
Das Stachelnüsschen erhielt seinen deutschen Namen aufgrund der kugelförmigen Fruchtstände, welche von Widerhaken umgeben sind. Es zählt zur Familie der Rosengewächse und ist von Natur aus auf der südlichen Halbkugel beheimatet. Im Steingarten, auf begrünten Dächern oder Gräbern benötigt es fast keine Pflege. Wichtig sind lediglich der Schutz vor Staunässe und ein warmer, sowie halb- bis vollsonniger Standort. Die Blüten sind zwar meist unscheinbar, dafür beeindrucken die auffälligen Früchte und das bei manchen Arten immergrüne Blattwerk.
Inhaltsverzeichnis
Stachelnüsschen (Acaena) – Steckbrief von Gartenbista:
- Blütezeit: Juni bis Juli
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: humoser, durchlässiger, sandig-steiniger Gartenboden
- Pflanzzeit: März bis Oktober
- Pflanzen: einzeln und in Gruppen möglich
- Pflanzabstand: ca. 10 bis 30 cm, je nach Art
- Kübelhaltung: ja, bei guter Drainage
- Vermehrung: Selbstaussaat
- Gießen: nicht nötig
- Düngen: eventuell im Frühling
- Schneiden: abgestorbene Pflanzenteile im Frühling entfernen
- Überwinterung: manche Arten sind winterhart
- Pflanzenhöhe/-größe: 0,2 bis 0,6 m hoch und 0,3 m breit
Wissenswertes
Das Stachelnüsschen stellt eine Pflanzengattung dar, deren 55 bis 60 Arten großteils auf der südlichen Halbkugel beheimatet sind. Die Gattung zählt zu der Familie der Rosengewächse. Die meisten der dazugehörigen Arten sind ausdauernde Krautgewächse. Manche wachsen in Form von Halbsträuchern. Das bedeutet, dass sie einen verholzten, mehrjährigen Strunk aufweisen, aus welchem sie jährlich neu austreiben.
Die einjährigen Triebe sterben in der kalten Jahreszeit ab, um im darauffolgenden Frühling erneut zu wachsen. Halbsträucher bilden eine Wuchsform, welche Merkmale krautiger Pflanzen, sowie solche von Sträuchern aufweist. Viele der Arten werden zudem als Bodendecker eingesetzt. Sie werden 0,2 bis 0,6 Meter hoch. Das Laub der Pflanze ist behaart. Der kugelförmige Blütenstand wächst in den meisten Fällen dicht und hat einen Durchmesser von einem bis zwei Zentimetern. Die Fruchtstände, welche sich im Anschluss ausbilden, sind ebenfalls kugelig geformt.
Standort
Die hauptsächlich auf der Südhalbkugel beheimate Gattung findet ihre Standorte bevorzugt in Australien, Neuseeland und Südamerika. Einige Arten wachsen außerdem auf Hawaii und in Kalifornien, was sich beides auf der nördlichen Halbkugel befindet. Samen, die an tierische Handelsgütern wie Schafwolle geheftet waren, sorgten dafür, dass Stachelnüsschen-Arten auch auf anderen Kontinenten Verbreitung fanden.
Manche Arten entwickeln sich insbesondere in Großbritannien zu aggressiven Neophyten, welche die heimische Flora verdrängen. Die neuseeländische Art Bidibib oder Biddy-biddy ist heute in großer Zahl an den Küstendünen Englands zu finden. Ihren Namen erhielt sie durch die indogene Bevölkerung Neuseelands. Das Maori Volk nannte sie zuerst Piripiri. Die Früchte der Art bleiben an Badegästen hängen, was sehr störend sein kann und verdrängt zusätzlich die heimischen Pflanzen an den Küstendünen Großbritanniens.
Da Stachelnüsschen hauptsächlich auf der Südhalbkugel beheimatet sind, bevorzugen sie vollsonnige bis halbschattige Standorte. Der Untergrund sollte humos und frisch sein. Wichtig ist, dass dieser gut bis stark durchlässig ist. Besonders im Winter bedeutet Staunässe häufig das Aus der Pflanze. Trockenheit im Sommer übersteht sie problemlos. Da sie wild wächst und sich von selbst vermehrt, braucht sie keine Pflege von außen.
Für Dachbegrünungen und Böschungen eignen sich die anspruchslosen Bodendecker gut. Ihre Wuchsform vermindert das Aufkommen von Beikräutern. Zudem werten sie eine brachliegende Fläche in hoher Geschwindigkeit auf. Manche Arten der Gattung sind winterhart und verlieren ihr Laub, das Grün- bis Rottöne enthält, nicht. Das Stachelnüsschen liebt eine warme Umgebung und ist schutzbedürftig. Dafür kommt es mit mäßigen Nährstoffmengen aus.
Bilder – Galerie
Boden
Ist das Stachelnüsschen Staunässe ausgesetzt, ergibt dies eine zu hohe Anreicherung des Untergrundes mit Wasser. Die Stauden, die normalerweise über ihre Wurzeln Sauerstoff aufnehmen, sind durch das viele Wasser nicht mehr dazu in der Lage. Die Pflanze erhält zu wenig von diesem Sauerstoff und die feuchten Wurzeln beginnen zu faulen. Ist dies passiert, ist die Pflanze unfähig geworden Nährstoffe über den Wurzelballen aufzunehmen. Infolge dessen vertrocknet sie.
Besonders bei Topfkulturen ist eine gute Drainage zum Abfluss des Gießwassers wichtig. Diese kann aus Ziegelbruch oder unterschiedlich großen Steinen bestehen, über die eine Schicht Sand gestreut wird. Eine andere Möglichkeit bestehet darin, den Sand mit lehmiger Gartenerde zu mischen. Dadurch wird diese durchlässiger. Haben Sie eine sehr sandige Erde zur Verfügung, können Sie eventuell eine Gabe Kompost, hochwertige Gartenerde oder Torf beimengen. Auf diese Weise reichern Sie das Substrat mit Nährstoffen an und sorgen dafür, dass die notwendigen Stoffe nicht überdurchschnittlich schnell weggespült werden.
Aufgrund der Vorlieben dieser Gattung eignet sich das Stachelnüsschen hervorragend für Steingärten, die Begrünung von Trockensteinmauern oder Kiesbeete. Genauso kann sie als Bodendecker im Garten eingesetzt werden. Selbst am Balkon findet das Stachelnüsschen seinen Platz, da es als Topfpflanze kultiviert werden kann. Stauden präferieren meist einen tiefgründigen Boden. Stellen Sie demnach sicher, dass Ihre Gartenstauden tief wurzeln können.
Pflanzen

In der Vorbereitung auf die Pflanzung lockern Sie den Boden auf. Bodenverbessernde Stoffe, wie Komposterde, Sand oder einen Bodenaktivator können Sie je nach Bedarf einarbeiten. Im Zuge der Bodenvorbereitung sollten Sie etwaige Wurzelunkräuter sorgfältig entfernen. Höhenunterschiede, die Sie in diesem Stadium der Beetplanung noch modellieren können, muten in einem Staudenbeet hübsch an.
Stachelnüsschen pflanzen – optimaler Zeitpunkt
Die optimale Zeit für die Pflanzung der Gattung ist, wie bei allen Stauden, der Frühling, bevor der Austrieb stattfindet, oder der Herbst nach dem Verwelken der Blätter. Möchten Sie ein Exemplar pflanzen, achten Sie stets darauf, dass der Erdballen gut durchwurzelt ist. Das Blattwerk entfaltet sich nach dem Anwachsen am neuen Standort. Stachelnüsschen eignen sich sowohl für Einzel- wie auch Gruppenpflanzungen. Für Gruppenpflanzungen sind größere Gruppen oder Kolonien von 20 bis 50 Pflanzen empfehlenswert.
Lubera-Tipp: Pro Quadratmeter passen 15 bis 20 Exemplare ins Beet. Je nach Art beträgt der nötige Abstand zwischen den Pflanzen zehn bis dreißig Zentimeter.
So gehts!
Vor dem Auspacken der Jungpflanze stellen Sie den Wurzelballen ins Wasser bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Dieses Zeichen deutet darauf hin, dass der Erdballen mit Wasser gesättigt ist und keine zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen kann. Sollten Sie mehrere Pflanzen auf einmal setzten, empfiehlt es sich, diese zuerst auf der Fläche zu verteilen.
Auf diese Weise können Sie die Pflanzabstände noch einmal prüfen und eventuell nachjustieren. Nun ist es an der Zeit die Jungpflanze auszupacken. Dazu sollten Sie in keinem Fall an dem Kraut des Exemplars ziehen. Drehen Sie den Topf stattdessen um und drücken ihn leicht ein. Die kleine Staude wird mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Plastiktöpfchen fallen, sodass Sie sie einfach auffangen können.
Anschließend graben Sie das Pflanzloch ausreichend groß für die junge Pflanze und ihre bereits vorhandenen Wurzeln. Nachdem Sie das Stachennüsschen hineingesetzt haben, füllen Sie das Loch mit Erde auf und drücken diese an. Gießen Sie die Pflanze nach dem Setzen gut an. Dazu sollte die Einstellung des Gartenschlauches möglichst fein ausgerichtet sein. Auf diese Weise wird weder die Pflanze verletzt, noch das Wasser lediglich an einem Ort ausgebracht. Die gesamte Umgebung der neuen Pflanzung soll feucht sein. In den folgenden Wochen werden Sie vermehrt an dieser Stelle gießen müssen, um das Anwachsen des Stachelnüsschens zu unterstützen.
Pflege
Die Pflege von wild vorkommenden Zierpflanzen fällt generell gering aus. Steht das Stachelnüsschen an einem passenden Standort, ist die notwendige Pflege nahezu gleich Null. Als Unterstützung für die Blüten- und Fruchtausbildung kann im Frühling eine Düngung in Form von Hornspänen ausgebracht werden. Gießen brauchen Sie tief verwurzelte Stauden nicht. Lediglich nach der Pflanzung und in langen Trockenperioden im Sommer werden gelegentlich Wassergaben nötig.
Lubera-Tipp: Führen Sie diese durch, verhindern Sie damit die Schwächung Ihrer Gartenstauden, welche ansonsten anfälliger für Krankheiten und Schädlinge würden.
Das Stachelnüsschen vermindert durch seine Wuchsform das Aufkommen von Unkräutern. Dadurch ist ihre Entfernung nur selten notwendig. Sollte es in Ihrem Steingarten ab und zu trotzdem an der Zeit sein, ist in der Nähe von Staudengewächsen Jäten dem Hacken vorzuziehen. Es schon die Wurzeln der gewünschten Pflanzen auf den Flächen, während Hacken zu der vermehrten Keimung von Beikräutern führt.
Rindenmulch ist aufgrund der Wuchsform des Stachelnüsschens nicht notwenig. Im Gegenteil kann er sich sogar negativ auf die Jungpflanzen auswirken. Seine leicht herbizide Wirkung kann die Pflanzen schädigen oder sogar abtöten. Kiesel oder Splitt als Mulchmaterial eignen sich besser, sollten allerdings nur dünn aufgetragen werden.
Als deutlich zielführender als Mulchen erweist sich in den ersten Jahren nach der Pflanzung eine Zwischenpflanzung mit einjährigen Zierpflanzen, wie zum Beispiel Tangetes, die Zwischenräume ausfüllen, welche anfangs bestehen. In den Folgejahren werden die Zwischenräume im Staudenbeet immer weiter zuwachsen, da die Pflanzabstände sich stets auf den Platzbedarf ausgewachsener Pflanzen beziehen.
Schneiden
Nach dem Winter sollten Sie die abgestorbenen Pflanzenteile entfernen. Ansonsten ist kein Schnitt erforderlich. Verzichten Sie im Herbst auf ein penibles Säubern der welken Blätter und Triebe. Diese dienen der Pflanze über den Winter als Frostschutz und sollten Ihr keinesfalls genommen werden.
Stachelnüsschen vermehren

Die kugelförmigen Früchte sind von stacheligen Borsten umgeben, welche durch ihre Widerhaken in Fell oder Gefieder vieler Tiere hängen bleiben. Auf diese Art verbreitet sich das Stachelnüsschen über große Distanzen. Die Früchte mit ihren Borsten sind für den Namen des Stachelnüsschens verantwortlich. Die Vermehrung am neuen Standort ist möglich, da die Blüten zwittrig sind. Die Pollen der Pflanze verbreiten sich mithilfe des Windes. Wer das Stachelnüsschen vermehren möchte, hat die Möglichkeiten dies durch Aussaat oder über Stecklinge zu erreichen.
Überwintern
Decken Sie das Stachelnüsschen in der kalten Jahreshälfte mit Reisig ab.
Unser Kauf-Tipp: Stachelnüsschen, Acaena buchananii
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