Inhaltsverzeichnis
- Pflanzengifte
- Vergiftungen durch Pflanzen
- Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) – giftig
- Christrose (Helleborus niger) – giftig
- Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) – giftig
- Alpenveilchen (Cyclamen persicum) – giftig
- Maiglöckchen (Convallaria majalis) – sehr giftig
- Blauer Eisenhut (Aconitum napellus) – sehr giftig
- Roter Fingerhut (Digitalis purpurea) – sehr giftige Stauden
- Rittersporn (Delphinium elatum) – sehr giftige Stauden
- Lilien (Lilium spp.) – sehr giftig für Katzen
Zusammenfassung
Giftige Stauden und Wildpflanzen sind in vielen Gärten und Landschaften weit verbreitet – oft ohne dass ihre Gefahr bekannt ist. Obwohl schwere Vergiftungen selten sind, können bereits geringe Mengen bestimmter Pflanzen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen – besonders bei Kindern, Haustieren und Weidetieren. Die größte Gefahr besteht dabei durch Verwechslung mit essbaren Pflanzen oder durch unüberlegtes Probieren von Früchten, Blättern oder Knollen.
Ein bewusster Umgang mit giftigen Pflanzen, klare Kennzeichnung im Garten und das Wissen um typische Symptome und Erste-Hilfe-Maßnahmen können helfen, Risiken zu minimieren. Wer Kinder oder Tiere im Haushalt hat, sollte besonders vorsichtig sein und auf stark giftige Arten ganz verzichten.
Praxis-Tipps
Kinder und Tiere aufklären: Bringe Kindern bei, niemals unbekannte Pflanzen oder Beeren zu essen – egal wie hübsch oder lecker sie aussehen. Halte Haustiere möglichst von Beeten mit Giftpflanzen fern.
Symptome erkennen und handeln: Lerne typische Vergiftungsanzeichen (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Hautreizungen). Bei Verdacht auf Vergiftung: sofort den Giftnotruf wählen und Pflanzenteile sicherstellen, um sie bei Bedarf zeigen zu können.
Nur bekannte Pflanzen verwenden: Wenn du Wildkräuter oder Blätter sammelst, achte darauf, Verwechslungen mit giftigen Arten auszuschließen (z. B. Maiglöckchen vs. Bärlauch, Schierling vs. Wiesen-Kerbel). Im Zweifel: lieber stehen lassen.
Pflanzengifte
Nicht jede Giftpflanze ist gleich giftig. Manche lösen beim Verzehr Übelkeit aus, andere enthalten Substanzen, die innere Organe oder das Nervensystem schädigen. Wie stark die Vergiftungen sind, hängt davon ab, wie viel von der Pflanze aufgenommen wurde, wie groß der Vergiftete ist und ob es sich um einen Menschen oder ein Tier handelt. Pflanzen, die für uns Menschen giftig sind, können von manchen Tieren gefahrlos gefressen werden und andersherum. Es gibt einige tödlich giftige Stauden. Eisenhut wird beispielsweise als die giftigste heimische Pflanze angesehen. Zu den besonders giftigen Garten- und Wildstauden gehören auch Maiglöckchen, Fingerhut, Rittersporn, Aronstab, Christrosen, Bilsenkraut, Herbstzeitlose, Schierling, Stechapfel und Tollkirsche. Viele andere Pflanzen sind weniger giftig und einige davon sind sogar Bestandteil unserer normalen Ernährung. Viele Gewürze wie Rosmarin, Salbei oder Petersilie fallen in diese Kategorie. Sie enthalten ätherische Öle und andere Substanzen, die in höherer Konzentration giftig sind. Darum sollten Schwangere und kleine Kinder im Umgang mit ihnen vorsichtig sein. Normalerweise nehmen wir sie aber nur in so geringen Mengen zu uns, dass sie uns nicht schaden können.
Vergiftungen durch Pflanzen
Insgesamt sind Vergiftungen durch Pflanzen sehr selten. Von etwa 100 000 Vergiftungsfällen, die jährlich in Deutschland registriert werden, entfallen nur etwa 3 bis 10 % auf Giftpflanzen. Die meisten Vergiftungen sind Folge von überdosierten Medikamenten. Bei Kindern sind es häufig Reinigungsmittel, die getrunken werden. Vergiftungen durch Pflanzen kommen vor allem bei Kindern unter 5 Jahren vor. Sie stecken vieles in den Mund und können dabei auch giftige Beeren, Knollen oder Blätter aufnehmen. In über 80 % der Fälle bleiben diese Aufnahmen symptomlos. Nur in 0,3 % der Fälle sind die Vergiftungen schwerwiegend. Tödliche Vergiftungen – durch Herbstzeitlose, die mit Bärlauch verwechselt wurden – sind in den vergangenen Jahren nur zwei in Deutschland und zwei in Österreich registriert worden.
Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) – giftig
Die prächtigen Blütenglocken machen diese Zwiebelblumen zu beliebten Zierpflanzen. In der Zwiebel stecken giftige Alkaloide. Nach dem Verzehr drohen Übelkeit und Bauchschmerzen. Auch kann der Pflanzensaft Hautreizungen auslösen. Vergiftungen beim Menschen sind sehr selten. Stärker gefährdet sind Haustiere, die an Pflanzen nagen.
Bild: Kaiserkrone 'Early Dream' Fritllaria 'Early Dream'
Christrose (Helleborus niger) – giftig
Wenn deine Christrose mitten im Winter blüht, wirkt sie wie ein kleines Wunder. Doch Wurzeln und Blätter enthalten Herzglykoside und Protoanemonin. Bereits kleine Mengen können Bauchschmerzen und Durchfall hervorrufen. Pflanzensaft reizt zudem die Haut. Vergiftungsfälle sind vereinzelt bei Kindern und Erwachsenen beschrieben. Die Pflanze lädt an sich aber nicht zum Naschen ein. Die Gefahr für größere Kinder ist gering und Verwechselungsgefahr besteht in der Regel auch nicht. Haustiere können sich vergiften. Keine Pflanzenteile verfüttern oder in der Reichweite von Weidetieren lagern.
Bild: Helleborus niger Schwarze Christrose, Lenzrose
Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) – giftig
Die filigrane Pflanze gehört zu den Hahnenfußgewächsen. Sie enthält Protoanemonin, das Haut und Schleimhäute reizt. Nach Verzehr drohen Übelkeit und Durchfall. Schon beim Pflücken kannst du Blasen an den Fingern bekommen. Achte darauf, beim Ausputzen der dekorativen Stauden Handschuhe zu tragen. Kinder und Erwachsene vergiften sich nur selten. Die Pflanze hat keine attraktiven Früchte und die Blätter und Wurzeln können nicht mit essbaren Kräutern verwechselt werden. Bei Haustieren kann es zu Reizungen im Maul und im Magen-Darm-Trakt kommen.
Bild: Pulsatilla vulgaris 'Blaue Glocke' Gewöhnliche Kuhschelle
Alpenveilchen (Cyclamen persicum) – giftig
Diese Pflanze ist als Garten- und Zimmerpflanze, wegen ihrer bunten Blüten und der dekorativen Blätter beliebt. In ihr steckt jedoch das Saponin Cyclamin. Es verursacht Erbrechen und Durchfall, in hohen Dosen auch Kreislaufversagen. Menschen sind nur selten von Vergiftungen betroffen, aber bei Haustieren, vor allem Hunden und Katzen, sind schwere Vergiftungen nach Knollenaufnahme gut dokumentiert. Die Tiere können aus Langeweile an den Pflanzen kauen. Wenn du Tiere hast, die an Pflanzen anfressen, solltest du auf Alpenveilchen besser verzichten.
Bild: Alpenveilchen Weiss Cyclamen persicum
Maiglöckchen (Convallaria majalis) – sehr giftig
Das Maiglöckchen sieht harmlos aus und duftet verlockend. Doch Blätter, Blüten und Beeren enthalten Herzglykoside. Schon geringe Mengen können Übelkeit, Schwindel und Herzrhythmusstörungen auslösen. Besonders tückisch: Die Blätter sehen dem Bärlauch ähnlich. Ihnen fehlt aber der typische Zwiebelgeruch. Vergiftungen sind bei Kindern häufig durch die roten Beeren dokumentiert. Auch Erwachsene sind betroffen, weil sie die Blätter mit Bärlauch verwechseln. Todesfälle sind möglich. Hunde und Katzen können ebenfalls schwere Herzprobleme entwickeln.
Bild: Convallaria majalis Maiglöckchen - duftender Frühlingsblüher mit reinweissen Glockenblüten
Blauer Eisenhut (Aconitum napellus) – sehr giftig
Der Blaue Eisenhut zählt zu den giftigsten Gartenpflanzen überhaupt. Die prachtvollen blauen Blüten täuschen über die Gefahr hinweg: In allen Pflanzenteilen, besonders in den Knollen, steckt das hochwirksame, neurotoxische Alkaloid Aconitin. Schon kleinste Mengen führen zu Kribbeln im Mund, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen und im schlimmsten Fall zu Atemstillstand. Eine Dosis von ca. 2 mg reinem Aconitin – das entspricht 1 bis 2 g Wurzel – kann bereits tödlich sein. Selbst Hautkontakt mit Pflanzensaft kann deine Finger brennen und taub machen.
Immer wieder gibt es schwere und sogar tödliche Vergiftungen bei Erwachsenen. Auch Kinder sind vereinzelt betroffen. Für Haustiere wie Hunde, Katzen und Weidetiere ist der Eisenhut ebenfalls hochgefährlich. Als besonders empfindlich gelten Pferde, Hunde und Ziegen.
Bild: Aconitum napellus Heimischer Berg-Eisenhut
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea) – sehr giftige Stauden
Seine glockenförmigen Blüten sind ein Blickfang im Garten, doch die gesamte Pflanze gehört zählt als Giftige Stauden. Sie enthält Herzglykoside wie Digitoxin. Schon wenige Blätter können lebensgefährlich sein. Du würdest zuerst Übelkeit, Schwindel und Farbsehstörungen bemerken – später drohen Herzrhythmusstörungen. In der Medizin wird Digitalis in winziger Dosis therapeutisch genutzt, aber die Grenze zur Vergiftung ist schmal. Immer wieder gibt es dokumentierte Fälle bei Erwachsenen durch Selbstvergiftung. Kinder sind ebenfalls gefährdet, falls sie Blätter probieren. Haustiere reagieren empfindlich – besonders Hunde, Katzen und Pferde. Für sie kann eine Vergiftung lebensbedrohlich sein.
Bild: Fingerhut 'Excelsior': Farbmischung grossblumiger Fingerhüte in Weiss, Rosa und Purpurrot
Rittersporn (Delphinium elatum) – sehr giftige Stauden
Die hoch aufragenden Blütenstände wirken edel, doch in Samen und Blättern stecken giftige Alkaloide daher Giftige Stauden. Schon kleine Mengen verursachen Erbrechen, Muskelschwäche und Herzprobleme. In schweren Fällen kommt es zu Lähmungen und Atemstillstand. Bei Erwachsenen sind Fälle von Selbstvergiftung beschrieben, die aber selten tödlich verlaufen. Kinder sind nicht betroffen. Haustiere – vor allem Weidetiere – können ernsthaft erkranken, wenn sie Rittersporn fressen. Besonders giftig ist Rittersporn für Wiederkäuer. Bei Rindern verlaufen Vergiftungen oft tödlich.
Bild: Delphinium x elatum 'Augenweide' Hoher Rittersporn 'Augenweide'
Lilien (Lilium spp.) – sehr giftig für Katzen
Für dich und andere Menschen ist die Lilie harmlos. Der Verzehr der Blätter ist höchstens mit leichten Magenbeschwerden verbunden. Für Katzen hingegen ist diese Pflanze tödlich (Giftige Stauden): Schon kleinste Mengen, selbst Pollen oder Wasser aus der Vase, führen zu akutem Nierenversagen. Wenn du Katzen hast, solltest du keine Lilien in der Vase, als Kübelpflanzen oder im Garten haben. Die Tiere können sich bereits durch das Ablecken der Pollen aus ihrem Fell vergiften!
Bild: Lilium henryi - robuste, hochwachsende Lilie mit leuchtendorangenen Blüten, die im Juni und Juli erscheinen und für Beete und Vasen gleichermassen gut geeignet sind
Lubera Originale sind exklusive Lubera® Sorten, die von Lubera entweder gezüchtet oder erstmals auf den Markt gebracht worden sind.
Wer Lubera Originale kauft, bekommt die doppelten Tells®-Äpfel (=Rabatte für die nächste Bestellung) gutgeschrieben.
Beim Kauf dieser von Lubera gezüchteten Lubera Original-Pflanze erhalten Sie die doppelten Tells gutgeschrieben.
Tells® werden grundsätzlich aufgrund des fakturierten Nettobetrags berechnet (1 Tells für volle 25 Euro/sFr).
Bei doppelten Tells wird am Schluss nochmals der Wert der Tells-Originale dazugerechnet und die neue Summe für die Berechnung der Tells benutzt.