Der Borkenkäfer gilt gemeinhin als ein Schädling und hat demzufolge einen nicht besonders guten Ruf. Dabei hat er auch nützliche Eigenschaften, die leider kaum jemand kennt. Hier erfahren Sie alles, was es über den kleinen Käfer zu wissen gibt.
Inhaltsverzeichnis
Borkenkäfer – Steckbrief von Gartenbista
- Farbe: dunkelbraun bis schwarz
- Größe: 5 – 9 mm
- Besonderheiten: ernähren sich von verrottetem Holz
- Verbreitung: weltweit
- Entwicklungsstadien: Ei, Larve, adulter Käfer
- Schadwirkung: Durchbohren des Holzes, Verzehr von Saftgewebe
Wissenswertes über den Borkenkäfer
Der Borkenkäfer gehört zur Familie der Rüsselkäfer und ist weltweit mit etwa 5.000 verschiedenen Arten verbreitet. In Europa sind es lediglich 150, die bekanntesten Vertreter hierzulande sind der Buchdrucker und der Kupferstecher.
Die kleinen Käfer bohren Gänge in die Rinde oder das Holz von Bäumen. In diese legen sie ihre Eier ab. Wenn die Larven der sogenannten Rindenbrüter schlüpfen, ernähren sie sich von dem Saftgewebe des Wirtsbaumes. Dieses benötigt er jedoch zur eigenen Lebenserhaltung. Sind viele Larven vorhanden, kann ihre Anwesenheit dazu führen, dass der Baum unterversorgt ist und somit abstirbt. Zwar sind viele Bäume beispielsweise durch Harzbildung in der Lage, sich gegen die Käfer zu wehren; schwächere Exemplare jedoch können dies nicht.
Die Larven der Holzbrüter wiederum ernähren sich von Pilzen, die sie in ihren Brutgängen züchten. Die Bäume sind dadurch zwar nicht in Gefahr, jedoch kommt es zu einer erheblichen Wertminderung des Holzes, da es durch diese Gänge an Stabilität verliert.
In höheren Lagen wurden in reinen Fichtenwäldern große Biotope geschaffen, in denen die Borkenkäfer ungehindert leben können.
Ist der Borkenkäfer ein Nützling?
Auch, wenn manch einer dies nicht glauben mag: der Borkenkäfer besitzt tatsächlich Eigenschaften, die ihn für das
Ökosystem des Waldes nützlich machen. Häufig bringen die Larven lediglich geschwächte Bäume zum Absterben. Auf dem frei gewordenen Platz können dann durch Menschenhand neue Bäume gepflanzt werden, welche besser an den jeweiligen Standort passen.
Die Nützlichkeit der Käfer zeigt sich jedoch vor allem in der Tatsache, dass sie sich überwiegend von bereits verrottetem Holz ernähren. Dadurch entsorgen sie dieses auf natürliche Weise.
Oder ein Schädling?
Es ist auch nicht falsch, den Borkenkäfer als Schädling zu bezeichnen. Vor allem in der Forstwirtschaft wird jeder ihm diesen Titel verleihen, da die von ihm verursachten Schäden immens sind und zu einem hohen finanziellen Verlust führen.
Borkenkäfer Schadbilder
Durch die Zerstörung des Saftgewebes kommt es zu einer Unterversorgung der Pflanzenteile. Dies äußert sich in verkümmertem Wuchs, vorzeitigem Blattabwurf sowie spärlichem Neuaustrieb. Schließlich sterben die Bäume ab. Weitere Indizien für die Anwesenheit von Borkenkäfern:
- Holzmehl am Fuß des Stammes
- Bohrlöcher im Stamm sowie in dicken Ästen
Borkenkäfer bekämpfen
Als Waldbesitzer ist man gesetzlich dazu verpflichtet, gegen den Borkenkäfer vorzugehen. Diese Maßnahme dient nicht nur dem Schutz des eigenen Baumbestandes, sondern auch dem der angrenzenden Wälder. Als Hobbygärtner hingegen möchte man verhindern, dass sich der kleine Käfer weiter ausbreitet und es dadurch tatsächlich zum Absterben des befallenen Baumes kommt.
Mit Hausmitteln?
Es gibt keine Hausmittel, die effektiv gegen Borkenkäferbefall eingesetzt werden können. Eine Entrindung kann eventuell helfen. Die sinnvollste Methode zum Bekämpfen der kleinen Käfer ist jedoch das Fällen des betroffenen Baumes. Darüber hinaus muss jeglicher Befall der zuständigen Forstbehörde sowie der Gemeinde gemeldet werden.
Lubera-Tipp: Gefällten Baum mindestens 500 m entfernt von Naturstoffen entsorgen!
Chemisch?
Es gibt Insektizide zur Borkenkäfer Bekämpfung. Bevor diese eingesetzt werden, sollte man sich als Hobbygärtner jedoch darüber im Klaren sein, dass sie auch andere Insekten töten. Darüber hinaus fördert ein häufiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln Resistenzen, so dass es durchaus sein kann, dass diese keine Wirkung mehr zeigen.
Lubera-Tipp: Vorbeugen! Bäume gut pflegen und stärken, damit sie sich alleine gegen die Borkenkäfer wehren können.
Symbolgraphiken: © Sabine, Friedemann Blümel, anokato – stock.adobe.com
danke für den erfreulichen Artikel