Mit der Zucchinischwemme ist es jeden Sommer dasselbe. Erst wachsen sie so gemütlich daher, und man freut sich, wie schön diese beliebten Küchengartengewächse mal wieder gedeihen. Und dann dreht man sich im Juli oder August mal um, und schaut grad ein paar Tage nicht nach dem Gemüse. Und päng! Plötzlich sind sie einen halben Meter lang und dick wie fette Keulen. Und wie jeden Sommer stellt sich die leidige Frage: was sollen wir nun bloss anfangen mit all diesen Riesenzucchetti?!
Inhaltsverzeichnis
Meistens ist ja gross besser, und im Gemüsegarten freuen wir uns ja jeweils besonders, wenn die Ernte üppig und in Form grosser Früchte ausfällt. Schliesslich kochen und essen wir ja fürs Leben gerne, und ab Juli schwelgen wir jeden Tag in frischen Gemüse-Rezepten aus dem Garten. Das passende Gemüse kaufen Sie jetzt online bei usn im Shop. Nur bei den Zucchini gilt das so nicht. Klein und zart schmecken sie hervorragend, anfang Juli freuen wir uns auch sehr über die ersten Früchte, und kochen delikate Rezepte, essen mit Freunden und geniessen das zarte Gemüse auch mal einfach so vom Grill, nur mit etwas Meersalz und Olivenöl gewürzt. Aber sobald die Zuchini gross sind, meist schon vor Ende Juli und dann erst recht im August und September, naja, dann werden sie etwas fade, und das Fleisch wird faserig. In diesem Zustand haben sie auch richtig viele Kerne gebildet, und im August und September wird die Schale so fest, dass sie die Zuccini nun natürlich nun alles andere als zart sind. Ja und jetzt, was tun damit? Gibt es gescheite Rezeote, um dieses so leicht wachsende Gemüse doch noch essen zu können? Rezepte, die einem im Juli schmecken und auch im August und in den September hinein nicht gleich verleiden? Es soll mir jetzt niemand kommen mit in Essig und Curry eingelegten Zucchini. Das ist grauenhaft! Wenn schon etwas sauer einlegen, dann doch nicht diese zähen bleichen geschmacklosen Klösse. Wenn schon die ganze Arbeit mit dem Einmachen, dann lieber Kapuziner-Kapern oder Kornelkirschen, kleine zarte Cornichons oder sonst etwas wirklich Leckeres. Aber doch nicht zu gross gewordene Zucchini! Das ist wirklich schade für die Zeit, für den Essig, für die Gewürze und für das Glas. Es soll mir auch niemand ebensolche mitbringen, bitte. Wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann sind es in Curry und Essig eingekochte Zucchini.
Damit es gar nicht erst zur Zucchinischwemme kommt
Eigentlich wäre es ganz einfach: ab Juli und den August hindurch jeden Tag bei den Zucchinipflanzen im Garten nachhschauen gehen, und stets die jungen Zucchini gleich ernten, und damit leckere Rezepte für jeden Tag kochen. Die ganz jungen Zucchini-Früchte schmecken auch roh übrigens lecker. Sie können wie Gurken und anderes rohes Gemüse in den Salat geschnitten werden, und alle möglichen Rezepte für rohes Gemüse lassen sich damit zubereiten. Oder einfach so zwischendurch als Snack direkt vom Garten gegessen werden. Halbgrosse noch zarte Zucchini lassen sich bestens für Ratatoille und andere Gemüsegerichte verwenden. Und noch besser zum Vorbeugen von zu vielen zu grossen Zucchini ist folgendes Rezept: Die Blüten ernten. Entweder nur die Blüten, zum Beispiel im Bierteig ausbacken, oder einfach mit Olivenöl bestreichen und backen. Oder aber warten, bis sich schon ein kleiner Fruchtansatz gebildet hat, die Blüte aber immer noch frisch aussieht. Da muss man wirklich jeden Tag schauen, um den perfekten Moment zu erwischen. Diese wiederum in Bierteig oder mit etwas Olivenöl backen. Ein super Rezept für ein feines Sommer-Essen im Garten mit Gästen! Wenn vorweg immer die jungen Zucchini geerntet werden, dann sollte es gar nicht erst zu einer Zucchinischwemme kommen. Aber eben, manchmal vergisst man es halt, oder man war vielleicht ein paar Tage in den Ferien. Also, falls es trotz allem zu einer Zucchinischwemme gekommen ist, hier ein paar Rezepte, die tausendmal besser schmecken als in Curry und Essig eingelegte Zucchini.
Zucchinisuppe mit Zitrone
Mein Favorit ist ein feines Zucchinisüppchen mit Zitrone. Auf diese Weise kann man auch die grössten Zucchini noch gut verarbeiten, und es schmeckt erfrischend sommerlich und so gar nicht nach Essig und Curry. Das Rezept ist ganz einfach: Eine Zwiebel in Olivenöl andünsten. Die Zucchini aufschneiden und wie Kürbisse von den Kernen befreien. Die Schale, wenn sie nicht allzu hart ist, dranlassen. Die Suppe sieht schöner aus mit etwas Grün. Wenn sie schon zu hart sind, müssen aber die Schalen auch entfernt werden. Dann hilft etwas Bohnenkraut und/oder Petersilie als Grün-Ersatz. Die gerüsteten Zucchini, genauso wie man es bei Kürbissuppe macht, in Würfel schneiden und mit den Zwiebeln und dem Olivenöl kurz mitdünsten. Dann je nach Menge ein bis zwei Liter heisse Gemüseboillon darübergiessen. Kochen lassen, bis die Zucchini weich sind. Mit dem Stab pürieren. Dann mit dem Saft von 1 bis 2 Zitronen abschmecken. Zum Servieren etwas gesüssten Rahm, und ein paar Blümchen oder etwas Petersilie drüberstreuen. Fertig.
Tipp: Diese Suppe schmeckt übrigens auch kalt ganz lecker. So lässt sich die Zucchinischwemme doppelt effizient bewältigen.
Einfacher, süsser Zuccinicake von Sabine
Das ist ein absolut simples Rezept: einen Dreimalschwer-Teig anrühren, also 3-4 Eier, 200 Gr Butter, 200 Gr Zucker schaumig rühren. Etwas gemahlene Mandeln oder Haselnüsse beigeben. Mehl so viel, dass ein sämiger Teig entsteht. 1/2 Backpulver. Und dann statt Himbeeren oder anderen Früchten einfach eine gute Portion von etwa 200 Gramm klein geschnittene Zucchini unterrühren. Der Trick: Weil das Fleisch der Zucchini so blass ist und im Kuchen nicht richtig schön aussieht wie Himbeeren oder so, schneide ich sie in feine Schnitze, so dass bei jedem Stückcken noch etwas grüne Schale dran ist. Das geht mit grossen, aber noch nicht ganz ausgehärteten Zucchini am besten. So lässt sich die Zucchinischwemme schon mal ordentlich reduzieren.
Die grossen Zucchini in möglichst feine Schnitze schneiden, so dass noch etwas grüne Schale dranbleibt. Das sieht viel besser aus. Alternativ kann man sie auch mit der Röstiraffel raffeln, und auch dabei etwas Schale dranlassen für die Farbe. Foto: Sabine Reber
Ein normaler Gleischwerteig – und einfach statt Himbeeren oder anderer Früchte die Zuchinischnitzchen unterrühren. Funktioniert tiptop und schmeckt erstaunlich gut. Foto: Sabine Reber
Mit etwas süssem Rahm serviert ist der Zucchinikuchen ein perfektes Dessert! So lässt sich der Zucchinischwemme doch noch auf genussreiche Art beikommen. Foto: Sabine Reber
Süsser Zucchinicake von Friedy
Und hier noch ein etwas ausgeklügelteres Rezept für die Verminderung der Zucchinischwemme. Dieses Rezept hat mir meine liebe Freundin Friedy geschickt, und es ist so lecker, dass die vielen Zucchini damit im Nu weniger werden. Friedy schält die grossen Zucchetti, lässt aber nach Möglichkeit etwas Grün dran, weil das schöner aussieht. Dann raffelt sie die Zuchetti mit der Röstraffel, damit sie schön fein werden. Im Prinzip funktionieren die Zuchetti auf diese Weise wie die Karotten bei einem klassischen Rüeblicake.
150 gr Margarine, 200 gr Zucker, 3 Eier und 1 Prise Salz gut rühren.
100 gr schwarze Schoggistückli, 2 Esslöffel Wasser, 200 Gr Zucchetti (mit Rostraffel geraffelt), 50 gr Mandeln, 200 gr Mehl, 1/2 Backpulver
Alles der Reihe nach zugeben und mischen, in Cakeform fülen und bei 180 Grad 45 Minunten in der Mitte des Ofens backen.
Details und interessante Varianten siehe Friedys Originalrezept auf dem Foto: