Schopflavendel (Lavandula stoechas) – mediterranes Flair im Garten, auf der Terrasse und auf dem Balkon
Seine auffälligen, überwiegend violetten Blüten und der starke, aromatische Duft machen den Schopflavendel (Lavandula stoechas) zu einer beliebten Zierpflanze für Garten, Balkon und Terrasse. Im Beet, im Balkonkasten, aber vor allem in dekorativen Terrakotta Töpfen bringt er ein mediterranes Urlaubsgefühl in die heimischen Gefilde. Die frischen oder getrockneten Blüten und Blätter lassen sich ausserdem in der Küche, als Heilkräuter und zum Fernhalten lästiger Insekten verwenden.
Inhaltsverzeichnis
- Schopflavendel (Lavandula stoechas) – mediterranes Flair im Garten, auf der Terrasse und auf dem Balkon
- Zusammenfassung: Schopflavendel (Lavandula stoechas) – Pflege & Schneiden
- Wissenswertes über den Schopflavendel
- Der optimale Standort für den Schopflavendel (Lavandula stoechas)
- Diesen Boden bevorzugt Schopflavendel
- Schopflavendel Pflege Tipps
- Schopflavendel giessen
- Lavandula stoechas düngen
- Richtiges schneiden
- Vermehrung
- So überwintert man die Pflanze am besten
- Heilwirkung und andere Eigenschaften
- Krankheiten und Schädlinge
- Im Kübel perfekt für deutsche Gärten geeignet!
Zusammenfassung: Schopflavendel (Lavandula stoechas) – Pflege & Schneiden
Schopflavendel (Lavandula stoechas) ist eine beliebte mediterrane Zierpflanze mit auffälligen, violetten Blüten und aromatischem Duft, ideal für Garten, Balkon und Terrasse. Er bevorzugt vollsonnige Standorte und gut durchlässigen, sandigen Boden. Pflegeleicht, benötigt er mässiges Giessen und seltenes Düngen. Ein jährlicher Rückschnitt fördert das Wachstum. Schopflavendel ist nur bedingt winterhart und sollte bei frostigen Temperaturen geschützt werden. Er eignet sich auch als Heilpflanze und Insektenschutz. Krankheiten wie Wurzelfäule und Pilzbefall entstehen meist durch zu viel Feuchtigkeit und können durch geringeres Giessen vermieden werden.
Wissenswertes über den Schopflavendel
- Wissenschaftlicher Name: Lavandula stoechas
- Familie: Lamiaceae (Lippenblütler)
- Ordnung: Lamiales (lippenblütlerartige Gewächse)
- Unterfamilie: Nepetoideae
- Heimat: der Schopflavendel ist rund um das Mittelmeer beheimatet.
- Namensursprung: die deutsche Bezeichnung Schopflavendel leitet sich ab von den wie ein Schopf oder Büschel angeordneten Blüten.
- Wuchshöhe: strauchartig kann der Schopflavendel Wuchshöhen von bis zu einem Meter erreichen.
- Kultivierung: die Pflanze ist optimal für die Kultivierung im Kübel geeignet und ist eine sehr beliebte Kübelpflanze für Terrassen und Balkone.
- Blütezeit: er blüht bei entsprechender Pflege vom Frühling bis in den Herbst hinein.
- Blütenfarbe: die Blütenfarbe ist meist violett, doch es gibt auch Sorten mit weissen oder rosafarbenen Blüten.
- Duft und ätherische Öle: aufgrund seines aromatischen Dufts und seiner ätherischen Öle ist er gut geeignet, Spinnen und Insekten fernzuhalten.
- Winterhärte: Lavandula stoechas ist nur bedingt winterhart und braucht ein entsprechendes Winterquartier. Im Freiland ist die Pflanze in Deutschland selten zu überwintern.
- Giftigkeit: Schopflavendel ist nicht giftig.
Der optimale Standort für den Schopflavendel (Lavandula stoechas)
Als mediterrane Pflanze ist der Schopflavendel ein absoluter Sonnenanbeter. Er liebt einen vollsonnigen Standort mit mehreren Stunden Sonnenbestrahlung und viel Wärme.
Seine idealen Standortbedingungen sind
- vollsonnig, gern auch mit Mittagssonne
- mindestens vier bis fünf Stunden direkte Sonneneinstrahlung
- ohne allzu kalte Winde und Zugluft
Diesen Boden bevorzugt Schopflavendel
Im Hinblick auf das Substrat bevorzugt er einen gut durchlässigen, sandigen Boden, der nicht zu feucht sein darf. Der Boden darf leicht sauer bis neutral sein mit einem pH-Wert zwischen 5 und 8. Alkalische Böden mit einem höheren pH-Wert verträgt die Pflanze nicht. Auch auf kalkhaltigen und schweren Böden gedeiht der Schopflavendel nicht gut.
Lubera-Tipp: Wird Schopflavendel im Kübel kultiviert, ist eine Kakteenerde am besten geeignet. Mit einer Mischung aus zwei Teilen herkömmlicher Blumenerde und einem Teil Sand lässt sich diese Erde auch gut selbst herstellen.
Schopflavendel Pflege Tipps
Steht er an einem geeigneten Standort mit guten Bodenverhältnissen, wird Lavandula stoechas in der Regel gut gedeihen und stellt nur wenig Anforderungen an die Pflege.
Schopflavendel giessen
Folgende Punkte sollte man vor allem beim Giessen beachten:
- Staunässe unbedingt vermeiden: die Pflanze reagiert empfindlich auf Staunässe. Der Boden sollte daher immer gut durchlässig sein und bei Kübelpflanzen sollte eine Drainageschicht eingearbeitet werden. Auf Untersetzer und Übertöpfe, aus denen das Giess- oder Regenwasser nicht ablaufen kann, sollte verzichtet werden.
- Giessen im Sommer und Herbst: aus seiner Heimat im mediterranen Raum ist Lavandula stoechas trockene Böden und heisse Sommer mit wenig Niederschlag gewohnt. Daher sollte er vor allem während der Blüte im Sommer und im Herbst nur mässig gegossen werden.
- Giessen am Morgen: damit die Wärme im Boden erhalten bleibt, sollte die Zierpflanze möglichst in den frühen Morgenstunden gegossen werden. So kann sich das feuchte Substrat in der Sonne erwärmen und es kommt abends nicht zu einem Kälteschock für die Pflanze durch kaltes Giesswasser.
- Giessen von Schopflavendel im Beet: gegossen werden sollte Lavandula stoechas im Beet erst, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet ist.
- Giessen von Schopflavendel im Kübel: im Kübel sollte das Substrat immer nur angefeuchtet und niemals durchnässt werden.
Ein zu feuchter Boden kann unter anderem zu Wurzelfäule führen und die Pflanze stark schädigen oder sogar absterben lassen. Auch die Bildung der ätherischen Öle leidet unter zu viel Wasser und wird entsprechend geringer ausfallen, was sich im Duft und in der Wirkung des Schopflavendels bemerkbar macht.
Lavandula stoechas düngen
Da Lavandula stoechas in seiner Heimat auf eher kargen Sandböden wächst, hat er keinen besonders hohen Nährstoffbedarf. Im Gegenteil, zu viele Nährstoffe im Boden oder ein Überdüngen lassen die Blüte deutlich schwächer ausfallen.
Allerdings kann eine schwache Blüte auch ein Anzeichen für einen Nährstoffmangel sein, sodass hier ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt ist.
- Seltenes Düngen: seltenes Düngen mit nur geringer Düngerkonzentration ist für den Schopflavendel am besten geeignet.
- Freiland Schopflavendel düngen: es reicht aus, wenn er im Freiland einmal im Frühling mit Kompost gedüngt wird.
- Schopflavendel im Kübel düngen: bei Kübelhaltung sind monatliche Düngergaben mit einem herkömmlichen Flüssigdünger in sehr niedriger Konzentration ausreichend. Gedüngt werden sollte nur in den Monaten von April bis September.
- Alternative Düngestäbchen: alternativ kann der Schopflavendel im Kübel mit niedrig dosierten Düngestäbchen gedüngt werden.
- Wann auf Düngung verzichten? Blüht der Schopflavendel anhaltend und reichhaltig, kann besonders im Freiland auf eine Düngung ganz verzichtet werden.
- Verzicht von Düngung bei Kübelhaltung: bei Kübelpflanzen, die jedes Jahr in ein frisches Substrat umgetopft werden, ist in der Regel ebenfalls keine Düngung erforderlich.
Um die Zierpflanze den ganzen Sommer über und bis in den Herbst hinein zur Bildung von Blüten anzuregen, sollten die verblühten Triebe regelmässig ausgeputzt werden.
Viel mehr Pflegeaufwand ist grundsätzlich nicht notwendig, lediglich ein jährlicher Rückschnitt ist erforderlich, um die Pflanze immer wieder zu verjüngen, einem Verkahlen entgegenzuwirken und für ein kräftiges Wachstum zu sorgen.
Richtiges schneiden
Im Frühjahr oder im Herbst sollte der Schopflavendel zurückgeschnitten werden.
Das ist besonders empfehlenswert, wenn er bereits als Strauch wächst und eine gewisse Grösse erreicht hat.
Dabei sollte folgendes beachtet werden:
- Rückschnitt vor dem Austrieb: der Rückschnitt muss auf jeden Fall vor dem Austrieb erfolgen. Entsprechend eignen sich der Herbst nach der Blüte oder das zeitige Frühjahr.
- Rückschnitt im Herbst: bei starkem und ausuferndem Wachstum sollte die Pflanze bereits im Herbst zurückgeschnitten werden.
- Rückschnitt im Frühjahr: bei normalem Wachstum empfiehlt sich eher das zeitige Frühjahr.
- Kräftiger Rückschnitt: der Schopflavendel verträgt einen kräftigen Rückschnitt, bei dem mindestens die Hälfte der Pflanze geschnitten werden kann.
- Das alte Holz darf keinesfalls geschnitten werden: allerdings muss aufgepasst werden, dass beim Rückschnitt nicht in das alte Holz geschnitten wird, da die Pflanze sonst nicht mehr neu austreiben kann.
- Nur neue Triebe zurückschneiden: der Rückschnitt sollte daher immer nur die neueren Triebe betreffen.
- Verjüngung und Vorbeugung gegen Verkahlen: ein regelmässiger Rückschnitt verjüngt die Pflanze und beugt einem Verkahlen vor.
- Förderung des Wachstums: der Rückschnitt fördert ein kräftiges Wachstum der Pflanze.
- Richtiges Werkzeug: zum Schneiden des Schopflavendels darf immer nur eine scharfe Gartenschere oder ein anderes geeignetes Werkzeug benutzt werden. Mit stumpfen Werkzeugen werden die Triebe gequetscht und beschädigt, was sich nachteilig auf das Wachstum der Pflanze auswirkt.
Vermehrung
Der Rückschnitt ist die ideale Gelegenheit, um den Schopflavendel über Stecklinge oder Ableger zu vermehren.
Die abgeschnittenen Triebe werden dazu auf eine Länge von etwa 10 Zentimetern gekürzt, die Triebspitze und die unteren Blätter werden entfernt. Nun wird der Steckling in ein Gefäss mit feuchter Anzuchterde gesteckt, das bei warmen Temperaturen auch gleich ins Freiland gestellt werden kann. Der Standort sollte hell und warm sein, aber nicht zu sehr von direkter Sonne bestrahlt werden.
Eine Folie oder Tüte über dem Anzuchtgefäss sorgt für ein gleichmässig warmes Klima, muss jedoch regelmässig gelüftet werden, damit kein Schimmel entsteht. Das Substrat sollte gleichmässig feucht gehalten werden. Haben sich Wurzeln gebildet, kann die junge Pflanze an ihren neuen Standort umgepflanzt werden.
So überwintert man die Pflanze am besten
- Überwinterung im Freien
Der Schopflavendel ist nur bedingt winterhart und braucht daher Hilfe beim Überwintern. Eine Überwinterung im Freiland ist meist nur in sehr milden Wintern möglich, da Lavandula stoechas nur bis etwa -5° C, wenige Arten auch bis -10° C frosthart sind. Um dem Schopflavendel das Überwintern im Freiland so einfach wie möglich zu machen, sollte er mit Laub, Reisig oder Vlies abgedeckt werden. Sinken die Temperaturen jedoch dauerhaft unter -5° C, wird das der Pflanze wahrscheinlich zum Verhängnis werden.
- Überwintern im Kübel
Einfacher ist in den normalen deutschen Wintern die Überwinterung der Kübelpflanze. Der Kübel sollte an einen hellen, frostfreien Platz, beispielsweise im ungeheizten Wintergarten oder im Treppenhaus gestellt werden. Die ideale Temperatur beträgt 5° C bis 10° C. Während des Winters sollte die Pflanze nur sehr sparsam gegossen werden.
Sind die letzten Nachtfröste vorbei, kann die Zierpflanze ihr Winterquartier verlassen und den Sommer im Freien geniessen.
Heilwirkung und andere Eigenschaften
Der Schopflavendel ist sowohl als Heilpflanze als auch als Gewürzkraut nutzbar.
Die häufigsten Einsatzgebiete sind
- In der Küche: als Gewürz für Geflügel- und Fischgerichte. Zum Würzen werden hauptsächlich die Blätter verwendet.
- In Schränken: die getrockneten Blüten sind gut als Duftsäckchen für den Kleiderschrank geeignet. Sie halten Motten und andere Schädlinge von Kleidung fern.
- Abhalten von Insekten: getrocknete Lavendelpflanzen auf dem Fensterbrett halten Spinnen und lästige Insekten fern.
- Tee: Tee aus Lavendelblüten wird eine krampflösende Wirkung nachgesagt.
Krankheiten und Schädlinge
Aufgrund des starken, aromatischen Dufts und der ätherischen Öle wird der Schopflavendel so gut wie nie von Schädlingen befallen.
Was Krankheiten angeht, ist er anfällig für:
- Wurzelfäule, die von Staunässe verursacht wird.
- Verschiedene Pilzerkrankungen, die auch meist die zu feucht stehende Pflanze befallen.
Ein eher mässiges Giessen reicht meist aus, um die Risiken für die Wurzelfäule und einen Pilzbefall zu minimieren.
Lubera-Tipp: Ist der Schopflavendel doch einmal zu nass geworden, sodass es zu einer Wurzelfäule oder Pilzbefall kommt, müssen die betroffenen Pflanzenteile sofort grosszügig entfernt werden.
Im Kübel perfekt für deutsche Gärten geeignet!
Der aromatische Duft und die leuchtend violette Farbe machen den Schopflavendel zu einem beliebten Blickfang im Garten. Aufgrund der nur geringen Frosthärte ist er in den meisten Regionen Deutschlands allerdings nur als Kübelpflanze zu empfehlen. Andere Lavendelarten sind besser auf einen deutschen Winter eingerichtet und daher eher für eine Pflanzung im Beet geeignet.
Als einjährige Pflanze, die im nächsten Jahr ersetzt wird, eignet sich Lavandula stoechas natürlich dennoch, vor allem, wenn kein Wert darauf gelegt wird, dass der Schopflavendel zu einem grossen Strauch heranwächst. Im Kübel ist er gut über den Winter zu bringen, vorausgesetzt man kann ihm ein passendes Winterquartier bieten.
Fotos: © emer, LianeM – Fotolia.com
Vielen Dank für die ausgiebige Erklärung! Ich hoffe, ich werde alles richtig machen.