Schnittberatung #2: Aprikose und Pfirsich

Wie im letzten Newsletter bereits wollen wir hier eine unserer Schnittberatungen präsentieren. Möge sie dem einen oder anderen hilfreich sein!

Frage:
Pfirsich gepflanzt 2014: alles, was gewachsen ist, ist eine Art 2. Baum aus dem selben Stamm heraus (Seitentrieb?). Dieser ist um ein mehrfaches grösser als der Hauptbaum, hatte wunderschöne satt-grüne Blätter, aber keine Früchte. Soll der 2. Baum weg? Was muss am Originalbäumli gemacht werden?

hier das zugehöriges Bild

Antwort:
Der zweite, etwas ?grössere? Baum ist aus der Unterlage als Wurzeltrieb entstanden. Es handelt sich dabei nicht um die Sorte, ein Minipfirisch oder eine Mininektarine, sondern wohl um ein Unterlagenpfirsich, der nur speziell als Wurzelunterlage eingesetzt wird. Also muss der ?wilde Trieb? entfernt werden. Am besten machen Sie die Wurzeln etwas frei und können dann ganz gezielt und eng den Wurzeltrieb abschneiden. Danach mit Wundpaste verstreichen und wieder mit Erde abdecken.
Am Bäumchen selber würde ich nichts machen. Wichtig ist bei Nektarinen und Pfirsichen, dass sie früh, also besser schon Mitte bis Ende Februar, gegen Kräuselkrankheit behandelt werden.

Frage:
Aprikose, ebenfalls gepflanzt 2014. Sollen wir etwas schneiden oder die nächsten Jahre zuwarten, bis der Baum grösser ist?

hier das zugehörige Bild

Antwort:
Bei dieser Aprikose (vermutlich eine Apricompact?) bietet es sich an, dass sie als Hohlkrone, das heisst ohne Mitte erzogen wird. Wenn es also Triebe hat, die nach innen wachen, diese bitte entfernen, allerdings immer einen Stummel stehen lassen, so dass sich allenfalls Fruchtholz bilden kann. Die nach aussen wachsenden Haupttriebe der Hohlkrone würde ich um ca. 20-30% einkürzen, um ein stärkeres Wachstum hervorzukitzeln und um eine stabile Krone aufzubauen.