Warum sollest Du in Deinem Garten ein Hochbeet anlegen? Was spricht eigentlich dafür? Hochbeete wachsen ja gerade wie Pilze aus dem Gartenboden, ein mega Trend, aber ist es auch wirklich eine gute Idee eins anzulegen? In diesem Gartenvideo beantwortet Anja Dir diese Fragen und gibt Dir 10 (wirklich überzeugende) Gründe, ein eigenes Hochbeet anzulegen. Im Lubera®-Gartenshop kannst du die passenden pflegeleichten und ertragreichen Gemüsepflanzen kaufen und in dein Hochbeet pflanzen. Alternativ findest Du in unserem Sortiment eine grosse Auswahl an bestellbarem Saatgut.
Sieh Dir dieses Video an, welche 10 Gründe dafür sprechen, ein Hochbeet anzulegen
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfasung - Hochbeet anlegen
- Ein Hochbeet kann das ganze Jahr über begärtnert werden. Mit einem Frühbeetaufsatz kann die Gartensaison einfach verlängert werden.
- Die Ernten fallen deutlich grösser aus, da in einem Hochbeet mehr Nährstoffe vorhanden sind.
- Hochbeete haben eine bequeme Arbeitshöhe.
- In einem Hochbeet gibt es weniger Schädlinge und Ungeziefer.
- Um ein Hochbeet anzulegen, eignet sich am besten der Herbst, damit die Erdschichten absinken können bis zur nächsten Vegetationsperiode.
Hochbeet anlegen: Warum es sinnvoll ist
Ich sage ja und ich sage Dir auch direkt zu Beginn dieses Textes warum es sinnvoll ist ein Hochbeet anzulegen. Als ich meinen Schrebergarten übernommen habe, ist sehr schnell das erste Hochbeet eingezogen. Warum? Der Boden war ausgelaugt, im ursprünglichen Gemüsebereich warf ein Ahornbaum Schatten, ausserdem hatte ich, nach einem radikalen Heckenrückschnitt, jede Menge Äste und Zweige rumliegen.
Mit dem Hochbeet konnte ich alle drei Probleme auf einmal lösen. Den Boden sofort verbessern, die Pflanzen näher ans Licht bringen und der Heckenschnitt ist einfach darin verschwunden. Das Hochbeet war riesig und sah ein bisschen aus wie der schwarze Monolith aus Odyssee im Weltraum. Keine Schönheit also, aber die Ernte war überwältigend.
Später habe ich dann einen zweiten Garten bekommen, mit einer grossen Wiesenfläche. Die konnte ich durch das Anlegen von Rahmen- und Hochbeeten sofort und ohne vorher lang umzugraben zum Gemüseanbau nutzen. Bereits im ersten Jahr konnte ich so jede Menge Gemüse ernten. Gemüse wächst in Hochbeeten einfach phänomenal gut. Unkraut ist kein grosses Thema und Schädlinge auch nicht. Einmal angelegt macht so ein Hochbeet nur noch wenig Arbeit. Mit einem Frühbeet-Aufsatz verlängere ich die Gemüsesaison noch weiter und ernte quasi rund ums Jahr leckeres Bio-Gemüse, Kräuter und Salat aus meinen Hochbeeten.
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10 gute Gründe, die dafür sprechen ein Hochbeet anzulegen
- Die Erde in einem Hochbeet erwärmt sich früher, sie können also früher im Jahr mit dem Anbau von Gemüse beginnen. Das liegt vor allem am schichtweisen Aufbau eines Hochbeets. Durch die Verrottungsvorgänge entsteht Wärme und in einem wärmeren Boden kann man nun mal früher anbauen. Ausserdem tragen auch die Hochbeet-Wände zur Erwärmung der Erde bei, da auch sie sich durch Sonneneinstrahlung erwärmen und die Wärme an die Erde im Beet abgeben. Zwischen einem Hochbeet und einem erdgebundenen Beet können gut 3-5 Grad Temperaturunterschied liegen.
- Die Erde in einem Hochbeet bleibt auch zum Jahresende hin länger warm. Sie können also die Saison auch nach hinten verlängern und länger anbauen und ernten. Mit einem Frühbeetaufsatz lässt sich in einem Hochbeet sogar rund ums Jahr Gemüse anbauen.
- Die Ernten in einem Hochbeet fallen deutlich üppiger aus, als in bodennahen Beeten. Sie ernten ca. ein Drittel mehr als in klassischen Beeten. Das liegt an der hohen Nährstoffdichte in Hochbeeten. Sie werden durch die Verrottungsvorgänge der Hochbeet-Füllung freigesetzt. Durch das hohe Nährstoffangebot, kann Gemüse im Hochbeet auch enger gepflanzt werden. Auch das trägt zur höheren Ernte bei.
- Ein ganz offensichtlicher Grund, der für das Anlegen eines Hochbeets spricht, ist die bequeme Arbeitshöhe. Kein lästiges Bücken, kein Zwicken im Rücken. Die optimale Höhe für ein Hochbeet liegt zwischen 60 und 80 Zentimetern, je nach Körpergrösse. Ich bin 1,62 Zentimeter gross und arbeite am liebsten an Beeten in einer Höhe von 60-70 Zentimetern.
- In einem Hochbeet wird Unkraut selten zum Problem. Meine Empfehlung ist, die obersten 5 Zentimeter mit torffreier Erde zu bedecken. In der restlichen Erde bzw. im Kompost enthaltene Unkrautsamen keimen dann nicht aus. Samen die im Laufe des Jahres ins Beet fliegen, kann man einfach und ohne viel Aufwand entfernen.
- Es gibt weniger Probleme mit Schädlingen, als in konventionellen Erdbeeten. Gerade wenn die Möhrenfliege in ihrem Garten Ärger macht, lohnt es sich ein Hochbeet anzulegen. Die Möhrenfliege ist normalerweise auf einer Flughöhe von ca. 30 Zentimeter unterwegs. Wachsen ihre Möhren in 70 Zentimeter Höhe hat sie das Nachsehen und sie können knackige gesunde Möhren ernten.
- Auch Wühlmäuse werden im Hochbeet nicht zum Problem, sofern sie beim Anlegen des Hochbeets an einen vernünftigen Wühlmausschutz gedacht haben. Der ist wirklich wichtig, denn ohne diesen, leben Wühlmäuse im Hochbeet wie im Paradies. Schön trocken und mit all-you-can-eat Buffet über ihren Köpfen. Also bitte nicht huddeln beim Wühlmausschutz,
- In ein Hochbeet passt jede Menge Hecken-, Baum- und Grünschnitt rein und kann so, auch ohne eine riesige Kompostanlage, im Gartenkreislauf gehalten werden.
- Da die oberste Schicht im Hochbeet jedes Jahr erneuert wird (das Beet sinkt durch die Verrottungsvorgänge ca. 20 Zentimeter im Jahr ein), kommt es nicht zu einer Bodenermüdung. Auch die Regeln der Fruchtfolge müssen daher in einem Hochbeet nicht so streng befolgt werden.
- Noch ein letzter Grund, der für das Anlegen eines Hochbeets spricht: es ermöglicht den Gemüseanbau auch auf versiegelten Flächen oder nährstoffarmen und belasteten Böden. Gerade dieser Punkt spielt im städtischen Umfeld oft eine Rolle. Mit einem Hochbeet können sie auch in einem versiegelten Hinterhof Gemüse ernten. Kleine Hochbeete können auch auf Dachterrassen oder grösseren Balkonen stehen. Dabei müssen sie nur unbedingt die Statik beachten. Ein Hochbeet ist nicht unbedingt ein Leichtgewicht.
Gründe, die gegen ein Hochbeet sprechen
Zugegeben, viele Gründe gegen ein Hochbeet gibt es nicht. Dennoch sollte bei der Planung erwähnt werden, dass Hochbeete eindeutig häufiger und intensiver gegossen werden müssen als normale Beete. Besonders in den Sommermonaten muss das Hochbeet gut feucht gehalten werden, damit es nicht austrocknet.
Hochbeete können eine ziemlich schwere Angelegenheit sein. Einmal gesetzt und befüllt, ist es je nach Grösse unmöglich, das Hochbeet zu versetzen.
Zudem können Hochbeete bei der Anschaffung eine kostspielige Angelegenheit. Zwar gibt es günstige Alternativen, meist aus Kunststoff, aus dem Baumarkt. Varianten aus Holz, selbstgebaut oder gekauft, sind zumeist teurer, aber auch langlebiger und nachhaltiger.
Standort für Hochbeet
Für optimale Ernteergebnisse sollte das Hochbeet möglichst sonnig stehen. Theoretisch würde auch ein schattiger Standort reichen, allerdings werden dann nicht alle Gemüsepflanzen wachsen und viele Früchte tragen. Beachte auch bei deiner Standortwahl, dass der Untergrund stabil und eben ist.
Hochbeet anlegen: im Frühjahr, Sommer oder Herbst?
Zu welcher Jahreszeit empfiehlt es sich, ein Hochbeet anzulegen? Am besten eignet sich der Herbst, da dann jede Menge Grünschnitt und Gartenabfälle anfallen, die im Hochbeet verarbeitet werden können. Diese kommen in die unteren Schichten des Hochbeets, verrotten so langsam bis zum Frühjahr und setzen Nährstoffe frei.
Legst Du daher im Frühjahr oder im Sommer erst das Hochbeet an, wird der Grünschnitt noch nicht so weit verrottet sein, damit sich Nährstoffe freisetzen.