Wenn Sie in Ihrem Garten Porree anbauen, können Sie dieses dankbare und gesunde Gemüse (auch als „Lauch“ bekannt) sogar im Winter genießen. Dafür sollen Sie mit der Aussaat, Anzucht und Pflanzen der jungen Pflänzchen im (Gewächs-) Haus oder im Garten rechtzeitig beginnen. Ansonsten ist der Anbau recht pflegeleicht. Ab Ende August können Sie ernten – bis zum ersten Frost im Winter.
Inhaltsverzeichnis
Porree anbauen: Aussaat und Anzucht
Bereits im Februar/März kann der Porree in Töpfen oder Kästen ausgesät werden; allerdings benötigt er eine Keimtemperatur von mindestens 15°C und sollte daher entweder unter Folie oder im (Gewächs-) Haus vorgezogen werden.
Sind die so gezüchteten Pflanzen circa 5 cm groß, sollten sie allerdings schon ins Freiland gestellt werden, damit sie abhärten. Danach können Sie sie im Freien pflanzen.
Ab April kann auch eine Direktsaat im Freiland vorgenommen werden.
Egal, wo die jungen Porree Pflanzen vorgezogen wurden: bevor sie an ihren endgültigen Standort kommen, sollte dessen Erde mit Humus oder Kompost vorbereitet worden sein.
Der späteste Zeitpunkt für eine Auspflanzung ist der Juli; danach haben die Pflanzen bis zum Wintereinbruch nicht mehr genügend Zeit, zu gedeihen.
Lauch pflanzen und umpflanzen: Anleitung
- Haben die Pflänzchen eine Höhe von circa 15 cm erreicht, können sie umgepflanzt werden, und zwar in Gräben, die etwa 15 cm tief sein sollten.
- Die Wurzeln des Porrees werden auf einen Zentimeter, die grünen Blätter um etwa ein Drittel gekürzt.
- Beim Einsetzen der Lauchpflanze ist es wichtig, dass die Erde nicht über die neuen Blätter gelangt!
- Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Mindestabstand von 10 cm eingehalten werden; zwischen den Reihen von 30 cm.
- Wichtig ist, den Boden immer schön feucht zu halten (keine Staunässe!).
Lubera-Tipp: Wer sich eine Aussaat ersparen möchte, kann im Fachhandel auch fertige Lauchpflänzchen kaufen und sie direkt pflanzen!
Boden und Düngen
Der Lauch schätzt einen nährstoff- beziehungsweise humusreichen Boden sehr. Wenn Sie Porree anbauen, sollten Sie ihm zweimal im Sommer eine Gabe Dünger (am besten Pflanzenjauche) gönnen; im Herbst und Winter aber wird das Düngen komplett eingestellt.
Schädlinge
Aufgrund seines kräftigen Aromas ist der Porree für die meisten Schädlinge nicht verlockend.
Der Lauchmotte hingegen ist dieser Geruch egal: sie legt ihre Eier an die Blätter; die Raupen fressen sie nach und nach durch die Lauchstange hindurch, die dann zu faulen beginnt und nicht mehr essbar ist.
Auch die Zwiebelfliege fühlt sich von Porree angezogen: Sie legt ihre Eier in Wurzelnähe ab. Die Maden fressen sich ebenfalls durch die Lauchstange bis zu deren Herz durch. Die Blätter der betroffenen Pflanze werden gelb und sie stirbt.
Beiden Schädlingen kann durch eine Mischkultur mit Möhren entgegengewirkt werden. Auch ein Spannen von Netzen über dem Lauchbeet ist wirkungsvoll.
Krankheiten
Das Gute an Porree Pflanzen ist, dass sie recht immun gegenüber Krankheiten sind.
Der Porreerost allerdings, eine Pilzerkrankung, stellt eine ernsthafte Bedrohung für den Lauch dar. Zu erkennen ist dieser Pilz an rötlich-gelben Pusteln an den äußeren Blättern der Pflanze, die deswegen zwingend entfernt werden müssen (bitte nicht auf dem Kompost entsorgen!). Sollte der Pilz weiterhin auftreten, muss gegebenenfalls die gesamte Pflanze entsorgt werden. Dasselbe gilt bei einem Befall mit Mehltau, welcher ebenfalls gelegentlich auf Porree auftreten kann.
Porree ernten und lagern
Waren Sie mit dem Porree-Anbauen erfolgreich, werden Sie mit der Ernte belohnt. Aber wann kann Porree geerntet werden? Ab Ende August eigentlich jederzeit, solange es frostfrei ist, und zwar den ganzen Winter hindurch bis in den März/April des Folgejahres hinein.
Warum nur an frostfreien Tagen? Ist der Porree allzu sehr gefroren, können leider beim Auftauen Schäden an den Stangen entstehen – gesundheitliche Aspekte sprechen aber nicht gegen eine Ernte bei Frost. Lauch, der den Winter über im Freien verbringt, bildet kleine Perlzwiebeln an den Wurzeln, die essbar (lecker!) sind.
Erst, wenn sich an den Lauchstangen Blüten bilden, ist er nicht mehr essbar.
Vor dem Ernten sollte der Boden leicht aufgelockert werden – die Lauchstangen lassen sich dadurch viel leichter aus der Erde ziehen.
Lubera-Tipp: Die Lauchstangen können auch einfach in Bodennähe abgeschnitten werden – es wachsen dann noch kleinere Stangen nach, die ebenfalls essbar sind.
Prinzipiell gibt es keinen besonderen Grund, Porree zu lagern, schließlich handelt es sich bei ihm um ein Wintergemüse, welches circa neun Monate im Jahr frisch geerntet werden kann.
Wer dennoch Lauch lagern möchte, hat zwei verschiedene Möglichkeiten:
- Einfrieren (rohen Porree in Stücke schneiden)
- Im Keller lagern (in einer mit feuchtem Sand gefüllter Kiste)
Es ist nicht ratsam, Porree einzukochen, da die Lauchstangen sowohl an Geschmack als auch an Knackigkeit verlieren.
Lauch überwintern
Obwohl Porree winterhart ist, muss er ja nicht zwingend den eisigsten Temperaturen ausgesetzt werden. Eine Abdeckung aus Vlies oder – noch besser – Reisig ist von daher empfehlenswert.
Lubera-Tipp: Lauchstangen wachsen ganzjährig, solange es frostfrei ist. Selbst nach dem Winter ist dies der Fall…
Graphik: © Schmidt-Fotolia.com
Blühender Lauch / Porree ist nicht giftig, geschmacklich eigentlich auch als Würzgemüse noch geeignet, aber die Blütenstängel sind holzig und hart.