches Giessen nötig
- Boden und Nährstoffe für Yacon
- Ist eine Kübelhaltung möglich?
- Anleitung: Yacon richtig pflanzen - Schrit für Schritt
- Zeitpunkt fürs Yacon pflanzen
- Yacon Vorzucht im Haus – oder fertig vorgezogene Yacon Jungpflanzen von Lubera kaufen
- Yacon pflanzen: Abstand beachten
- Pflanzpartner: Gute Nachbarn für die Yacon
- Yacon Pflege – so wird der Anbau ein Erfolg!
- Yacon Giessen
- Inkawurzel düngen
- Pflege-Tipp: Anhäufeln und abgebrochene Triebe sauber abschneiden
- Pflegefehler
- Sind Yacon Pflanzen winterhart?
- Typische Krankheiten & Schädlinge
- Yacon Ernte
- Was ist mit der Lagerung?
- Wie wird die süsse Knolle vermehrt?
- Yacon Jungpflanzen bei Lubera kaufen
- Yacon ist gesund
- Yacon-Knollen Verwendung
- Yacon Sirup
Zusammenfassung - Yacon pflanzen, pflegen und ernten - Alle Infos zum erfolgreichen Anbau der süssen Knolle
Yacon, eine exotische Knolle aus den Anden, gedeiht überraschend gut in gemässigten Klimazonen. Mit grossen Blättern und süssen, birnenähnlichen Knollen ist sie leicht anzubauen. Standort, Boden und regelmässiges Giessen sind wichtig. Die Ernte, reichlich im Herbst, erfordert Geduld und eine Monat Lagerung für optimales Aroma. Yacon ist nicht nur lecker, sondern auch gesund, mit niedrigem glykämischen Index und präbiotischen Eigenschaften. Für die Vermehrung ist die zentrale Krone entscheidend. Lubera bietet vorgezogene Jungpflanzen an.
Wissenswertes zu Yacon
Yacon klingt ein wenig exotisch. Dieser Eindruck täuscht nicht: die Pflanze ist ursprünglich im mittleren Hochland der Anden (2000 bis 3000 m über dem Meer) beheimatet und hat sich von dort aus ihren Weg nach Europa, Asien sowie den USA gebahnt. Die bis zu 2 m hohe, ausdauernd krautige Yacon wächst in tropischen Regionen ganzjährig im Freien. Auffällig sind die grossen, spatenförmigen Blätter: sie können bis zu 20 cm lang und 35 cm breit werden; sie sind behaart, fassen sich überraschend samtig an und bieten einen wunderschönen, dekorativen Anblick.
Die Grösse ist jedoch weniger aus optischen Gründen notwendig als aus lebenswichtigen – zumindest für den Yacon: Je grösser die Blätter, desto höher ihre Photosynthese-Leistung. Diese wird wiederum benötigt, um den unterirdisch gelegenen Knollen beim Wachstum zu helfen. Sie bestehen zu 90 % aus Wasser; weswegen die Pflanze auch gerne als Wasserknolle bezeichnet wird. Yacon bildet im Spätsommer kleine gelbe Blüten, welche uns sehr an kleinblütige Sonnenblumen oder Topinambur erinnern; kein Wunder, gehören sie doch alle zu der Familie der Korbblütler. Im Vergleich zu den Blättern sehen diese Blüten fast mickrig aus, was sich jedoch von den walzenförmigen Knollen nicht behaupten lässt.
Die Riesenknollen - pro Pflanze ist eine Ernte vom bis zu 10 grossen Knollen möglich, insgesamt bis zu 10kg und mehr schwer - sind botanisch gesehen verdickte Wurzeln, sogenannte Speicherwurzeln. Sie hängen am zentralen Rhizom, das unterhalb der Stängel entsteht und immer breiter wird. Das Rhizom kann geteilt werden und dient auch der Vermehrung der Yacon-Pflanzen.
Die dekorative Smallanthus sonchifolius wird – so schön sie auch ist – als Nutzpflanze kultiviert. Verwendet werden jedoch keine oberirdischen Pflanzenteile, sondern die Wurzelknollen, eben die Speicherwurzeln, die aus der zentralen Pflanzenkrone entstehen.
Diese Speicherwurzeln haben einen sehr angenehmen fruchtig-süssen Geschmack und können aufgrund dessen zur Zubereitung beziehungsweise Verfeinerung diverser Speisen verwendet werden. Bereits die Inkas wussten die Yacon Pflanze zu schätzen; sie war dort nicht nur eine Nutz-, sondern auch eine Heilpflanze. Da die Inkas vermutlich das erste Volk gewesen sind, welche den hohen Nährwert und die Wichtigkeit der Yacon erkannten, wird die Pflanze auch 'Inkawurzel' genannt.
Wie schmecken Yacon-Wurzeln?
Pauschal wird behauptet, dass Yacon Knollen fruchtig-süss schmecken. Doch der einzigartige Geschmack lässt sich noch näher definieren: er erinnert etwas an Birnen, Melonen oder auch Nashi. Süsse und Geschmacksvarianten sind sortenspezifisch. So ist der Yacon 'weiss-süss' ein wenig süsser als sein Verwandter, der Yacon 'Rot-süss'.
Du solltest dir mal das Vergnügen gönnen, eine frische Yacon Knolle zu schälen und umgehend zu verzehren. Beim Reinbeissen fühlt man sich aufgrund der Konsistenz unweigerlich an einen Apfel erinnert; das Fruchtfleisch ist zart und dennoch knackig und hinterlässt einen sehr angenehmen Geschmack im Mund.
Bild: Die etwas an Süsskartoffeln erinnernden Knollen der 'Rot-Süssen' können nach dem ersten Frost geerntet werden.
Yacon pflanzen – Standort, Boden und Klima
Nun ist es ja immer recht schwierig, ein tropisches Gewächs in unseren gemässigten Breitengraden zu kultivieren. Häufig sind die Ansprüche dieser Pflanzen ans Klima nicht zu erfüllen. Die Yacon Pflanze ist da ein wenig umgänglicher, zumindest während der warmen Jahreszeit. Wird ihr ein warmer, vollsonniger und am besten windgeschützter Standort zugewiesen, ist sie bereits gut versorgt. Die Windbruchgefahr wird in der Literatur häufig erwähnt:
Wir haben Yacon aber in Buchs im St. Galler Rheintal (=Föhntal) ins freie Feld gepflanzt, mit den für unsere Region typischen schweren Föhnstürmen, und haben keine daraus resultierenden Probleme bemerkt. Frost im Frühling erträgt sie allerdings unter keinen Umständen, Yacon sollten also unbedingt erst nach der Frühlingsfrostgefahr ausgepflanzt werden. Im Herbst signalisieren die ersten Fröste, dass es Zeit für die Ernte ist.
Yacon hat eine hohe Klimatoleranz
Insgesamt ist es schon überraschend, wie gross die Klimatoleranz der Yacon ist. Von ihrer Herkunft her wachsen sie am besten zwischen 18 und 25°C; aber im Gegensatz zu anderen Andenpflanzen wie z.B. Oca halten sie auch problemlos kontinentale höhere Sommertemperaturen bis weit über 30°C aus und wachsen fröhlich weiter… Ein weiterer grosser Vorteil der Yacon: Der Ansatz und die Entwicklung der Knollen ist nicht von der Tageslänge gesteuert (wie bei Oca oder auch - ursprünglich wenigstens - bei den Kartoffeln), sondern die Speicherwurzeln entwickeln sich parallel und abhängig vom Triebwachstum der Yacon-Pflanze.
Gerade bei Trockenheit ist zusätzliches Giessen nötig
Fast der einzige begrenzende Faktor ist das Wasser. Aufgrund ihrer grossen Blätter und der wasserreichen Speicherwurzeln brauchen Yacon einen feuchten Boden mit einer guter Wassernachlieferung – in Trockenperioden muss vor allem bei sehr grosser Hitze gegossen werden, um das Wachstum am Laufen zu halten. Noch wichtiger ist das Giessen selbstverständlich bei der Topfkultur.
Boden und Nährstoffe für Yacon
Staunässe wird allerdings überhaupt nicht gewünscht und vertragen. Von daher sollte der Boden durchlässig und nicht zu schwer sein, gerne sandig und leicht, allerdings mit einer intakten Wassernachlieferung (siehe oben). Sowohl bei einem sehr schweren Boden als auch bei Sandboden ist eine grosszügige Zugabe von Kompost hilfreich. Grossartig nährstoffreich muss das Substrat nicht sein: ausser Kalium, welches für die Entwicklung notwendig ist, benötigt Yacon kaum etwas. Die grosszügige Gabe Kompost bei der Pflanzung liefert auch schon den notwendigen Stickstoff.
Ist eine Kübelhaltung möglich?
Man mag es sich kaum vorstellen, dass so eine hochwachsende und stark wurzelbildende Pflanze auch in einem Pflanzgefäss kultiviert werden kann, aber dies ist tatsächlich möglich. Wichtig ist, dass dieses Gefäss so gross und tief wie möglich ist; 75 l sollte der Topf schon beinhalten. Unten sind grosszügige Löcher zwingend notwendig, durch die überschüssiges Wasser ablaufen kann. Eine Drainage aus Steinen oder Kies bildet den Untergrund; auf diese wird ein luft- und wasserdurchlässiges Vlies gelegt. Auch in Kübelhaltung muss das Substrat durchlässig und leicht sein. Unsere Lubera® Fruchtbare Erde Nr. 1 beispielsweise ist perfekt für Yacon geeigent. Alternativ kann auch Gartenboden mit Sand vermischt und mit Kompost angereichert werden.
Anleitung: Yacon richtig pflanzen - Schrit für Schritt
Sollte der Boden im gewählten Beet nicht durchlässig und locker genug sein, ist es sehr ratsam, vor der Pflanzung zunächst die Erde aufzulockern und anschliessend mit Sand zu vermischen. Ein wenig Kompost kann zusätzlich eingearbeitet werden. Nun wird für jedes Rhizom ein 5-10 cm tiefes Loch gegraben. In jedes dieser Löcher wird ein Rhizom gelegt, wobei die Keimlinge immer nach oben zeigen müssen. Danach werden die Löcher mit dem Aushub aufgefüllt. Angiessen – fertig. Noch einfacher geht es mit den vorgezogenen starken Jungpflanzen von Lubera im grossen 12cm Jungpflanzentopf:
Sie können im Mai nach der Frostgefahr bezogen werden und bieten zusätzlich einen Zeitvorteil: Diese starken Jungpflanzen beginnen sofort zu wachsen und bilden Speicherwurzeln aus (die zukünftigen Knollen) und haben so mehr Zeit für die Wurzelentwicklung, die bis zur maximalen Ernte mindestens 5 Moante braucht. Aber auch im Oktobeer und November können die Yacon noch im Boden bleiben, die Wurzeln werden auch in dieser Zeit immer grösser und inhaltsreicher – bis das Wachstum bei den ersten Frösten zum Stillstand kommt.
Die langen Triebe können unter Umständen von starken Winden bedroht werden. um ein Umknicken oder gar Abbrechen zu verhindern, sollten 2-3 Pflanzenstäbe gesetzt werden, um der Wasserknolle mehr Halt zu geben – übrigens auch vor allem bei Kübelhaltung.
Für mehr Stabilität und auch eine bessere Wurzelbildung ist es hilfreich, wenn die Jungpflanzen etwas tiefer gepflanzt werden: Der Wurzelballen der Lubera Jungpflanzen darf mit mindestens 50cm Muttererde überdeckt sein, falls man direkt die aufgeteilten Rhizome und Kronenteile pflanzt (und diese nicht vorher in einem Töpfchen antreibt), ist eine Pflanztiefe von ca. 10cm ideal.
Lubera®-Tipp: Nach der Pflanzung eine Mulchschicht um den Yacon herum ausbringen, welche zum einen vor Austrocknung schützt, zum anderen unerwünschte Beikräuter im Zaum hält. So stark die Yacon Pflanzen im Sommer wachsen, zu Beginn der Vegetation ist das Wachstum noch eher zurückhaltend und auch anfällig für Konkurrenz von Unkraut.
Zeitpunkt fürs Yacon pflanzen
Yacon Pflanzen vertragen keinen Frost – demzufolge sollte man ihnen nicht zumuten, etwaigen Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes ausgesetzt zu werden. Bis zu den Eisheiligen (Mitte Mai) sind derartige Fröste immer noch möglich, ergo sollte der Pflanztermin nach diesen gelegt werden.
Yacon Vorzucht im Haus – oder fertig vorgezogene Yacon Jungpflanzen von Lubera kaufen
Eine Direktpflanzung im Freiland hat einen Nachteil: Die Rhizome der Kronenteile treiben erst recht spät im Jahr aus, wodurch sich die Entwicklung und der damit verbundene Erntezeitpunkt nach hinten im Jahr verschieben. Wird die Wasserknolle jedoch im Haus vorgezogen, haben die Pflänzchen bereits eine gewisse Grösse erreicht, wenn sie ins Freie dürfen.
Damit dieser Vorsprung auch erreicht werden kann, ist ein rechtzeitiger Beginn der Anzucht notwendig: bereits Mitte März, also zwei Monate vor den Eisheiligen, werden Pflanzgefässe mit Anzuchterde gefüllt. In dieses Substrat wird ein etwa 5 cm tiefes Loch gewühlt, in welches ein Kronen-Stückchen eingesetzt wird.
Wichtig dabei ist, dass die Knospen nach oben weisen und die Schnittstelle nach unten zeigt. Danach wird es mit Erde bedeckt, angegossen und an einen warmen Patz auf der Fensterbank gestellt. Dort verbleibt das Gefäss so lange, bis keine Spätfröste mehr zu erwarten sind.
Am einfachsten ist es aber, wenn Sie ganz einfach die vorgezogenen starken Jungpflanzen von Lubera kaufen. Sie sind über Stecklingsvermehrung und Gewebekultur vermehrt worden, dadurch sehr gesund und virusfrei und bieten die Grundlage für eine sichere und grosse Ernte.
Lubera®-Tipp: Bevor vorgezogene Pflänzchen in die Erde gesetzt werden, sollte ihr Wurzelballen vorsichtig aufgelockert werden.
Yacon pflanzen: Abstand beachten
So eine Yacon Pflanze wächst und wächst und wächst. Tut sie dies in unmittelbarer Nähe anderer Gewächse, kann sie sich nicht schön entwickeln; vor allem ihr so wichtiges Blattwerk bleibt eher klein. Abgesehen davon fördert eine zu dichte Pflanzung die Bildung von Pilzkrankheiten. Damit sich die Wasserknolle wohl fühlt, sollte ein Abstand von 60 – 80 cm zwischen den einzelnen Pflanzen sowie den Reihen eingehalten werden.
Pflanzpartner: Gute Nachbarn für die Yacon
Man könnte denken, dass Yacon als tropisches Gewächs es schwerhaben wird, in heimischen Beeten Freunde zu finden. Dies ist jedoch ganz und gar nicht der Fall: es gibt viele Pflanzen, mit denen er sich ausgesprochen gut versteht und die ihn gerne in direkter Nachbarschaft in ihrem Beet haben möchten:
- Bohnenkraut
- Borretsch
- Dill
- Kapuzinerkresse
- Mangold
- Pfefferminze
- Pflücksalat
- Radieschen
- Ringelblumen
- Spinat
- Tagetes
Doch es gibt tatsächlich auch Pflanzen, die nicht in unmittelbarer Nähe der Wasserknolle kultiviert werden sollen – und die stammen ausgerechnet aus der eigenen Familie: Sonnenblumen und Topinambur. Sie würden sich zwar gut miteinander verstehen, jedoch sind sie anfällig für dieselben Krankheiten und Schädlinge. Eine gemeinsame Kultur könnte zu einem vermehrten Auftreten von unerwünschten Kulturproblemen und Krankheiten führen.
Yacon Pflege – so wird der Anbau ein Erfolg!
Das markante Blätter- und Wurzelwunder ist sehr pflegeleicht. Wichtig hierbei ist, dass Sie das Beet regelmässig von Unkraut befreien – zumindest in den ersten Wochen. Haben die Pflanzen erst einmal ihre riesigen Blätter gebildet, wird es für unerwünschte Beikräuter schwer, sich auszubreiten.
Yacon Giessen
Damit die Knolle der Inkawurzel Wasser speichern kann, muss ihr dieses erst einmal zugeführt werden. Regelmässige Wassergaben sind unabdingbar und sollten immer dann verabreicht werden, wenn die obere Erdschicht angetrocknet ist. Dies kann, vor allem in langen Trockenperioden, täglich notwendig sein, und gilt sowohl für Freiland- als auch für Kübelkultur. Ein wenig Fingerspitzengefühl ist beim Giessen jedoch gefragt, denn Staunässe ist alles andere als wünschenswert.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Blätter vorhanden sind und esto höher die aktuellen Temperaturen sind, desto höher ist der Wasserbedarf. Erst im Herbst können die Wassergaben etwas reduziert werden.
Inkawurzel düngen
Der Nährstoffbedarf ist sehr gering – trotz der imposanten Grösse der Pflanze. Wird ein Langzeitdünger verwendet, so deckt dieser für gewöhnlich sämtliche Wünsche der Yacon ab. Wir empfehlen Frutilizer® Saisondünger Plus. In einem gut humushaltigen Boden im Freiland reicht schon eine zusätzliche Kompostgabe bei der Pflanzung. Bei der Topfkultur kann anstelle des Langzeitdüngers auch eine Handvoll von Schafwollpellets eingesetzt werden.
Bitte beachten: Stickstoffhaltige Düngemittel nur äusserst sparsam anwenden. Überdüngung kann das Wurzelwachstum und somit auch den Ertrag der delikaten Knollen negativ beeinflussen.
Pflege-Tipp: Anhäufeln und abgebrochene Triebe sauber abschneiden
Schaut versehentlich die eine oder andere Knolle neugierig aus der Erde heraus, bevor ihre Erntezeit begonnen hat, sollte sie umgehend wieder mit Substrat bedeckt werden. Ihr Anblick könnte auch den Schnecken nicht verborgen bleiben, die sich genussvoll auf die Knollen stürzen würden…
Bei starken Winden kann es passieren, dass trotz Abstützens ein Stängel umknickt und/oder abbricht. Die verbliebenen Stumpen sollten sauber abgeschnitten und besonders beobachtet werden, da sie als Eintrittspforten für Krankheitserreger fungieren können.
Pflegefehler
Sagen wir mal so: Sie müssten sich schon sehr ungeschickt anstellen, um Yacon falsch zu pflegen. Die Inkawurzel gilt als sehr robust und kann gut den einen oder anderen Pflegefehler verzeihen. Wo er jedoch keinen Spass verseht: Staunässe. Wird die Wasserknolle dazu gezwungen, in verdichtetem, festem Substrat zu wachsen, ist sie empört.
So empört, dass sie mit Wurzel- beziehungsweise Knollenfäule reagiert und im schlimmsten Fall sogar eingeht. Um dies zu verhindern: korrektes Pflanzgefäss auswählen und immer mit Fingerspitzengefühl giessen. Und im Garten die schwere Gartenerde mit Sand und/oder Kompost leichter machen…
Sind Yacon Pflanzen winterhart?
Leider sind die wunderschönen oberirdischen Pflanzenteile nicht dafür geschaffen, eisige Temperaturen zu überstehen. Bereits beim ersten Frost werden Sie dies merken: die Blätter verfärben sich, werden schlapp, die Stängel wirken ebenfalls saft- und kraftlos. Kein Wunder, ist dieses Gewächs doch für kontinuierlich warme Tage, Nächte und Jahreszeiten geschaffen…. Das trübselige Ende der grünen Pflanzenteile muss jedoch nicht automatisch das Ende der kompletten Pflanze bedeuten: Werden die Rhizome nach den ersten Frösten ausgegraben, können sie in einer mit trockenem Sand gefüllten Kiste sehr gut den Winter über gelagert werden – und dienen dann der Vermehrung. Die am Rhizom hängenden Speicherwuzeln, die ersehnten Knollen werden vorher abgenommen und ebenfalls kühl und frostfrei gelagert – ganz wie Kartoffeln.
Typische Krankheiten & Schädlinge
In den ersten Tagen nach der Pflanzung sollte allfälligem Schneckenfrass Beachtung geschenkt werden. Dies gilt besonders dann, wenn in eine Schlechtwetterperiode gepflanzt worden ist. Um die gefrässigen Gäste fernzuhalten, kann gerne ein Schneckenzaun installiert werden.
Auch Wühlmäuse sind gelegentlich in der Nähe der Wasserknolle zu finden – sie scheinen sie ebenso zu lieben wie Süsskartoffeln. Um sie gar nicht erst auf den Geschmack zu bringen, sollte die Kultur nicht an Grünland angrenzend stattfinden.
Werden die Pflanzen zu dicht nebeneinandergesetzt, kann es zu Pilzerkrankungen wie Mehltau kommen. Ein auseichender Pflanzabstand ist unumgänglich, um die Gewächse vor derartigen Unannehmlichkeiten zu schützen.
Yacon Ernte
In punkto Ertrag ist Yacon mit der Süsskartoffel vergleichbar, die botanisch allerdings etwas völlig anderes darstellt (Windengewächs). Trotzdem: die Wurzelknollen sehen einander sehr ähnlich. Eine einzige Yacon-Pflanze kann durchaus 5-10kg Ertrag abwerfen.
Sobald das Laub sichtlich von der Kälte des scheidenden Jahres gezeichnet ist, ist der optimale Erntezeitpunkt erreicht. Je nach individuellem Standort und Witterung wird dies ab Mitte Oktober bis Ende November der Fall sein. Das Wurzelwerk wird vorsichtig mit einem Spaten oder einer Grabegabel ausgestochen und anschliessend von der Erde befreit.
Jetzt sind die grossen Speicherknollen gut von der Pflanzenkrone in der Mitte (sozusagen zwischen den Sprossachsen und den Speicherwurzeln) zu unterscheiden. Die Knollen, die Speicherwurzeln werden nun vorsichtig von der Krone abgetrennt, an der Krone werden nur einzelne kleine Wurzeln belassen. Dies hilft bei der Lagerung der Kronen über den Winter.
Was ist mit der Lagerung?
Unmittelbar nach der Ernte ist der Geschmack der Knollen eher mild und etwas wässrig. Er entwickelt erst nach einiger Zeit sein fruchtig-süsses Aroma. Dies liegt an dem Fruktose-Gehalt, der sich sukzessive erhöht, je länger die Knollen lagern. Ursprünglich besteht der Zucker in den Yacon Wurzeln aus extrem grossen Zucker-Molekülen, die vom Menschen nicht verdaut werden können. Diese wandeln sich in der Lagerzeit nach und nach in Fructose um.
Zwischen der Ernte und dem Genuss sollte mindestens eine Nachreifungs- und Lagerzeit von 1 Monat eingehalten werden, um den Geschmack der Yacon weiter zu verbessern. Der Prozess kann auch beschleunigt werden, indem die Wurzelknollen in der Sonne ausgelegt werden. Die längere Lagerung sollte an einem dunklen und möglichst kühlen Ort erfolgen.
Lubera®-Tipp: Sollen einige Knollen schnell reifen, können sie kurzzeitig in die Sonne gelegt werden.
Wie wird die süsse Knolle vermehrt?
Die kleinen gelben Blüten bilden – entgegen landläufiger Meinung – keine Samen, die zur vegetativen Vermehrung verwendet werden können – jedenfalls nicht in unserem Klima. Die Vermehrung im Garten ist ausschliesslich über die zentrale Krone der Yaconpflanze möglich. Würde die Krone, also das unterirdische Herz der Pflanze, von dem aus die Stängel treiben und an dem auch die Speicherwurzeln hängen, über den Winter in der Erde im Garten bleiben, so würde dies nicht zu einer üppigen Pflanzenpracht im Folgejahr führen, sondern die Yacon-Pflanze würde in unserem Klima erfrieren. Das heisst aber nicht, dass sich die wundervollen Pflanzen nur einjährig kultivieren lassen.
Die Krone kann problemlos frostfrei überwintert werden - am besten an einem kühlen Ort und in recht trockenem Sand. Ist das Lagersubstrat zu feucht, besteht die Gefahr, dass die Rhizomteile zu früh austreiben. Im März wird dann die Krone geteilt, so dass an jedem Stück einige Knospenansätze sichtbar sind. Diese Teile werden dann in Töpfen eingepflanzt und bis zum Mai – nach der Frostgefahr – im Gewächshaus oder auf dem Fenstersims angetrieben und vorgezogen.
Manch ein Pflanzenfreund kommt auf die Idee, im Supermarkt oder Fachhandel Yacon Knollen zu kaufen und die eine oder andere von ihnen zum Keimen zu bringen – kennt man ja schliesslich von Süsskartoffeln her. Der Plan ist an für sich gut, jedoch nicht erfolgsversprechend: diese käuflich erworbenen Knollen werden niemals austreiben.
Der Grund liegt darin, dass lediglich das zentrale Rhizom zur Gewinnung neuer Pflanzen verwendet werden kann. Diese Kronen sind nicht im Supermarkt erhältlich – somit ist ein derartiger Versuch der Vermehrung beziehungsweise Anzucht über die Knollen zum Scheitern verurteilt.
Yacon Jungpflanzen bei Lubera kaufen
Im Lubera Pflanzenshop bieten wir im Mai fertig vorgezogenen starke Yacon Jungpflanzen an, die Sie nach der Frostgefahr gleich auspflanzen können. Bitte bestellen Sie aber wenn möglich schon im März oder April, da die raren Yacon Jungpflanzen häufig schon sehr früh ausverkauft sind. Der Zukauf der starken, vorgetriebenen Jungpflanzen ‘just in time’ ist am Ende viel einfacher als die doch relativ komplizierte Vermehrung. Aber als Selbstversuch ist es dennoch spannend, parallel mal selber die Yacon Vermehrung auszuprobieren.
Yacon ist gesund
Unter Insidern längst ein begehrtes Lebensmittel, ist die Yacon inzwischen auch vielen andren Menschen ein Begriff. Kein Wunder: Der angenehm süsse Geschmack zaubert jedem ein Lächeln auf die Lippen; zudem gelten die Knollen als sehr gesund. Dies ist nicht nur ein Gerücht, sondern eine erwiesene Tatsche: Yacon hat einen Glykämischen Index von 1, also sehr niedrig. Dieser Wert ist interessant für all jene, die wissen möchten, wie schnell ihr Blutzuckerspiegel ansteigt. Dabei gilt: je niedriger der GI ist, desto langsamer geht der Anstieg voran.
Ursächlich für die Süsse sind das verdauungsfördernde Kohlenhydrat Inulin sowie weitere Fructooligosacchariden (Mehrfachzucker). Dabei handelt es sich um Präbiotika, die der menschliche Körper im Dünndarm nicht verdaut oder absorbiert. Damit kann Yacon bei
- Darmproblemen,
- Diabetes,
- Hohem Blutzuckerspiegel sowie
- Übergewicht
helfen.
Schon mal einen Yacon Tee probiert? Dieser ist nicht süss (wie man denken könnte), sondern bitter. Bitter – aber gegen oben genannte Beschwerden ebenso hilfreich wie die Wurzeln. Hergestellt wird er aus jungen Blättern, die sowohl frisch verwendet als auch getrocknet werden können.
Yacon-Knollen Verwendung
Aus gesundheitlichen Gründen verwenden viele Menschen Yacon – aufgrund des sehr verlockenden Geschmackes hat die Wurzel aber mindestens ebenso viele Fans. Zudem ist sie sehr vielseitig verwendbar:
- Fermentiert
- Frittiert
- Gebacken
- Gebraten
- Gekocht
- Getrocknet
- Roh als frische Frucht
- Entsaftet
- Im Smoothee gemixt
Aus den Knollen können aufgrund dieser vielfältigen Möglichkeiten diverse Speisen und Getränke zubereitet werden:
- Likör
- Marmelade
- Säfte
- Schnaps
- Sirup
- Smoothies
- Suppen
- Süssungsmittel
- Tee
- Getrocknete Scheiben der Knolle
Yacon Sirup
Besonders der Yacon-Sirup begeistert viele Menschen: er ist sehr weit verbreitet und kann auch in Lebensmittelläden gekauft werden. Seine Süsse ist eine wahre Gaumenfreude und verspricht einen Genuss ohne Reue: er hat wesentlich weniger Kalorien als Zucker und wird sich demzufolge nach dem Verzehr nicht an den Hüften festsetzen. Noch leckerer als gekaufte Variationen ist er jedoch, wenn er selbst hergestellt wird. Dies geht ganz einfach:
- Knollen schälen
- Stückchen in einem Fleischwolf zerkleinern
- Masse in einem mit einem Geschirrtuch ausgelegtes Gefäss geben
- Durch das Tuch auspressen
- Den entstandenen Saft in einen Kochtopf geben
- Auf kleiner Flamme langsam einkochen lassen
- Am Schluss etwas mit frischgepresstem Zitronensaft verfeinern
Der so entstandene Sirup ist ein wenig flüssiger, als wir es von anderen Arten kennen. Nichtsdestotrotz eignet er sich hervorragend zum Süssen von warmen oder kalten Getränken, Süssspeisen, Desserts und anderen Speisen und ist zudem noch gesund. Die wertvollen Inhaltsstoffe, die sich in den Wurzeln befinden, bleiben auch im Sirup enthalten.
Pflanzen teilen