Nur noch wenig bekannt ist beim Thema Rizinus, dass der Samen, der in der charakteristisch gemusterten Frucht enthalten ist hochgiftig wirkt. Da im allgemein Rizinusöl zum Einsatz kommt, was selbst ungiftig ist, bleibt das Detailwissen über dieses etwas im Hintergrund. In den folgenden Absschnitten erfahren Sie warum Rizinus giftig sein kann.
Inhaltsverzeichnis
Der Rizinus Samen
Doch diese Wissenslücke kann insofern gefährlich werden, als unbedacht auf Reisen in subtropische Länder entsprechend gefertigte Halsketten aus Rizinus-Samen gern gekaufte Souvenirs sind. Die markanten Samen enthalten zur Hälfte Öl, etwa 25 Prozent Protein und bis zu drei Prozent Ricin – einen Eiweißstoff, der giftiger als Zyankali ist. Das Ricin, das in den übrigen Teilen der Rizinuspflanze (Ricinus communis) nicht vorkommt, wird aber nur aufgenommen, wenn die Samenschale verletzt ist. Genau das ist bei den Halsketten der Fall: Die Samenkörner sind alle durchbohrt.
Warum Rizinus giftig ist – Wirkung und Symptome
Gelangt das Gift in den Körper, greift es die roten Blutkörperchen an und zerstört sie. Das Blut verklumpt und es kommt zu gefährlichen Thrombosen. Schon ein einzelner verzehrter Samen kann hier tödlich wirken. Kinder sind dabei noch einmal besonders gefährdet, denn die Samen schmecken auch sehr angenehm. Die tödliche Dosis liegt bei 0,25 mg des Wirkstoffs Ricin.
Symptome einer Vergiftung sind in erster Linie
- das Brennen in Mund und Rachen,
- Übelkeit,
- Schwindel,
- Erbrechen,
Entzündungen in Magen und Darm mit blutigen Durchfällen und Krämpfen. Ferner kommt es zu Entzündungen der Nieren und durch das folgende Versagen des Kreislaufes tritt der Tod nach etwa 2 Tagen ein.
Ist Rizinus giftig für Tiere?
Rizinus ist ebenso giftig für Pferde, Rinder und Kühe, Schafe, Schweine, Ziegen, für Hunde und Katzen, für Nager, wie Hasen, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen und für Vögel, Hühner und Gänse.
Die Symptome einer Vergiftung sind
- Speichelfluss,
- Reizungen der Schleimhäute,
- Magen- und Darmentzündungen
- Durchfall,
- Schwindel,
- Anstieg der Körpertemperatur,
- Muskelzucken,
- Krämpfe,
Entzündung der Nieren mit starkem Drang zum Wasserlassen,Zerfall der roten Blutkörperchen sowie Leberschädigung. Die tödliche Dosis für Pferde liegt bei 0,1 – 0,2 g pro Kilo Körpergewicht, entsprechend 60 Samen; für andere Haustiere ist die tödliche Dosis 1-2 g pro kg Körpergewicht. Für Rinder und Kühe sind bereits 20 g unentgiftete Rizinusrückstände giftig.
Lubera-Tipp: Hornspäne, die man zur Düngung im Garten verwendet, sind oft mit Ricin, dem Giftstoff des Rizinus, behandelt. Sie können nicht nur allen Haustieren gefährlich werden, sonder auch den damit hantierenden Menschen und vor allem auch Kindern. Deshalb absolute Vorsicht bei der Verwendung derartiger Produkte!
Anwendungsgebiete des Rizinusöls
Rizinusöl selbst ist ein anerkanntes Heilmittel und vor allem als mildes Abführmittel bekannt. Da die Giftstoffe regelmäßig in den Pressrückständen bei der Ölgewinnung zurückbleiben, ist das Öl selbst giftfrei.
Es findet breite Anwendung bei
- arthritischen Schmerzen,
- bei der Behandlung von Warzen,
- Akne,
- Narben
- oder Altersflecken,
aber auch als Massageöl mit durchblutungsfördernder Wirkung tut es gute Dienste. Zusätzlich eignet Rizinusöl zur Pflege von brüchigem sprödem Haar und zur Hautpflege. Deshalb dient es zur Herstellung von Kosmetikmitteln. Selbst Farben und Lacke werden damit versetzt, ebenso wie Schmierstoffe für Motoren.
Unser Buch-Tipp: Giftpflanzen in Haus und Garten
Textquelle: Ralph Kaste
Symbolgrafiken: © Hjschneider, Swapan – Fotolia.com
Kompostierung
Guten Tag
Rizinuspflanzen sollten nicht im heimischen Kompost kompostiert werder. Wir empfehlen Ihnen eine Entsorgung über den Restmüll oder die Biotonne.
Herzliche Grüsse
Ihr Lubera Team