Organisches Material verbessert die Bodenstruktur, das weiß jeder Gartenbesitzer. Nährstoffreiche Erde unterstützt nicht nur das Wachstum der Pflanzen, sondern sorgt auch für reichere Erträge beim Gemüse- und Obstanbau. Was liegt also näher, als seinen eigenen Kompost anlegen zu können und diesen in die Beete einzuarbeiten? Mit ein wenig Knowhow ist dies leichter geschehen, als manch einer denken mag.
Inhaltsverzeichnis
Kompost anlegen: so geht´s!
Zwei Behälter
Rein theoretisch würde ein Behälter ausreichen, um kompostieren zu können. Da dieses Procedere aber ausgesprochen umständlich ist, sollte der pfiffige Gartenbesitzer beim Kompost anlegen zwei Behälter aufstellen: in einem werden die kompostierbaren Abfälle gesammelt, in dem anderen wird der Kompost dann angelegt.
Behälteranforderungen
Kompostbehälter sind in der Regel aus Kunststoff oder Holz und können sowohl im Fachhandel für wenige Euro erstanden als auch selbst gebaut werden. Wichtig bei allen ist, dass der Behälter nach unten hin offen sein muss und auf Gartenboden gestellt werden sollte (nicht auf Pflaster). So kann zum einen überschüssiges Wasser ablaufen, zum anderen können für die Kompostierung wichtige Nützlinge (beispielsweise Regenwürmer) leichter hineinklettern. Es empfiehlt sich, unten ein Drahtgitter anzubringen, um unerwünschte Besucher wie Wühlmäuse abzuhalten.
Standort
Der richtige Standort ist von immenser Bedeutung. Am geeignetsten ist ein Plätzchen unter einem Baum, da dessen Blattwerk zum einen Schatten spenden, zum anderen den Kompost vor unerwünschten starken Regeneinflüssen schützt. Denn Kompost darf zwar nicht austrocknen (bei zu trockenen klimatischen Bedingungen ab und zu mit der Gießkanne wässern), aber definitiv auch nicht zu nass werden.
Wie funktioniert das Kompostieren?
Kompostierbare Abfälle werden gesammelt. Wenn sie nach circa drei Monaten halb verrottet sind, müssen sie umgeschichtet (beim Kompostieren in einem Behälter) beziehungsweise in den zweiten Behälter umgesetzt werden. Dies ist wichtige, damit das Kompostiergut gelüftet und das Gesamtvolumen reduziert wird. Nach circa sieben Monaten ist der Kompost fertig.
Kompost anlegen: Was darf kompostiert werden?
- Eierschalen
- Gemüsereste
- Holzhächsel
- Kaffeesatz
- Küchenpapier
- Laub
- Obst (bitte nur in Maßen, denn es fault zu sehr)
- Rasenschnitt
- Schnittblumen
- Strauchschnitt
- Teebeutel
- Topfpflanzen
- Zwiebelschalen (eignen sich hervorragend, um Regenwürmer anzulocken)
Wichtig ist, dass alle diese Komponente gut gemischt zum Kompostieren gegeben werden; nur so wird ein optimales Ergebnis erzielt. Zeitungen und Pappe eignen sich ebenfalls zum Kompostieren; allerdings sollten auch diese Materialien nur in Maßen eingesetzt werden. Unkraut könnte kompostiert werden, allerdings nur vor der Samenbildung.
Was darf nicht kompostiert werden?
Eigentlich versteht es sich von selbst, dass anorganische Materialien wie Kunststoffe, Metalle und Zeitschriften nichts auf einem Kompost zu suchen haben. Dennoch versuchen einige Hobbygärtner damit ihr Glück… Bitte nicht! Ebenso wenig haben Ausscheidungen von Haustieren, Tetrapacks und kranke beziehungsweise pilzbefallene Pflanzenteile etwas auf dem Kompost zu suchen. Schließlich möchte man ja nicht deren Viren oder Sporen mit der „guten“ kompostierten Erde wieder auf die Beete bringen…
Tipps zum Kompostieren
Um den Prozess des Kompostierens ein wenig zu beschleunigen, können dem Kompost einige Zusätze beigemischt werden (wobei das „mischen“ hier nahezu wörtlich zu verstehen ist: gründliches Unterheben beziehungsweise Einarbeiten in den bestehenden Kompost ist angesagt!) Hornmehle beispielsweise versorgen den Kompost mit mehr Stickstoffen, Algenmehle hingegen sorgen für zusätzliche Spurenelemente und sind dazu noch geruchsbindend.
Lubera-Tipp: beim Aufstellen des Kompostbehälters nicht zu dicht an Nachbars Zaun gehen; die durch den Kompost auftretenden Gerüche könnten die Harmonie doch ein wenig stören…
Graphik: © Skorzewiak – stock.adobe.com
ich habe einen (leider) halbverrotteten Kompost angeliefert bekommen.
Ergebnis : die Oberfläche wird extrem schnell trocken und nicht krümmelig
sondern hart. Wie kann man hier Abhilfe schaffen ?
Im Voraus besten Dank für Ihre Info.
Zunächst könnten Sie es mit einer ganz simplen Methode versuchen: Befeuchten des Komposts mit Wasser. Manchmal zeigt dieser kleine Kniff bereits den gewünschten Erfolg.
Falls nicht, müssen Sie den Kompost umsetzen und dann feuchte Materialien untermischen (beispielsweise Rasenschnitt, rohe Gemüsereste, Gemüseschalen,…). Auch das Untermischen von frischer Komposterde kann Abhilfe schaffen.