Zu den dekorativsten Zimmerpflanzen gehört das Zyperngras, Cyperus, welches enorme Wuchshöhen erreichen kann und durch seine exotische Optik begeistert. Die Zyperngras Pflege ist nicht besonders schwierig; werden einige diesbezügliche Tipps beherzigt, hat der Besitzer jahrelang Freude an seiner außergewöhnlichen Pflanze.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenswertes
- Standort
- Zyperngras bevorzugt humusreiches Substrat
- Pflanzen
- Vermehrung
- Zyperngras Vermehrung durch Ableger
- Vermehrung durch Aussaat
- Vermehrung durch Teilung
- Zyperngras Pflegetipps
- Pflegefehler erkennen und behandeln
- Schneiden
- Überwintern
- Krankheiten und Schädlinge
- Ist das Zyperngras giftig?
Zyperngras, Cyperus – Steckbrief von Gartenbista
- Standort: hell; warm; hohe Luftfeuchtigkeit; im Freien windgeschützt
- Substrat: humusreich; Aquakultur
- Pflanzen/Umtopfen: großes Pflanzgefäß; umtopfen im zeitigen Frühjahr
- Vermehrung: Stecklinge; Ableger; Aussaat; Teilung
- Gießen: regelmäßig; viel; Wurzelballen darf nicht austrocknen
- Düngen: März – September einmal wöchentlich mit Flüssigdünger
- Besprühen: regelmäßig mit Wasser
- Pflegefehler: zu geringe Luftfeuchtigkeit; Wassermangel; Nährstoffüberschuss
- Schneiden: verwelkte und braune Pflanzenteile; vor der Überwinterung einkürzen
- Überwintern: nicht winterhart; Winterquartier im Haus
- Krankheiten: keine bekannt
- Schädlinge: Thripse; Spinnmilben; Trauermücken
- Giftig: nein
Wissenswertes
Zyperngras, Cyperus, stammt ursprünglich aus den Tropen und Subtropen und wird gelegentlich auch „Zypergras“ bezeichnet. Es gehört zur Familie der Sauergräser, innerhalb derer es mit etwa 600 Arten vertreten ist, und wird als Sumpfpflanze angesehen, da sie einen sehr hohen Wasserbedarf hat. Diese Tatsache brachte ihr den Spitznamen „Wasserpalme“ ein.
Während das Zyperngras in seiner Heimat ganzjährig im Freiland wächst, ist dies hierzulande nicht möglich: es ist nicht winterhart und wird demzufolge in der Regel als Zimmerpflanze kultiviert. Dort kann es – je nach Sorte – Wuchshöhen zwischen 35 cm und 3 m erreichen.
An den langen, schmalen Stängeln sitzt ein schirmartiger Blattschopf, welcher charakteristisch für diese Pflanze ist
Die ausdauerte Pflanze besitzt schmale Blätter und bildet zwischen April und September kleine gelblichweiße oder braune Blüten, die jedoch eher unscheinbar sind. An den Blütenstielen sitzen kleine Samen, die kaum zu erkennen sind, aber durchaus Keimfähigkeit besitzen.
Standort
Damit die dekorative Pflanze optimal gedeihen kann, benötigt sie einen hellen Standort, der zudem auch noch warm ist. Temperaturen zwischen 15°C und 30°C sind optimal. Sehr gut geeignet ist ein Platz an einem Ost- oder Westfenster, wobei darauf zu achten ist, dass die Wasserpalme nicht zu nahe an einer Heizung platziert wird. Wärme ist ihr zwar sehr angenehm, aber keinesfalls die trockene Wärme, die von einer Heizung ausgeht. Im Winter darf es gerne etwas kälter sein, jedoch dürfen auch dann die Temperaturen nicht unter 10°C fallen
Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist absolut notwendig, um ein Zyperngras kultivieren zu können: mindestens 60% sollte sie betragen. Um dies zu erreichen, können Schalen mit Wasser aufgestellt werden; auch ein regemäßiges Besprühen der Pflanze ist empfehlenswert.
Im Sommer kann das Zyperngras gerne in die Sommerfrische ins Freie gestellt werden: ob als Dekoration oder als Sichtschutz – die Sumpfpflanze macht überall eine gute Figur. Wichtig ist, dass ihr dortiger Standort windgeschützt ist, da die langen Halme sehr leicht umknicken können.
Vom Frühjahr bis in den Herbst hinein kann die Sumpfpflanze sehr gut im Gartenteich kultiviert werden, jedoch ist darauf zu achten, dass der Wasserstand zwischen 5cm und 10cm liegen muss.
Lubera-Tipp: Cyperus zunächst in ein Pflanzgefäß und danach erst in den Teich setzen, um bei verändertem Wasserstand die Pflanze schnell umsetzen zu können.
Zyperngras bevorzugt humusreiches Substrat
Damit es sich perfekt entwickeln kann, sollte das Zyperngras in humusreiches Substrat gesetzt werden, welches zudem noch Feuchtigkeit speichert. Um dies zu erreichen, kann etwas Lehm beigefügt werden
Die Pflanze kann zudem sehr gut in einem Wasserbecken oder Gartenteich kultiviert werden; damit es dort einen festen Stand hat, sollte derBoden mit Kies ausgelegt werden.
Pflanzen
Cyperus kann entweder in einem Pflanzgefäß oder in Aquakultur gehalten werden. Das Pflanzgefäß sollte stabil sein, um der Pflanze genügend Halt zu geben. Eine Drainage ist nicht notwendig, denn im Gegensatz zu vielen anderen Gewächsen hat das Zyperngras keine Probleme damit, nasse Füße zu bekommen – im Gegenteil.
Da das dekorative Gras extrem schnellwüchsig ist, kann das Pflanzgefäß schnell zu klein werden. Ist dies der Fall, muss der Cyperus umgehend umgetopft werden, wobei folgende Tipps zu beachten sind:
- Die beste Zeit zum Umtopfen ist das zeitige Frühjahr
- Neues Pflanzgefäß sollte mindestens 5 cm größer sein als das vorherige
- Zyperngras nicht tiefer einsetzen, als es vorher der Fall gewesen ist
Lubera-Tipp: Pflanze beim Umtopfen teilen!
Vermehrung
Der Cyperus kann sehr gut über Stecklinge vermehrt werden, wobei jeder Stängel prinzipiell dafür geeignet ist, solange er einen Blattschopf besitzt:
- Im Frühsommer 5-10 Stecklinge abschneiden, die etwa 20 cm lang sind
- Blätter um die Hälfte einkürzen
- Stecklinge kopfüber in ein Wasserglas stecken
Nun dauert es etwa vier Wochen, bis sich genügend Wurzeln gebildet haben, dass die Stecklinge eingepflanzt werden können. Es ist empfehlenswert, sie alle zusammen in ein Pflanzgefäß zu setzen, damit die so entstandene Pflanze eine schöne, buschige Wuchsform bekommt.
Lubera-Tipp: Wasserstand muss immer so hoch sein, dass der Blattschopf komplett im Wasser steht!
Zyperngras Vermehrung durch Ableger
Viele – überwiegend sehr große – Zyperngraspflanzen bilden Ableger, welche aus ihrer Krone herauswachsen. Diese werden einfach abgeschnitten und in ein Wasserglas gestellt. Die gewünschte Bewurzelung erfolgt sehr schnell, so dass in der Regel bereits nach vier Wochen so viele Wurzeln vorhanden sind, dass die junge Zyperngraspflanze in ein Pflanzgefäß mit Erde gesetzt werden kann.
Vermehrung durch Aussaat
Alternativ kann das Zyperngras auch durch Aussaat vermehrt werden, was ganzjährig möglich ist. Entsprechendes Saatgut kann entweder im Fachhandel erworben oder von bestehenden Pflanzen gewonnen werden: an den Blütenstielen befinden sich Samen, die allerdings sehr klein sind. Diese werden nach Ende der Blühzeit vorsichtig abgestreift und möglichst umgehend zur Aussaat verwendet:
- Pflanzgefäße mit Aussaaterde füllen
- Samen circa 0,5 cm tief in das Substrat drücken
- Nicht mit Erde bedecken (Lichtkeimer!)
- Substrat gleichmäßig feucht halten
- Gefäß an einen Ort stellen, an dem Temperaturen zwischen 20°C und 25°C herrschen
Nach etwa vier Wochen beginnt das Saatgut zu keimen. Haben die Pflanzen eine Höhe von 10-15 cm erreicht, können sie in kleinen Gruppen in einen Topf gepflanzt werden.
Lubera-Tipp: Die Aussaat in einen großen Pflanztopf erspart das spätere Umpflanzen! Nicht zu viele Samen in ein Gefäß aussäen!
Vermehrung durch Teilung
Große Cyperus können sehr gut durch Teilung vermehrt werden; dies geschieht optimaler Weise im Zusammenhang mit dem Umtopfen im Frühjahr:
- Zyperngras aus dem Pflanzgefäß nehmen
- Wurzelballen vorsichtig auseinanderziehen
- So viele Teilstücke wie gewünscht erzeugen
- Jede Pflanze einzeln in ein Pflanzgefäß setzen
Zyperngras Pflegetipps
- Gießen: Wie sich unschwer erraten lässt, hat die Sumpfpflanze einen hohen Wasserbedarf und muss demzufolge regelmäßig und gründlich gegossen werden. Der Wurzelballen darf niemals austrocknen. Optimal ist es, den Cyperus mitsamt seinem Pflanztopf in einen mit Wasser gefüllten Übertopf zu stellen; dabei ist jedoch darauf zu achten, dass das eigentliche Pflanzgefäß nur bis zu einem Drittel im Wasser steht.
- Düngen: Von März bis September bekommt das Zyperngras einmal monatlich eine Gabe Flüssigdünger; Cyperus als Teichbepflanzung benötigt keinerlei Düngegaben.
- Besprühen: Da das Zypergras nicht nur an den Wurzeln, sondern auch an den oberirdischen Pflanzenteilen viel Wasser benötigt, sollte es regelmäßig eingesprüht werden. Optimal geeignet ist zimmerwarmes, kalkfreies Wasser.
Achtung: Zyperngras darf keinesfalls komplett im Wasser stehen, da es sich bei dieser Pflanze nicht um eine Wasser-, sondern um eine Sumpfpflanze handelt, und sie somit einfach ertrinken würde!
Pflegefehler erkennen und behandeln
- Zu niedrige Luftfeuchtigkeit: Bekommt die Wasserpalme nicht die Luftfeuchtigkeit, die sie benötigt, bekommt sie braune Blattspitzen. Zur Erhöhung dieser sollte die Pflanze regelmäßig mit Wasser eingesprüht werden.
- Wassermangel: Werden die Triebe gelb, so ist dies ein erstes Indiz für Wassermangel. Dieser sollte schnellstmöglich behoben werden, indem die Pflanze gründlich gewässert wird.
- Zu viele Nährstoffe: Ein Übermaß an Nährstoffen zeigt die Wasserpalme durch Gelbfärbung ihrer Blätter und Halme an. Um die Pflanze zu retten, muss sie umgehend in ein frisches Substrat umgepflanzt werden; jegliche Düngegabe ist vorerst zu unterlassen. Wird das Zyperngras in Aquakultur gehalten, muss das Wasser komplett ausgetauscht werden; die Düngegaben sind zu reduzieren.
Schneiden
Ein Schnitt im herkömmlichen Sinne ist nicht erforderlich. Ausnahmen bestehen jedoch bei welken sowie braunen Pflanzenteilen: sie sollten umgehend entfernt werden.
Vor der Überwinterung kann das Zyperngras eingekürzt werden; diese Kürzung sollte nicht mehr als einen Meter betragen.
Überwintern
Der Cyperus ist nicht winterhart und darf keinesfalls im Freien überwintern. Bevor die Temperaturen auf 10°C fallen, muss die Pflanze zwingend ins Haus geholt werden, und zwar sowohl Zyperngras in Kübelhaltung als auch in Aquakultur; zuvor ist es empfehlenswert, sie ein wenig einzukürzen.
Das Winterquartier sollte hell sein und vorzugsweise 15-18°C, mindestens jedoch eine Temperatur von 10°C aufweisen; ansonsten sind folgende Kriterien zu beachten:
- Viel gießen
- Nicht düngen
- Regelmäßig, am besten täglich mit zimmerwarmen Wasser besprühen
- Schädlingskontrollen durchführen
Zyperngras, welches ganzjährig im Haus kultiviert wird, kann gerne an einen kühleren Platz gestellt werden; notwendig ist dies Procedere jedoch nicht.
Krankheiten und Schädlinge
Gegenüber Krankheiten ist die Sumpfpflanze weitestgehend immun; einige Schädlinge können ihr hingegen zu schaffen machen. Insbesondere treten diese im Winterquartier sowie bei Pflegefehlern auf:
- Thripse: Die saugenden Insekten sind auf allen Pflanzenteilen anzutreffen und entziehen ihnen die Nährstoffe. Da sie nicht nur die Wirtspflanze selbst, sondern auch noch benachbarte Pflanzen schädigen, muss der betroffene Cyperus umgehend isoliert werden. Zudem sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Spinnmilben: Genau wie die Thripse saugen auch die Spinnmilben die Pflanzen komplett aus; zudem zeigen sich noch feie Gespinste an den Pflanzenteilen. Auch gegen diese Schädlinge sollte ein spezielles Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
- Trauermücken: Gelegentlich treten Trauermücken auf, welche ebenfalls mit einem Pflanzenschutzmittel bekämpft werden können.
Ist das Zyperngras giftig?
Besonders Katzenbesitzer haben die Befürchtung, das Zyperngras könne giftig sein und so gesundheitliche Schäden bei den Katzen hervorrufen, die mit Begeisterung an den Halmen nagen. Es besteht jedoch kein Grund zur Besorgnis: die Wasserpalme ist absolut ungiftig, so dass sie durchaus als Ersatz für Katzengras verwendet werden kann.
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Hallo, ich habe eine Frage: ich habe mein Zyperngras blühen lassen und die Samen abgenommen. Was mache ich mit dem Schirmchen? Stehenlassen, abschneiden oder sogar verkehrt herum in ein Wasserglas stellen?
Viele Grüße