Die Deutschen lieben Meerrettich. Viele Gerichte sind ohne dessen würzige Schärfe kaum denkbar. Übertroffen werden wir allerdings dabei noch von den Amerikanern. Dort verzehrt man jährlich etwa 22 Millionen Tonnen der Wurzel. Dabei lag die ursprüngliche Heimat der Wurzel in Ost- und Südeuropa, wo er traditionell als Kren bezeichnet wird. Doch warum ist Meerrettich gesund?
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Die Nährwerte von Meerrettich
Erst beim Anschneiden oder Reiben entsteht der typisch scharfe Geruch. Die in der frischen Wurzel enthaltenen Senföl-Glykoside liefern beim Zerkleinern das flüchtige Allyl-Senföl. Das ist dieselbe Substanz, die beim Zwiebelschneiden die Tränen kullern lässt. Dieser bekannte Geruch verfliegt allerdings schon nach wenigen Minuten.
Die unscheinbare Wurzel ist
- gelblich-braun
- hart
- und riecht in rohem Zustand fast gar nicht.
Um das Aroma nicht zu verlieren, soll Meerrettich nicht gekocht werden. Durch Zusatz von Säure, beispielsweise Essig oder Zitronensaft, kann allerdings die Schärfe der Wurzel stabilisiert werden. Außer den Senföl-Glykosiden enthält es noch
- Cumarine
- Phenolcarbonsäuren
- und viel Vitamin C.
Meerrettich gesund verarbeiten
Am besten kauft man frischen Meerrettich als ganze Wurzel, so trocknet sie nicht aus und ist länger haltbar. Im Gemüsefach des Kühlschranks lässt sie sich etwa 4 bis 6 Wochen lagern. Um von den gesunden Eigenschaften zu profitieren, muss in dieser Zeit die Verarbeitung erfolgen. Alternativ kann die Wurzel auch geschält und luftdicht eingefroren werden.
Man erhält sie auch in guter Qualität als Creme im Glas, so beispielsweise als Tafelmeerrettich oder etwas weniger scharf als Sahnemeerrettich. In verarbeiteter Form ist er jedoch schon großer Mengen seiner gesunden Inhaltsstoffe beraubt.
Meerrettich als gesunde Zutat
Die frisch geriebene Wurzel ist eine beliebte Zutat zu rohem Schinken. Mit geriebenen, sauren Äpfeln gemischt, ergänzt sie wohlschmeckend gebratenes und auch gekochtes Fleisch.
Die Mischung hält sich im Kühlschrank mehrere Tage, ohne ihre Schärfe zu verlieren. Die Braunfärbung lässt sich verhindern, indem man gedämpfte statt der rohen Äpfel verwendet.
Meerrettich ist zudem in vielen Soßen enthalten, die vor allem zu Fisch passen. So ist Sahnemeerrettich zu geräuchertem Lachs für viele eine Delikatesse. Eine andere Variante, gemischt mit Preiselbeeren, hat ihre Verwendung vor allem zu Wild gefunden.
In der Volksmedizin dient er vor allem als verdauungsförderndes Mittel und wird bei Erkrankung von
- Leber
- und Galle
- sowie in Form von Umschlägen bei Gicht
- und Rheuma verwendet.
Die geriebene Wurzel hemmt Entzündungen. In kleinen Mengen wirkt sie harntreibend. Da sie auch den Hustenreiz mildert, findet sie immer wieder Anwendung bei Entzündungen der Atemwege.
Lubera-Tipp: Als sogenannter japanischer Meerrettich wird übrigens Wasabi bezeichnet. Er hat ähnliche Eigenschaften, ist deutlich schärfer und ebenfalls sehr gesund.
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Textquelle: Ralph Kaste
Symbolgrafiken: Yaruniv-Studio, Photocrew – Fotolia.com