Jetzt im Herbst, wenn die Blätter fallen, werden einem die eigenhändig begangenen Sünden gnadenlos vor Augen geführt. Glücklicherweise nur die Gärtensünden der Vergangenheit. ;-) Aber auch die schmerzen heftig! Bloß, wie beseitigt man die? Meine größte Gartensünde war die, dass ich vor vielen Jahren viele Pflaumenbäume direkt an die Südseite meines schmalen Gartens gepflanzt habe. Die Kinder waren noch im Haus, die Pflaumen aus dem Supermarkt hart und so gar nicht süß und da kam mir - damals noch total gartenunerfahren - die grandiose Idee vier (!) niedliche, kleine, zarte Pflaumenbäumchen ans Ende des kleinen Gartens zu pflanzen. Da wo die Sonne am längstens schien!
Spulen wir den Film 20 Jahre vor siehe da, Wunder oh Wunder, aus den ach so niedlichen Pflänzchen sind riesige, knorrige Bäume geworden, die mehr Pflaumen/Zwetschgen/Mirabellen tragen, als das ganze Dorf essen kann und der Rest des südlichen Gartens liegt im Schatten! Doch nur da könnte ich Gemüse anbauen, was ich eigentlich nie wollte, denn ich bin der Beeren-Liebhaber schlechthin (mein Mann sagt Beeren-Verrückte) und besonders meine geliebten Cassissimas vertragen einigen Schatten.
Aber dieses Jahr kam alles anders. Ich wurde im Frühjahr neugierig, als Lubera® anfing, Gemüsesetzlinge, besonders Freilandgemüse, zu verkaufen und dachte, also wenn die das anbieten, muss es ja robust sein, das könnte sogar hier im windigen, nassen Norden klappen. Und typisch für mich bestellte ich nicht nur einen Speedpot, sondern gleich alles, was ging. Das ist der Gärtnerei-Effekt bei mir: Im Frühling gehen die Pferde mit mir durch, wenn ich in (gute!) Gärtnereien gehe oder online bei Lubera® nach den Neuigkeiten schaue. Das muss an der Frühlingslust, äh, -luft liegen, da kann man sich nicht wehren!
Bild: Freilandtomate Sunviva mit Heidelbeere Blueroma®
Jedenfalls habe ich alles, was neu war an Gemüse (Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Gurken) in Töpfe gepflanzt und habe sie den ganzen Sommer hin- und hergeschleppt, je nach Sonneneinstrahlung. Ja, richtig gelesen, ich habe Töpfe geschleppt, bis der Arzt kam - fast jedenfalls, aber zum Chiropraktiker musste ich wirklich danach.
Bild: Kartoffel Sarpo Axona, Blaue St. Galler und Würzpaprika Fresno (v.l.n.r)
Diese Plackerei muss und will ich meinem Rücken 2019 ersparen. Also, was tun? Zwei Pflaumenbäume müssen mindestens weg. Um ehrlich zu sein schmecken sie sowieso fad (die waren auch nicht von Lubera®, damals kannte ich den Laden noch nicht). Bloß, wie macht Frau das? Absägen ist ja noch das kleinste Problem. Die Wurzeln aber sind massiv und irgendwie überall.
Bild: Kartoffel Blaue St. Galler und Sarpo Axona
Ich bräuchte definitiv einen jungen, männlich-muskulösen Gehilfen, der den Job erledigt (oh je, wieso denke ich jetzt an die alte Cola-Werbung mit dem gutaussehendem Fensterputzer am Wolkenkratzer, der schweißtriefend mit nacktem Oberkörper eine eiskalte Cola trinkt, währen die Bürodamen hinter der Scheibe mit offen Mund zuschauen?)
Mein Mann beendete diesen Wunschtraum jäh, indem er trocken meinte, einen jungen Gärtner bräuchte ich nicht, ich hätte doch ihn. Ups, harte Bodenlandung in der Realität. Aber nun ja, wenn mein nicht mehr ganz so junger Göttergatte meint, er könne das noch wuppen, bin ich zufrieden. Und er muss auch nicht mit nacktem Oberkörper arbeiten. Im Alter ist ein warmer Rollkragenpullover besser. ;-)
Wenn das geschafft ist, kann der Frühling 2019 kommen. Wenn ich einige der letzten Filme von Gartenvideo.com richtig gedeutet habe, erwarten uns im nächsten Jahr viele neue Gemüsepflanzen. Ich freue mich schon jetzt riesig! Noch mehr robuste Tomatensorten fürs Freiland, Paprika, Auberginen etc. Hach, das wird ein Pflanz-Fest.
Bild: Freilandpaprika Fresno und Sweet Banana
Die Erfolge dieses Jahr mit meinen bescheidenen Gemüse-Anfängen (vorher hatte ich noch nie Gemüse angebaut) sprechen für sich! Fantastische Paprika Ernte, wunderbar gesunde Tomaten und vor allem: Kartoffeln! Die Speedpots haben wirklich Speed, also Gas gegeben und mir überreiche Ernten verschafft. Ich ernte immer noch Sarpo Axona jetzt. Die Frühsorten waren einfach himmlisch und die Blaue St.Galler der Renner auf dem Tisch. Letztere hat sogar für Rekord-Likes auf meinem Instagram Account gesorgt. Eigentlich liegen da immer die aufgeschnittenen Redloves an oberster Stelle, aber dieses Jahr hat ein Bild von aufgeschnittenen Blauen St. Gallern alles übertroffen und es kamen sogar Anfragen aus Asien, wo es diese lila Schönheiten denn gäbe.
Bild: Kartoffel Blaue St. Galler mit Lagerstroemia im Hintergrund
Bild: Kartoffel Blaue St. Galler mit K&K Dahlien im Hintergrund
Nun ja, lange Rede, kurzer Sinn: Das Frühjahr kann kommen, ich habe den noch zu rodenden Platz schon komplett verplant für die Lubera® Gemüse-Viefalt 2019. Und wer weiß, wenn nochmal 20 Jahre vergehen, wird Lubera® vielleicht nicht nur knackige Äpfel anbieten, sondern auch ebensolche Aushilfs-Gärtner für diejenigen unter uns, die neue Ausblicke und Gärten brauchen. ;-)