Der Christusdorn Euphorbia milii ist eine beliebte und interessante Wolfsmilchart für Wintergarten und Wohnung. Ihre Blüte im Winter macht sie zu einer beliebten Pflanze, Ihre Dornen haben ihr den symbolträchtigen deutschen Namen beschert. Wie ihr den Christusdorn hierzulande halten und pflegen müsst, erkläre ich in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes zu Euphorbia milii
Der Christusdorn gehört zur großen Gattung Wolfsmilch, zu der über 2.000 Arten gezählt werden. Erfahrene Gärtner und Gärtnerinnen kennen die milchige Flüssigkeit, die bei einer Verletzung der Pflanze aus Blattstielen, abgebrochen Ästen oder Zweigen fliesst. Sie ist tatsächlich auch leicht giftig und reizend, so dass man sich davon fernhalten sollte.
Name mit Symbolkraft
Der Christusdorn, der seinem deutschen Namen alle Ehre macht, sorgt aber mit seinen kräftigen Dornen schon selbst dafür, dass er unversehrt bleibt. Die genauen Hintergründe der deutschen Namensgebung liegen übrigens im Dunkeln, es wird vermutet, dass bei der aus Madagaskar stammenden Pflanze und ihren Dornen eine Erinnerung an die Dornenkrone aufgekommen ist, die Jesus bei seiner Kreuzigung getragen hat. Insofern hat Euphorbia milii einen ähnlich symbolträchtigen Hintergrund wie etwa die Passionsblume. Allerdings ist dieser nicht botanisch und auch nicht historisch. Der Christusdorn wurde erst im 19. Jahrhundert auf Madagaskar entdeckt, so dass eine Beteiligung am biblischen Karfreitagsgeschehen ausgeschlossen ist.
Wuchs und Blüte
Also kann und sollte man Euphorbia milii auch ohne religiösen Bezug genießen. Die Pflanze wächst als stark bedornter Kleinstrauch, der aber nur 10 bis 50 cm hoch wird. Insofern ist sie als Zimmer- und Balkonpflanze gleicher Maßen geeignet. Die langen und kräftigen Dornen wachsen an den Ästen, so dass man sich beim Umgang mit dem Christusdorn Handschuhe anziehen sollte. Die Blätter sind länglich, eiförmig oval und haben eine dunkelgrüne, leicht glänzende Oberfläche mit einer schönen Mittelrippe.
Höhepunkte sind aber natürlich die Blüten, die bei günstigen Bedingungen von November bis April erscheinen. Die eigentliche Blüte ist unscheinbar, markant aber sind die beiden Hochblätter, die so genannten Cyathien. Diese leuchtend roten Hochblätter hat der Christusdorn mit dem Christ- oder Weihnachtsstern gemeinsam. Es werden im Handel verschiedene Hybriden angeboten, die häufig zu Euphorbia x lomi gehören. Bei diesen Hybriden kann es zu besonderen Farbvarianten kommen. Unterschiede erschließen sich aber häufig nur Botanikern oder Pflanzenzüchtern.
Die Euphorbia milii Pflege
Euphorbia milii zählt zu den sukkulenten Arten der Wolfsmilch, sie hat sich an ihrem heißen Herkunftsstandort auf Madagaskar also darauf spezialisiert, auch ohne regelmäßige Wassergaben auszukommen. Diese Eigenschaft sollte auch die Pflege des Christusdorns prägen.
Der Standort im Sommer und Winter
Der Christusdorn gedeiht an einem vollsonnigen und luftigen Standort bei Temperaturen von 18° bis 22 ° C am Besten. Im Sommer kann er auch ins Freiland umziehen, allerdings nur dann, wenn er vor Nässe und vor kühlen Temperaturen geschützt ist. Im Winter braucht Euphorbia milii eine Mindesttemperatur von 12 ° C, besser noch 15° C. Von ca. September bis Mai kann und sollte der Christusdorn also in ein mildes Winterquartier in einen Innenraum umziehen. Drastische Wechsel von Temperatur oder Lichtangebot sollten unbedingt vermieden werden, sonst kommt es zu Blattverlust beim Christusdorn. Das gilt auch für Zugluft. Für das Erscheinen der Blüte ist neben der kühleren Temperatur auch eine Verkürzung der Tageslichtzeit wichtig. Aber das dürfte ja im Winter kein Problem sein.
Gießen und Düngen beim Christusdorn
Der Christusdorn braucht nur wenig Wasser. Vor allem muss er während der Hauptwachstumszeit im Frühjahr und Sommer mäßig feucht gehalten werden. Wenn er dann ab September in die Wohnung umzieht, reduziert sich auch der Wasserbedarf. Allerdings sollte der Wurzelballen nie vollständig trocken werden, auch das verursacht Blattfall. Zur Kontrolle des Feuchtigkeitsgehalts solltet ihr einen Feuchtigkeitsmesser* einsetzen, der anzeigt, ob das Substrat feucht oder trocken ist.
Der Düngebedarf ist gering. In der Vegetationszeit im Frühling und Sommer reicht es, die Pflanze alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger für Zimmerpflanzen oder Sukkulenten zu versorgen. In der Winterruhezeit -auch wenn die Blüte erscheint- muss nicht gedüngt werden.
Topf und Erde
Am Besten wächst Euphorbia milii in Kakteen- oder Sukkulentenerde*, die man als fertige Mischung kaufen kann. Der Christusdorn kann vor oder nach der Blüte umgetopft werden. Dabei solltet ihr -wie oben bereits empfohlen- Handschuhe tragen.
Der Christusdorn - Vermehrung und Schnitt
Da die Pflanze nicht rasant wächst, gibt es auch keinen Grund für regelmäßige Schnitte. Allerdings gibt es einige stärker wachsende Sorten, bei denen ein Schnitt erforderlich werden sollte. Die Abschnitte könnt ihr für eine Vermehrung verwenden. Dazu werden die Stecklinge zunächst in lauwarmes Wasser getaucht, damit die Wolfsmilch nicht zu Verklebungen führt. Danach werden die Stecklinge in Sand oder sandige Erde gepflanzt. Unter Folie oder Glas bei rund 25° C erfolgt dann das Anwurzeln. Die neuen und jungen Pflanzen müsst ihr mehrmals stutzen, damit sie das kompakte Wachstum eines Kleinstrauchs erhalten.
Wenn ihr einen Christusdorn Euphorbia milii kaufen wollt, werdet ihr im gut sortierten Gartenfachmarkt oder Pflanzenversand fündig.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Rob Herwig - das praktische Handbuch der Zimmerpflanzen. München, 1987
Warum läßt mein Christusdorn 'milli' die Blätter hängen, habe ihn wenig gegossen??
Bekommt er denn genug Licht? Oder ist er vielleicht zu trocken geworden? Gerne können Sie mir ein Foto vom Christusdorn an seinem aktuellen Standort hochladen.
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth