Ameisen tragen zu einem natürlichen Gleichgewicht im Freien bei, und sind aus heimischen Gärten nicht wegzudenken. In der Regel leben sie bescheiden vor sich hin, ohne humane Wesen zu stören. Nun kann es allerdings passieren, dass sie aufgrund ihrer großen Popularität oder der Wahl ihrer Laufwege – die durchaus auch mal durch Wohnungen führen können -, zu einer Plage werden. Da die kleinen Insekten große Schäden anrichten können, hilft nur eines: Ameisen vernichten.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes
- Ameisen vernichten mit Hausmitteln oder Chemie?
- Ameisen im Haus
- Ameisen durch Pflanzen aus Gärten fernhalten
- Hausmittel gegen Ameisen
- Ameisen umsiedeln?
- Hausmittel gegen Ameisen – Backpulver
- Ameisen vertreiben mit Hirschhornsalz
- Ameisen mit Chemie bekämpfen
- Köderfallen
- Ameisenfallen selbst bauen?
- Warum laufen Ameisen immer in Schlangenlinien hintereinander her?
Ameisen vernichten – Lubera® Tipps
- Lockmittel verschließen: keine Lebensmittel und Getränke offen lagern; Hunde- und Katzenfutter nicht offen stehen lassen
- Kreidestrich: Kreidestrich vor der Tür ziehen
- Öffnungen verschließen: Ritzen und Sparren in Fenster- und Türrahmen mit Silikon oder Lehm verschließen; Müllbehälter verschlossen halten
- Pflanzen gegen Ameisen: Lavendel, Kerbel, Zitronenkraut, Farne pflanzen; Lavendelblüten oder Wacholderblätter in Ameisenstraßen legen
- Hausmittel zum Ameisen Vertreiben: Ätherische Öle, Essig, Kupfermünzen, Zimt, Zitronenschalen
- Ameisen umsiedeln: Blumentopf mit Holzfüllen, umgestülpt auf Ameisenbau; warten; umsiedeln
- Backpulver: nur, wenn es Natriumhydrogencarbonat enthält; direkt auf Ameisenstraße oder in den Ameisenbau streuen
- Natron: direkt auf Ameisenstraße oder in den Ameisenbau streuen
- Hirschhornsalz: mit Puderzucker vermischen; auf Ameisenstraßen und Bauten streuen
- Chemie: Pulver; Flüssigkeiten
- Köderfallen: wirksam, jedoch nicht nur für Ameisen giftig
- Ameisenfallen selbst bauen: möglich, aber nicht ratsam
- Zitrone: Wenn man Zitronenscheiben oder ausgepreßte Zitronenschalen auf die befallenen Stellen im Beet oder Blumenkasten legt, hält das die Ameisen ab.
- Zimt: etwas davon auf den Weg streuen.
Wissenswertes
Über die Frage, ob Ameisen Schädlinge oder Nützlinge sind, scheiden sich die Geister. Wer einmal gesehen hat, wie Ameisen Blattläuse züchten, so dass Tausende und Abertausende von ihnen auf heimischen Pflanzen zu finden sind, wird definitiv zu ersteren These tendieren. Hinzu kommt, dass diese Blattläuse einen honigartigen Saft ausscheiden, den Ameisen zwar lieben, der auf Pflanzen jedoch zu Pilzbefall führt. So ist es nicht weiter verwunderlich, wenn sich diese „Blattlauszüchter“ bei Gartenbesitzern keiner großen Beliebtheit erfreuen.
Genauso wenig mögen es Hausbesitzer, wenn Ameisen ihren Radius vergrößern und in Gebäude eindringen. Nicht nur die Tatsache, dass es etwas unhygienisch ist, Insekten im Hause zu haben: auch können Ameisen große Schäden an Gemäuern anrichten.
Doch nicht alle Ameisenarten züchten Blattläuse oder dringen in Gebäude ein; viele leben einfach nur in heimischen Gärten, und tun dort wahrhaft Nützliches: sie lockern den Boden auf und sorgend durch ihre Bauten dafür, dass die oberen Erdschichten umgeschichtet werden. Doch nicht nur das: sie tragen dazu bei, dass abgestorbene Pflanzen(teile) abgebaut werden können, entsorgen tote Insekten und auch größere Tiere und verbreiten Pflanzensamen. Diese Ameisen sind eine große Bereicherung für jeden Garten und sollten deswegen keinesfalls als Schädlinge betrachtet werden.
Bevor man sich als Gartenbesitzer oder Hauseigentümer an die Ameisenvernichtung macht, sollte man also zunächst überprüfen um welche Art Ameisen es sich individuell handelt. Während die ersten beiden Varianten durchaus als Schädlinge angesehen werden können, da sie eine Gefahr für Haus und Garten darstellen, sind letztere sehr, sehr nützlich und sollten deshalb keinesfalls vernichtet werden.
Ameisen vernichten mit Hausmitteln oder Chemie?
Immer wieder stellt sich Gartenbesitzern die Frage, ob die Ameisenvernichtung mit Hausmitteln oder chemischer Keule vonstatten gehen soll. Zwar tendieren viele zu natürlichen Mitteln, jedoch fürchten sie, dass deren Wirkung nicht ausreichend sein wird, um die ungebetenen Gäste auch tatsächlich erfolgreich zu bekämpfen.
Erfolgversprechend sind chemische Mittel (spezielle Pflanzenschutzmittel) in jedem Fall, jedoch sollte bei deren Einsatz grundsätzlich der Nutzen gegenüber möglichen Schäden an der Umwelt bedacht werden. So ist es empfehlenswert, zunächst zu versuchen, die ungewollten Ameisen mit Hausmitteln zu bekämpfen. Erst, wenn dies gescheitert sein sollte, sowie bei extrem starkem Befall, werden chemische Mittel eingesetzt.
Ameisen im Haus
Sinnvoll ist es, Ameisen aus Bereichen fernzuhalten, in denen sie unerwünscht sind. Dies erspart das Procedere der Vernichtung. Doch wie erfolgt solch ein Fernhalten in der Praxis?
- Speisen und Getränke sichern: Wer Lebensmittel offen herumstehen lässt, braucht sich nicht zu wundern, wenn sich Ameisen ungeniert darüber her machen. Zu appetitliche Düfte werden verströmt, als dass die kleinen Insekten diesen widerstehen könnten. Generell sollten sämtliche Speisen und Getränke, die für Ameisen verlockend sein könnten, innerhalb des Hauses verschlossen gelagert werden. Dies gilt nicht nur für menschliche Lebensmittel, sondern auch für Hunde- und Katzenfutter.
- Kreidestrich: kaum zu glauben, aber wahr: ein Kreidestrich, der vor der Haustür gezogen wird, ist derart unüberwindlich, dass Ameisen nicht über ihn hinwegschreiten werden.
- Ritzen verschließen: Sparren und Ritzen an Fensterbänken sowie Türrahmen sind beliebte Eintrittspforten für Ameisen. Damit die Insekten keine Chance haben, durch diese Öffnungen in ein Gebäude einzudringen, sollten sie verschlossen werden. Dies kann mit Silikon geschehen; auch Lehm ist hierfür geeignet.
- Müll verschlossen halten: Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich müssen Mülltonnen und Abfallsäcke immer verschlossen bleiben. Dasselbe gilt für Kompostbehälter.
Ameisen durch Pflanzen aus Gärten fernhalten
Es gibt verschiedene Pflanzen, deren Düfte für Ameisen derart unangenehm sind, dass sie Orte meiden, an denen diese wachsen. Diesen Fakt sollte man sich als Gartenbesitzer zum Nutzen machen, und die Kraft der Natur für sich arbeiten lassen:
- Farn
- Kerbel
- Lavendel
- Thymian
- Zitronenkraut
in die Beete zwischen andere Pflanzen setzen. Die oben genannten Gewächse erden durch ihren intensiven Geruch dafür sorgen, dass die Ameisen freiwillig das Weite suchen.
Wem dies zu mühsam ist beziehungsweise wer solche Pflanzen nicht in seinen Beeten haben möchte, kann auch weitere Methoden zurückgreifen:
- Lavendelblüten mitten in die Ameisenstraßen legen
- Wacholderblätter auf Ameisenhaufen oder –straßen legen
Auch bei diesem Procedere werden die Ameisen freiwillig das Weite suchen.
Hausmittel gegen Ameisen
Auch andere Hausmittel sind sehr gut geeignet, um Ameisen zu vertreiben, also sie von bestimmten Plätzen fernzuhalten:
- Ätherische Öle
- Essig
- Kupfermünzen
- Zimt
- Zitronenschalen
Diese Mittel werden an jene Stellen gestreut, versprüht beziehungsweise gelegt, an denen Ameisen unerwünscht sind. Für kleinere Plätze wie beispielsweise Türeingänge eignen sich diese Maßnahmen hervorragend; für größere Flächen hingegen sind sie nicht empfehlenswert.
Lubera®-Tipp: Ameisen, die ein Nest in einem Blumenkübel gebaut haben, können aus diesem vertrieben werden, indem der Kübel stark mit Wasser getränkt wird. Dieses Procedere muss gegebenenfalls mehrfach angewendet werden.
Ameisen umsiedeln?
Gerne wird beim Thema „Ameisen vernichten“ empfohlen, die unerwünschten Ameisen einfach umzusiedeln. Obwohl dieses Procedere sehr human und nachvollziehbar klingt, ist es nicht wirklich erfolgversprechend und zudem reichlich sinnlos. Wer dennoch meint, er möchte eine bestehende Ameisenkolonie an einen anderen Ort umsetzen, geht wie folgt vor:
- Blumentopf mit Holzwolle füllen
- Topf umgedreht auf den Ameisenbau setzen
- Warten, biss die Ameisen in die Holzwolle umziehen
- Blumentopf nehmen und an gewünschter Stelle umgekippt wieder absetzen
Lediglich in Fällen, in denen ein Ameisenbau zu nahe an einem Gebäude angesiedelt ist, ist solch ein Procedere zu empfehlen; ansonsten ist es eher eine Spielerei als ein wirklich sinnvolles Unterfangen, einer Ameisenplage Herr zu werden.
Hausmittel gegen Ameisen – Backpulver
Immer wieder wird empfohlen, Backpulver zur Ameisen Vernichtung zu verwenden. Viele Gartenbesitzer befolgen diesen rat und sind dann sehr verwundert, dass diese Methode nicht funktioniert. Die Erklärung hierfür ist ganz einfach: prinzipiell wirkt Backpulver, jedoch muss es Natriumhydrogencarbonat enthaltet. Dies ist heutzutage nicht in jedem Backpulver der Fall; stattdessen wird Kaliumhydrogencarbonat verwendet. Beim Kauf von Backpulver ist demzufolge zwingend auf dessen Inhaltsstoffe zu achten. Alternativ kann Natron eingesetzt werden. Dieses sollte jedoch mit Traubenzucker vermischt werden, da ansonsten die Ameisen es nicht essen werden.
Die Anwendung erfolgt dahingehend, dass das Backpulver beziehungsweise das Natron auf die Ameisenstraßen oder direkt in den bau gestreut werden. Die Insekten nehmen es dort auf und versterben.
Ameisen vertreiben mit Hirschhornsalz
Nicht sehr bekannt, dafür umso wirksamer ist Hirschhornsalz. Diese Backzutat hat den Vorteil, dass sie giftiges Ammoniak freisetzt, wenn sie von den Ameisen gefressen wird.
Lubera®-Tipp: Damit dies auch geschieht, sollte das Salz mit Puderzucker vermischt werden, da ansonsten Ameisen nicht unbedingt wild darauf sind, Hirschhornsalz zu probieren.
Ameisen mit Chemie bekämpfen
So wirksam und vor allem umweltfreundlich Hausmittel auch sein können – es kann durchaus passieren, dass ihre Wirksamkeit bei großen Ameisenpopulationen nicht gegeben ist. In jenen Fällen wird dem Garten- beziehungsweise Hausbesitzer nichts anderes übrig bleiben, als chemische Mittel zur Ameisen Bekämpfung einzusetzen.
Jene Pflanzenschutzmittel sind im Fachhandel erhältlich und werden entweder in die Ameisennester gestreut, gegossen oder gesprüht. Bevor es zu einem derartigen Einsatz kommt, sollten jedoch immer der Nutzen bedacht und die Frage geklärt werden, ob Chemie wirklich notwendig ist. Auch sollten keine Haustiere in der Nähe sein, da diese gegebenenfalls die Gifte aufnehmen und erkranken können.
Köderfallen
Köderfallen enthalten einen Lockstoff, welcher Ameisen anlockt. Sie fressen den Köder, der mit Giftstoffen versetzt ist, und schleppen es in ihren Bau. Dies hat den Vorteil, dass nicht nur die schleppende Ameise, sondern eine große Anzahl von Artgenossen mit vernichtet wird. Zu beachten ist allerdings, dass das in den Fallen enthaltene Gift nicht nur für Ameisen giftig ist, sondern auch für andere Insekten und Menschen. Insbesondere Familien mit kleinen Kindern sind deshalb gut beraten, keine derartigen Köder aufzustellen.
Ameisenfallen selbst bauen?
Gerne wird empfohlen, Ameisenfallen zu bauen, um der lästigen Insekten Herr zu werden: Wasser mit Zucker oder Honig anreichern, in Schüsseln füllen und im garten aufstellen. Die Ameisen werden von dem süßen Duft angelockt, fallen in das Wasser und ertrinken. Auch, wenn diese Methode eventuell erfolgversprechend ist: sie ist unmenschlich und bedeutet für die Ameisen einen qualvollen Tod. Wer unbedingt meint, die Insekten töten zu müssen, sollte lieber auf Natron, Hirschhornsalz oder notfalls auf chemische Substanzen zurückgreifen. Diese wirken schneller und garantieren somit einen würdevollen Tod.
Warum laufen Ameisen immer in Schlangenlinien hintereinander her?
Ameisenstraßen besitzen so etwas wie unsichtbare Leitplanken. Beim „Anlegen einer Straße“ hinterlässt zunächst ein einziges Tier eine Duftspur aus Pheromonen. An dieser Spur orientieren sich nun alle nachfolgenden Ameisen. Sie riechen die Botenstoffe mit ihren beiden Antennen, die sie vorne rechts und links am Kopf haben. Sobald der Duft schwächer wird, weil sie vom Weg abkommen, wechseln sie zur anderen Seite. So entstehen die Schlangenlinien.
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Wir haben in vielen Beeten und Rabatten vor einigen Jahren Lavendel und Thymian gepflanzt. Seitdem ist die Ameisenpopulation deutlich weniger geworden. Man kann also tatsächlich Ameisen vertreiben, ohne sie töten zu müssen oder Chemie einzusetzen. Außerdem sehen die Kräuter auch noch sehr schön aus und duften.