Schlafmohn zählt zu den ältesten Kulturpflanzen und wird bereits seit über 6.000 Jahren kultiviert. Hierzulande ist dies nicht gestattet, da die dekorative Pflanze unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Dennoch ist sie in einem oder anderen Bauerngarten noch zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Schafmohn, Papaver somniferum – Pflanzen-Steckbrief von Gartenbista
- Standort: sonnig
- Boden: lehmig
- Pflanzenhöhe/-größe: 30 – 150 cm
- Blütezeit: Juni – August
- Vermehren: Aussaat
- Überwintern: einjährig
- Giftig: nein
- Heilwirkung: schmerzstillend
Allgemeine Informationen über den Schlafmohn
Der Schlafmohn gehört zur Familie der Mohngewächse. Ursprünglich stammt er aus dem östlichen Mittelmeerraum, wird jedoch heutzutage überwiegend in asiatischen Ländern angebaut. Dort dient er der Gewinnung von Opium: der Milchsaft enthält Alkaloide wie Morphin, Codein, Noscapin, Papaverin.
Zur Gewinnung des Rohopiums werden unreife Samenkapseln angeritzt so dass dieser Milchsaft austritt. Nachdem er getrocknet ist, muss er abgeschabt werden. Mühsam, aber lukrativ, denn aus dem Saft wird nicht nur Opium gewonnen, sondern auch Heroin. Da diese Substanzen in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetzt fallen, ist die Kultivierung von Schlafmohn hierzulande im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern illegal.
Es kommt dennoch vor, dass die eine oder andre Pflanze in einem Garten zu finden ist. Ihr Besitzer sollte sich ihren Anbau genehmigen lassen, ansonsten droht ihm eine Geldstrafe.
Schlafmohn im Garten kultivieren?
Unbestritten ist der Papaver somniferum eine ausgesprochen dekorative Pflanze. Da ihr Anbau hierzulande jedoch verboten ist, sollte man als Hobbygärtner auf andere Mohnsorten zurückgreifen, wenn man unbedingt Mohnpflanzen kultivieren möchte.
Besteht man zwingend auf Schlafmohn, so kann man versuchen, bei der Bundesopiumstelle die Genehmigung für den Anbau geringer Mengen zu erhalten. Für gewöhnlich bleibt es jedoch beim Versuch, da derartige Genehmigungen lediglich wissenschaftlichen Institutionen erteilt werden.
Ist der Schlafmohn giftig?
Als giftig im eigentlichen Sinne kann der Schlafmohn nicht bezeichnet werden. Dennoch ist zwingend davon abzuraten, den Pflanzensaft einzunehmen. Selbst erfahrene Opiumverwender sollten Vorsicht walten lassen: je nach Witterung und Standort kann der Opiumgehalt stark schwanken. Bereits geringe Mengen können tödlich sein, so dass jegliche Experimente mit dieser Pflanze unterlassen werden sollten.
Schlafmohn Heilwirkung
In früheren Zeiten gehörte der Papaver somniferum aufgrund seiner schmerzstillenden Wirkung zu den wichtigsten Heilpflanzen überhaupt. Er fand unter anderem Anwendung gegen Depressionen, Durchfall, Schlaflosigkeit und Unruhe. Mittlerweile ist er jedoch sehr in den Hintergrund getreten, da die Gefahr der Abhängigkeit ebenso groß ist wie jene der missbräuchlichen Einnahme.
Anwendungsgebiete
Heutzutage wird der Schlafmohn vornehmlich in der Krebstherapie eingesetzt, wo er schmerzstillend wirkt. Dort erfolgt die Einnahme ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht in Form von Opiaten, beispielsweise Morphin. In der Pflanzenheilkunde hat er keinerlei Bedeutung mehr, was zum einen an der bereits erwähnten Gefahr der Abhängigkeit liegt, zum anderen aber auch an der Tatsache, dass der Anbau illegal ist.
Symbolgraphiken: © M. Schuppich – Fotolia.com
Hallo, ich finde es sehr gut, dass Sie keine Anleitung zum Schlafmohn Kultivieren geben. So schön die Pflanze auch ist: sie ist als Rauschmittel anzusehen und sollte keinesfalls jedermann frei zugängig gemacht werden.
Ja, das stimmt. Besonders, weil man den in ländlichen Gegenden häufig noch in Gärten findet… Wirklich gefährlich…