Zwar gibt es im Fachhandel bereits vorgezogene Pflanzen zu kaufen, jedoch kann man auch sehr gut selbst Tomaten züchten. Dies macht nicht nur Spaß, sondern erfüllt das Gärtnerherz mit Stolz, wenn die Zeit zum Ernten gekommen ist. Und so gelingt es.
Inhaltsverzeichnis
Tomaten im Garten züchten
Vorab gesagt: zwar lassen sich Tomaten durchaus im Garten züchten, jedoch ist eine Anzucht im Haus sinnvoller. Dies liegt vor allem an dem Wärmebedürfnis der Pflanzen. Keinesfalls sollten sie vor den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freiland gebracht werden, da eventuelle Spätfröste ihnen sehr schaden würden. Würde man jedoch erst zu diesem Zeitpunkt mit der Aussaat beginnen, so würde die Erntezeit erst derart spät im Jahr beginnen, dass der Ertrag recht überschaubar wäre.
Demzufolge kann die Kultivierung zwar sehr gut im Freiland geschehen, jedoch möglichst nicht die Aussaat.
Im Gewächshaus?
Es ist tatsächlich so, dass Tomaten im Gewächshaus noch besser gedeihen als im Freiland. Auch dies ist wiederum mit der Liebe zu Wärme zu erklären. Die Temperaturen in einem Gewächshaus sind recht hoch und zudem gleichbleibend. Auch werden die Pflanzen und Früchte vor Regen geschützt, so dass weder eine Gefahr von Staunässe noch von geplatzten Tomatenhäuten gegeben ist. Ein Glasdach wäre ideal, da durch dieses die Sonne gut durchdringen kann. Abgesehen davon müssen die Ansprüche der Pflanzen bezüglich Platz und Substrat vollumfänglich erfüllt werden.
Allerdings ist der Pflegeaufwand etwas größer als bei der Freilandkultur. Vor allem sind regelmäßige Schädlingskontrollen notwendig. Krankheiten sowie Schädlinge stellen bei dieser Art der Kultivierung ein größeres Problem dar.
Tomaten auf dem Balkon züchten?
Auch auf Balkonen lassen sich die beliebten Tomaten züchten – sofern die Standortbedingungen passen. Da die Pflanzen viel Sonne und Wärme benötigen, sollte der betreffende Balkon möglichst gen Süden oder Südwesten gelegen sein. Ist er zu dunkel, schattig oder kalt, dürfte der Erfolg beim Anbau sehr zu wünschen übrig lassen.
Tomaten züchten – Anleitung
Im Vorfeld des Auspflanzens sollte das Substrat mit Kompost angereichert werden.
- Pflanzlöcher graben
- Tomaten so tief in die Löcher setzen, dass die Erde die unteren Blätter fast berührt
- Abstand von etwa 60 cm zur nächsten Pflanze einhalten
- Rankhilfe installieren, beispielsweise einen Pflanzstab
- Angießen
- Nach vierzehn Tagen erfolgt die erste Düngung; optimal ist nun ein zweiwöchiger Rhythmus
- Regelmäßig gießen, wobei das Laub nicht nass werden darf
- Ausgeizen
- Mulchen
- Ranken an den Stäben befestigen
Zeitpunkt
Aufgrund der Tatsache, dass Tomaten sehr kälteempfindlich sind, sollten sie keinesfalls vor den Eisheiligen (Mitte Mai) ins Freiland gepflanzt werden. Sollte es zuvor bereits warme Tage geben, so können die Pflanzen für einige Stunden in die Sonne gestellt werden.
Tomaten Aussaat
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Saatgut einige Stunden in lauwarmem Wasser oder Kamillentee einweichen
- Anzuchttöpfchen mit Erde füllen
- Samen auf das Substrat legen
- Eine dünne Schicht Erde über das Saatgut streuen (Lichtkeimer!)
- Gefäße an einen warmen, hellen Standort stellen
- Optimal sind Temperaturen über 20°C
Nach etwa 14 Tagen zeigen sich die ersten Keimlinge. Nun müssen die Töpfchen an einen kühleren Platz gestellt werden, der zudem sehr hell sein sollte. Wenn sich das zweite Blattpaar zeigt, müssen die jungen Tomatenpflanzen in Einzeltöpfe pikiert werden.
Lubera-Tipp: Pro Anzuchtgefäß nur einen Samen einbringen, um das Pikieren zu vermeiden.
Richtiger Zeitpunkt
Wenn man davon ausgeht, dass junge Tomatenpflanzen 6-8 Wochen benötigen, bis sie die richtige Größe zum Auspflanzen haben, sollten sie Mitte bis Ende März ausgesät werden. Sollen sie im Gewächshaus gezüchtet werden, kann die Aussaat sogar schon Anfang März durchgeführt werden, da sie bereits Ende April umziehen dürfen.
Substrat
Die Aussaat selbst erfolgt zunächst in magerem Substrat. Erst nach dem Pikieren kommen die Jungpflanzen in nährstoffreiche Erde. Wer sich jedoch die Mühe des Pikierens sparen möchte und lediglich ein einzelnes Samenkorn pro Anzuchttöpfchen verwendet, kann notfalls auch gleich das nährstoffreiche Substrat nehmen.
Tomaten Erntezeit
Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass Tomaten ab Juli reif sind und somit geerntet werden können. Wann dies individuell der Fall ist, hängt jedoch zum einen von der jeweiligen Sorte, zum anderen von der Art der Kultivierung ab. So sind jene Früchte, die in einem Gewächshaus gezüchtet worden sind, etwa vier Wochen eher reif als jene in Freilandkultur.
Lagerung
Leider lassen sich Tomaten nicht lange lagern. Sie benötigen Temperaturen zwischen 13° und 18°C, dürfen demzufolge keinesfalls im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ideal ist ein Platz, an dem keine Sonne einfallen kann und zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Ist ein solcher Lagerplatz gefunden, können die Früchte dort etwa zwei Wochen lang aufbewahrt werden. Alternativ müssen andere Methoden der Konservierung gewählt werden.
Lubera-Tipp: Lagern Tomaten zu kalt, verlieren sie an Aroma und Geschmack. Werden sie hingegen zu warm aufbewahrt, fangen sie schnell an zu faulen.
Tipps & Tricks bei Tomaten Züchten
- Sollen noch grüne Tomaten schnell reifen, können sie für einige Tage auf eine sonnendurchflutete Fensterbank gelegt werden.
- Die Früchte sollten nicht neben anderem Gemüse oder Obst aufbewahrt werden, da das von diesen ausströmende Ethylengas die Reife und somit auch die Fäulnis beschleunigt.
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