Der Spitzahorn (Acer platanoides) – einer der beliebtesten Laubbäume in deutschen Parks und Gärten

Der Spitzahorn ist ein wahrer Frühlingsbote, denn er ist einer der ersten Bäume, die im Frühjahr mit einem leichten, hellgrünen Schimmer überzogen werden.Verantwortlich dafür sind allerdings nicht seine Blätter, sondern die gelblich-grünen Blütendolden, die noch vor dem Laub austreiben. Er ist sehr robust Umwelteinflüssen gegenüber und ist daher einer der am häufigsten in deutschen Parks und Gärten wachsende Baum.
Inhaltsverzeichnis
- Der Spitzahorn (Acer platanoides) – einer der beliebtesten Laubbäume in deutschen Parks und Gärten
- Zusammenfassung: Spitzahorn (Acer platanoides) – Standort, Schneiden, Frucht
- Spitzahorn (Acer platanoides) auf einen Blick
- Der beste Standort
- Pflanzung im Kübel
- Ansprüche an den Boden
- Spitzahorn pflanzen - Schritt für Schritt
- Pflege - Tipps
- Spitzahorn schneiden
- Vermehrung
- Frucht
- Spitzahorn ist winterhart
- Krankheiten und Schädlinge
- Ein äusserst vielseitiger, robuster und attraktiver Baum
Zusammenfassung: Spitzahorn (Acer platanoides) – Standort, Schneiden, Frucht
- Der Spitzahorn (Acer platanoides) ist einer der ersten Bäume, die im Frühjahr blühen und dabei gelblich-grüne Blütendolden vor dem Laub austreiben.
- Er ist robust gegenüber Umwelteinflüssen und häufig in deutschen Parks und Gärten anzutreffen.
- Der Spitzahorn kann bis zu 200 Jahre alt und 20 bis 30 Meter hoch werden.
- Er bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und braucht viel Platz zur Entfaltung.
- Der Baum verträgt keine Staunässe und benötigt einen gut durchlässigen, leicht sauren Boden.
- Das Pflanzen ist einfach, der Wurzelballen sollte gewässert und das Pflanzloch gross genug sein.
- Junge Bäume müssen oft gegossen und stabilisiert werden, ältere kommen meist mit Regenwasser aus.
- Der Spitzahorn sollte wenig geschnitten werden, da er schlecht schnittverträglich ist.
- Er lässt sich gut über Stecklinge vermehren und ist bis -30°C winterhart.
- Der Baum ist anfällig für Krankheiten wie Mehltau und Verticillium-Welke.
Spitzahorn (Acer platanoides) auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Acer platanoides
- Familie: Sapindaceae (Seifenbaumgewächse)
- Unterfamilie: Hippocastanoideae (Rosskastaniengewächse)
- Ordnung: Sapindales (seifenbaumartige Gewächse)
- Gattung: Acer (Ahorne)
- Heimat: der Spitzahorn ist in Europa heimisch und ist im Norden bis nach Schweden und Finnland, im Osten bis in den Ural anzutreffen.
- Vorkommen: der Baum wird besonders oft in Gärten, Parks und zur Strassenbegrünung eingesetzt, da er sehr robust ist und Umwelteinflüsse auch im städtischen Bereich gut verträgt.
- Nutzung: auch im Waldbau steigt seine Bedeutung, da sein Holz immer beliebter wird.
- Laub: das Laub des Spitzahorns ist je nach Art grün oder rot gefärbt. Die grünlaubigen Arten verfärben sich im Herbst zu leuchtendem Gelb, Orange und Rot.
- Alter und Wuchshöhe: der Spitzahorn kann etwa 150 bis 200 Jahre alt werden und dabei Wuchshöhen von 20 bis 30 Metern erreichen.
- Früchte: im Herbst sieht man oft die zweiflügeligen Früchte des Spitzahorns am Boden liegen.
- Zuchtformen: es gibt zahlreiche Zuchtformen des Spitzahorns, in deutschen Gärten ist besonders oft der Kugel-Ahorn anzutreffen.
Der beste Standort
An seinen Standort stellt der Spitzahorn so gut wie keine Ansprüche. Am besten wächst er an einem Standort, der sonnig bis halbschattig ist, und ihm ausreichend Platz für seine räumliche Entfaltung bietet.
Bei der Pflanzung im heimischen Garten sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Spitzahorn genug Platz zur Entfaltung hat. Er sollte somit nicht zu nah an Mauern, Zäune oder Einfahrten gepflanzt werden.
Die Wurzeln des Spitzahorns verlaufen sehr breitflächig und dicht unter der Oberfläche. Aus diesem Grund muss man bei der Wahl des Standorts keine Angst um tiefer liegende Rohre und Leitungen haben.
Der Spitzahorn ist sehr robust und verträgt auch das Stadtklima sehr gut. Er wird daher oft als Alleebaum direkt an der Strasse gepflanzt, wo er ebenso gut gedeiht wie in Parks oder Gärten.
Ein Garten sollte schon eine gewisse Grösse haben, wenn ein Spitzahorn gepflanzt werden soll, denn der Baum kann eine durchaus stattliche Grösse erreichen mit Wuchshöhen von bis zu 20 Metern.
Hat man weniger Platz, eignet sich beispielsweise ein Kugel-Ahorn besser, der nicht ganz so gross wird und Wuchshöhen um die fünf Meter erreicht.
Pflanzung im Kübel
Junge Pflanzen werden oft im Kübel gehalten und auch für diese Art der Kultivierung ist der Spitzahorn sehr gut geeignet. Entwächst er dem Kübel nach einigen Jahren, kann er als attraktiver Solitär ausgepflanzt werden.
Ansprüche an den Boden
Der Spitzahorn verträgt keine Staunässe und benötigt daher einen gut durchlässigen, lockeren Boden. Er fühlt sich in leicht sauren Böden mit einem pH-Wert um 5 bis 6 am wohlsten.
Lubera-Tipp: Entspricht der Boden an dem gewünschten Standort diesen Kriterien nicht, so kann durch untermischen von Rhododendronerde und Sand ein passendes Substrat erzeugt werden.
Spitzahorn pflanzen - Schritt für Schritt
Das Pflanzen des Spitzahorns ist einfach. Lediglich die folgenden Dinge gilt es zu beachten:
- Wurzelballen wässern: der Wurzelballen sollte vor dem Pflanzen gut gewässert werden.
- Grösse des Pflanzlochs: das Pflanzloch sollte immer etwa doppelt so gross sein wie der Wurzelballen.
- Optimieren der Erde: der Aushub des Pflanzloches wird am besten mit Rhododendronerde und etwas Sand vermischt. Diese Mischung aus normaler Gartenerde, Rhododendronerde und Sand empfiehlt sich auch für die Kübelpflanzung.
- Einbringen einer Drainageschicht: im Kübel sollte unbedingt eine Drainageschicht aus Tonscherben oder ähnlichem eingebracht werden.
- Düngung bereits beim Pflanzen: beim Pflanzen können als Düngung Hornspäne mit ins Pflanzloch oder den Kübel gegeben werden.
- Stabilisierung junger Bäume: junge Bäume sollten ausserdem immer mit einem Baumpfahl stabilisiert werden.
Pflege - Tipps
Der Spitzahorn ist sehr widerstandsfähig und braucht wenig Pflege.
- Spitzahorn giessen
Junge Bäume brauchen sehr viel Wasser und müssen entsprechend oft gewässert werden. Dabei ist es wichtig, sowohl im Kübel als auch im Freiland Staunässe zu vermeiden.
Ist der Baum älter und im Freiland gut angewachsen, kommt er ausser in sehr heissen Trockenperioden im Sommer gut mit dem natürlichen Regenwasser aus.
Kübelpflanzen müssen allerdings auch nach dem Anwachsen weiter gegossen werden. Damit sich durch Regenwasser keine Staunässe bilden kann, ist es ratsam, auf Untersetzer oder Übertöpfe zu verzichten, in denen sich das Wasser sammeln könnte.
Sowohl im Freiland als auch im Kübel können die Bäume durch eine Schicht Mulch vor dem Austrocknen geschützt werden.
- Spitzahorn düngen
Düngen ist im Freiland nur ein oder zweimal pro Jahr erforderlich. Am besten ist es, einen guten Kompost unterzumischen. Im Kübel benötigt Acer platanoides mehr Dünger, hier empfiehlt es sich, während der Vegetationsphase einmal pro Monat mit einem handelsüblichen Volldünger zu düngen. Besonders gut sind dazu Flüssigdünger auf organischer Basis geeignet.
Spitzahorn schneiden

Auch beim Schnitt ist der Spitzahorn äusserst pflegeleicht, denn seine Schönheit kommt am besten zur Geltung, wenn der Baum naturbelassen wachsen darf.
Auch der Kugel-Ahorn muss nicht in Form geschnitten werden, da das kugelförmige Wachstum bereits genetisch durch die Veredelung festgelegt ist. Ausreisser, die aus der gewünschten Form heraus wachsen, können selbstverständlich abgeschnitten werden.
- Spitzahorn ist nicht gut schnittveträglich
Der Spitzahorn gehört jedoch zu den Bäumen, die einen Schnitt schlecht vertragen, da sie nur schwer und langsam heilen und zum Ausbluten neigen. An den Schnittstellen haben Pilze, Bakterien und andere Krankheitserreger ausserdem über einen längeren Zeitraum hinweg die Gelegenheit, dem Baum nachhaltig zu schaden.
- auslichten
Der Spitzahorn sollte daher so wenig wie möglich geschnitten und maximal einmal jährlich von innen heraus etwas ausgelichtet werden. Dieser Auslichtungsschnitt sollte möglichst im frühen Frühjahr oder im Spätsommer erfolgen.
- Vorsicht beim grösseren Schnitt: Spitzahorn neigt zum Ausbluten
Lässt sich ein grösserer Schnitt nicht vermeiden, sollte der Baum aufgrund seiner Neigung zum Ausbluten erst im Spätsommer und auf keinen Fall während der Wachstumsperiode geschnitten werden. Zum Ende der Vegetationsperiode nimmt die Menge des Pflanzensaftes im Baum ab, der Druck auf den Kapillaren sinkt und der Baum verliert weniger Pflanzensaft.
Lubera-Tipp: Grössere Schnittstellen sollten auch beim Schneiden des Spitzahorns im Spätsommer unbedingt mit Lehm oder einem Wundverschlussmittel behandelt werden.
Vor allem kleinere Bäume neigen nach einem grösseren Rückschnitt zu Krankheiten und Pilzinfektionen und können dadurch sogar komplett absterben. Es sollte also gut überlegt sein, ob man diesen Schritt wirklich gehen möchte oder ob es nicht doch besser ist, dem Baum seine Form zu lassen.
Vermehrung
Der Spitzahorn lässt sich besonders gut über Stecklinge vermehren. Dazu sollten im frühen Frühjahr oder im späten Herbst etwa 10 bis 15 Zentimeter lange, leicht verholzte Triebe vom Baum geschnitten werden. Jeder Steckling sollte über mindestens drei Augen verfügen.
Mit den Spitzahorn Stecklingen verfährt man wie folgt:
- Laub im unteren Drittel entfernen.
- Den Steckling in ein Bewurzelungspulver tauchen.
- Anschliessend in ein Anzuchtgefäss mit nährstoffarmem Substrat stecken.
- Das Substrat leicht feucht halten.
Alternativ kann der Steckling auch in ein Glas mit Wasser gestellt werden. In der Regel klappt die Bewurzelung in Substrat jedoch besser. Haben sich Wurzeln gebildet, kann der Steckling an seinen neuen Standort ausgepflanzt werden.
Frucht

Im Herbst sieht man im Garten, in Parks und auf Strassen, die von Spitzahornen gesäumt sind, oft die charakteristischen, zweiflügeligen Früchte des Spitzahorns am Boden liegen.
Bei den Früchten handelt es sich um kleine Nüsse, die in paarweise angeordneten, stumpfwinkelig bis waagerecht zueinander stehenden Flügeln eingebettet sind.
Durch die Flügel haben die Früchte eine grosse Reichweite, wenn sie vom Wind verteilt werden und der Baum kann sich über einen grossen Radius hinweg vermehren.
Die beiden Spaltfrüchte befinden sich genau oberhalb des Stiels und teilen sich bei der Reife. Früchte und Flügel sind zunächst grün gefärbt, verfärben sich aber immer mehr ins hellbraune und vertrocknen dabei, sodass sie immer leichter werden und einfacher vom Wind verweht werden können. Die Nussfrüchte selbst sind flach mit einer kahlen Fruchtschale.
Kinder benutzen die Früchte des Ahorns gern zum Spielen, indem sie die zweiflügeligen Früchte wie einen Propeller im Wind fliegen lassen oder die Früchte in der Mitte auseinanderbrechen, öffnen und wie ein Horn auf die Nase kleben. Da der Spitzahorn ungiftig ist, ist dieser Spass völlig harmlos.
Spitzahorn ist winterhart
Der Spitzahorn ist absolut winterhart bis zu einer Temperatur von -30° C und braucht als erwachsener Baum keinen Winterschutz. Lediglich junge und frisch gepflanzte Bäume brauchen einen leichten Winterschutz in Form von Laub, Reisig oder einem Vlies über den Wurzeln.
Spitzahorne im Kübel müssen immer vor dem Durchfrieren der Ballen geschützt werden. Dazu wird der Kübel in eine Folie, ein Vlies oder Jute gewickelt und auf einem Holz- oder Styroporblock vor Bodenfrost geschützt.
Krankheiten und Schädlinge
Der Spitzahorn zeigt eine Anfälligkeit für folgende Krankheiten:
- Echter Mehltau
- Verticillium-Welke
- Teerfleckenkrankheit (Ahornrunzelschorf)
Gegen die Teerfleckenkrankheit und die Verticillium-Welke, die beide von Pilzen hervorgerufen werden, gibt es keine zugelassenen Mittel. Es hilft nur, die befallenen Teile grosszügig zu entfernen. Oft sind die befallenen Bäume dennoch nicht mehr zu retten. Der Mehltau schadet dem gesunden Baum hingegen kaum und kann recht leicht mit einem Frischmilch-Wasser Gemisch, ein bekanntes Hausmittel gegen Mehltau, bekämpft werden.
Ein äusserst vielseitiger, robuster und attraktiver Baum
Nicht ohne Grund gehört der Spitzahorn zu den in Deutschland am häufigsten gepflanzten Bäumen. Er bietet sowohl in der Laubfarbe als auch in der Wuchsform und Grösse verschiedene Variationen und ist daher als Solitärbaum im heimischen Garten, als Bepflanzung für Parks und Alleen und zur Begrünung des Stadtbilds gleichermassen geeignet.
Der robuste und pflegeleichte Baum ist in deutschen Gärten vor allem als Kugel-Ahorn sehr beliebt, während in Parks, Alleen und an Strassenrändern eher die großen, ausladend wachsenden Bäume zu sehen sind. Die grünlaubigen Arten bieten im Herbst ein spektakuläres Farbenspiel, wenn sich das Laub in leuchtenden Gelb-, Rot- und Orangetönen verfärbt, aber auch zu allen anderen Jahreszeiten braucht sich der Spitzahorn nicht zu verstecken. Vor allem die rotlaubigen Arten bieten immer einen auffälligen Blickfang und dieser vielseitige Baum ist zu recht einer der beliebtesten Bäume Deutschlands.
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Für den natürlichen, europäischen Spitzahorn (also keine Züchtung) wird in der Literatur immer angegeben, dass er gelbes Herbstlaub hätte. Auf Bildern ist teilweise jedoch auch rote Färbung zu sehen. Kann man sicher davon ausgehen, dass diese normale Sorte ganz sicher auch ins rötliche gehende Färbung entwickelt? Am schönsten wäre ein bunter Herbstteppich aus grün, gelb und rot im Garten.