Wir helfen dir bei deinem Projekt »Gräser teilen«. Schließlich bringen Gräser Leichtigkeit und Bewegung in den Garten. Sie rauschen im Wind und setzen ganzjährig spannende Akzente. Doch nach einigen Jahren zeigt sich oft ein typisches Bild: die Gräser-Horste werden immer breiter, die Mitte verkahlt. Spätestens dann ist es Zeit für eine Verjüngungskur: das Teilen der Gräser. Diese Maßnahme lässt die Pflanzen wieder kräftiger wachsen und du kannst sie an anderen Stellen im Garten oder in Töpfen neu ansiedeln. Auch zur Vermehrung der Gräser eignet sie die Methode des Gräser Teilens. In diesem Artikel erfährst du, wann der beste Zeitpunkt dafür gekommen ist und wie es Schritt für Schritt gelingt. Im Lubera-Shop kannst du eine große Auswahl der Gräser kaufen.
Inhaltsverzeichnis
- Können alle Gräser geteilt werden?
- Horstbildende Gräser sind gut teilbar
- Diese Gräser sind nur eingeschränkt teilbar
- Ausläuferbildende Gräser vermehren
- Gräser teilen zur Verjüngung
- Gräser teilen zur Vermehrung
- Gräser teilen zur Wuchsbegrenzung
- Schritt für Schritt-Anleitung: Gräser teilen
- Teilstücke nach dem Teilen neu pflanzen
- Warm-Season-Gräser pflanzen
- Cool-Season-Gräser pflanzen
- So pflanzt du Gräser nach dem Teilen
- Übersicht: Welches Gras wann pflanzen?
- Gräser aussäen statt teilen
Zusammenfassung
- Das erreichst du mit dem Gräser Teilen: Verjüngung der Gräser-Horste, Förderung der Pflanzen-Vitalität und die Möglichkeit zur Vermehrung der Gräser.
- Der beste Zeitpunkt zum Teilen der Gräser ist der Frühling (März–Mai), nur die Herbst Cool-Season-Grasarten kannst du auch im Herbst (September–Oktober) teilen.
- Horstbildende Gräser wie zum Beispiel Miscanthus, Panicum, Molinia oder Calamagrostis eignen sich zum Teilen. Ausnahme: Stipa und Nassella.
- Vorgehen: Horst ausgraben, Wurzelballen mit Spaten oder Messer teilen, abgestorbene Mitte entfernen, Teilstücke neu einpflanzen und gut angießen.
- Alternative zum Gräser Teilen: Ausläufer abstechen, Aussaat bei Wildarten oder dort, wo es auf den Erhalt der Sorteneigenschaften nicht ankommt.
Können alle Gräser geteilt werden?
Nicht alle Gräser können geteilt werden. Bei einigen Arten riskierst du, dass sie durch den Versuch sie zu teilen, eingehen.
Horstbildende Gräser sind gut teilbar
Gräser wie Miscanthus, Molinia oder Festuca eignen sich sehr gut zur Teilung, da sie kompakte Horste bilden, die sich einfach zerlegen lassen. Die Teilstücke kannst du einpflanzen und sie wachsen schnell wieder an.
Die Horste dieser Gräser lassen sich alle paar Jahre gut teilen, um sie zu verjüngen und zu vermehren:
- Chinaschilf (Miscanthus)
- Rutenhirse (Panicum virgatum)
- Pfeifengräser (Molinia)
- Reitgräser (Calamagrostis, inkl. Diamantgras)
- Rasenschmielen (Deschampsia)
- Blutgras (Imperata cylindrica)
- Japangras (Hakonechloa)
- Festuca (Schwingel, Blauschwingel)
- Helictotrichon (Blaustrahlhafer)
- Sesleria (Blaugräser)
Diese Gräser sind nur eingeschränkt teilbar
- Pampasgras (Cortaderia selloana): teilbar, aber vorsichtig; empfindlich gegen Herzverletzungen.
- Lampenputzergras (Pennisetum): teilbar, aber frostempfindlich, besser im Frühjahr und nur bei kräftigen Horsten.
- Hakonechloa (Japangras): teilbar, aber wächst sehr langsam, braucht danach intensive Pflege.
- Federgras (Stipa und Nassella tenuissima): reagieren empfindlich auf Teilung, Teilstücke wachsen schlecht an.
Bei Gräsern, die sich schlecht teilen lassen, ist die Aussaat oder auch das Nachpflanzen junger Exemplare besser. Viele Arten versamen sich auch von selbst, sodass sich im Beet nach ein paar Jahren kleine Jungpflanzen finden, die man einfach umsetzen kann.
Ausläuferbildende Gräser vermehren
Bambus und andere ausläuferbildende Gräser werden nicht klassisch geteilt, sondern durch das Abstechen und Einpflanzen von Ausläufern vermehrt.
Gräser teilen zur Verjüngung
Das Teilen von Gräsern im Garten ist eine wichtige Pflegemaßnahme, die gleich mehrere Vorteile mit sich bringt. Ein zentraler Grund ist die Verjüngung der Pflanzen. Viele horstbildende Gräser neigen im Laufe der Jahre dazu, von innen zu verkahlen: Die äußeren Triebe wachsen vital weiter, während die Mitte verdichtet, beschattet und schließlich abstirbt. Durch das Teilen entfernt man diese abgestorbenen Partien und gibt der Pflanze die Möglichkeit, neu und kräftig auszutreiben.
Gräser teilen zur Vermehrung
Die Teilung bleibt die einfachste und sicherste Methode zur Vermehrung von horstbildenden Gräsern. Aus einem älteren Horst lassen sich durch Teilung mehrere neue Pflanzen gewinnen, die an anderer Stelle im Garten eingesetzt oder verschenkt werden können. So lässt sich der Bestand an schönen Ziergräsern leicht und schnell erweitern.
Gräser teilen zur Wuchsbegrenzung
Auch die Wuchsbegrenzung spielt eine Rolle. Manche Gräser bilden mit den Jahren sehr breite und ausladende Horste. Durch das Teilen reduziert man die Größe, hält die Pflanze im Zaum und passt sie besser an die vorhandene Fläche an.
Darüber hinaus verbessert die Teilung die Gesundheit der Pflanze. Ein dichter Wurzelballen kann Wasser und Nährstoffe nicht mehr optimal aufnehmen. Werden die Wurzeln durch das Teilen aufgelockert, fördert das die Vitalität und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit oder Krankheiten. Insgesamt ist das Teilen von Gräsern also nicht nur eine Methode, um Pflanzen zu vermehren, sondern vor allem eine regelmäßige Verjüngungskur, die für mehr Vitalität und eine bessere Optik im Garten sorgt.
Schritt für Schritt-Anleitung: Gräser teilen
- Schritt: Gräser-Horst ausgraben: Mit Spaten oder Grabegabel die Pflanze großzügig aus dem Boden heben.
- Schritt: Wurzelballen teilen – Mit einem scharfen Spaten, einer Axt oder einem stabilen Messer den Ballen in 2–4 Stücke teilen. Bei feinen Wurzeln reicht manchmal auch das Auseinanderreißen mit den Händen.
- Schritt: Altes Material entfernen – Abgestorbene Mitte oder verholzte Teile aussortieren.
- Schritt: Neu pflanzen – Die Teilstücke wieder auf die gleiche Pflanztiefe setzen, Boden lockern, gut angießen.
- Schritt: Pflege danach – In den ersten Wochen gleichmäßig feucht halten, bis die Pflanzen angewachsen sind.
Teilstücke nach dem Teilen neu pflanzen
Die beste Zeit zum Teilen von Gräsern und zum Pflanzen der Teilstücke hängt stark von der Art ab, ob es sich um sommergrüne Warm-Season-Gräser oder früh austreibende Cool-Season-Gräser handelt.
Warm-Season-Gräser pflanzen
Zu den sogenannten Warm-Season-Gräser gehören z. B. Miscanthus, Pennisetum, Panicum, Cortaderia, Hakonechloa, Imperata und Stipa. Die beste Zeit, diese Gräser zu teilen und die Teilstücke neu zu pflanzen liegt im Mai), sobald der Boden frostfrei und leicht erwärmt ist. Der Grund: Diese Gräser treiben spät im Jahr aus und benötigen die gesamte Vegetationsperiode, um sich nach der Teilung zu etablieren. Also auf keinen Fall diese Gräser im Herbst teilen, da die Pflanzen dann kaum mehr Wurzeln bilden und frostgefährdet sind.
Cool-Season-Gräser pflanzen
Als Cool-Season-Gräser werden Gräser-Gattungen wie z. B. Calamagrostis, Molinia, Deschampsia, Festuca, Helictotrichon, Sesleria bezeichnet. Sie lassen sich sowohl im Frühjahr (März–April) als auch im Herbst (September–Oktober) teilen und pflanzen, da sie auch bei kühlen Temperaturen noch gut einwurzeln.
Lubera-Tipp: Immergrüne Arten (Festuca, Sesleria, Helictotrichon) die zwar auch zu den Cool Season-Gräsern gehören, besser im Frühjahr teilen, da sie im Herbst schwächer regenerieren.
So pflanzt du Gräser nach dem Teilen
- Die Teilstücke setzt man wieder auf die gleiche Tiefe wie zuvor.
- Nach dem Pflanzen den Boden gut andrücken und gründlich angießen.
- In den folgenden Wochen ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit entscheidend für das Anwachsen.
- Leichte Startdüngung mit Kompost oder organischem Dünger unterstützt den Neuaustrieb.
Übersicht: Welches Gras wann pflanzen?
Zum richtigen Pflanzzeitpunkt für die geteilten Gräser lassen sich zusammenfassend folgende Merksätze formulieren:
- Frühjahr ist der sicherste Zeitpunkt für fast alle Gräser.
- Herbst ist zusätzlich bei vielen Cool-Season-Arten möglich.
- Immergrüne Gräser grundsätzlich im Frühjahr teilen, da sie sonst schwächeln.
Tabelle: Der richtige Pflanzzeitpunkt für geteilte Gräser
Grasart / Beispiel
|
Typ
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Beste Zeit zum Teilen
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Hinweise
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Lampenputzergras (Pennisetum)
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Warm-Season
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Frühjahr nach dem Frost (April-Mai)
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Herbst zu riskant, frostempfindlich
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Chinaschilf (Miscanthus)
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Warm-Season
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Frühjahr nach dem Frost (April-Mai)
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benötigt ganze Saison zum Anwachsen
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Rutenhirse (Panicum virgatum)
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Warm-Season
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Frühjahr nach dem Frost (April-Mai)
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nicht im Herbst teilen
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Pampasgras (Cortaderia)
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Warm-Season
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Frühjahr nach dem Frost (April-Mai)
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empfindlich, Herz schützen
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Japangras (Hakonechloa)
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Warm-Season
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Frühjahr nach dem Frost (April-Mai)
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vorsichtig teilen, langsam wachsend
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Blutgras (Imperata)
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Warm-Season
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Frühjahr nach dem Frost (April-Mai)
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empfindlich, braucht Wärme
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Federgräser (Stipa/Nassella)
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Warm-Season
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Frühjahr nach dem Frost (April-Mai)
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besser durch Aussaat vermehren!
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Reitgras (Calamagrostis)
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Cool-Season
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Frühjahr oder Herbst
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robust, Herbst-Teilung möglich
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Diamantgras (Calamagrostis brachytricha)
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Cool-Season
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Frühjahr oder Herbst
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Herbst-Teilung gut möglich
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Pfeifengräser (Molinia)
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Cool-Season
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Frühjahr oder Herbst
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Frühjahr oft vorteilhafter
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Rasenschmielen (Deschampsia)
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Cool-Season
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Frühjahr oder Herbst
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Herbst-Teilung möglich
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Blaugras (Sesleria)
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Cool-Season, immergrün
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Frühjahr
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im Herbst schwächer regenerierend
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Schwingel (Festuca)
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Cool-Season, immergrün
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Frühjahr
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besser nur im Frühjahr teilen
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Blaustrahlhafer (Helictotrichon)
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Cool-Season, immergrün
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Frühjahr
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Herbst-Teilung meiden
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Gräser aussäen statt teilen
Viele Gräser lassen sich über ihre Samen vermehren. Das erreichst du entweder durch gezielte Aussaat, oder du nutzt Pflänzchen, die durch Selbstaussaat im Garten entstanden sind. Besonders geeignet sind Arten wie Schwingel (Festuca), Rasenschmielen (Deschampsia) oder Federgräser (Stipa und Nassella).
- Vorteile: Günstig, viele Pflanzen möglich.
- Nachteile: Es dauert oft länger, bis die Pflanzen kräftig sind, und bei Zuchtsorten gehen die Eigenschaften (z. B. Blütenfarbe, Wuchshöhe) nicht immer sortenecht weiter.