Die Küchenschelle mit ihren zarten bunten Blüten und dem silbrig behaarten Laub sorgt in jedem Garten für Aufmerksamkeit. Ausserdem ist die Kuhschelle eine Bienen- und Insektenweide und damit auch ökologisch von hoher Bedeutung und macht sich sehr gut im Steingarten, im Bauerngarten und im naturbelassenen Garten. In unserem Lubera®-Shop können Sie eine Küchenschelle kaufen für Ihren Garten. Doch etwas Vorsicht ist geboten, denn die Pflanze ist giftig und bei empfindlichen Personen kann bereits eine Berührung zu Hautausschlägen führen. Gerade kleinere Kinder können sich dazu hingezogen fühlen, die behaarte Pflanze anzufassen und sich dabei Verätzungen zuziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Küchenschelle, Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) – Steckbrief von Lubera
- Zusammenfassung: Küchenschelle pflanzen, pflegen und schneiden - die wichtigsten Tipps von Lubera®
- Wissenswertes über die Küchenschelle
- Der beste Standort für die Küchenschelle
- Favorisierter Boden
- Küchenschelle pflanzen - so geht es!
- Bilder-Galerie
- Kuhschelle Pflege - Tipps
- Am besten bodennah schneiden!
- Vermehren
- Kuhschelle überwintern
- Krankheiten und Schädlinge
- Achtung, die Kuhschelle ist giftig!
Küchenschelle, Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) – Steckbrief von Lubera
- Blütezeit: März bis Juni
- Standort: sonnig bis halbschattig
- Boden: kalkhaltig, durchlässig, eher nährstoffarm
- Pflanzzeit: Frühjahr bis Herbst
- Pflanzen: etwa 10 Pflanzen pro Quadratmeter
- Kübelhaltung: geeignet
- Vermehrung: Aussaat
- Aussaatzeit: Herbst
- Giessen: nur bei langanhaltender Trockenheit
- Düngen: nicht notwendig
- Blütenpflege: abgeblühte Blütenstände entfernen
- Schneiden: Rückschnitt im Frühjahr vor dem Austrieb
- Überwinterung: winterhart
- Krankheiten: Wurzelfäule
- Schädlinge: keine
Zusammenfassung: Küchenschelle pflanzen, pflegen und schneiden - die wichtigsten Tipps von Lubera®
- Die Kuhschelle, auch Küchenschelle genannt, ist in Deutschland fast ausgestorben und steht unter Naturschutz.
- Sie ist in allen Pflanzenteilen giftig und sollte daher mit Vorsicht gehandhabt werden.
- Die Kuhschelle bevorzugt warme, trockene, sonnige Standorte, wächst aber auch im Halbschatten und in Höhenlagen bis zu 1.000 m.
- Die Pflanze bevorzugt nährstoffarme, durchlässige, trockene, kalkhaltige Böden.
- Bei Kübelpflanzung ist eine Drainage ratsam, und Staunässe sollte vermieden werden.
- Sie ist ist pflegeleicht, benötigt im Frühjahr etwas feuchteren Boden und im Sommer nur bei Dürre Wasser.
- Düngen ist nicht notwendig, da die Pflanze empfindlich auf zusätzliche Nährstoffe reagiert.
- Im Frühjahr kann ein Rückschnitt erfolgen, im Herbst sollte man darauf verzichten.
- Die Vermehrung erfolgt am besten durch Aussaat im Herbst.
- Die Kuhschelle ist winterhart bis -25°, braucht jedoch im ersten Jahr und bei schneefreien Wintern etwas Winterschutz.
Wissenswertes über die Küchenschelle
Die Kuhschelle, die in West- und Mitteleuropa heimisch ist, ist in Deutschland in ihrer Wildform fast ausgestorben und steht daher unter Naturschutz. Die Pflanze wird mitunter auch als Küchenschelle bezeichnet, ihren Namen verdankt sie jedoch ihren Blüten, die in der Form an Kuhglocken erinnern. Der Name Küchenschelle ist eine irreführende Bezeichnung, die aus dem verniedlichenden Namen Kühchenschelle entstanden ist. Weitere Trivialnamen der Kuhschelle sind unter anderem Bocksbart, Wolfspfote, Hexenbesen oder Teufelsbart, diese Bezeichnungen verdankt sie ihrem behaarten Laub und Stängeln.
Der beste Standort für die Küchenschelle
Die Kuhschelle mag es warm und eher trocken, sonnige Standorte sind daher ganz nach ihrem Geschmack. Aber auch mit einem Plätzchen im Halbschatten gibt sie sich zufrieden, wenn sie dort genug Licht und Wärme bekommt. In der freien Natur wächst die Kuhschelle bevorzugt auf Trockenrasen, in trocknen Wäldern oder in Gebüschen, aber auch an sonnigen Hängen und in Höhenlagen bis zu 1.000 m ist sie zu finden.
Besonders gut macht sich die Küchenschelle im Steingarten, aber auch im Bauerngarten ist sie anzutreffen. Im vollgedüngten Blumenbeet wird sich die Kuhschelle hingegen weniger wohlfühlen.
Favorisierter Boden
An den Boden stellt die Pulsatilla vulgaris einige Ansprüche.
- eher nährstoffarm
- durchlässig
- trocken
- kalkhaltig
- basenreich mit hohem Gehalt an Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium
- wenig bis mässig nährstoffreich
- sandig
Von allen Arten der Gattung der Kuhschellen ist die Gewöhnliche Kuhschelle Pulsatilla vulgaris die einzige, deren Ansprüche hinsichtlich des Bodens im Garten erfüllt werden können, die anderen Arten stellen weitaus spezifischere Anforderungen und sind daher vorwiegend in botanischen Gärten zu finden.
Bild: Pulsatilla vulgaris 'Blaue Glocke' ist eine der frühen Blütenstauden im Garten.
Auch wenn Pulsatilla vulgaris also durchaus Ansprüche an den Boden stellt, so sind diese in den meisten Gärten nicht unerfüllbar, sondern es bedarf nur etwas Umsicht und einer genauen Auswahl des Standorts.
Küchenschelle pflanzen - so geht es!
Beim Pflanzen der Küchenschelle sollte man sehr vorsichtig vorgehen. Die Wurzeln der Pflanzen sind sehr empfindlich, so dass vor allem das Umpflanzen älterer Pflanzen nicht immer gelingt.
Jungpflanzen lassen sich wesentlich unproblematischer pflanzen, jedoch sollte man die Standortwahl gut überdenken, um ein späteres Umpflanzen und damit einhergehende Schäden an der Pflanze zu vermeiden.
Wird die Küchenschelle im Kübel gepflanzt, ist es ratsam, eine Drainage einzubauen, um die Pflanze vor zu viel Nässe zu schützen.
- Pflanzabstände von etwa 30 cm einhalten
- etwa 11 Pflanzen pro Quadratmeter setzen
Lubera-Tipp: Bei einer Pflanzung im Kübel sollte auf Untersetzer und Übertöpfe verzichtet werden, aus denen das Wasser nicht ablaufen kann!
Bilder-Galerie
Kuhschelle Pflege - Tipps
Ist der passende Standort erst einmal gefunden, an dem auch der Boden den Ansprüchen der Küchenschelle gerecht wird, ist die hübsche Blühpflanze eigentlich sehr pflegeleicht und auch für Hobbygärtner geeignet, die sich ihren Garten lieber anschauen, anstatt darin zu arbeiten.
Im Frühjahr freut sich die Kuhschelle über einen etwas feuchteren, aber keinesfalls nassen Boden. Im Sommer kommt sie gut mit einem trockenen Boden zurecht. Beim Giessen ist also folgendes zu beachten:
- im Frühjahr etwas feuchter halten
- im Sommer nur bei langanhaltender Dürre giessen
- im Kübel regelmässig giessen
- Staunässe und zu nassen Boden unbedingt vermeiden
- überschüssiges Giesswasser sofort abgiessen
Noch pflegeleichter als beim Giessen ist die Kuhschelle, wenn es um das Düngen geht, sie braucht nämlich keinerlei Düngergaben.
Ganz im Gegenteil reagiert sie sehr empfindlich auf zusätzliche Nährstoffgaben, und vor allem Stickstoff verträgt sie nicht gut. Sie toleriert jedoch Düngergaben im Nachbarbeet. Bei extrem mageren und nährstoffarmen Böden ist es empfehlenswert, etwas nährstoffreichen Mutterboden, unter Umständen gemischt mit Sand, unterzumischen.
Damit wird sich die Küchenschelle, die insgesamt einen geringen Nährstoffbedarf hat, zufriedengeben und auch während der Blüte ist keine zusätzliche Düngung erforderlich.
Lubera-Tipp: Da schon der oberflächliche Kontakt mit der Pflanze bei empfindlichen Personen Hautreizungen auslösen kann, sollte bei den Pflegearbeiten immer Handschuhe getragen werden.
Am besten bodennah schneiden!
Wer sich besonders lange an den hübschen Blüten der Kuhschelle erfreuen möchte und darüber hinaus viel Wert auf ein gepflegtes und ordentliches Aussehen des Gartens legt, der kann die abgeblühten Blütenstände der Kuhschelle regelmässig entfernen. So wird die Pflanze dazu angeregt, eine zweite Blüte auszubilden und die Blütezeit dauert insgesamt länger.
Wer den Garten hingegen lieber weitgehend der Natur überlässt, muss sich diese Arbeit nicht machen, denn notwendig für das Wohlergehen der Pflanze ist diese Massnahme nicht.
Im Herbst sollte man bei der Kuhschelle auf einen Rückschnitt verzichten und sie mit dem vollen Laub in den Winter gehen lassen. Die auffällige Behaarung des Laubes dient der Pflanze als Winterschutz, den man ihr nicht nehmen sollte.
Im Frühjahr vor dem Austrieb ist es dann jedoch Zeit für einen Rückschnitt, um der Kuhschelle den Start in die neue Vegetationsphase zu erleichtern.
Die Kuhschelle wird dazu bodennah zurückgeschnitten.
Bild: Pulsatilla vulgaris 'Alba' ist eine der frühen Blütenstauden im Garten. Die im Volksmund auch 'Kuhschelle' genannte Pflanze würde früher zu Heil-Zwecke verwendet.
Beim Schnitt der Kuhschelle, Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) sind folgende Dinge zu beachten:
- Robuste Gartenhandschuhe sind ein Muss beim Schneiden der Kuhschelle. Der Giftstoff Protoanemonin wirkt hautreizend und kann zu Verätzungen, Blasenbildungen und Entzündungen der Haut führen.
- Beim Schneiden der Kuhschelle sollten lange Hosen, feste Schuhe und lange Ärmel getragen werden, um Kontakt mit der Haut zu vermeiden.
- In getrockneten Pflanzenteilen wird das Protoanemonin in das weniger giftige Anemonin umgewandelt. Die Pflanzenteile sind jedoch immer noch giftig und sollten so entsorgt werden, dass sie insbesondere keine Gefahr für Kinder und Tiere darstellen.
- Zum Schnitt sollten nur scharfe Schneidwerkzeuge verwendet werden, die nach dem Gebrauch gründlich gesäubert und desinfiziert werden.
Vermehren
Die Vermehrung der Kuhschelle gelingt am besten über die Aussaat. Da Pulsatilla vulgaris ein Kaltkeimer ist, werden die Samen im Herbst direkt ins Freiland ausgebracht. An geeigneten Standorten wird die Saat im Frühjahr keimen und zu Jungpflanzen heranwachsen.
Wer sich am Vorziehen der Pflanzen im Haus versuchen möchte, geht folgendermassen vor:
- Samenkörner in Anzuchterde in geeigneten Gefässen einsäen
- etwa zwei Wochen lang warm und feucht halten
- im Winter danach in den Garten stellen, nicht komplett austrocknen lassen
- zu anderen Jahreszeiten müssen die Anzuchtgefässe für einige Wochen in den Kühlschrank, um die Samen durch den Kältereiz zur Keimung zu bringen
- danach wieder wärmer stellen und feucht halten
Wie lange die Anzuchtgefässe in den Kühlschrank müssen, lässt sich nicht genau sagen, da die Kuhschelle sich eher ungern auf diese künstliche Weise vermehren lässt. Hier sind also persönliche Erfahrungswerte gefragt. Am besten ist es, der Natur ihren Lauf zulassen und die Kuhschelle im Freien auszusäen.
Kommt es im Frühjahr zur Keimung, sollten die jungen Pflanzen feucht gehalten werden. An geeigneten Standorten vermehrt sich die Küchenschelle ausserdem durch Rhizome selbst. Jungpflanzen können sehr vorsichtig von der Mutterpflanze getrennt und umgepflanzt werden, ältere Pflanzen gehen beim Umpflanzen jedoch oft ein.
Kuhschelle überwintern
Die Kuhschelle ist winterhart bis etwa -25°. In einem deutschen Winter hat sie also in der Regel wenig zu befürchten. Im ersten Jahr oder in kalten und schneefreien Wintern kann ihr jedoch im Beet ein leichter Winterschutz in Form von Laub oder Reisig gewährt werden. Vor zu viel Nässe kann die Pflanze in milden und nassen Wintern durch das lockere Aufschichten von Tannengrün geschützt werden.
Wir die Kuhschelle im Kübel kultiviert, muss der Wurzelballen vor dem Durchfrieren geschützt werden. Dazu wird das Pflanzgefäss in Vlies, Jute oder Folie gehüllt und auf einem Holz- oder Styroporblick an eine geschützte Stelle verbracht. Kleine Pflanzgefässe sollten in einem kalten, aber frostfreien, hellen Raum überwintert werden.
Bild: Die Pulsatilla vulgaris 'Rote Glocke' liebt Standorte in voller Sonne auf gut durchlässigen Böden, die am besten etwas kalkhaltig sein sollten.
Krankheiten und Schädlinge
Für Krankheiten und Schädlinge ist de Kuhschelle nicht anfällig. Sogar die gefrässigen Schnecken wagen sich nicht an das haarige Laub heran. Das einzige, was ihr zu schaffen machen kann, ist die Wurzelfäule, wenn sie zu nass steht.
Achtung, die Kuhschelle ist giftig!
Beim Umgang mit der Kuhschelle sollte man immer Vorsicht walten lassen, denn die Pflanze ist in allen Teilen giftig. Schon die Berührung kann zu Verätzungen und Entzündungen der Haut führen.
Beim Verzehr können Vergiftungserscheinungen wie Magen- und Darmbeschwerden oder Lähmungen des zentralen Nervensystems auftreten und es kann zu Nierenentzündungen kommen. Kinder sollten von der Pflanze daher unbedingt ferngehalten werden und auch für Haustiere ist sie giftig.
Als homöopathisches Mittel wird Pulsatilla bei unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt, so beispielsweise bei Menstruationsbeschwerden, Magenschmerzen, Erkältungen oder auch gegen Ekzeme und Nesselsucht.
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