Niemand freut sich, wenn er Ratten im Garten oder im Haus hat. Nicht nur, dass sie bei vielen Menschen Angst auslösen: sie können auch Krankheiten übertragen. Ist eine Besiedelung gegeben, sollte den Nagern der Kampf angesagt werden. Welche Methoden es dafür gibt und was dabei alles zu beachten ist, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Kurz & knapp
- Allgemeine Informationen über Ratten
- Sind sie gefährlich für Menschen?
- Diese Krankheiten werden von Ratten übertragen
- Gefährlich für Tiere?
- Woran erkennt man Ratten im Garten?
- Fraßspuren
- Geruch
- Tote Ratten
- Geräusche
- Nester
- Schleifspuren durch Ratten im Garten
- Trittsiegel
- Rattenkot
- Ist ein Rattenbefall im Garten meldepflichtig?
- Wo melde ich sie? Und wie?
- Bekämpfung erlaubt?
- Oder lieber vertreiben?
- Methoden zur Bekämpfung der Schädlinge
- Rattenfallen
- Köderdosen
- Ohne Gift?
- Bekämpfung mit Hausmitteln möglich?
- Essigessenz
- Katzenstreu
- Chillipulver
- Rattenbefall professionell bekämpfen lassen
- Kosten
- Maßnahmen zur Vorbeugung
- Sauberkeit
- Keine Essensreste in die Toilette!
- Kompost richtig behandeln
- Was ist noch interessant für Naturfreunde?
Kurz & knapp
- In freier Natur sind sowohl Haus- als auch Wanderratten anzutreffen
- Aufgrund fehlender Alternativen siedeln sie sich immer mehr in heimischen Gärten oder Häusern an
- Ihre Anwesenheit lässt sich durch verschiedene Merkmale erkennen, unter anderem Fraßspuren, Löcher, Trittsiegel und Kot
- Es besteht eine gesetzliche Meldepflicht, wenn sich Ratten im Garten oder Haus aufhalten
- Die Nager können auf verschiedene Arten vertrieben beziehungsweise vernichtet werden
- Sauberkeit ist das A und O, um einem Rattenbefall vorzubeugen
Allgemeine Informationen über Ratten
Bei den Ratten handelt es sich um eine Nagetiergattung, die zur Familie der Altweltmäuse gehören. Sie sind mit etwa 65 verschiedenen Arten vertreten, von denen die meisten in Australien, Asien sowie Neuguinea beheimatet sind. Artenabhängig können sie in den unterschiedlichsten Variationen auftreten; sie unterscheiden sich in Fellfarbe und -beschaffenheit, Größe, Gewicht, Schwanzlänge. Ihnen allen eigen ist ihre spitze Schnauze mmit 16 Zähnen.
Hierzulande sind zwei verschiedene Rattenarten anzutreffen: Hausratte und Wanderratte, wobei letztere wesentlich zahlreicher vertreten ist. Sie gehören zur Familie der Langschwanzmäuse und innerhalb derer zur Unterfamilie der Altweltmäuse. Nicht zu den freilebenden Tieren zählen die Farbratten, da diese Haustiere sind.
Eigenschaften | Hausratte, Rattus rattus |
Wanderratte, Rattus norvegicus |
Größe | 17 – 22 cm | 18 – 26 cm |
Schwanzlänge | 18 – 23 cm | 14 – 21 cm |
Gewicht | 160 – 210 g | 170 – 350 g (Männchen wesentlich schwerer als Weibchen) |
Farbe | komplett grauschwarz, grau-braun mit weißer oder grauer Unterseite | Oberseite grau-braun, rötlich-grau, braun-schwarz; weiße Unterseite |
Besonderheiten | spitze Schnauze | kräftiger Körperbau, dicker Schwanz (meistens kürzer als Körper) |
Lebensweise | tag- und nachtaktiv | dämmerungs- und nachtaktiv |
In folgendem Video gibt es weitere interessante Informationen über die Nager:
Sind sie gefährlich für Menschen?
Gemeinhin gelten Ratten als Krankheitsüberträger und Überträger von Seuchen wie beispielsweise der Pest. Dies ist bedingt richtig. Die Pest wurde nicht von den Tieren selbst verbreitet, sondern von den Rattenflöhen, die sich in dem Fell der Nager eingenistet haben. Die Kausalität zwischen Ratten und Pest ist demzufolge nur indirekt gegeben. Diese Gefahr ist übrigens immer noch vorhanden: Parasiten wie Flöhe und Zecken, die ansonsten eine Ratte als Wirt haben, können bei einer Plage durchaus auch auf Menschen übergehen.
Durch Rattenbisse und den damit verbundenen Kontakt mit Speichel können Krankheiten übertragen werden, ebenso durch andere Ausscheidungen wie Kot und Urin. Bakterien und Viren, die sich in diesen befinden, werden von Menschen über Hautkontakt oder Einatmen aufgenommen und können so die Krankheiten auslösen.
Lubera-Tipp: Laut Experten droht trotz der hohen Population keine Rattenplage, so dass sich die Gefahr in Grenzen hält!
Diese Krankheiten werden von Ratten übertragen
Es gibt mehr als 100 bekannte Krankheiten, die von Ratten auf Menschen übertragen werden können. Grundsätzlich können jedoch nur jene Erkrankungen weitergegeben werden, die ohnehin in der betreffenden Region vorkommen:
- Bandwürmer
- Fleckfieber
- Salmonellen
- Tollwut
- Tuberkulose
Besonders unangenehm ist die Leptospirose, eine Infektionskrankheit, welche durch Bakterien ausgelöst wird. Sie beginnt zunächst mit grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, Kopfschmerzen und/oder Bindehautentzündung. Im weiteren Verlauf kommt es zu Entzündungen der Leber, der Nieren, der Hirnhaut oder des Herzmuskels sowie zu Magen-Darm-Beschwerden. Diese Krankheit ist gemäß des Infektionsschutzgesetzes meldepflichtig!
Löcher im Rasen – Ursachen erkennen und beheben
Pfefferminzöl gegen Mäuse
Marderkot erkennen
Gefährlich für Tiere?
Einige Hunde, vor allem Terrier, jagen gerne Ratten und essen sie auf. Dies sollten sie jedoch lieber nicht tun: sind die verzehrten Tiere zuvor bereits mit Rattengift vergiftet worden, wurde dieses auch von den Hunden aufgenommen. Es wirkt meistens auf das zentrale Nervensystem und kann auch bei Haustieren zum Tode führen. Dies gilt im Übrigen auch für Katzen.
Auch sind manche Ratten große Kämpfer. Wenn ein Haustier sich mit einer solchen anlegt, kann es zu üblen Verletzungen kommen.
Manche Krankheiten, die von Ratten auf Menschen übertragen werde können, können auch auf Tiere übergehen. Hunde sind besonders gefährdet, an der Leptospirose zu erkranken, jedoch ist auch eine Übertragung von Bandwürmern, Tollwut sowie Salmonellen möglich.
Woran erkennt man Ratten im Garten?
Es muss nicht immer sein, dass man Ratten im Garten sieht. Genauer gesagt ist dies recht unwahrscheinlich, da die Tiere nachtaktiv sind und sich tagsüber verstecken. Es gibt jedoch einige Indizien, die auf die Anwesenheit der Nager hindeuten: Spuren sowie Geräusche, die an den unterschiedlichsten Stellen im Garten auftreten.
Fraßspuren
Die ungebetenen Gäste knabbern beziehungsweise nagen an allen möglichen Gegenständen und Gewächsen. Demzufolge sind Fraßspuren ein sicherer Beweis dafür, dass sie sich auf dem Grundstück aufhalten. Sie treten an
- Blättern,
- Blüten(knospen),
- Holz,
- Kabeln,
- Kunststoffgegenständen sowie
- Rohren
auf. Dabei wird auch nicht Halt gemacht vor Obstbäumen, an deren Stämmen die Ratten blitzschnell emporlaufen.
Lubera-Tipp: Die Nagespuren einer Ratte sind gut von denen anderer Nager zu unterscheiden, da es sich um zwei parallel verlaufende Rillen handelt.
Geruch
Für gewöhnlich riecht es in einem Garten nicht nach Ammoniak. Tritt dieser Geruch jedoch an bestimmten Stellen auf, so sollte vorsorglich genauer nach Ratten gesucht werden. Der Ammoniak-Geruch ist ein guter Indikator für deren Anwesenheit, da sie mithilfe von Urin ihr Revier markieren.
Tote Ratten
Nicht schön, aber auch nicht undenkbar: bei Rattenbefall kann es durchaus passieren, dass auch tote Ratten auf dem Grundstück herumliegen. Spätestens, wenn das der Fall ist, sollte man sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass man ein Problem hat…
Geräusche
Im Gegensatz zu Mardern und anderen Tieren machen Ratten nur wenig Lärm. In der Dunkelheit, wenn sie aktiv sind, kann man schabende oder scharrende Geräusche hören, jedoch sind diese nicht eindeutig diesen Nagern zuzuordnen.
Nester
Natürlich dürfen auch die Nester nicht außer Acht gelassen werden, die aus weichen Materialien wie Gras, Blättern oder Papierschnipseln bestehen. Sie sind überwiegend als Erdbauten angelegt, die mindestens zwei Eingänge besitzen, welche in einen großen Wohnbereich sowie verschiedene Speisekammern münden. Der Eingang selbst ist ein rundes Loch, das einen Durchmesser von 3-5 cm aufweist. Diese Löcher sind an verschiedenen Orten zu finden:
- Entlang der Kanten von Terrassendielen
- Im Boden und/oder Deckel von Kompostbehältern
- Mit einigen Zentimetern Abstand zu Schuppen- oder Garagenwänden
- Neben Abfluss-Abdeckungen
- Zwischen Baumwurzeln (Baumscheibe)
Die gute Nachricht: sind diese Löcher verschmutzt oder haben sich sogar schon Spinnenweben angesammelt, so sind die Bauten nicht mehr bewohnt. Sollten sich keine neuen Löcher zeigen, so kann davon ausgegangen sein, dass keine Ratten mehr anwesend sind.
Schleifspuren durch Ratten im Garten
Der lange Schwanz der Nager hängt beim Laufen immer auf dem Boden, wird also mitgezogen. Dadurch entstehen Schleifspuren, die unverkennbar zu Ratten gehören: zwischen den Pfötchenabdrücken ist eindeutig eine Spur zu erkennen, über die das Schwänzchen gezogen worden ist.
Trittsiegel
Ebenso unverkennbar wie die Schleifspur des Schwanzes sind die Trittsiegel: Ratten haben vier Zehen an den Vorderpfoten und fünf an den Hinterpfoten. Diese Abdrücke werden grundsätzlich auf denselben Strecken zu sehen sein, da die Tiere bevorzugt bekannte Wege gehen. Dies liegt an ihrer eingeschränkten Sehfähigkeit, ist aber zur Identifikation ihrer Spuren von Vorteil.
Rattenkot
Auch Ausscheidungen von Ratten sind ein Indiz für die Anwesenheit dieser Tiere. Es handelt sich dabei um 1-2 cm lange, längliche Würstchen. Im frischen Zustand sind sie glänzend. Aufgrund ihrer Größe sowie Form lässt sich Rattenkot gut vom Kot anderer Tiere unterscheiden:
Rattenkot | Igelkot | Mäusekot | Marderkot | |
Länge | 1-2 cm | 3-6 cm | 0,3 – 0,7 cm | 8-10 cm |
Farbe | dunkelbraun | dunkelbraun bis schwarz | dunkelbraun | dunkelgrau bis schwarz |
Form | würstchenförmig | gerollt mit spitzen Enden | rund oder eiförmig | Spitze verdreht |
Konsistenz | weich, klebrig | fest | weich | grob mit Nahrungsresten |
Geruch | Ammoniak | neutral | streng | intensiv |
Doch nicht nur der Kot an sich, sondern auch dessen Fundorte lassen einen Rückschluss auf das jeweilige Tier zu:
Wanderratte | Hausratte | Igel | Maus | Marder |
Garage, Komposthaufen, Baumscheibe |
Schuppen, Terrassendielen, Baumscheibe | Beet, Rasen, gepflasterte Flächen, Terrasse, Wege | Keller, Küche, Dachboden | Dachboden, Keller, Garten, Laube, Garage |
Ist ein Rattenbefall im Garten meldepflichtig?
Wenn sich Ratten im Garten aufhalten, so muss dies gemeldet werden. Gemäß § 2 Infektionsschutzgesetz gelten die Nager als gefährliche Gesundheitsschädlinge – zu Recht, wenn man die vielen übertragbaren Krankheiten betrachtet. Zu den meldepflichtigen Nagern gehören neben den Wanderratten auch die Hausratten.
Um der Meldepflicht nachzukommen, gibt es keine Frist, lediglich die Empfehlung, dass bereits bei Verdacht von Rattenbefall eine Meldung erfolgen sollte. Spätestens jedoch bei Sichtung muss dies geschehen. Verantwortlich hierfür sind:
- Grundstückseigentümer
- Eigentümer von Häusern und Wohnungen
- Sowohl Mieter als auch Vermieter von gewerblich genutzten oder bewohnten Räumen
- Pächter
- Schiffseigner oder deren Nutzungsberechtigte
Anhand der Personengruppe, welche die Nager melden muss, lässt sich unschwer erkennen, dass sich diese Pflicht nicht nur auf Gärten bezieht. Auch auf Grundstücke jeglicher Art, Häuser, Wohnungen, Gewerbebetriebe sowie Schiffen besteht diese Verpflichtung.
Lubera-Tipp: Es ist ratsam, der Meldepflicht zeitnah nachzukommen, da bei Verstoß eine Ordnungswidrigkeit vorliegt, die mit einer Geldbuße geahndet wird!
Wo melde ich sie? Und wie?
Die Meldung hat beim zuständigen Ordnungsamt zu erfolgen. Dies kann sowohl mündlich als auch schriftlich geschehen. Die Schriftform ist jedoch grundsätzlich zu bevorzugen, da so nachgewiesen kann, wann man seiner Meldepflicht nachgekommen ist. In der Meldung sollten folgende Informationen enthalten sein:
- Name und Kontaktdaten der meldenden Person
- Adresse des betroffenen Grundstücks/der betroffenen Immobilie
- Name und Anschrift des Vermieters beziehungsweise Eigentümers
Sollten meldende Person und Grundstückseigentümer nicht identisch sein, so sollte in der Meldung auch erwähnt werden, ob dieser über die Ratten informiert worden ist und zu welchem Zeitpunkt. Es kann zudem nicht schaden, genaue Angaben über Fundort von Rattenkot, Sichtungen der Tiere und ähnliches zu machen.
Achtung: Als Mieter eines Grundstücks muss die Anwesenheit von Ratten zusätzlich auch dem Vermieter gemeldet werden!
Bekämpfung erlaubt?
Wenn es darum geht, die ungebetenen Gäste wieder loszuwerden, ist mach einer sehr erfinderisch: von Schrotgewehr bis hin zum Erschlagen werden gerne verschiedene Methoden ausprobiert. Doch ist das überhaupt erlaubt?
Tatsächlich obliegt es jedem Grundstücksbesitzer, selbst gegen Ratten im Garten vorzugehen. In welcher Form er dies macht, ist ebenfalls seine freie Entscheidung; es sollten jedoch immer umweltfreundliche und tierschützerische Gesichtspunkte im Vordergrund stehen.
Oder lieber vertreiben?
Natürlich ist es immer humaner, Lebewesen nur zu vertreiben, anstatt sie zu töten. Auch bei der Bekämpfung von Ratten sollte diese Option in Erwägung gezogen werden. Nur, weil man als Mensch die Möglichkeit zum Vernichten anderer Kreaturen hat, heißt das noch lange nicht, dass man sie auch grundsätzlich nutzen sollte.
Methoden zur Bekämpfung der Schädlinge
Neben dem Vertreiben können Ratten im Garten mit oder ohne Gift getötet werden. Bei einer großen Plage – oder wenn man selbst nicht Hand anlegen möchte – sollte ein professioneller Schädlingsbekämpfer zur Hilfe geholt werden.
Keinesfalls – und wirklich unter gar keinen Umständen – sollte dubiose Tipps zum Töten der Nager angewendet werden. So wird gerne empfehlen, einen Brei mit Gips herzustellen, der von den Ratten gefressen wird. Die Tiere bekommen unsagbare Schmerzen und leiden einen stundenlangen Todeskampf, bis sie endlich erlöst werden. Derartige Methoden sind Tierquälerei und haben nicht das geringste mit einer humanen Schädlingsbekämpfung zu tun.
Rattenfallen
Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Fallen:
- Lebendfalle
- Schnappfalle
Erstere ist perfekt dazu geeignet, die Ratten einzufangen und im Wald oder Feld wieder auszusetzen. Sie funktioniert ganz simpel:
- Köder einfüllen
- Ratte geht hinein und läuft über eine Schwelle
- Diese löst das Herunterfallen der Rückwand aus, so dass die Falle verschlossen ist
Diese Falle wird mit einem Köder bestückt, der verlockend für die Tiere ist. Sehr empfehlenswert sind Speckstücke, Erdnussbutter, Wurst, Nuss-Nougatcreme oder Käse. Danach wird sie an einer Stelle aufgestellt, an der rattenspuren gesehen worden sind, oder in der Nähre ihrer Eingangslöcher. Spätestens alle 12 Stunden sollte die Lebendfalle kontrolliert werden. Ist die Ratte hineingelaufen, kann sie abtransportiert werden. Bitte einen Kilometer Abstand zu Siedlungen halten.
Bei der Schnappfalle hingegen ist das Schicksal der Ratte besiegelt: sobald sie sich den dort platzierten Köder holen möchte, wird sie getötet. Diese Methode klingt zwar barbarisch, ist jedoch tatsächlich die humanste Lösung des Tötens: Gift wirkt wesentlich langsamer, zudem besteht die Gefahr, dass Haustiere eine kontaminierte Ratte essen. Vorsicht ist trotzdem angesagt: auch eine Schnappfalle so aufstellen, dass sich Haustiere daran nicht verletzen können.
Lubera-Tipp: Im Umgang mit den Fallen Schutzkleidung tragen!
Köderdosen
Im Fachhandel gibt es Köderdosen, die mit Rattengift gefüllt sind. Diese Option sollte jedoch nur dann gewählt werden, wenn keine andere Möglichkeit besteht, Ratten im Garten loszuwerden. Wenn die Nager das Gift aufnehmen, sterben sie nicht sofort, sondern quälen sich noch einige Zeit. Währenddessen laufen sie natürlich noch herum, wodurch die Gefahr besteht, dass Haustiere sie verzehren. Abgesehen davon sind die Köderboxen per se ebenfalls gefährlich für Hunde und Katzen.
Ohne Gift?
In den Köderdosen befindet sich immer Gift, teilweise in den dubiosesten Variationen. Wenn eine derartige Box gekauft werden muss, so ist darauf zu achten, dass sie nur
- Coumatetralyl,
- Chlorophacinon oder
- Warfarin (natrium-Warfarin)
enthält.
Lubera-Tipp: Finger weg von Chlorkalk!
Bekämpfung mit Hausmitteln möglich?
Hausmittel sind fantastische Hilfsmittel gegen vielerlei Schädlinge und andere Probleme. Ihre Effizienz bei der Bekämpfung von Ratten im Garten jedoch ist eher überschaubar; es gibt keinerlei fundierte Erkenntnisse, dass sie tatsächlich zur Minimierung des Bestandes beitragen. Dennoch kann es nicht schaden, den Einsatz dieser Mittel zu versuchen.
Gelegentlich wird empfohlen, mit Terpentin getränkte Lappen im Garten zu verteilen. Davon ist jedoch abzuraten. Niemand möchte derartige Substanzen aus seinem Grundstück herumliegen haben; zudem verflüchtigt sich dieser Geruch relativ schnell wieder.
Essigessenz
Auf Wege sowie die Eingänge der Bauten kann Essigessenz geschüttet werden. Der Geruch soll auf die Nager abschreckend wirken. Ob dies der Fall ist, bleibt offen; bekannt ist jedenfalls, dass Essigessenz in freier Natur nicht viel zu suchen hat, da er auch kleine Insekten sowie Bodenorganismen vernichtet.
Alterativ können stark riechende ätherische Öle ausgebracht oder Gewürznelken verstreut werden – auch hierbei gibt es jedoch keine Garantie für einen Erfolg.
Katzenstreu
Benutzte Katzenstreu riecht nach Katze, einer natürlichen Feindin der Ratte. Wenn nun dieser Geruch im Garten auftritt, könnten die Nager denken, dass sie in Gefahr sind, und demzufolge das Weite suchen. Klingt logisch – zumindest in der Theorie. In der Praxis hingegen muss man die Katzenstreu in leine Stoffbeutel füllen und an strategisch wichtigen Stelen auf dem Grundstück platzieren, wie zum Beispiel vor den Eingangslöchern der Nester.
Chillipulver
Angeblich mögen Ratten kein Chillipulver und gehen weg, sobald sie dieses erschnuppern. Aus diesem Grund kann man dieses Gewürz auf den Rattenwegen ausstreuen und darauf hoffen, dass dieses Hausmittel Wirkung zeigt…
Rattenbefall professionell bekämpfen lassen
Bei einer richtigen Rattenplage sollte sinnvollerweise ein professioneller Schädlingsbekämpfer mit deren Beseitigung beauftragt werden. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn die Nager bereits tagsüber in größeren Rudeln zu sehen sind und/oder die entstandenen Schäden enorm sind. im örtlichen Branchenbuch finden sich eine Reihe von Anbietern, die sich auf eine derartige Schädlingsbekämpfung spezialisiert haben.
Kosten
Die jeweiligen Kosten sind abhängig vom Arbeitsaufwand. Eine Rattenbekämpfung kostet etwa 300,- €, wobei in manchen Fällen noch die Entsorgung der verstorbenen Tiere hinzukommt.
Maßnahmen zur Vorbeugung
Auch bei Ratten im Garten oder Haus gilt: vorbeugen ist besser als vernichten. Es ist zwar nicht möglich, einen Schädlingsbefall komplett abzuwenden, jedoch sollten sämtliche Maßnahmen ergriffen werden, um diesen weitestgehend zu vermeiden.
Auch nach einer erfolgreichen Bekämpfung sollten diese Tipps beherzigt werden, um einer erneuten Ansiedelung von Ratten im Garten vorzubeugen.
Regelmäßige Kontrolle möglicher Einschlupflöcher, beispielsweise Mauerritzen, Kellertüren Löcher im Mauerwerk. Diese sind gegebenenfalls zu verschließen, und zwar komplett. Selbst ein kleiner Spalt reicht den Nagern bereits aus, um in ein Gebäude zu gelangen.
Sauberkeit
An oberster Stelle steht natürlich die Sauberkeit; nicht nur im Haus, sondern auch im Freien. Dazu gehören:
- Holzhaufen wegräumen
- Tiergehege sauber halten
- Abgefallenes Obst zeitnah einsammeln
- Kein Tierfutter im Freien lagern
- Mülltonnen geruchsdicht verschließen
Lubera-Tipp: Gestapeltes Kaminholz regelmäßig kontrollieren!
Keine Essensreste in die Toilette!
Sehr gerne werden Essensreste in die Toilette geworfen. So ist man zwar vor Schädlingen wie Fliegen gefeit, jedoch gelangen die Speisen in die Kanalisation, wo sie wiederum von Ratten verzehrt werden. Da dies nicht gewünscht ist, sollte diese Art der Entsorgung vermieden werden.
Kompost richtig behandeln
Ein Komposthaufen ist eine beliebte Nahrungsquelle für Ratten. Es muss zwingend vermieden werden, dort Reste zu entsorgen, die nicht kompostierbar sind. Keinesfalls sollten gekochte Speisen oder gar Fleisch auf einem Kompost entsorgt werden. Auch Obstreste gehören dort nicht hin.
Ein offener Komposthaufen sollte zudem abgedeckt und regelmäßig durchgemischt werden; ein geschlossener Behälter hingegen stellt eine wesentlich geringere Gefahrenquelle dar.
Was ist noch interessant für Naturfreunde?
Diese Fragen stellen Naturfreunde häufig:
Welche Tiere jagen Ratten?
Die Ratten haben einige natürliche Feinde, die sie jagen und als Nahrung ansehen. Zu diesen gehören der Uhu, der Waldkauz sowie Steinmarder. Auch Katzen jagen Ratten. Dabei ist jedoch etwas Vorsicht angesagt: da Ratten auch für Haustiere gefährlich sind, sollten die Samtpfoten nicht unbedingt in einen Kampf mit den Nagern geraten. Selbst, wenn dieser glimpflich ausgeht und die Ratte gefressen werden kann, ist immer noch die Gefahr der Krankheitsübertragung gegeben.
Wo halten sich Ratten am liebsten auf?
Wanderratten leben sehr gerne in der Nähe von Wasser und sind deswegen oft in der Näher von Gewässern auf. Leider auch in der Nähe von Gartenteichen, weswegen ein solcher die Anwesenheit der Nager begünstigt.
Sind Hausratten Einzelgänger?
Wer hofft, dass tatsächlich nur eine einzige Ratte in seinem Garten ist, wird meistens enttäuscht: Hausratten leben in großem Rudeln, die aus 20 – 60 Tieren bestehen. Es ist demzufolge relativ unwahrscheinlich, dass sich ein Einzelgänger angesiedelt hat.
Symbolgraphiken: © R + R – stock.adobe.com; Paul – stock.adobe.com; fpic – stock.adobe.com; adam88xx – stock.adobe.com; rhoenes – stock.adobe.com; Panupong – stock.adobe.com; SZ-Designs – stock.adobe.com; torook – stock.adobe.com; silvioheidler – stock.adobe.com